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Durchführung der linguistischen Analyse

In document Cathedra Magistrorum 2019/2020 (Pldal 157-164)

2�2 Das Wort im Diskurs und in der linguistischen Diskursanalyse

3 Durchführung der linguistischen Analyse

3�1 Korpus und Analyseschritte

Aus didaktischen Zwecken bietet es sich an, das Korpus überschaubar zu halten, obwohl bei einer systematischen diskurslinguistischen Studie ein umfangreiches Textkorpus vorliegen bzw. erstellt werden muss. Selbst wenn serielle Texte als Grundbedingung der Diskurslinguistik gelten, wird in der einschlägigen Fachliteratur auch die Meinung vertreten, dass „es auch aussa-gekräftig ist, einen Schlüsseltext in seinen Bezügen, mit seinen Akteuren zu untersuchen“ (Fix 2012: 108). Dabei sollen Textexemplare aus der Vielzahl der Texte des Diskurses ausgewählt werden, die „uns etwas über in den Texten sich ausdrückende Bestandteile kollektiven Wissens, über typische Gedanken, Mentalitäten, Denkmuster vermitteln“ (Wengeler 2008: 210).

In diesem Sinne sind zwei online Medientexte ausgewählt worden. Zeitungen und Zeitschriften sind in ihrer online Version heutzutage problemlos im Internet zugänglich, lassen sich daher im DaF gut einsetzen. Es lohnt sich, insbesondere im Kontext einer diskurslinguistischen Analyse, Texte aus ver-schiedenen Zeitungen oder Zeitschriften auszuwählen, die in Gruppen auf-gearbeitet werden können.

Die Analysetexte sind längere Berichte, die jeweils in mehrere kürzere Absätze gegliedert sind:

Text 1: „Klimawandelleugner. Drei Stammtischparolen – und wie Sie ihnen Paroli bieten“

https://www�spiegel�de/wissenschaft/natur/klimawandel-antworten-auf-die-wichtigsten-argumente-der-leugner-a-1286437�html vom 22.09.2019 Text 2: „Klimawandel: Ursachen und Folgen enifach erklärt“

https://www�oncampus�de/blog/2018/12/21/klimawandel-ursachen-und-folgen-einfach-erklaert/ vom 21.12.2018.

Für die Festlegung des Diskursthemas (und damit auch des Themas der Analysetexte) sprechen mehrere Gründe, durch die teilweise auch die Diskursbedingungen kurz skizziert werden können. Zum einen wurde versucht, Texte mit einem Thema heranzuziehen, das hochaktuell ist und Jugendliche unmittelbar ansprechen kann. So ein Thema bildet heutzutage der Klimawandel, insbesondere wegen der globalen sozialen Bewegung Fridays for Future,1 die bekanntlich von Schülern und Studierenden ausgegangen ist und sich für möglichst umfassende, schnelle und effiziente Klimaschutz-Maßnahmen einsetzt. Die Bewegung selbst wurde von der schwedischen Schülerin Greta Thunberg initiiert. Eine wichtige Äußerungsform besteht da-rin, dass Schüler und Studenten freitags weltweit während der Unterrichtszeit auf die Straßen gehen und protestieren. Die Proteste werden auch von den Schülern und Studenten organisiert.2

Wegen der Relevanz der Bewegung FFF wurde 2019 in der Schweiz Klimajugend zum deutschschweizerischen Wort des Jahres gewählt. Es ist zwar ein typisches Wort der Deutschschweiz und in Deutschland weniger bekannt, doch ist Klimajugend im Sinne der Definition des Wortes des Jahres

„durch Signifikanz und Popularität gekennzeichnet, trifft den sprachlichen Nerv des sich dem Ende neigenden Jahres und stellt auf ihre Weise einen Beitrag zur Zeitgeschichte dar“.3 Die Gehörlosengemeinschaft entwickelte eine eigene spezifische Gebärde für Greta Thunberg. Im selben Jahr wurde vom Schweizerischen Gehörlosenbund die Geste „Greta Thunberg“ (benannt nach der jungen schwedischen Klimaaktivistin als Ikone der FFF-Bewegung) zur Gebärde des Jahres gekürt. „Wenn man weiss, dass die Gebärde für eine Persönlichkeit immer eine Eigenschaft widerspiegelt, die mit ihrem Charakter oder ihrem Aussehen zusammenhängt, ist unschwer zu erraten, wie die

