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D er A kzen t

D er A kzent b edeutet in d er P honetik eine A rt H ervorhebung einer Silbe in ihrer U m gebung.

D as kann, w as die A rtikulation betrifft, au f verschiedene A rt und W eise erfolgen, w as zu untersch ied lich en akustischen M erkm alen führt. D er A kzent ist relativ, er w ird in einem b estim m ten V erhältnis verw irklicht, unabhängig von den aktuellen physikalischen W erten.

M an u n tersch eid et zw ischen W ortakzent und lexikalischem A kzent bzw . dem A kzent, der der h ervorgehobene T eil ein er längeren R edeeinheit ist. L etzterer w ird auch ab hängig von d e r G rö ß e bzw . d en F u n k tio n e n d e r R e d e e in h e it als P h ra sen a k ze n t, S a tz a k z e n t etc.

bezeichnet. D ie P ho n etik u n terscheidet neben dem H auptakzent einen N ebenakzent bzw.

N ebenakzente, deren artik u lato risch e V erschiedenheit akustisch nachw eisbar ist.

In der Phonologie ist die grundsätzliche Funktion des Akzents die H ervorhebung bzw. die Sicherung des K ontrastes au f W ort- und/oder Satzebene. Im Ungarischen gibt es phonologisch keine unterschiedlichen A kzentstufen, das Vorhandensein oder der M angel des Akzents sind nur nach K álm án und N ádasdy (2000) von Bedeutung. V arga (2000) w iderspricht dieser Behauptung m it der A nalyse des phonologischen Status der N ebenakzente. Zw ischen den Sprachproduktionsm öglichkeiten „w ählen” die einzelnen Sprachen unterschiedlich, und dadurch ist auch die W ahrnehm ung des Akzents durch den H örer unterschiedlich. D er H örer identifiziert den A kzent au f der G rundlage verschiedener (vor allem akustischer) Inform ationen (Trask

1996). Im E nglischen scheint unter dem G esichtspunkt der W ahrnehm ung zum Beispiel die H ierarchie der akustischen Schlüssel bedeutsam zu sein. D anach w ird ein A kzenterlebnis realisiert durch a) E rhöhung der m ittleren Sprechtonhöhe, b) V erlängerung der Sprechdauer, c) größere Intensität (Laver 1994: 513). Im U ngarischen spielt vor allem die größere Intensität eine bedeutende Rolle; aber bei der Perzeptionsentscheidung üben auch andere Faktoren Einfluss aus. wie z.B . die m ittlere Sprechtonhöhe und deren Veränderung, semantische Faktoren, Pausen sow ie das S prechtem po (G ósy 1999). D er A kzent hat sprachlich m ehrere Funktionen: in seiner rhythm ischen F unktion unterbricht er die M onotonie der A ussprache der M orphem e von unterschiedlicher Länge, in syntagm atischer Funktion m arkiert er die G renze der einzelnen sprachlichen Einheiten, in seiner syntaktischen Funktion widerspiegelt er durch die V erwendung von H aupt- und N eb en ak zen t die Z usam m ensetzung des W ortes, d urch den Satz- bzw.

T h e se n a k z e n t ist d as k o n tin u ie rlic h e S p re ch e n b esser und le ic h te r zu erk e n n e n und w ahrzunehm en, was das V erstehen von M itteilungen aus m ehreren W örtern und längeren

Texten fördert (vgl. D em e 1962; Szende 1976). D er Akzent kann auch eine semantische Funktion haben, die die unterschiedlichen A rtikulationsm öglichkeiten identischer Lautreihen sichert (das kann aber in der Regel m it dem A uftreten anderer akustischer M erkm ale verbunden sein).

