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Wissenschaftliche Recherche

Übung 4 – Fragen zum Thema

2.2 Wissenschaftliche Recherche

Bevor überhaupt mit dem Schreiben begonnen werden kann, muss vor allem gelesen werden. Gleichzeitig sollte man aber, vor der großen Litera-turrecherche, das Thema ungefähr bestimmen, um ein orientierungsloses und nicht zielführendes Lesen zu vermeiden und somit viel Zeit zu sparen.

Die Literaturrecherche macht einen Großteil des wissenschaftlichen Arbei-tens aus.

Anfangs nützt es, einen groben Überblick über die vorhandene Litera-tur zu gewinnen. Ein guter Tipp ist, mit dem Betreuer oder der Betreuerin zu besprechen, welche Werke für das Thema in Frage kommen können. So erhält man einen Grundstock an Quellen. Die weitere Suche kann dann deduktiv vorgenommen werden, indem man zuerst nach allgemeinen Be-griffen sucht und immer spezieller wird. Man kann seine Suche jedoch auch induktiv beginnen und nach den spezifischen Einzelphänomenen su-chen und erst später nach grundlegenden Quellen Ausschau halten. Die Suche muss allerdings nicht notwendigerweise linear verlaufen, sondern kann auch verzweigt vonstattengehen. Es ist zum Beispiel möglich, ein Thema von unterschiedlichen Aspekten zu betrachten und die Suche daran anzupassen. Eine weitere sehr häufig verwendete Methode ist das Schnee-ballsystem, bei dem man von einem zentralen Buch oder Artikel ausgeht und die angeführten Quellen in der Bibliographie als Ansatzpunkt für die weitere Recherche verwendet (vgl. Rieder 2002: 23).

Egal welches Thema man gewählt hat, man läuft bei der Suche schnell Gefahr, von einer Informationsflut überschwemmt zu werden. Die meisten wissenschaftlichen Bereiche bieten eine Vielfalt an Texten. Wichtig dabei ist, dass nicht alles, das scheinbar relevant für die Arbeit erscheint, inklu-diert werden muss. Es liegt am Ermessen des Verfassers oder der Verfas-serin, welche Informationen einbezogen werden und welche nicht.

Prinzi-piell kann gesagt werden, dass neuere Informationen Vorrang gegenüber älteren haben, da viele Inhalte schnell veralten.

Eine systematische Suche setzt ebenfalls voraus, dass der Leseprozess dokumentiert wird. In einer großen Zahl von Artikeln und Büchern ver-liert man schnell den Überblick, notieren oder kennzeichnen Sie deshalb, was Sie bereits gelesen haben. Es kann auch helfen, Textpassagen oder Zi-tate zu exzerpieren beziehungsweise kurze Zusammenfassungen in Stich-worten zu schreiben, um im Nachhinein die wichtigen Informationen schnell wiederzufinden. Ein Tipp ist, eine Literaturverwaltungssoftware dafür zu erwerben oder herunterzuladen (viele Programme gibt es kosten-los im Netz). Man kann sie nicht nur für die Dokumentation der Literatur verwenden, die man gelesen hat, sondern die meisten Programme erstellen automatisch eine Bibliographie, die sich in die Arbeit einfügen lässt. Dar-über hinaus kann man mit einer solchen Software Zitate und Exzerpte speichern und viele Bibliotheksseiten lassen Informationen von Artikeln und Büchern in das Programm importieren, sodass nicht alles getippt wer-den muss.

Zum Schluss soll noch aufgelistet werden, wo und was überhaupt ge-sucht werden kann, was sich als Informationsquelle für eine wissenschaft-liche Arbeit eignet. Grundsätzlich sind Bibliotheken die Hauptquelle, was Informationsbeschaffung für wissenschaftliche Arbeiten betrifft. Neben Monographien, Sammelbänden, wissenschaftlichen Zeitschriften, Zeitun-gen, Artikeln, Diplomarbeiten oder anderen Hochschulschriften findet man viele Materialien in deren Datenbanken, Archiven und in Bibliotheks-katalogen. Der Vorteil an Bibliotheken ist, dass die Informationen, die sich dort finden lassen, verlässlich sind. Im Vergleich dazu sollte man mit Quel-len aus dem Internet immer vorsichtiger sein und Autor, Aktualität und Wahrheitsgehalt überprüfen. Abgesehen von Bibliotheken und dem Inter-net können auch Alltagsgespräche, Interviews, Statistiken, öffentliche Re-den etc. als wissenschaftliche Quelle dienen.

