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5 Kontext der untersuchten Wahlkämpfe

5.2.6 Themen der öffentlichen Diskussion im EU-Wahlkampf 2014

Über welche Themen am Ende des EU-Wahlkampfes in der Öffentlichkeit diskutiert wurde, wurde in einer telefonischen Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF erhoben.

Folgende Frage wurde dabei gestellt: „Haben Sie im Wahlkampf eher häufig oder eher selten über folgende Themen diskutiert?“ (ISA/SORA, 2014).

Tabelle 11: Öffentliche Diskussion Wahlkampf EU-Wahl 2014

Quelle: (ISA/SORA, 2014)13

Die ÖsterreicherInnen haben im Wahlkampf vor allem über die Themen Zuwanderung und Integration in Europa sowie die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit diskutiert. Im Ranking der wichtigsten Themen wurden daran anschließend der Erhalt von Sozialleistungen, Sicherheit und Kriminalität und die Qualität der Lebensmittel – vor dem Hintergrund der Debatte über das Freihandelsabkommen (TTIP) mit den USA –besprochen. Neben diesen Hauptthemen kam es bei den einzelnen Parteien zu unterschiedlichen Gewichtungen: Bei ÖVP-WählerInnen stand der Abbau der Staatsschulden im Zentrum, bei SPÖ-WählerInnen war es der Erhalt von Sozialleistungen. Bekämpfung von Arbeitslosigkeit war für beide Wählerschaften ein wichtiger Inhalt. Für WählerInnen der FPÖ stand Zuwanderung und Integration sowie Sicherheit und Kriminalität im Zentrum der Diskussion. Grün-UnterstützerInnen war der Umweltschutz, die Qualität der Lebensmittel und der Frieden in Europa wichtig, bei NEOS-WählerInnen waren es

13 Umfrage-Details: telefonische Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF: telefonische Umfrage, n=1.217, davon n=953 WählerInnen, Feldzeit 22. bis 25. Mai, Wahlberechtigte zur EU-Wahl 2014 ab 16 Jahren, Interviews durchgeführt von IPR.

Angaben zur Tabelle: „eher häufig diskutiert“; in Prozent der WählerInnen bzw. der jeweiligen deklarierten ParteiwählerInnen. Lesebeispiel: Von den ÖVP-WählerInnen bei der EU-Wahl 2014 gaben 73 Prozent an, über das Thema

die Themen Zuwanderung, die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und der Lebensmittelbereich (ISA/SORA, 2014).

Welche Themen als Wahlmotiv angesehen werden können, zeigt nachfolgende Tabelle. Die Fragestellung dazu lautete: „Welche Partei …?“

Tabelle 12: Wahlmotive EU-Wahl 2014

Quelle: (ISA/SORA, 2014)14

Die Vertretung der Interessen Österreichs in der EU sowie der Spitzenkandidat Othmar Karas waren die wichtigsten Wahlmotive für ÖVP-AnhängerInnen. Auch für SPÖ-WählerInnen war zum einen der Spitzenkandidat und zum anderen die Vertretung der Interessen Österreichs in der EU wichtig, sie wurden allerdings von diesen im Vergleich zu ÖVP-WählerInnen weniger häufig genannt. Bei den WählerInnen der FPÖ dominierte die Glaubwürdigkeit hinsichtlich der Kontrolle von Missständen gefolgt vom Motiv, dass die Interesses Österreichs am besten durch diese Partei vertreten werden. Auch Grün-WählerInnen nannten das Kontroll-Motiv am häufigsten, gefolgt von der Einschätzung, dass diese Partei am besten die Hoffnung auf ein

14 Umfrage-Details: SORA/ISA Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF: telefonische Umfrage, n=1.217, davon n=953 WählerInnen, Feldzeit 22. bis 25. Mai, Wahlberechtigte zur EU-Wahl 2014 ab 16 Jahren, Interviews durchgeführt von IPR.

