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Schritte der empirischen Forschung

Erste Schritte in der Forschung von Réka Miskei (Budapest)

2 Schritte der empirischen Forschung

2.1 Ein Thema finden

Der erste Schritt nach dem Entschluss, einen Beitrag zur Forschung zu leis-ten, ist die Themenfindung. Ideen für diesen ersten entscheidenden Schritt kann man vor allem natürlich aus der Fachliteratur sammeln. Auch wenn man für andere Zwecke, z.B. für eine Seminararbeit oder für eine Prüfung, Materialien sammelt, muss man die Augen offen halten: Stößt man hierbei etwa auf einen interessanten Gedanken, lohnt es sich, im Thema weiter zu recherchieren. Während der Recherche ist es im Weiteren wichtig, Notizen oder Exzerpte zu den einzelnen Artikeln zu erstellen, damit Informationen später leichter und schneller gefunden werden können. Wenn man schon

erste Ideen hat, ist es immer hilfreich, einen (oder mehrere) Experten des Themas zu konsultieren. Es ist auch wichtig, jemanden zu finden, der sich für das Thema interessiert und die Arbeit vom Anfang bis zum Ende be-treut, Ratschläge und weitere Anregungen gibt und – wenn man an einzel-nen Punkten in der Arbeit stockt – durch seine Unterstützung und Ermuti-gung die weitere Arbeit erleichtert. Die Beziehung zwischen Betreuer und Forschendem muss daher sehr gut sein, d.h. sie müssen aufeinander ver-trauen können, weil die gemeinsame Arbeit nur auf diese Weise fruchtbar sein kann. Bei der Themenwahl muss man sich unbedingt vor Augen hal-ten, dass Forschung ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt, weshalb man das Thema möglichst so abgrenzen sollte, dass man das Interesse dafür mit dem Fortschreiten der Arbeit nicht verliert.

Bei der Abgrenzung des Themas spielen auch die Vorkenntnisse des Forschers eine bedeutende Rolle. Man soll sich also nicht nur auf Informa-tionen aus der Fachliteratur und den Nachschlagewerken stützen, sondern auch eigene Ideen und schon gelernte Inhalte einbeziehen sowie diese zu den gelesenen Informationen in Beziehung setzen.

Bei der Recherche kommt es auf die Aktualität der Literatur an. Oft muss man für die Forschung auch ältere Quellen benutzen, aber der Wert der Arbeit lässt sich auch daran messen, wie aktuell die dazu verarbeitete Fachliteratur ist: Es zeigt nämlich, dass der Forscher im gewählten Bereich wirklich „auf dem Laufenden“ ist. Eine nützliche Vorgehensweise bei der Recherche ist das sog. ‚Schneeballverfahren‘, nach dem man zunächst im-mer das Literaturverzeichnis eines Artikels oder Buches gründlich „bear-beitet“ und weitere potenzielle Quellen notiert, nachschlägt und liest – so kann man die adäquaten Informationen zum Forschungsthema schneller finden und auch evtl. neue Richtungen einer möglichen Forschung kennen lernen. In dieser Phase kann man auch die Themenwahl noch ändern bzw.

verfeinern.

Es ist jedoch vorteilhaft, einige praktische Details im Kopf zu behalten.

Wenn man die Fachliteratur kopiert, ist es wichtig, die Kopien mit genauen Quellenangaben zu versehen, damit man auch später weiß, woher die In-formationen stammen, vor allem wenn man etwas zitiert. Man muss auch darauf achten, dass die Seitenzahlen auf den Fotokopien sichtbar sind, weil es sonst mühsam (oder oft nicht mehr möglich) ist, im jeweiligen Original alles noch einmal nachzuschlagen. Parallel zur Aufarbeitung der

Fachlite-ratur kann man auch ein eigenes LiteFachlite-raturverzeichnis mit allen nötigen bibliographischen Angaben (Autor, Titel, Untertitel, Erscheinungsjahr und -ort sowie Verlag) zusammenstellen. Diese Liste kann dann kontinuierlich erweitert werden und am Ende braucht man dann nur noch Unnötiges zu streichen bzw. die Liste um entsprechende neue Einträge zu ergänzen.

Wenn man eine Idee hat, sollte man sie auch in den größeren gewählten Bereich einbetten können. Nachdem man schon einiges gelesen hat, ist im Großen und Ganzen zu erwägen, ob es sich dabei um ein viel oder wenig erforschtes Thema handelt. Falls ein Thema gut erforscht ist, heißt es noch nicht, nichts Neues dazu sagen zu können, nur ist es schwieriger, neue Per-spektiven zu finden bzw. neue Aspekte zu erschließen. Zu einem populäre-ren Thema gibt es wiederum mehr Fachliteratur und entsprechend ist es auch einfacher, aktuelle Studien zu finden. Bei einem weniger erforschten Thema hat man diesen Vorteil nicht, es ist jedoch wahrscheinlich leichter, hierzu einen weiteren relevanten Forschungsaspekt zu finden: man hat also einen größeren Bewegungsraum. Bei diesem Schritt kommt dem Betreuer der Arbeit, der einen genaueren Überblick über die einschlägige Literatur und mehr Erfahrung hat und deshalb mit Ratschlägen weiterhelfen kann, eine wichtige Rolle zu. Zum Wert der Forschung kann wesentlich beitra-gen, wenn man auch die fremdsprachige Literatur rezipiert und eventuell auch in Bibliotheken im Ausland recherchiert.

Bei der Auswahl der Literatur sind mehrere Faktoren zu berücksichti-gen. Ein wichtiger Aspekt ist, dass man mit Hilfe der gesammelten Infor-mationen in der Lage sein soll, einen adäquaten Überblick über die wissen-schaftliche Behandlung des Forschungsobjekts nach dem neuesten For-schungsstand in der eigenen Arbeit zu bieten. Man soll darauf eingehen können, wie der Forschungsgegenstand im Laufe der Zeit behandelt wurde und welche Änderungen sichtbar sind bzw. welche Vorgehensweisen in der Forschung zum Thema üblich waren und sind. Zum Thema ‚Gruppen-arbeit‘ muss man sich u.a. mit den verschiedenen Sozialformen, lerntheo-retischen Konzepten und natürlich mit den Definitionsmöglichkeiten des Fremdsprachenunterrichts sowie verwandten Begriffen auseinanderset-zen. Dieser Schritt ist wichtig, weil man aufgrund der Fachliteratur auch die eigene Arbeitsdefinition auswählen und daher genau bestimmen muss, was man unter dem Forschungsgegenstand versteht. Die eigene Definition dient als das Fundament, auf dem alle darauffolgenden Schritte aufgebaut werden können, und ist deshalb grundlegend und unentbehrlich.

Eine unumgängliche Frage, die man sich z.B. bei der Erforschung von Gruppenarbeit stellen musste, war, wann diese im Fremdsprachenunter-richt erscheint und worauf ihre Bedeutung zurückzuführen ist. Eine Ant-wort darauf wird durch die Textprobe im folgenden Kasten gegeben, die auch ein Beispiel für eine Arbeitsdefinition beinhaltet.