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Regressive Nasalassimilation

In document Phonetik und Phonologie des Deutschen (Pldal 146-151)

So kommt er nie nach Langvokalen und Diphthongen vor.Auch erscheint er oft in unmittelbarer Nachbarschaft von anderen Velarkonsonanten,so dass

4.2.3.2 Regressive Nasalassimilation

Betrachtet man die Daten unter (88), so kann man ein ähnliches Vorkommen des Velarnasals wie oben feststellen ˇ mit dem Unterschied, dass hier der Velarnasal nicht nach, sondern vor dem velaren Plosiv steht. Somit kann analog zur oben beschriebenen progressiven Nasalassimiliaton hier von einer

regres-siven

die Rede sein, die vorübergehend mit einer Regel wie in Abb. 33 erfasst werden kann.

(88) Bank Za`Mjç\,KlinkeZjçkHMj?\,Tank Zsç`Mjç\

Bei der Formulierung dieser vorläufigen Regel wurde stillschweigend davon aus-gegangen, dass man ähnlich wie bei der progressiven Assimilation auch hier mit einem

Alveolarnasal als Input

zu rechnen hat.Während diese Annahme für den ersteren Assimilationsprozess infolge der freien Variation zwischen Alveolar- und Velarnasal als empirisch motiviert erscheint,

fehlt hier die

direk-Abb. 32 Ableitung von Haken, sagen, gnädig, Knabeund Akne

Abb. 33 Regressive Nasalassimilationsregel (RNAR) (vorläufig)

te Evidenz

für diese Hypothese, da zu keiner der oben angegebenen Wortformen eine Variante mit Alveolarnasal existiert.Wenn man davon ausgeht, dass der hier zu beschreibende phonologische Prozess nur einen Velarisierungs-akt umfasst, dann kommt neben dem Alveolarnasal auch der Labialnasal als potentielles zugrundeliegendes Lautsegment in Frage. Beharrt man nun auf die Stichhaltigkeit der obigen Regelformulierung (zumindest was die linke Seite der Regel betrifft),so muss außer der Velarisierungsfähigkeit nach Velarplosiven auch ein etwas stärkeres Argument für die Annahme eines Alveolarnasals als zugrun-deliegendes Segment für die Wörter unter (88) gefunden werden. Aus den Daten in (89) und (90) geht hervor, dass der Alveolarnasal

morphemintern nur vor homorganen Plosiven

erscheinen kann, während der Labialnasal auch vor nichthomorganen Plosiven vorkommt. Daraus folgt

erstens

, dass die

Sequenz Zmj\ in der Oberflächenrepräsentation fehlt, was die Annahme eines zugrundeliegenden Alveolarnasals für die Wörter wie Bank ermöglicht;

zwei-tens

, dass im Falle eines zugrundeliegenden Labialnasals die phonologische Regel für ein Wort wie Imker eine falsche Oberflächenstruktur vorhersagen würde. Somit erscheint unsere Annahme über einen

zugrundeliegenden Al-veolarnasal

für die fraglichen Wortformen als akzeptabel.Wie diese Regel die korrekten Outputformen herleitet, wird in Abb. 34 gezeigt.

(89) hinten ZgHms?m\, unten Z>Tms?m\, Band Za`msç\; anders Z>`mc5r\, ändern

Z>Dmc5m\,LindeZkHmc?\

(90) Lampe Zk`lo?\,Bombe ZaNla?\

ImkerZ>Hlj5\,AmtZ>`ls\,Zimt Zs˛rHls\

Abb. 34 Ableitung vonBank, Klinke,Tank, stinken,Trunkmit der vorläufigen Fassung der Regres-siven Nasalassimilationsregel (RNAR)

Doch scheint die Regelformulierung in einer Hinsicht eine sehr merkwürdi-ge

Besonderheit

zu haben.Von einem Assimilationsprozess würde man näm-lich erwarten, dass er nicht nur vor einem Fortis-Obstruenten, sondern auch von dessen Lenis-Gegenstück ausgelöst wird.Vergeblich sucht man jedoch nach Wörtern, in denen die Sequenz ZMf\ vorkommt, dafür kommen im Deutschen reichlich viele Wörter vor, in denen ein

bloßer Velarnasal

gesprochen wird, dieser sich jedoch wie eine

Konsonantenverbindung

verhält, was man u. a.