Erläuterungen zur Tabelle: Angaben in Prozent der jeweiligen deklarierten ParteiwählerInnen. Lesebeispiel: Von den ÖVP-WählerInnen bei der EU-Wahl 2014 gaben 83 Prozent an, dass die ÖVP den besten Spitzenkandidaten hatte.

besseres Europa vermittle. Wichtigstes Motiv für eine Stimme für die NEOS war das Erneuerungsmotiv (ISA/SORA, 2014).

In den voran gegangenen Kapiteln wurde der Rahmen, in dem die Nationalratswahl 2013 bzw.

die EU-Wahl 2014 stattfanden, dargestellt. Für beide Wahlen wurden die jeweiligen politischen Machtverhältnisse reflektiert. Anhand von Sekundärdaten, die vor allem aus Wahltagsbefragungen stammen, können die Wahlbeteiligung, das Wahlverhalten und die Wahlmotive für beide Wahlen dargestellt werden. Die Spezifika der EU-Wahl 2014 liefern einen relevanten Bezugsrahmen für die Auswertung der Daten hinsichtlich der Themen.

Insgesamt werden die oben dargestellten Daten am Ende dieser Arbeit mit den Ergebnissen der empirischen Forschung gespiegelt, um daraus weitere relevante Schlüsse ziehen zu können.

Nachfolgend wird das Forschungsdesign dargestellt, anhand dessen die Forschungsfragen beantwortet werden.

6 Forschungsdesign

Die Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Literatur liefern die Basis für die empirische Auseinandersetzung mit der Forschungsfrage sowie den Subfragen, und zugleich werden sie am Ende der Untersuchungen an diesen gespiegelt und interpretiert. Das im vorigen Kapitel dargestellte Datenmaterial aus der Wahlforschung zu den beiden relevanten Wahlkämpfen fließt ebenfalls in die Interpretation der Ergebnisse sowie die Darstellung des Erkenntnisgewinnes ein. Folgende Forschungsfrage soll beantwortet werden:

Haupt-Forschungsfrage

Unterscheidet sich Politisches Themenmanagement der Parteien bei EU-Wahlkämpfen - am Beispiel der EU-Wahlen 2014 - vom Politischen Themenmanagement bei nationalen Wahlkämpfen - am Beispiel der Nationalratswahlen 2013 - in Österreich, und wenn ja, wie?

Subfrage 1:

Wie lässt sich die EU-Wahl 2014 hinsichtlich des Politischen Themenmanagements vor dem Hintergrund der second-order elections-Theorie einordnen?

Subfrage 2:

Welche Resonanz hat das Politische Themenmanagement von Parteien in den beiden genannten Wahlkämpfen in ausgewählten österreichischen Medien?

Um die Forschungsfragen zu beantworten, werden folgende Methoden der Datenerhebung und anschließender Auswertung gewählt:

• Vorstudie zum EU-Wahlkampf 2014

o Datenerhebung mittels Experteninterviews

o Datenauswertung mittels qualitativer Inhaltsanalyse

• Medienresonanzanalyse

o In einer Input-Output-Analyse wird die Resonanz bestimmter Pressemitteilungen (APA-OTS-Meldungen) von politischen Parteien in zwei österreichischen Tageszeitungen bzw. in vorher definierten Nachrichtensendungen des ORF beforscht, um damit Ableitungen auf das Politische Themenmanagement im Wahlkampf treffen zu können.

Das Forschungsdesign der Dissertation stützt sich in der Vorstudie auf eine qualitative Methode. Diese Vorstudie liefert die Basis für die Erarbeitung der Medienresonanzanalyse, die quantitativ ausgewertet wird. Somit nähert sich die Autorin den Forschungsfragen mit einem Methodenmix aus der qualitativen und quantitativen Forschung.

Nachfolgend werden die ausgewählten Methoden der empirischen Forschung beschrieben und ihre Eignung zur Beantwortung der Forschungsfragen analysiert bzw. begründet. Davor gilt es den Forschungsgegenstand einzugrenzen.