1 „Fridays for Future, auf Deutsch ‚Freitage für die Zukunft‘ (kurz FFF); auch FridaysForFuture bzw. Schulstreik für das Klima bzw. Klimastreik, im Original schwedisch ‚SKOLSTREJK FÖR KLIMATET‘.“ (https://de�wikipedia�org/wiki/Fridays_for_Future).

2 https://de�wikipedia�org/wiki/Fridays_for_Future.

3 https://gfds�de/aktionen/wort-des-jahres/.

Gebärde für Greta Thunberg ausschaut: dargestellt werden ihre unverkenn-baren Haarzöpfe.4

Abb. 1: Gebärde des Jahres „Greta Thunberg“

Ebenfalls im Zusammenhang mit der FFF-Bewegung wurde for future zum Anglizismus des Jahres 2019 gewählt.5

Die Aktualität des Themas Klimawandel spiegelt auch die Tatsache wider, dass bereits 2018 ein Wort aus dem semantischen Feld Klima zum Wort des Jahres in Deutschland gewählt worden ist. Heißzeit ist ein Begriff für den ext-remen Sommer 2018 und den Klimawandel schlechthin.6 Darüber hinaus gilt Klimahysterie als das Unwort des Jahres 2019. Laut offizieller Begründung wür-den mit dem Wort „Klimaschutzbemühungen und die Klimaschutzbewegung diffamiert und Debatten diskreditiert […]“, es „pathologisiert pauschal das zunehmende Engagement für den Klimaschutz als Art kollektiver Psychose.“7

Der zweite Grund für die Wahl des Diskursthemas ist didaktischer Art.

Beim Klimawandel handelt es sich auch um ein massenmediales Ereignis von allgemeinem Interesse, das sich als Lehr- und Lerngegenstand besonders gut eignet, da sich der Konstruktionscharakter der Sprache am Beispiel des

4 https://www�sgb-fss�ch/greta-thunberg-ist-die-gebaerde-des-jahres-2019/.

5 http://www�anglizismusdesjahres�de/.

6 https://gfds�de/aktionen/wort-des-jahres/.

7 https://www�spiegel�de/kultur/literatur/unwort-des-jahres-2019-ist-klimahysterie-a-f73d88e7-0a7d-4267-b56e-2fbad9c57fa5.

Wortschatzes prägnant herausarbeiten lässt. Selbst wenn der Klimawandel nicht zu den abstrakten Entitäten gezählt werden kann, die sich mithilfe unse-rer Sinnesorgane (zumindest teilweise) nicht unmittelbar wahrnehmen lassen (wir haben z.B. alle die Heißzeit 2018 hautnah erlebt), gilt doch auch für ihn die Feststellung von Luhmann (1996: 9): „Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir“ doch in erster Linie „durch die Medien.“ Bei der Konstruktion unseres Denkens, Fühlens und Wollens in Bezug auf den Klimawandel spielen, wie auch oben angemerkt, eben Wörter, mit denen man sich über das Thema öffentlich äußert, eine relevante Rolle.

Die Analyse der Texte soll hier exemplarisch als eine diskurslinguistisch ver-fahrende Textanalyse (im Sinne von Warnke 2007 und Fix 2012) durchgeführt werden. Im Rahmen der wortorientierten Analyse wird zunächst in Anlehnung an Matthias (2018) und V. Rada (2019) nach ausgewählten Wortschatzeinheiten, genauer nach Wortzusammensetzungen mit der Komponente Klima-, gefragt, die aufgrund ihrer Referenten semantischen Gruppen zugeordnet werden. Im zweiten Schritt werden die Kollokationen des Wortes Klimawandel gesammelt.