Die ungarische Fachliteratur nennt den A kzent schon A nfang des 19. Jahrhunderts „B etonung”

und w eist dabei au f die größere „Härte” der betonten Silbe bei der A ussprache hin (O. V értes 1980). Zu einer heftigen D ebatte führte eine im Jahre 1856 publizierte A rbeit von Hunfalvy, nach der es im U ngarischen zwei verschiedene A kzente gebe: einen dem Sinn nach und einen der A ussprache nach. Ersterer drücke den H auptsinn aus, der zw eite den logischen Sinn. Zum Beispiel liegt der H auptakzent im W ort látogattathatnálak au f der Silbe Iá, aber die A ussprache hebt auch in gew issem M aße die Silben tat und n á hervor. Es ist schon von historischem Interesse, dass Brassai z.B. der M einung war, das U ngarische habe keinen W ortakzent (O.

V értes 1980:138). H egedűs (1935) m acht einen U nterschied zw ischen dem A kzent (hangsúly) und der Betonung, bei ihm sind die Betonung und die größere Intensität sow ie der A kzent und die Hervorhebung jew eils identische Begriffe. Bei Laziczius (1944:172) erscheint die verstärkte M uskelkontraktion als Erklärung für den Akzent oder die Betonung; neben dem in der Lautstärke auftretenden A kzent erw ähnt er auch die V erschiedenheit der D auer und der T onhöhe der betonten Silbe (ebd., 177). Fónagy hält die U nterscheidung von A kzent und Betonung w eder theoretisch noch unter dem G esichtspunkt der Experim entalphonetik für begründet; seiner A uffassung nach ist der A kzent eigentlich der größere Kraftaufwand (1958: 52), der bei der größeren Intensität, der E rhöhung d er T onhöhe, der D ehnung der einzelnen L aute, der V erm ehrung der L uftm enge beim A usatm en zu beobachten ist. Bárczi führt die Entstehung des A kzents au f drei verschiedene G ründe zurück: 1. sprachhistorischer oder traditioneller G ru n d ; d as ist d e r h isto ris c h e A k zen t, 2. e m o tio n a le r A k z e n t un d 3. lo g isc h e r bzw . h erv o rh e b e n d e r o d e r g e g e n sä tz lic h e r A kzent. Z u d em le tzteren g eh ö rt au ch d e r sog.

m etasprachliche A kzent. D er Sinn dieser Klassifikation ist es, dass der Sprecher w ährend der Sprachproduktion von dem sog. historischen Akzent abweichen kann, wenn er dazu em otionale oder logische (usw.) G ründe hat.

W as verstehen w ir u nter dem historischen oder traditionellen A kzent? T ypologisch gesehen lassen sich die S prachen d anach einteilen, ob d er W ortakzent im m er bei einer bestim m ten Silbe auftritt (fester A kzent) oder nicht (freier A kzent). U nter diesem G esichtspunkt w urden 4 4 4 S prachen untersucht, und es w urde festgestellt, dass bei 67% d er S prachen ein fester, bei den restlichen S prachen ein freier A kzent vorhanden ist. U nter den 306 S prachen m it festem A kzen t lie g t d er A kzen t bei 114 Sprachen a u f der ersten S ilbe (37,3% ), bei 97 S prachen a u f d er letzten S ilbe, bei 77 Sprachen a u f d er vorletzten, bei 12 Sprachen a u f der zw eiten und bei 6 S prachen a u f d er vorvorletzten Silbe (H ym an 1977). D as U ngarische m it seinem festen A kzent a u f d er ersten S ilbe gehört zu der größten G ruppe.

D er A kzent hat auch unter dem G esichtspunkt des sprachlichen R hythm usbegriffs eine bestim m ende R olle. P ike u n terscheidet „S ilbensprachen” und „A kzentsprachen” (1945);

m it dieser G ruppierung sc h u f er die G rundlage für die A nalysen, d ie sich m it dem R hythm us der Sprachen beschäftigen. Seine K lassifizierung w urde überall a u f d er W elt fast ohne E inw and akzeptiert. D er D efinition nach verstehen w ir unter S ilbensprachen die S prachen, in denen die L änge d er einzelnen Silben etw a gleich ist, w ährend bei den A kzentsprachen die L än g e d e r E in h e ite n v o n ein em A k ze n t bis zum n äch sten e tw a g leich ist. D iese

