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Vorbereitung der empirischen Untersuchung

von Bianka Garay (Budapest)

3 Vorbereitung der empirischen Untersuchung

Falls die vorher beschriebenen Punkte in unserer Liste abgehakt werden können, kann die Durchführung der empirischen Forschung vorbereitet werden. Die Planung und die Durchführung einer empirischen Forschung sind hochkomplexe Vorgänge, bei denen verschiedene Aspekte berücksich-tigt werden sollen. Eine gründlich überdachte Vorbereitung, wie die Aus-wahl der richtigen Versuchspersonen und des Forschungsinstrumentes, führt zum Erfolg der Untersuchung.

3.1 Versuchspersonen finden

Eine Untersuchung bringt die für das Fachgebiet relevanten Ergebnisse nur dann, wenn sie an die richtigen Personen gerichtet wird. Wenn der For-schungsgegenstand eine Fremdsprache ist, müssen vor allem die Sprach-kenntnisse der Lernenden berücksichtigt werden. Wenn also z.B. das Ver-stehen von authentischen Texten untersucht wird, darf die Forschung nicht in einer Gruppe von Lernenden mit dem Niveau A2 durchgeführt werden, sondern eher mit Lernenden, die bereits über Sprachkenntnisse auf höhe-rem Niveau verfügen.

Mit der Datenerhebung soll so früh wie möglich angefangen werden.

Auf eine vorherige, gründliche Recherche in der Fachliteratur darf selbst-verständlich nicht verzichtet werden, aber wenn Forschende schon ganz genau wissen, was untersucht werden soll, lohnt es sich nicht, zu lange zu warten – vor allem, weil es nicht immer so einfach ist, wie man es sich am

Anfang vorstellt, Versuchspersonen zu finden, die auch gerne in der For-schung mitmachen würden; andererseits aber auch, weil es nicht nur von den Forschenden abhängt, ob ein Treffen zustande kommt. Auch wenn die richtigen Versuchspersonen schon zur Verfügung stehen, kann etwas da-zwischenkommen und die Forschung aus einfachen, alltäglichen Gründen gehindert werden.

Auch in meinem Fall stieß die Vorbereitung auf Hindernisse. Wenn die Forschung mit Hilfe von Lernenden erfolgt und sogar als etwas Zusätzli-ches außerhalb des Unterrichts, kann die Organisation oft besonders prob-lematisch sein. Erstens kommt die bittere Wahrheit, die Forschende akzep-tieren müssen: Lernende sind normalerweise nicht hochmotiviert, in ihrer Freizeit an wissenschaftlichen Forschungen beteiligt zu sein. Auch wenn sie Interesse daran haben, ist es oft schwierig, einen Termin auszumachen, der sowohl den Lernenden als auch den Forschenden passt. Meine Untersu-chung stieß am Anfang auf den Zeitmangel der Lernenden. Mit Hilfe der Lehrenden, die die Forschung unterstützten, konnte eine Alternative ange-boten werden: Den Lernenden, die sich für die Forschung interessierten, wurde ermöglicht, sich einmal in der Woche während des Unterrichts mit authentischen Texten auseinanderzusetzen. Das Forschungsthema konnte also unter anderem integriert im Rahmen des Unterrichts oder in zusätz-lichen Unterrichtsstunden bzw. Kursen behandelt werden. Werden für die Forschung außerdem Interviews mit Lernenden unter 18 Jahren benötigt, ist es wichtig, die schriftliche Erlaubnis der Eltern oder eines Elternteils ein-zuholen.

3.2 Auswahl des Forschungsinstrumentes

Die Auswahl des für die Forschung geeigneten Instrumentes ist in einer empirischen Untersuchung von zentraler Bedeutung. Es steht eine bunte Palette an unterschiedlichen Forschungsinstrumenten – so z.B. Interviews, Fragebögen, Lerntagebücher und Beobachtungen mit Protokoll – zur Ver-fügung. Um das Forschungsthema zu vertiefen und ein umfassendes Bild über den Forschungsgegenstand zu bekommen, können auch mehrere For-schungsinstrumente kombiniert eingesetzt werden. Es ist je nach Gegen-stand unterschiedlich, welches Instrument zum adäquat(est)en Ergebnis

führt. Jedes Instrument hat auch seinen Stolperstein. Als eine allgemeine Regel kann aber formuliert werden, dass alles während der Forschung no-tiert bzw. schriftlich festgehalten werden muss und alle gesammelten und angewandten Materialien aufgehoben werden müssen.

Zu diesem Teil müssen noch zwei Begriffe geklärt werden. Es wird näm-lich zwischen zwei Forschungsmethoden unterschieden: eine empirische Untersuchung kann entweder qualitativ oder quantitativ durchgeführt werden. Im Falle einer qualitativen Untersuchung wollen Forschende neue Erkenntnisse vorlegen bzw. Theorien entwickeln, die durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Forschungsgegenstand in einen bestimmten Kontext gestellt werden. Dabei werden typischerweise die Verfahren Inter-view, Fallanalyse und Beobachtung eingesetzt. Dagegen spielt in einer quantitativen Untersuchung die Messbarkeit eine wichtige Rolle, weil hier die Daten durch konkrete Zahlen und Diagramme statistisch präsentiert werden. Aus diesem Grund basieren quantitative Untersuchungen z.B. auf Umfragen mit Fragebogen oder auf Beobachtungen. Während bei einer qualitativen Untersuchung das Forschungsthema mit wenigen Versuchs-personen intensiv behandelt wird, ist die große Anzahl der Beteiligten im Falle einer quantitativen Untersuchung von zentraler Bedeutung. Je mehr Versuchspersonen befragt bzw. beteiligt werden, desto repräsentativer wer-den die Ergebnisse einer quantitativen Forschung. Im Folgenwer-den wird auf die wichtigsten Forschungsinstrumente kurz eingegangen.