Schließlich wird zusätzlich auch im Spiegel des weiteren diskursrelevanten Wortmaterials das Konzept „Klimawandel“ ermittelt.

3�2 Ergebnisse der empirischen Analyse

3.2.1 Zusammensetzungen mit der Komponente

Klima-Von den zahlreichen diskursrelevanten Wortschatzeinheiten sollen Komposita mit der ersten oder zweiten Komponente Klima- bzw. -klima- hervorgehoben werden. Diese sind: Klimawandel, Klimaveränderungen, Klimawandelleugner, Klimaextreme, Klimasimulationen, Klimaforscher, Weltklimarat, Klimafachleute, Weltklimakonferenz, Klimakonferenz, klimafreundlich.

Auf ihre Häufigkeit hin sind diese Wortbildungskonstruktionen stark gestreut. Die mit Abstand häufigste Zusammensetzung ist themenbedingt Klimawandel, das Lexem wird in den beiden Texten achtmal erwähnt. Aufgrund ihrer Referenten können die aufgezählten Wortbildungskonstruktionen un-terschiedlichen semantischen Domänen zugeordnet werden:

(a) Natur: Klimawandel, Klimaveränderungen, Klimaextreme (b) Institutionen: Weltklimarat

(c) Veranstaltungen: Weltklimakonferenz, Klimakonferenz,

(d) Wissenschaft: Klimasimulationen, Klimaforscher, Klimafachleute (e) Einstellungen (dem Klima[wandel] gegenüber): Klimawandelleugner,

klimafreundlich

Die Domänen, denen die meisten analysierten zusammengesetzten Wörter zugeordnet werden können, sind Natur und Wissenschaft.

Im Weiteren wird sich auf das diskursrelevanteste Wort Klimawandel konzentriert.

3.2.2 Kontextualisierungen

Betrachtet man die in der nächsten oder nahen syntaktischen Umgebung ste-henden Wörter, die sog. Kookkurrenzpartner des Lexems Klimawandel, lassen sie sich aus grammatischer Sicht wie folgt gruppieren:

a) Nominalphrasen mit dem Kopf Klimawandel, z.B. Bekämpfung (des Klimawandels); Auswirkungen / Folgen / Ursachen (des Klimawan-dels); aktueller; menschengemacht; durch Menschen gemacht. Diese werden oft durch Adjektivattribute und/oder Präpositonalattribute erweitert, z.B. verheerende Folgen des Klimawandels; direkte Folgen des Klimawandels für die Menschen; erschreckende Auswirkungen des Klimawandels.

b) Nominalphrasen mit dem substantivischen Kopf Thema, z.B. Thema Klimawandel; zum Thema Klimawandel; um das Thema Klimawandel.

c) In den verbalen Kookkurrenzpartnern werden oft Propositionen ausgedrückt, z.B.: Klimawandel ist politisch, gesellschaftlich großes Diskussionsthema, um das Thema Klimawandel diskutieren, zum Thema Klimawandel in Fachzeitschriften publizieren, Folgen des Kli-mawandels eindämmen.

Aus semantischer Sicht fällt auf, dass die dominanten Kookkurrenzpartner des Lexems Klimawandel typischerweise keine Fachwörter und -termini etwa der Geologie, Metorologie oder Chemie sind. Sie sind allgemeinverständlich und im Allgemeinen neutral und normalsprachlich. In T2 findet man auch wertende und expressive Ausdrucksweisen, z.B. erschreckende Auswirkungen;

verheerende Folgen; nur noch 0,5 Grad von dieser gefährlichen Grenze entfernt;

besorgniserregend; bedroht; gefährdet; ist für unsere Erde bereits Alarmstufe rot.

Es tauchen auch zahlreiche Wortschatzeinheiten der Modalität auf wie das Modalverb müssen, z.B. es muss dringend etwas getan werden; etwas dafür tun müssen oder modale Adverbien, z.B. dringend; eindringlich (warnen).