Z w eiteilung d er S prachen ist schließlich identisch m it der U nterscheidung zw ischen den S prachen m it dem sog. festen und freien A kzent. D ie Silbensprachen haben einen festen A kzent, w ährend die A kzentsprachen über einen freien A kzent verfügen. Das F ranzösische w ird als ch arak teristisch es B eispiel für die Sprachen m it festem A kzent, das E nglische für die m it freiem A k ze n t betrachtet. L adefoged em pfiehlt, neben den Sprachen m it freiem A kzent (z.B . E n g lisc h und D eutsch) und denen m it festem A kzent (z.B . T schechisch, P olnisch und S v ah ili) auch eine dritte G ruppe zu unterscheiden, w o ein P hrasenakzent vorhanden ist (seiner M e inung nach gehört dazu z.B. Französisch; vgl. 1975: 222).

D er u ngarische W o rta k ze n t ist fest, d.h. der A kzent liegt im m er au f d er ersten S ilbe des gegebenen W ortes, aber d araus ergibt sich natürlich nicht, dass in fo rtlaufender R ede jed es einzelne W o rt beto n t ist. D er ungarische lexikalische A kzent w ird im m er a u f d er ersten S ilbe eines selb ststän d ig en M orphem s realisiert. Zu der artikulatorischen V erw irklichung v erw endet das U ngarische vor allem die B etonung, d.h. durch größere M uskelkontraktion p r o d u z ie re n w ir e in e g rö ß e re L a u tstä rk e . W a h rs c h e in lic h k an n m an m it d e m sog.

A kzentgesetz von F o garasi/A rany/H orväth (das d ara u f beruht, dass die ungarische Rede aus 4 S ilben -E in h eiten besteht, vgl. Elekfi 1968) die A uffassung verknüpft w erden, dass a u f je d e r u n g le ich e n S ilb e ein es W ortes, das aus m ehr als zw ei S ilben b esteht, auch N eb en ak zen te en tsteh en k önnen (z.B. B alassa/Sim onyi 1985; D em e 1961).

Bei dem festen A kzent gibt es im Ungarischen keine Ausnahm e (abgesehen von den emotional bedingten oder m etasprachlichen Ausnahmen). Durch die W irkung der Gefühle treten aber auch bei den Sprachen mit freiem Akzent Abweichungen auf. Beispiele aus dem Deutschen: ‘unheimlich bzw. u n ’heimlich oder 'grenzenlos bzw. grenzen’los oder ein ‘elender Kerl bzw. ein e ’lender K erl (vgl. Jespersen 1932: 213). Erscheint aber im Ungarischen das W ort egér in irgendeinem Kontext, kann man sich nicht vorstellen, dass die zweite Silbe des W ortes iskola betont wird (der Akzent wird im Späteren durch Großbuchstaben gekennzeichnet): *eGER, isKOla, iskoLA.

F ónagy (1958) erw äh n t zw ar, d er A kzent könne sich durch die W irkung der Intonation bei Sätzen v erschieben, die aus zw ei oder m ehr S ilben bestehen (A ussage- bzw . F ragesatz:

„A pad. A p ad ?” ,D as W a sse r sinkt. S inkt das W asser?*). Seine F eststellungen bew eist er m it D aten, die er aus instrum entellen U ntersuchungen gewann. Das kognitive A kzenterlebnis des H örers hält aber w ahrscheinlich auch in diesen F ällen die erste S ilbe für betont. D ie sprachw issenschaftlichen, g enauer g enom m en phonetischen und p honologischen A rbeiten über den u ngarischen A kzen t sind eindeutig der M einung, dass der ungarische lexikalische W ortakzent - u n abhängig davon, ob es sich um ein einfaches oder ein zusam m engesetztes W ort handelt - a u f d er ersten Silbe liegt (B ärczi 1960; D em e 1962; V arga 2000).

