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Zu den A usw irku n gen im Bereich der M orphologie

Péter Ács (Budapest), Katalin Jobbágy (Budapest), Henrik J0rgensen (Árhus) Zu den morphologischen und syntaktischen Auswirkungen

2. Zu den A usw irku n gen im Bereich der M orphologie

In einem A ufsatz aus dem Jahre 1989 hat K urt B raunm üller sehr gründlich dargestellt, w ie die dänische M o rp h o lo g ie anscheinend als völlig natürlich aufzufassen ist: die E ndungen sind klar gegliedert, und es gibt w enige S ynkretism en und Ü berschneidungen. Lars H eltoft (1998) zieht eine ähnliche S chlussfolgerung.

In teressant ist aber, dass diese K onklusion au f dem S chriftbild basiert, w ährend sich für die g esprochene S p rach e ein ganz anderes B ild abzeichnet. D er H auptgrund dafür ist, dass die S chw a-A ssim ilatio n tie f in die D eutlichkeit der E ndungen eingreift; E ndungen, die am

^ = 3 0 0 —

4 Z u r In fo rtissch w äch u n g s. S k au tru p 1944-1970, Bd. 1, 224-235.

S chriftbild deutlich ablesbar sind, w erden in der Tat kaum deutlich signalisiert, bzw. ihr E rsch ein u n g sb ild w ird durch die A ssim ilationsphänom ene stark getrübt.

D as p honologische M aterial der E ndungen im D änischen b esteht ausschließlich aus dem Schw a und dazu 5 K onsonanten, näm lich Id/, /s/, /3 /, /n / und M . D avon sind die beiden e rste n s tim m lo s , d ie d re i le tz te n stim m h a ft. W ie w ir sc h o n g e s e h e n h a b e n , b ild e t po stvokalisches Irl eine feste A ssim ilation m it Schw a. D ie beiden anderen stim m haften verschm elzen häufig m it Schw a, w ährend die stim m losen regelm äßig W egfall von S chw a bew irken. E in e starke V erstüm m elung der m orphologischen M arkierungen ist dah er zu erw arten; das soll h ier anhand der P luralform en der Substantive im D etail d argestellt w erden.

E s gibt fü n f verschiedene A llom orphe für den P lural der S ubstantive:5

1. E ndung -e: a rb e jd er - arbejdere; sn ed ker - snedkere; brev - breve; del - d ele {A rbeiter; S chreiner; B rief,Teil}

2. E ndung -r. p ig e - piger; rive - river {M ädchen; Recken}

3. E ndung -er, gelegentlich synkopiert: sofa - sofaer; liaj - hajer; orgel - org ler { S o fa;H a i; Orgel}

4. O hne E ndung: kort; net; s k o ;film {Karte; N etz; Schuh; Film }

5. M it U m laut: gäs - g ces;fod - f0 d d e r ;fa r - fcedre; datier - d0tre {G ans; Fuß;

Vater; Tochter}

D ie W ö rter m it U m laut haben m eistens zusätzliche E ndungen; nu r drei W ö rter (m a n d - mcend; barn - b0rn; g äs - gces) bilden den Plural durch U m laut allein (vgl. H ansen 1967, Bd.

2, S. 95 und 117).

Hinsichtlich der Natürlichkeit ist Gruppe 4 von vornherein eindeutig nicht-natürlich, da hier kein U nterschied zw ischen Singular und Plural besteht. W örter m it Vokalwechsel (Gr. 5) haben m eistens einen deu tlich en U nterschied zw ischen den F orm en, aber die für die B ildung verw endeten Vokale kom m en nach synchroner Sicht recht planlos vor, und das ursprüngliche System des ¿-Umlauts lässt sich nicht m ehr nachspüren. Bei den ersten drei G ruppen ist in der Schriftsprache ein deutlicher U nterschied vorhanden, der aber bei der praktischen A ussprache durch die Schw a-A ssim ilation häufig stark abgeschwächt wird. D ie A usw irkungen der Schwa- A ssim ilation a u f diese 3 G ruppen sollen hier genauer behandelt werden.

2.1. D ie E ndung -e

Bei n om ina agentis, die bekanntlich au f -er ausgehen, b esteht der U nterschied zw ischen S ingular und P lural ausschließlich in der L änge des a-S chw as:

a rb e jd er - a rb ejd ere {A rbeiter - A rbeiter P I.} ['a : ,bai’dA- 'a : ,bai’dAA]

sn e d ke r - sn ed kere { T isch ler-T isch lerP I.} [ 's n e ’g A - 's n e ’gAA]

^ = a o c —

5 H an sen 1967, B d. 2, S. 95 f., v e rz e ic h n e t in sg e s a m t 7 a llo m o rp h is c h e T y p e n , d ie a u fg ru n d ih re r V erbindungsm öglichkeiten m it verschiedenen V erbalstäm m en e in g eteilt sind; davon sind a llerd in g s zw ei nur bei einem oder zw ei W örtern in Verwendung, und eine andere G ruppe davon um fasst die Pluralbildung in F rem dw örtern. Die E n d u n g en -e r und -r w erden bei H ansen 1967 und D id erich sen 1946 als n ur ein Allom orph aufgefasst; die D istribution davon wird hauptsächlich durch die prosodischen W orttypen geregelt.

Da w ir a u f diese Regeln nicht näher eingehen möchten, behandeln w ir in diesem Z usam m enhang die beiden A llo -A llo m o rp h e g e tre n n t.

E in solcher U nterschied ist m inim al, was die D eutlichkeit angeht, und w ird regelm äßig zum O pfer ein er A llegroaussprache fallen.