Aus pragmatischer Sicht ist es interessant, wie die Geltung einer zentralen Proposition, nach der der Klimawandel menschengemacht ist, sprachlich realisiert wird. Die diskursive Strategie kann dabei wie folgt beschrieben werden. Zum einen wird die Proposition als Feststellung versprachlicht: „ist der menschengemachte Klimawandel Fakt“. Zum anderen wird die Geltung der

Proposition eingeschränkt, wobei die Einschränkung jedoch spätestens im nächsten Satz aufgehoben wird, und zwar entweder mittels Konjunktionen wie zwar–aber: „Zwar sind die Experten noch uneinig, wie viel Prozent der Klimafachleute genau davon überzeugt sind, dass der Klimawandel menschen-gemacht ist. Fest steht aber: es ist die Mehrheit.“, oder mittels Partikeln und Zahlen: „[…] 97% der anerkannten Experten den Klimawandel für menschen-gemacht halten. Oder anders gesagt nur drei Prozent zweifeln daran.“ Durch diese sprachlichen Strategien wird erreicht, die Geltung der Proposition zu stärken.

Betrachtet man global das diskursrelevante lexikalische Material der beiden Texte, so lassen sich die inhaltlich relevanten und häufig vorkommenden Wortschatzeinheiten wie folgt gruppieren:

a) Zahlen, Angaben und Daten: 17. Jahrhundert; der letzten 50 Jahre;

1,5-Grad-Bericht; 23 Grad Celsius; 98%. Mit ihnen wird zum einen der Wandel in seiner Diachronizität illustriert, zum anderen sorgt ihre Verwendung in den Texten für Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Fachlichkeit, was zur Glaubwürdigkeit beiträgt.

b) Semantisches Feld „Temperatur“: Temperatur auf der Erde; Tem-peraturveränderungen; globaler Temperaturanstieg; Erwärmung;

Erderwärmungen; globale Erwärmung… Erde/Planet erwärmt sich;

Sonnenwärme; Wärme; wärmereflektierende; erwärmt sich schnell / doppelt so schnell; Wärme aufnehmen; kälter.

c) Semantisches Feld „Gas“: CO2-Anteil (der Atmosphäre/der Luft);

CO2-Menge; CO2-Austsoß; CO2-Gehalt; Emissionen; CO2-Emission;

Treibhausgas; Treibhauseffekt; Treibhausgase gelangen in die Atmo-sphäre; Treibhausgasausstoß; Ausstoß von Treibhausgasen.

d) Semantisches Feld „Fachwelt“: Wissenschaftler; Experten; Forscher;

Fachzeitschriften; Fachgemeinschaft; Fachmagazine; Studien; Berichte;

Fachaufsätze; Fachwelt.

e) Natur: Trockenheit; Dürre; Tier; Pflanzenarten; Eiszeit; Kaltzeiten;

Warmzeiten; Meeresspiegel steigt an; Wetterextreme.

3.2.3 Konzeptualisierung von Klimawandel

Die bereits präsentierten Wortanalysen und ihre Auswertung legen eine in-tensionale Bedeutungsvielfalt des Lexems Klimawandel im deutschsprachigen Mediendiskurs nahe. Im Diskurs werden folgende Begriffsinhalte des Lexems Klimawandel aktiviert:

(a) Dimension Natur: Klimawandel meint die globale Erwärmung der Erde, diese äußert sich in Wetterextremen, betrifft die Lufttempera-tur, die Temperatur und Höhe des Meereswassers usw.

(b) Chemische Dimension: Klimawandel wird durch den Ausstoß von CO2 in die Atmosphäre, den sog. Treibhauseffekt, verursacht.

(c) Wissenschaftliche Dimension: Klimawandel wird intensiv erforscht, die Forschungsergebnisse werden kontinuierlich auch in der Öffent-lichkeit diskutiert.

(d) Politische Dimension: Klimawandel ist auch eine politische Frage, die auf internationaler Ebene behandelt wird. Es werden international vereinbarte und gültige Maßnahmen und Regelungen getroffen.