Z u sam m en stellu n g d er gesam m elten D aten

Trotz alledem verbreitet sich in unseren Tagen eine seltsame A kzentverschiebung im m er mehr, die sogar für den A lltagsm enschen sehr auffallend ist. Seit Januar 2001 nahm ich acht M onate lang Beispiele für diese Erscheinung (m it kürzerem Kontext) auf. Die Beispiele stam m en aus F ernsehsendungen (vor allem N achrichten), Rundfunksendungen, sprachwissenschaftlichen K onferenzen, B esprechungen zu fachlichen Them en und Privatgesprächen. Die Erscheinung der A kzentverschiebung lässt sich keinem Sprecher zuordnen, obw ohl außer Zw eifel steht,

dass es P erso n en gibt, bei denen sie viel h äufiger vorkom m t als bei anderen. W as ist charakteristisch für diese Erscheinung? D er nicht norm ative A kzent erscheint einerseits bei der Verw irklichung des lexikalischen Akzents (i), andererseits des sog. syntagmatischen Akzents (ii). In dem W ort bzw. in der W ortstruktur fällt der H auptakzent in einer em otionslosen, d u rc h s c h n ittlic h e n K o m m u n ik a tio n n ic h t a u f d ie ü b lic h e S ilb e . (D ie e m o tio n a le n , m etasprachlichen oder aus anderen G ründen entstandenen A kzentverschiebungen - z.B. wie

„tiszteLEG J!” - ’salutiert’ w urden natürlich nicht zu dieser G ruppe gezählt.)

1. B ei d e r V e rw irk lic h u n g des le x ik a lisc h e n A k ze n ts lä sst sic h fe sts te lle n , d ass d er B esonders au ffallend ist es bei den E igennam en:

ő k m á r M a g ya rO R szá g o n születtek

Bei den m ehrfach zu sam m engesetzten W örtern trägt nicht selten die erste Silbe d er letzten Z usam m ensetzung den H auptakzent:

a preexperiM E N tális kutatások sajátossága ( ’die E igentüm lichkeit der präexperiM E N tellen F o rsc h u n g en ’)

elK É P zelhetetlen ( ’ u n vorS T E L L b ar’)

2. In bestim m ten W ortkonstruktionen verbreitet sich im m er m ehr die H auptakzentverschiebung au f das gew öhnlich nicht betonte W ort, bzw. das gew öhnlich den H auptakzent tragende W ort bekom m t nur den sekundären oder gar keinen Akzent. Diese Erscheinung kom m t vor allem bei den attributiven K onstruktionen vor, wo nicht das A ttribut, sondern - fälschlicherw eise - das dam it näher bestim m te W ort den H auptakzent trägt.

2.1. B eispiele für die S trukturen m it Q ualitäts- und Q uantitätsattributen:

F olgende F ragen tauchen im Z usam m enhang m it d ieser E rscheinung auf: a) W as verursacht sie? b) W arum v erbreitet sie sich im m er m ehr? c) G ab es schon ähnliche E rscheinungen in d er „G e sch ich te” d e r u ngarischen S prache?

D ie erste D ebatte um den lexikalischen W ortakzent kennt die ungarische Sprachw issenschaft unter dem N am en „Pesti N apló hangsúlypöre” (sie erschien 1856 im „Pesti N apló” ). G reguss

N agy (1947) erw ähnt, u nter den K ünstlern des alten N ationaltheaters sei es oft zur heftigen D iskussion gekom m en, ob m an das A ttribut oder das m it dem A ttribut stehende W ort betonen sollte. H o rv á th k äm p ft schon 1941 gegen das V erlorengehen des A ttributs, als e r die E rgebnisse d e s , J ó m agyar ejtési verseny” ( ’W ettbew erb der guten ungarischen A ussprache’)

betrachtet und erw ähnt: „F ür das D eform ieren der L autform ist die A kzentsetzung an falscher Stelle h au p tverantw ortlich. D iese linkische B etonung zerreißt P hrasen, hebt unw ichtige S atzteile hervor, erw ü rg t die bedeutenden und stellt die ungarische R ede in einem völlig d äm lichen L icht dar.” (zitiert in: N agy 1947: 106; übers, von m ir, M . G .). N agy nennt die E rscheinung A kzentdeform ierung.