daran erkennen kann, dass dem Velarnasal in solchen Wörtern kein Langvokal oder Diphthong vorausgehen kann,vgl.(91).Somit steht der Annahme nichts im Wege, in diesen Wörtern zugrundeliegend ˇ wie das auch das Schriftbild sug-geriert ˇdie Sequenz .mf.anzunehmen und daraus den bloßen Velarnasal mit zw

ei Regeln

herzuleiten: mit einer erweiterten Fassung der

Regressiven Nasalassimilationsregel

und einer sich daran anknüpfenden

Tilgungsregel

,

die den velaren Lenis-Plosiv nach einem Velarnasal tilgt. Die beiden Regeln fin-den sich unten in Abb. 35 und Abb. 36.Abb. 37 enthält die

Ableitung

mancher Formen mit Velarnasal mit Hilfe dieser beiden Regeln.Aus dieser Abbildung geht auch die

Reihenfolge

der beiden Regeln hervor: Zuerst muss die Regressive Nasalassimilationsregel zur Anwendung kommen,erst dann kann die g-Tilgungs-regel angewendet werden.Da der Input für die zweite Regel nur und ausschließ-lich durch die Anwendung der ersten Regel entstehen kann, handelt es sich hier um

absolutes Feeding

und

intrinsische Regelordnung

.

(91) LängeZkDM?\,HungerZgTM5\,zweitrangigZs˛˛ru`˛hs≤`MHB\,engZDM\,langZk`M\, FrühlingZe≤x9kHM\,Angst Z>`Mrs\,hängt ZgDMs\,länglich ZkDMkHB\

Abb. 35 Regressive Nasalassimilationsregel (RNAR) (vorläufig)

Nun scheinen folgende Daten den bisher angenommenen beiden Regeln zu

widersprechen

. Die Beispiele unter (92) zeigen, dass die zugrundeliegende Sequenz .mj.

nicht immer

in ZMj\ verwandelt wird. Ähnlich zeugen die bei-den anderen Auflistungen davon, dass auch .mf.

nicht immer

als ZM\

gespro-chen wird:in (93) finden wir Zmf\in (94) ZMf\als mögliche Realisierungen.Doch zeigen diese Realisierungen eine gewisse

Systematizität

.So wird die Velarisie-rung des Alveolarnasals in den ersten beiden Datengruppen durch die

Mor-phemgrenze

zwischen den beiden Segmenten

blockiert

. Damit diese Fälle von unserer Regressiven Nasalassimilationsregel nicht erfasst werden, soll sie durch eine

Bedingung

ergänzt werden, die die Anwendung der Regel an Morphemgrenzen verbietet, vgl.Abb. 38. Die ausbleibende Durchführung der g -Tilgungsregel in den restlichen Daten erklärt sich möglicherweise mit dem nichtnativen Charakter dieser Wörter, die eine Ergänzung der g-Tilgungsregel durch eine entsprechende Bedingung verlangt, vgl. Abb. 39. Abb. 40 zeigt, wie diese beiden Regeln die korrekte Oberflächenstruktur herleiten.

(92) einkommen Z>`hmjNl?m\,Ankunft Z>`mjTmes\,WeinkellerZu`hmjDk5\, in Köln ZHmj8km\

Abb. 36 g-Tilgungsregel (GTR) (vorübergehend)

Abb. 37 Ableitung von Bank, stinken, Länge, Frühling, Angst mit der Regressiven Nasal-assimilationsregel und der g-Tilgungeregel

(93) angebenZ>`mfd9a?m\,Eingabe Z>`˛hmf`9a?\,Weinglas Zu`˛hmfk`9r\, in Göttingen ZHmf8sHM?m\

(94) KongoZjNMfn\,TangoZs`Mfn\,Ungarn Z>TMf`5]m\,IngoZ>HMfn\

Abb. 38 Regressive Nasalassimilation (RNAR)

Abb. 39 g-Tilgungsregel (GTR)

Abb. 40 Ableitung von Bank, Länge, Ankunft, Weinglas, Tango mit der Regressiven Nasal-assimilationsregel und der g-Tilgungsregel

In document Phonetik und Phonologie des Deutschen (Pldal 146-151)