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Verbindungen durch Hyperlinks

A. Jobbiks Netzwerke

1. Verbindungen durch Hyperlinks

Im Folgenden werden die Ergebnisse der explorativen Hyperlinkanalysen zu Anfang der Studie sowie der wiederholten Prüfung gegen Ende der Studie dargestellt. Ausgangspunkte waren jeweils die Webseiten Jobbik.hu, Kuruc.info und Magyarharcos.hu. Beginnend von der Jobbik-Webseite konnten acht Verlinkungen erhoben werden.79 Kurz gesagt, waren alle verlinkten Seiten Projekte Jobbiks. Eine zweite Überprüfung im August 2015 hat gezeigt, dass es weiterhin acht Verlinkungen gibt80 und diese wie im ersten Zeitraum entweder zu Jobbik direkt dazu gehören oder zumindest von der Partei finanziert sind.

79 Darunter waren die Seite des Parteichefs Gábor Vona, die Seite des Parteimagazins Barikád (Barrikade), die Webseite eines weiteren Jobbik-Magazins namens Hazai Pálya (Heimisches Terrain), die von Jobbik auf den Weg gebrachte nationalistische Bewegung Nemzeti Egyletek (Nationalistische bzw. nationale Gesellschaften), die Seite einer Jobbik-Kampagne namens Uzsorastop (Wucher-Stop), die Seite von Jobbiks Jugendorganisation Jobbik IT, die Rechtsberatung Jobbik Jogsegélyszolgálat und die Webseite der von Jobbik finanzierten König Atilla-Volkshochschule.

80 Die Rechtsberatung, die Volkshochschule, die nationalistische Bewegung und die Kampagnen-Webseite wurden nicht mehr verlinkt. Neu hinzugekommen sind der Jobbik nahestehende TV-Sender Nemzeti TV, der Umweltschutz-Blog Grüne Antwort (Zöld Válasz), eine Verlinkung zur englischsprachigen Seite von Jobbik sowie zum von Jobbik mitfinanzierten Nachrichtenportal Alfahir.

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Bemerkenswert ist einerseits das weitgehende Fehlen von Verlinkungen zu Webseiten, die nicht rechtlich oder finanziell von Jobbik abhängig sind und andererseits die Weiterentwicklung der parteieigenen Medienportale – besonders ein verbundener TV-Sender ist hervorzuheben.

Von der Webseite von Magyar Harcos gab es im Frühjahr 2013 elf Verlinkungen. Fünf von diesen führten zu Musikbands.81 Zwei Verlinkungen navigierten Nutzer zu weiteren Webshops, bei denen Kleidung zu erwerben ist.82 Dreimal waren Nachrichtenseiten, darunter das Jobbik-Magazin Barikád, Kuruc.info sowie das Hungaria Portal 83, verlinkt und es gab eine Verbindung zur paramilitärischen Organisation HVIM. Die Überprüfung im August 2015 bestätigte diese Ergebnisse, denn die vorigen elf waren alle weiterhin vertreten, hinzugekommen sind eine Seite der rechtsradikalen Ungarn in der Slowakei, eine irredentistisch ausgerichtete Webseite, je eine Skinhead- und eine Ultra-Seite, ein Musik-Webshop, die Onlinepräsenz der Band Titkolt Ellenállás84 und die Webpräsenz des ungarischen Nachfolgers von Blood & Honour der Pax Hungarica Bewegung.

Von Kuruc.info ausgehend, gab es im Frühjahr 2013 sieben Verlinkungen, darunter drei zu Jobbik-Seiten: zu der König-Attila Volkshochschule, zu Hazai Pálya und zu Barikád. Daneben zu zwei Webshops für Kleidung85, dem Onlinebuchversand Ungarischer Schutzraum (Magyar Menedek) sowie Turánia, einem Onlineversand für nationalistische und paganistische Devotionalien. Im September 2015 gab es zehn Verlinkungen. Magyar Harcos, Barikád, Magyar Menedek und Turánia waren weiterhin dabei. Mittlerweile gab es jedoch eine direkte Verlinkung zur Webseite Jobbik und zur Band Romantikus Erőszak (deren neues Album prominent beworben wurde, welches am 23. Oktober 2015, dem ungarischen Nationalfeiertag, erschien). Die Webseite der Nationalen Basis86 wurde nunmehr ebenfalls verlinkt und stellt eine Besonderheit dar. Die Webseite ist eine Mischung aus Blogsammlung und Forum. Es ist notwendig sich zu registrieren und das erklärte Ziel ist es, eine nationalistische Gemeinschaft zu formen – im Endeffekt ist die Webseite ein soziales Netzwerk. Auffällig ist, dass Jobbiks Twitter-Account direkt verlinkt wird und als Newsletter fungiert.