In d er Z eitsch rift „M agyar N y elv ő r” w urde die Studie von B ulányi veröffentlicht, d er die S prechw eise von In tellektuellen, U n iv ersitätslehrern und S tudenten analysierte au f die falsche Betonung in einfachen und zusam m engesetzten W örtern („m egT Eríti” , „kiLÚ gozza” ,

„leg S Ú ly o sab b ” bzw . „É rtékH A tár” , „bánatP É N Z ” , .jo g ig é n y ” usw .) bzw . in attributiven K onstruktionen („erősebb F É N Y T ” , „m ásik F E L tétel” usw .; vgl. 1944: 333 und 336) hin.

Diese V erschiebung des A kzents bezeichnet er als Fehler, etw as U nkorrektes, und er plädiert für das logische, sinnvolle, nachvollziehbare S prechen.

D em e erw ähnt, in den attributiven Konstruktionen sei das Betonen des A ttributs häufig, aber es könne auch Vorkommen, dass das bezeichnete W ort betont w erde, w enn es einw e neue Infomation trägt (1962:460). Papp erkennt in seinem Universitätsmanuskript bei den attributiven Konstruktionen nur das Betontsein des A ttributs an (1966:469). A uch nach den ausführlichen phonologischen A nalysen m uss das Betontsein des Attributs als norm ativ betrachtet werden, es sei denn, aus sem antischen G ründen ist die H ervorhebung des näher bestim m ten W ortes notwendig. M an könnte sagen, bei der A kzentverschiebung der attributiven Konstruktionen scheinen Frem dsprachen, vor allem das Englische eine W irkung auszuüben. D agegen spricht die Tatsache, dass diese V erschiebung auch bei Sprechern festzustellen ist, die nur w enig oder überhaupt kein Englisch beherrschen. M einer M einung nach strebt der Sprecher danach, das W ort (z.B. das näher bestim m te W ort) oder den Teil eines W ortes (z.B. den W ortstam m nach dem Präfix) hervorzuheben, das oder der die wichtigste Information beinhaltet, um das Verstehen zu erleichtern. D iese Erklärung ist aber nicht für alle Fälle der festgestellten Akzentverschiebung ausreichend, besonders nicht bei den zusam m engesetzten W örtern.

Es w urde eine F orschungsreihe durchgeführt a) um zu überprüfen, nach w elchen akustischen P aram etern ungarische M uttersprachler einen A kzent für betont halten und b) um objektive, m it v e r s c h ie d e n e n G e r ä te n g e m e s s e n e F a k te n , D a te n f ü r d ie E r s c h e in u n g d e r A kzentv ersch ieb u n g erm itteln zu können.

M aterial und M eth od e

F ür das P erzeptionsexperim ent w urden 68 jew eils aus zwei, drei und fünf Silben bestehende einfache und zusam m engesetzte ungarische W örter auf T onband (m it dem richtigen A kzent) in zwei zufällig (random ) gewählten Reihenfolgen (z.B. csiga, kísérő, betegeire bzw. pem etefű, kávészűrő, katonazene) aufgenom m en. Die W örter gehörten zu unterschiedlichen W ortklassen und w aren teils m it einer Endung versehen, teils endungslos. In den Silben der insgesam t 68 W örter kam en abw echselnd phonologisch kurze und lange V okale vor, alle ersten Silben gehörten zu dem C V -Typ (z.B. kígyó, teregeti, koszorú, kősó). Die restlichen Silben der W örter enthielten V okale von phonologisch unterschiedlicher Länge. Das M aterial w urde m it einem nach unten durchlässigen Filter (auf 1800Hz, 36dB/Oktav) so bearbeitet, dass die W örter nicht zu erkennen w aren. D as so vorbereitete M aterial w urde je 10 V ersuchspersonen m it Ungarisch bzw . E n g lisc h als M u ttersp ra ch e (U n iv ersitätsstu d en ten , D u rch sch n ittsalter: 20 Jahre)

vorgespielt. Sie hatten die Aufgabe, auf dem Testblatt zu m arkieren, w o sie einen primären und - falls vorhanden - einen sekundären A kzent hörten. (A uf dem Blatt wurden die Silben m it einem X m arkiert.) Es w urde ihnen nicht mitgeteilt, um welche Sprache es sich hier handelte und ob die W örter zu einer oder m ehreren Sprachen gehörten.