1) Interview: Ein sehr verbreitetes Mittel der Datenerhebung ist das Interview. Im Falle eines Interviews ist zu empfehlen, zuerst die wichtigsten Bereiche zu bestimmen, auf die in der Forschung eingegangen wird. Es soll von den größten Themenkreisen ausgegangen werden. Wenn schon alle Bereiche bestimmt wurden, können zu ihnen die einzelnen Fragen formu-liert werden. Vor dem Interview sollen die Themenkreise und Fragen ei-nem klaren, logischen Aufbau folgen. Zum Interview muss man auch ein Gerät mitbringen, mit dem das ganze Gespräch mit der befragten Person aufgenommen werden kann. Danach ist es empfehlenswert, den Inhalt des Interviews auch schriftlich festzuhalten, damit es in Form eines Skriptes zur Arbeit hinzugefügt werden kann. Andererseits kann auf diese Weise mit dem erhobenen Material übersichtlich gearbeitet werden.

2) Fragebogen: Ähnlich wie mit dem Interview wird am Anfang mit dem Fragebogen gearbeitet. Der Unterschied zwischen Fragebogen und Inter-view ist, dass ein InterInter-view sich mündlich und mit wenigen Versuchs-personen vollzieht, ein Fragebogen dagegen schriftlich und für mehrere Personen vorbereitet wird. Beim Fragebogen taucht die Frage auf, ob er gleich vor Ort oder erst zu Hause ausgefüllt werden soll. Es ist empfehlens-wert, die Fragebögen lieber vor Ort ausfüllen zu lassen. Wenn die Beteilig-ten ihn nach Hause mitnehmen, besteht die Gefahr, dass er vergessen wird.

Bei einem Fragebogen ist es auch möglich, ihn online zu erstellen. Das bringt mehrere Vorteile, aber auch Nachteile mit sich. An den verwend-baren Webseiten bzw. Programmen ist sehr hilfreich, dass man die Ergeb-nisse in einer nach unterschiedlichen Aspekten geordneten tabellarischen Form jederzeit ohne besondere Anstrengung und rasch überblicken kann.

Außerdem können sie auch in Form von Diagrammen veranschaulicht werden. Es ist also sehr schnell und praktisch, mit Online-Fragebögen zu arbeiten, die die Teilnehmer zu Hause ausfüllen können. Falls sie dabei Fra-gen haben, können diese dann allerdings nicht an Ort und Stelle gestellt und beantwortet werden. Einerseits ist ein Online-Fragebogen also schnell und einfach zugänglich, andererseits taucht bei ihm aber auch das Problem auf, dass er eventuell doch nicht von allen beteiligten Personen der Infor-mantengruppe ausgefüllt wird.

3) Unterrichtsbeobachtung: Eine Untersuchung kann auch auf Unterrichts-beobachtungen basieren bzw. können diese einen wichtigen Teil der For-schung bilden. In diesem Fall lohnt es sich, alle Einzelheiten der beobach-teten Unterrichtsstunden niederzuschreiben bzw. zu notieren, also soge-nannte Unterrichtsprotokolle zu erstellen. Nachher können auf diese Weise die wichtigsten Bemerkungen hervorgehoben werden. Ein Unterrichtspro-tokoll muss einerseits die Daten beinhalten, wann und wo die Stunden stattgefunden haben, andererseits muss auch der Inhalt der Stunde zusam-mengefasst werden. Es kann auch mit den wichtigsten didaktischen Kom-mentaren ergänzt werden, die hinsichtlich der Forschung relevant sind.

4) Lerntagebuch: Wenn die Untersuchung sich mit Hilfe von Lernenden vollzieht, kann das Lerntagebuch ein geeignetes Instrument für die Daten-erhebung sein. Ein Lerntagebuch ist nichts anderes als ein Heft, in das Ler-nende im Laufe der Arbeit Notizen machen bzw. ihre Hausaufgaben

schrei-ben, die mit ihren Bemerkungen bzw. Reflexionen ergänzt werden (s. Abb.

1–5 im Anhang). Es kann auch ausschließlich die Reflexionen der Lernen-den z.B. auf ihren Lernprozess, das behandelte Phänomen oder auf die ein-zelnen Sitzungen beinhalten. Dabei ist es sehr wichtig, dass das Lerntage-buch eine reflektierte Sammlung zum Forschungsgegenstand sein soll, die von den Lernenden selbst erstellt wird. Zu meiner Forschung wählte ich das Lerntagebuch, das die in den Sitzungen behandelten Texte und die Auf-gabenlösungen, Kommentare bzw. Reflexionen der Lernenden enthielt.

4 Durchführung einer Untersuchung in Unterrichtsstunden