N ach V okoiden dürfte A ssim ilation regelm äßig vorhanden sein:

b o rd - b o rd e {Tisch - Tische} [T)o’b -'b o :A ] brev - b reve {B rief-B riefe} ['b re ’u - 'b r e :u ] gcird - g a rd e {H o f - H ö fe } [ 'g ü ’ - 'go:D]

D as G leiche gilt fü r S täm m e, die m it Nasal enden:

d e l - d ele {Teil - Teile} ['d e ’l - 'de:l]

la n d - lan d e {L an d -L än d er} ['le n ’-'lenn]

l0gn - l0g n e { L ü g e -L ü g e n } [ 'U i’n - 'Lvinn]

In d iesen beid en F ällen b esteh t die M arkierung aus dem K ontrast zw ischen n icht-silbischer (Sing.) vs. silbischer (Plur.) A ussprache. A uch hier ist der U nterschied undeutlich und w enig standhaft bei A llegroaussprache.

A ufgrund der phonologischen D istribution sind stim m hafte frikativische S chlusskonsonante n ic h t v o rh a n d e n ; d ie e n tsp re c h e n d e n P h o n e m e w erden p o stv o k a lisc h d u rch V okoide vertreten. E s gibt aber ganz viele B eispiele für stim m lose F rikative und für K lusile (die ja im D änischen im m er stim m los sind):

hus - h u se {Haus - H äuser} [ 'h u ’s - 'h u :s a / 'hu:s]

h a t - h atte {H ut - H ü te } [ 'hed - 'h ed a / 'hed]

h e st - heste {P ferd - P fe rd e } [ 'hassd - 'haesda / 'hacsd]

In solchen F ällen ist das isolierte S chw a bei distinkter A ussprache deutlich zu hören; bei A lleg ro au ssp rach e verschw indet es aber regelm äßig.

2.2. D ie E ndung -r

Bei dieser E n d u n g tritt die feste A ssim ilation von /e / und h l (s. 1.4. oben) regelm äßig auf. In vielen F ällen führt diese A ssim ilation dazu, dass der sem antische U nterschied von zw ei gleich langen F orm en getragen w ird, die sich aber hinsichtlich A ussprache im m er ganz deutlich untersch eid en lassen:

p ig e - p ig e r {M äd c h en -M äd c h en P I.} ['pi:i] - ['pi:A]

ka g e - k a g e r { K u c h e n -K u c h e n P I.} [ 'k e :e ] - ['k e :A ]

W ie m an sieht, kann die feste A ssim ilation zw ischen /r/ und /e/ auch dort verw irklicht w erden, w o S chw a in d er S ingularform durch einen Vollvokal attrahiert wird.

H insichtlich d er D eu tlich k e it lassen diese B ildungen nichts zu w ünschen übrig, aber im Prinzip ist die phonetische M asse in beiden Form en gleich, w as als Bruch des N atürlichkeits­

oder Ik o n izitätsprizips b ew ertet w erden m uss.

E in W ort w ie rive - riv er {H arke - H a rk e n } ist ein unklarer Fall. D ie distinkte A ussprache ist

eindeutig n icht-ikonisch; der sem antische U nterschied w ird von der O pposition zw ischen zwei Typen von S chw a getragen:

['ri:u a ] - ['ri:u A ]

- w ogegen d ie w en ig er d istin k te A ussprache m it S chw a-A ssim ilation im S in g u lar viel ikonischer erscheint:

['ri:u ] - ['ri:uA ]

S täm m e, die a u f ,- r e ‘ enden, sind vollständig gleich im S ingular und Plural:

p o rre - p o rre r {P orree - P o rre e s} ['po:o]-['po:D ] h are - h a re r { H a se -H a se n } [ 'h a :a ]- ['h a :a ] m y r e -m y r e r (A m eise -A m eise n } ['my:A]-['my:A]

p c e re -p c e re r {B irne-B irnen} ['pe:A ]-['pe:A ] 2.3. D ie E ndung -er

Bei dieser E ndung gibt es B eispiele für eine deutliche U nterscheidung zw ischen S ingular und Plural:

a v i s - a v is e r {Zeitung - Z eitungen} [e 'v i’s H e 'v i ’sA]

b ib lio tek - b ib lio te k e r {B ibliothek-B ibliotheken} ['b ib liu 'te ’g]-[bibliu'te’gA]

Stäm m e, die m it -r enden, bilden P luralform en, die sich nur durch silbische A ussprache von den S in g u larfo rm en (nichtsilbische A ussprache) unterscheiden:

ko n to r - ko n to rer {Büro-Büros} [kAn'tog’HkAn'tOE]

p a p ir - p a p ire r {Papier-Papiere} [pe'pig’Hpe'pi’e]

2.4. S chlussfolgerung

D as H auptergebnis d er U ntersuchung ist insofern, dass die in der S chriftsprache deutliche U nterscheidung d er S ingular- und P luralform en in d er A ussprache häufig durch gleich lange (d .h . n ic h t- n a tü r lic h e ) F o rm e n v e rtr e te n w ird . G a n z v ie le W o rtty p e n b a u e n d ie P luralaussprache a u f den U nterschied zw ischen nicht-silbischer und silbischer A ussprache.

E ndlich m uss m an noch a u f d ie nicht w enigen Typen aufm erksam m achen, bei denen die A ussprache der Singular- und P luralform en vollkom m en gleich ist. D ie N icht-N atürlichkeit in diesem m orphologischen B ereich dürfte d am it ganz klar dargestellt sein.