(e) Menschliche Dimension: Der aktuelle Klimawandel wird durch Men-schen verursacht, er ist nicht natürlich. Seine Folgen sind für die Menschen (aber auch für die Pflanzen- und Tierwelt) erheblich und komplex. Daher ist der Klimawandel ein gesellschaftlich relevantes Thema, das in der Öffentlichkeit in der ganzen Welt groß diskutiert wird.

Darüber hinaus:

f) Die Bedeutung des Wortes Klimawandel enthält auch eine emotive Komponente: Wegen den Auswirkungen für die Menschen, Tiere und Pflanzen ist Klimawandel gefährlich und verheerend. Dies widerspie-geln u.a. die wertenden und expressiven Wörter und Ausdrücke.

g) In der Bedeutung ist auch eine deontische Komponente enthalten:

Man muss dringend etwas tun, um den Klimawandel zu stoppen, man muss klimafreundlicher leben. Diese deontische Bedeutungs-komponente wird durch die Ausdrücke der Modalität besonders illustrativ vermittelt.

Betrachtet man die ermittelten Bedeutungskomponenten und Begriffsinhalte in ihrem Zusammenhang, werden im aktuellen einschlägigen deutschspra-chigen Mediendiskurs über den Klimawandel folgende Wissenselemente ver-mittelt und durchgesetzt:

Klimawandel meint die durch den Menschen verursachte globale Erderwärmung.

Die Ursache liegt im erhöhten CO2-Ausstoß in die Atmosphäre, dieses Phänomen nennt man Treibhauseffekt. Die CO2-Emissionen entstehen durch die Verbren-nung von Kohle, Gas und Erdöl. Die Folgen und Auswirkungen des Klimawandels sind für das Leben auf der ganzen Erde sowohl für die Menschen als auch für die Tiere und Pflanzen komplex und verheerend. Sie äußern sich in Wetterextremen,

im Anstieg des Meeresspiegels und im Aussterben von Pflanzen und Tieren.

Vor den Folgen warnt auch die Fachwelt, die durch ihre Untersuchungen und Messungen den aktuellen Klimawandel als Prozess nachvollzieht und nachweist, dass der aktuelle Klimawandel menschengemacht ist. Der Klimawandel wird als Gefahr wahrgenommen. Aus diesem Grunde müssen die Menschen alles dafür tun, diesen Prozess zu stoppen oder mindestens zu verlangsamen und seine Folgen einzudämmen. Und zwar dringend, ohne abzuwarten. Diesbezügliche Bestrebungen betreffen teils die Fachwelt, teils die Politik, aber auch einen jeden Menschen. Politiker versuchen auf internationaler Ebene notwendige Maßnah-men zu treffen, Wissenschaftler und Forscher versuchen Prognosen aufzustellen, Menschen sollen im Alltag klimafreundlich leben.

Vergleicht man dieses Konzept mit den lexikografisch fixierten Bedeutungs-beschreibungen des Lemmas Klimawandel in online Wörterbüchern, dann findet man Wörterbuchinformationen des Typs „Wandel des Klimas“, wobei unter Klima „für ein bestimmtes geografisches Gebiet typischer jährlicher Ablauf der Witterung“ verstanden wird.8 Im DWDS wird beim Stichwort Klimawandel keine Bedeutungsübersicht gegeben, sondern auf Synonyme wie Klimaveränderung, Klimaänderung, Wandel des Klimas als Verweislemmata hingewiesen.9 Allerdings findet man auch bei diesen nichts mehr und nichts anders als im DUDEN online.

Gerade durch diesen Vergleich der lexikografisch fixierten und der dis-kursspezifischen Bedeutung wird nachvollziehbar, wie sich Bedeutungen im Diskurs konstituieren bzw. dass durch die Konzeptualisierung bestimmte be-griffliche Aspekte besonders perspektiviert werden, zu denen zusätzlich auch emotive und denotative Bedeutungskomponenten im Diskurs hinzukommen können. Genau das bedeutet Begriffe besetzen.

In document Cathedra Magistrorum 2019/2020 (Pldal 157-164)