81 Ossian, Kárpátia, Hungarica, Ismerős Arcok und Romantikus Erőszak

82 Es handelte sich um Hans T-Shirtladen (Hans Pólóbolt) und den Wikingerladen (Viking Bolt).

83 Diese Website bietet sortierte Linksammlungen zu nationalistischen Webseiten, nationalistischen Nachrichtenportalen, identitären Musikbands, nationalistischen TV-Sendern und nationalistischen Läden und Webshops – vom Stand von 2008. Bereits damals waren Kuruc.info, Barikád, HVIM sowie sämtliche hier untersuchten identitären Musikbands von Bedeutung.

84 Der Name dieser Band bedeutet Geheimer Widerstand.

85 Darunter Magyar Harcos und daneben der Skythenladen (Szkítabolt).

86 http://nemzetibazis.hu/.

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Es ist nicht eindeutig, von wem die Seite betrieben wird, aber die augenscheinliche Verknüpfung mit Jobbik spricht für eine starke Nähe zur Partei. Im Vergleich der Netzwerkstrukturen der drei Ausgangspunkte dieser Untersuchung fällt auf, dass die Verlinkungen eine unterschiedliche Qualität haben: auf der Jobbik-Seite sind sie einheitlich geordnet; bei Magyar Harcos sind es die Banner befreundeter Seiten, die häufig nicht mehr aktuell sind, bei Kuruc.info sind es hauptsächlich Werbeanzeigen. Bei diesen sehr begrenzten und temporär divergierenden Untersuchungen ist festzustellen, dass Jobbik selbst hauptsächlich Verlinkungen zu eigenfinanzierten Akteuren oder von Jobbik selbst initierten Unternehmungen hat, von anderen Webseiten zentraler Akteure der radikalen Rechten jedoch grundsätzlich erreichbar ist. Der Status Jobbiks als Gravitatationszentrum ist eher indirekt zu erkennen durch Verlinkungen von Webseiten der Netzwerke zur Jobbik-Webseite, und vor allem zu Jobbiks Parteimagazin Barikád, welche mehrfach nachgewiesen werden konnten. Weiterhin spricht für die Zentralität Jobbiks die Einbettung des Twitter-Accounts in das nationalistische soziale Netzwerk Nemzeti Bázis. Neben Jobbik spielen identitäre Musikbands eine wichtige Rolle. Sie sind sowohl quantitativ aufgrund der Vielzahl der Verlinkungen als auch qualitativ hinsichtlich des herausgehobenen Charakters (man denke an das Banner der Band Romantikus Erőszak auf der Titelseite von Kuruc.info bei der zweiten Untersuchung) besonders in Erscheinung getreten.

Ansonsten sind die Akteure des Netzwerks untereinander vielfach verlinkt – und das seit mehreren Jahren mindestens, wohl seit 2006 (Mátay/Kaposi 2008, Báko et al. 2013), wie auch das Hungaria Portal, die Webseite vom Stand von 2008, zeigt.

Schlussendlich hat sich das mediale Angebot im direkten Umfeld Jobbiks im Vergleich zum Beginn der Studie diversifiziert, wie anhand des Beispiels des nationalistischen TV-Senders Nemzeti TV deutlich wird. Das kann unterschiedliche Gründe haben: erweiterte finanzielle Möglichkeiten; eine veränderte Kommunikationsstrategie oder eine Verbesserung bereits vorhandener Strukturen, wie dem eigenen YouTube-Kanal. In dieser Hinsicht ist interessant, wie die Situation bei Facebook ist.

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