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– Wissenschaftlich formulieren

Was ihren wissenschaftlichen Stil betrifft, haben folgende Sätze noch Verbesserungspotenzial. Lesen Sie sie und formulieren Sie diese anschlie-ßend um. Achten Sie dabei darauf, dass der Inhalt nicht verändert wird.

a) Viele Forscher haben vermutet, dass interkulturelles Lernen quasi automatisch beim Fremdsprachenlernen passiert – dass das aber gar nicht stimmt, können wir an geschichtlichen und praktischen Erfahrungen sowie an neueren Beobachtungen sehen.

b) Die Schüler können sich schon in der Grundschule darüber klar werden, dass es sprachlich–kulturelle Unterschiede gibt.

c) Normalerweise machen wir uns schon über unsere eigenen

gesellschaftlichen Erfahrungen keine Gedanken, deshalb müssen wir darauf gefasst sein, dass es zu subjektiven und sozialen Vorbehalten kommen kann, wenn wir landeskundliche Inhalte vermitteln.

Zum Abschluss dieses Kapitels ist es wichtig anzumerken, dass Schreiben nur durch viel Übung erlernt werden kann. Kruse (2005: 48) drückt das Problem des wissenschaftlichen Schreibens sehr pointiert aus:

Das Schreiben eines wissenschaftlichen Textes erfordert Fähigkeiten von einer schwer vorstellbaren Komplexität. Logische, semantische, grammati-kalische, motorische und kommunikative Fähigkeiten müssen zusammen-treffen, um einen Schreibfluss zu erzeugen, der zu einem konsistenten Text führt.

Folglich müssen all diese Teilfähigkeiten zu einem Ganzen zusammenge-fügt werden und das überfordert vor allem ungeübte Schreibende sehr schnell. Die Lösung des Problems ist daher, diese Fähigkeiten anhand von einzelnen Aufgaben zu üben und den Schreibvorgang Schritt für Schritt zu automatisieren, um den Schreibvorgang flüssiger zu gestalten. Um das zu erreichen, heißt es jedoch: schreiben, schreiben und noch mehr schreiben.

2 Die ersten Schritte des wissenschaftlichen Schreibens

Wissenschaftliches Arbeiten muss gelernt werden. Dieser Prozess beginnt meist beim Eintritt in eine Hochschule bzw. auch schon bei Abschluss-arbeiten in Schulen und fängt damit an, dass Studierende zuerst kurze Texte, Hausarbeiten oder Seminararbeiten im wissenschaftlichen Stil ver-fassen sollen, die mit den Studienjahren immer länger und anspruchsvoller werden. Lehramtsstudierende erarbeiten sich ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten ebenfalls in dieser Art und lernen etappenweise die dazu-gehörigen Techniken, damit sie am Ende ihres Studiums dazu in der Lage sind, eine Abschlussarbeit zu verfassen.

In diesem Kapitel wird auf die Techniken des wissenschaftlichen Schrei-bens näher eingegangen; dabei werden Einzelaspekte herausgegriffen, die eine verständliche Anleitung für das erfolgreiche Verfassen von wissen-schaftlichen Arbeiten bieten sollen. Angefangen von der Themenwahl und der Recherchearbeit, über das Schreiben eines Exposés und die Struktu-rierung und Gliederung einer Arbeit, bis hin zum richtigen Zitieren und Verfassen eines Literaturverzeichnisses werden die Techniken des wissen-schaftlichen Schreibens erläutert und anhand von Beispielen anschaulich dargestellt. Die Übungen im Kapitel sollen den Lernprozess des Schreibens unterstützen, da die Techniken nur durch Ausprobieren und selbststän-diges Erarbeiten erlernt werden können.

2.1 Themenwahl 2.1.1 Ideenfindung

Das Thema der Arbeit stellt für viele schon die erste große Hürde dar, denn die erste Frage ist: Worüber schreibe ich eigentlich? Anders als bei vielen

Seminararbeiten, bei denen das Thema entweder vorgegeben ist bezie-hungsweise schon durch das Seminarthema stark eingeschränkt wird, muss für die Diplom- oder Masterarbeit in den meisten Fällen das Thema selbst gefunden werden.