D ie in den v ergangenen M onaten aufgenom m enen - unserer subjektiven B eurteilung nach - falsch betonten W ö rte r und W ortverbindungen w urden auch m it dem K ay E lem etrics C S L 4300B digitalen Z eichenverarbeitungsgerät analysiert. D ie gew onnenen D aten w urden auch statistisch (A N O V A ) analysiert (m it dem SPSS 8.0 for W indow s S oftw are).

E rgeb n isse

In d e r e r s te n U n te r s u c h u n g s r e ih e w u rd e n d ie 68 W ö rte r, d ie d a s M a te r ia l d e s P erzeptionsexperim ents bildeten, noch m it w eiteren 2 S prechern aufgenom m en und danach das g an ze M aterial in stru m en tell analysiert. E s w urden die In ten sität und die m ittlere S prech to n h ö h e d e r S ilben d er erw ähnten W ö rter anhand d er isolierten A ussprache dreier erw ach sen er S precher (2 F rauen, 1 M ann) gem essen. U nter dem G esichtspunkt d er jetzig en F orsch u n g w urden die akustischen P aram eter der ersten und nicht-ersten Silben in der A u ssp rach e aller S p rech er (insgesam t w urden ü ber 1000 D aten verarbeitet) ausgew ertet.

Es w urde der Frage nachgegangen, ob m an durch objektive M essungen bew eisen kann, dass der H örer im U ngarischen den A kzent aufgrund größerer Intensität w ahrnim m t. E tw a 80% der zw eisilbigen W örter zeigen eine Intensitätsverstärkung der ersten Silbe; bei etw a je 10% ließ sich zw ischen den zw ei Silben kein U nterschied feststellen, oder die V erstärkung trat nur in geringem M aße a u f der zw eiten Silbe auf. D ie T onhöhe w ar ausnahm slos au f der ersten Silbe höher als a u f der zw eiten. Im Falle der dreisilbigen W örter w ird die Intensität zw ischen der ersten und zw eiten Silbe bei d er dritten Silbe w eiter vermindert. D ie Intensität der dritten Silbe in den drei- und viersilbigen W örtern zeigt eine ähnliche Verm inderung w ie vorher beschrieben.

D ie Intensität der ersten und zw eiten Silben in den fünfsilbigen W örtern ähnelt der in den viersilbigen, die V erm inderung a u f der dritten und vierten Silbe ist bedeutender als in dem Fall der viersilbigen W örter. A u f der letzten Silbe der fünfsilbigen W örter steigt die Intensität und erreicht beinahe die der zw eiten Silbe (vgl. Abb. 1).

A bb. 1: D u rch sch n ittlich e Intensitätsw erte d er S ilben von W örtern, die aus drei, v ier und fü n f Silben bestehen (an h an d d e r D aten von 3 S prechern)

D as Z iel des P erzeptionsexperim ents w ar es, zu erfahren, ob der Intensitätsunterschied von ungarischen M u ttersprachlern als entscheidendes A kzenterlebnis w ahrgenom m en w ird (im G eg e n satz z.B . zu E n g lä n d ern , für die - laut F ach lite ra tu r - die L ä n g e von g rö ß erer B edeutung ist). Bei dem E x p erim en t m it den 68 W örtern w urde die erste S ilbe von 7 7 ,1 4 % der V ersu ch sp erso n en m it U ngarisch als M uttersprache als beto n t beu rteilt (std = 1 4 ,19), w ährend es bei den V ersuchspersonen m it E nglisch als M uttersprache n ur 46,66% w aren (std =18,25, p= 0,000). Es w urde untersucht, ob die S ilbenzahl einen U nterschied bei d er W ah rn eh m u n g verursacht. S eparat w urden die gegebenen A kzen tb eu rteilu n g en für die W ö rte r u n te rsc h ie d lic h e r L än g e an a ly siert. D ie V e rsu ch sp erso n en m it U n g arisc h als M uttersp rach e nahm en den A kzent a u f der ersten S ilbe w ahr 84,4 % (std= 10,5) bei den zw eisilbigen, 75,9% (std = l 6,8) bei den dreisilbigen, 82,7% (std= 12,79) bei den viersilbigen und 75,45% (std= 16,25) bei den fünfsilbigen W örtern. D ie D u rc h sch n ittsw e rte zeigen eindeutig, u n abhängig von d er W ortlänge, die D om inanz der A k zentw ahrnehm ung au f der ersten S ilbe (auch die statistische A nalyse zeigte keine signifikante A bw eichung abhängig von d er S ilbenzahl). Es w urde die eventuelle W irkung der L änge des V okals in d er ersten Silbe a u f die A k zentw ahrnehm ung sow ohl bei den V ersuchspersonen m it U ngarisch als a u c h m it E n g lis c h a ls M u tte r s p ra c h e u n te rs u c h t. D ie E rg e b n is s e s in d in T a b . 1 zusam m engefasst.