Alle Bibliothekskataloge unterscheiden sich ein wenig in ihrem Aufbau und ihrer Handhabung. Aus diesem Grund werden oft Bibliotheksführun-gen und BenutzerschulunBibliotheksführun-gen angeboten. Diese SchulunBibliotheksführun-gen können beim Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten eine große Hilfe sein und sind sehr empfehlenswert.

2.3 Exposé

Ein Exposé für Abschlussarbeiten wird von vielen Universitäten voraus-gesetzt. Doch was ist überhaupt ein Exposé und wozu brauchen wir es?

Bünting et al. (2000: 37f.) definieren das Exposé als die „ausformulierte Pla-nung der Arbeit“, also das Konzept, das benötigt wird, um die EigPla-nung der Arbeit, den Zeitrahmen, den Umfang und die methodische Realisierbarkeit abzuschätzen. Ein Exposé gibt daher Orientierung und stellt den roten Faden durch die Arbeit dar. Es hilft dem Autor oder der Autorin, nicht vom geplanten Thema abzukommen, und gibt dem Betreuer oder der Be-treuerin Überblick über den inhaltlichen und zeitlichen Verlauf, sowie über die Eignung des Konzepts. Grundbestandteile des Exposés sind:

Fragestellung und Thema Ziel

Positionierung im Forschungskontext provisorisches Literaturverzeichnis Methode

Arbeitsschritte Zeitplan.

Die Fragestellung und das Ziel der Arbeit sind von großer Bedeutung, da sie den eigentlichen Sinn und Zweck der Arbeit offenlegen. Man könnte auch noch betonen, welchen wissenschaftlichen Ertrag oder „Mehrwert“

die Fragestellung bringt oder in welcher Form die Arbeit für die weitere Forschung nützlich sein kann. Eine weitere Möglichkeit ist, zu beschreiben, durch welche Beobachtungen, Probleme, Lektüren man zu dem Thema gekommen ist bzw. warum man ein besonderes Interesse an diesem Thema hat. Das verleiht dem Exposé eine persönliche Note, welche jedoch nicht zu stark zum Tragen kommen sollte.

Die erste Einbettung in den Stand der bisherigen Forschung spielt eine wichtige Rolle. Auf diese Weise bekommt man nicht nur selbst einen Über-blick darüber, welche Theorien und Forschungserkenntnisse es bereits zu diesem Thema gibt – es gibt darüber hinaus auch der Betreuerin oder dem Betreuer eine Einsicht, wie groß das Vorwissen des Verfassers oder der Verfasserin ist, und weist vorläufige Analyse- und Auswertungsgesichts-punkte der Quellen vor.

Das methodische Vorgehen soll skizzenhaft den empirischen Teil be-schreiben. Das ist aus dem Grund sinnvoll, da man selbst dazu verpflichtet ist, sich über die Umsetzung der Forschung Gedanken zu machen. Wie kommt man an seine Daten und wie werden diese schlussendlich ausge-wertet und analysiert? Bei diesem Schritt wird klar, ob die benötigten Mittel vorhanden sind, oder ob die Planung eventuell doch unrealistisch ist.

Ein vorläufiger Zeit- und Arbeitsplan hilft einem dabei, die Arbeit zu organisieren und sich selbst Deadlines zu setzen. Er soll verhindern, dass sich die Arbeit stark verzögert und soll ein Motivationsgrund und Ansporn sein. Gerade bei einer längeren Abschlussarbeit scheint die Aufgabe über-wältigend zu sein und die Arbeitsschritte in kleine Teile zu splitten hilft da-bei, die Übersicht zu behalten.

Zusätzlich kann eine vorläufige Gliederung der Arbeit von Vorteil sein, wenn man bereits darüber nachgedacht hat, wie man die Arbeit struktu-riert. Man sollte dabei immer bedenken, dass die Vorschläge in einem Ex-posé nicht in Stein gemeißelt sind und jederzeit auch wieder abgeändert werden können. Der Umfang eines Exposés für eine Diplom- oder Master-arbeit kann sehr unterschiedlich sein, prinzipiell kann man sagen, dass zwei bis fünf Seiten ausreichend sind, solange die wichtigsten Punkte be-inhaltet sind.

Die nächste Übung kann mit Hilfe von Beispielexposés durchgeführt werden. Dafür kann man ein bereits erarbeitetes Exposé zur Hand nehmen.1 Exposés können in unterschiedlichen Formen und auf verschiedene Wei-sen verfasst werden. Die Beurteilung des Exposés soll dazu dienen, ein Ge-spür zu bekommen, auf welche Kriterien man achten muss.