Die Anforderungen für ein Thema sind in der Welt der Wissenschaften anspruchsvoll. Wie bereits erwähnt (siehe Abschnitt 1.1) soll eine wissen-schaftliche Arbeit nach Eco (2007: 40ff.) einen scharf umrissenen Gegen-stand behandeln, neue Erkenntnisse bringen, für andere von Nutzen sein und alle Angaben müssen belegbar und nachvollziehbar sein. Darüber hin-aus gibt es nach Eco (2007: 14f.) weitere vier Fhin-austregeln, die für die Aus-wahl des Themas eine Rolle spielen. Zum ersten erweist es sich als großer Vorteil, wenn das Thema auch dem Interesse des Verfassers oder der Ver-fasserin entspricht, immerhin verbringt man viel Zeit damit, eine solche Arbeit zu schreiben, und die Motivation ist größer, wenn das Thema auch interessant ist. Zweitens sollen die notwendigen Quellen für die Studieren-den verfügbar sein. Das bedeutet, dass Literatur oder andere Medien zu dem gewählten Thema auffindbar sein sollten, um genügend Informatio-nen für die Arbeit zu liefern. Die dritte Regel bezieht sich darauf, dass Stu-dierende mit diesen Quellen umgehen können müssen. Dementsprechend muss ihre wissenschaftliche Kompetenz geschult sein und sie müssen wis-sen, wie Quellen richtig zitiert werden. Die vierte und letzte Anforderung betrifft die methodischen Ansprüche des Forschungsvorhabens. Die Me-thodik und die empirischen Mittel müssen dem Erfahrungsbereich der Studierenden entsprechen. In anderen Worten bedeutet das, dass nur eine solche Arbeit geschrieben werden sollte, für die man über die notwendigen zeitlichen, finanziellen und wissenschaftlichen Ressourcen verfügt. Es wäre beispielsweise unmöglich, für eine Abschlussarbeit eine empirische Ver-gleichsstudie in zwanzig verschiedenen Ländern durchzuführen, wenn es dazu erforderlich ist, alle diese Länder zu bereisen. Das würde nicht nur den finanziellen, sondern auch den zeitlichen Rahmen von Studierenden übersteigen. Auch der Inhaltsumfang sollte so gewählt werden, dass es den Arbeitsaufwand von rund einem halben Jahr nicht übersteigt. Die Arbeit sollte demnach im Rahmen des Möglichen liegen.

Nachdem die Themenfindung selbst schon eine große Herausforde-rung darstellt, ist nun erwähnenswert, wie und wo Ideen für ein Thema ge-funden werden können. Vorerst können Themen aus interessanten

Arti-keln aus der Fachliteratur und Zeitschriften gewonnen werden. Viele wis-senschaftliche Texte beinhalten fortführende Forschungsfragen oder eröff-nen den Blick auf noch unerforschte Gebiete, die sich eventuell für eine Arbeit eignen könnten. Beiträge aus Radio und Fernsehen können ebenso als Initiative für die Themenfindung dienen, sowie Ideen aus Lehrveran-staltungen oder Lehrmaterialien, persönliche Fragen und Interessen, An-gebote von Instituten oder AnAn-gebote von Firmen oder Organisationen (vgl.

Karmasin/Ribing 2007: 19).

Solange man sich noch auf unsicherem Gebiet bewegt und sein Thema nicht definiert hat, ist es hilfreich, seine Gedanken systematisch zu ordnen.

Langes Grübeln bringt nichts, wenn man die Überlegungen früher oder später nicht konkretisieren kann. Methoden wie Mindmapping, Brainstor-ming und Fragestellungen formulieren sollen dabei helfen, den Gedanken-vorgang strukturiert zu leiten. Die nächsten Übungen sollen durch ihre Hilfestellung schrittweise zum Ideenfindungsprozess anleiten. Die Übun-gen sind nicht nur hilfreich, wenn noch gar keine Idee zum Thema vor-herrscht, sondern können auch durchgeführt werden, wenn es schon vage Vorstellungen dazu gibt.