L änge des V okals A kzentw ahrnehm ung a u f d er ersten S ilbe (% ) G ruppe m it U ngarisch G ruppe m it E nglisch

als M uttersprache

D urchschn. std. dev. D urchschn. std. dev.

kurz 65,83 14,43 50,83 13,78

lang 85,83 1,83 4 1,66 15,27

Tabelle 1: Die W irkung der Länge des V okals in der ersten Silbe au f die A kzentw ahm ehm ung Die Durchschnittswerte weisen bei den einzelnen Gruppen einen U nterschied auf, der besonders groß bei den W örtern ist, die in der ersten Silbe einen langen V okal haben. Signifikant ist der U nterschied nach den statistischen A nalysen zw ischen den zwei G ruppen bzw. innerhalb der ungarischen G ruppe bei der A kzentw ahrnehm ung der W örter, die einen langen oder einen kurzen V okal beinhalten. Bei der A kzentw ahrnehm ung der englischen G ruppe spielt die Länge des V okals in der ersten Silbe eine kleinere R olle (der U nterschied ist nicht signifikant).

E s w urde analysiert, w as für T endenzen in der A kzentw ahrnehm ung bei den einfachen bzw . zu sam m engesetzten W örtern zu beobachten sind. In der ungarischen G ruppe konnte kein b ed eu ten d er U n tersch ied festgestellt w erden: Bei den einfachen W örtern nahm en d u rc h s c h n ittlic h 8 2 ,6 3 % (std = 1 2 ,4 ) den A k z e n t a u f d e r e rste n S ilb e w ah r, bei den z u s a m m e n g e s e tz te n 8 0 % ( s td = 1 4 ,9 ) . D e r U n te r s c h ie d is t n ic h t s ig n ifik a n t. D ie V ersuchspersonen m it E nglisch als M uttersprache nahm en aber den A kzent in den einfachen u n d d en z u s a m m e n g e s e tz te n W ö rte rn in g e rin g e m M a ß e u n te rsc h ie d lic h w ah r; d er D u r c h s c h n i t t s w e r t b e i d e n e in f a c h e n W ö r te rn : 4 9 ,4 7 % ( s td = 1 3 ,1 1 ), b e i d e n zusam m engesetzten 40,52% (std= 14,32). (D er U nterschied ist nicht signifikant.)

D ie ex p erim en tell-p h o n etisch e A nalyse der E rscheinung der A kzentverschiebung A nhand der a u f T on b an d aufgenom m enen S pontanrede w urden die Intensitätsw erte bei den W örtern gem essen, die unserer A uffassung nach eine unübliche B etonung tragen. Z w ei G ruppen w urden instrum entell untersucht: die einfachen W örter und die attributiven K onstruktionen.

D ie ex p erim en tell-p h o n etisch e A nalyse der E rscheinung der A kzentverschiebung A nhand der a u f T on b an d aufgenom m enen S pontanrede w urden die Intensitätsw erte bei den W örtern gem essen, die unserer A uffassung nach eine unübliche B etonung tragen. Z w ei G ruppen w urden instrum entell untersucht: die einfachen W örter und die attributiven K onstruktionen.