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klassen: die Nasale , die Laterale , die Vibranten und die Approximanten

In document Phonetik und Phonologie des Deutschen (Pldal 113-119)

Nasale lassen sich von den anderen Sonoranten durch das Merkmal

[nasal]

abgrenzen, vgl. (72). Zur Unterscheidung zwischen Lateralen und dem Rest ver-wendet man gewöhnlich das Merkmal

[lateral]

, vgl. (73). Der einzige Appro-ximant Zi\ kann vom r-Konsonanten durch die Angabe der Artikulationsstelle unterschieden werden.Was die zur Obstruentenklassifizierung nach der Artiku-lationsart verwendeten Merkmale betrifft, so sind Nasale [-kontinuierlich], da bei ihrer Artikulation der Luftstrom im Mundraum vollständig blockiert wird, während dies bei den anderen Sonorantklassen nicht der Fall ist, so dass sie als [+kontinuierlich] eingestuft werden.Kein Sonorant kann im Deutschen über die Merkmalswerte [+fortis] und [+aspiriert] verfügen, alle sind dagegen [+stimm-haft].

(72)

[+nasal]

sind die Segmente, die mit gesenktem Velum gesprochen wer-den, so dass der Luftstrom durch den Nasenraum entweichen kann.

(73)

[+lateral]

sind die Segmente, die mit einem Verschluss im Mund-raummitte und nach unten gewölbten seitlichen Zungenrändern gebildet werden, so dass der Luftstrom an diesen seitlichen Passagen entweicht.

Konsonaten können im Deutschen nach der Kombination

Artikulations-stelle

(AS) +

Artikulator

(A)

labial

(A: Unterlippe),

alveolar

(A: Zungen-kranz,AS: Zahndamm),

postalveolar

(A: Zungenkranz und Zungenrücken,AS:

Zahndamm),

palatal

(A: Zungenrücken, AS: Hartgaumen),

velar

(A:

Zungenrücken,AS:Weichgaumen),

uvular

(A: Zungenrücken,AS: Zäpfchen) und

glottal

(A:Glottis,AS:Kehlkopf) sein.Die Unterscheidung dieser sieben

Konso-nantenklassen kann größtenteils mit den bereits bei den Vokalen eingeführten Merkmalen erfolgen. Das im vorausgehenden Abschnitt zur Abgrenzung der runden Vokale von den nichtrunden eingeführte Merkmal

[labial]

ist so liberal formuliert, dass damit auch die labialen Konsonanten von den nichtlabialen unterschieden werden können. Zur Abgrenzung der alveolaren und postalveo-laren von den dorsalen und laryngalen Konsonanten verwendet man das Merk-mal

[koronal]

:

(74)

[+koronal]

sind die Segmente, die mit aktiver Beteiligung des Zungen-kranzes gebildet werden.

Da an der Artikulation der Palatale,Velare und Uvulare der

Zungenrücken

be-teiligt ist,der dabei ähnliche Bewegungen ausführt wie bei der Vokalartikulation, kann man zur Unterscheidung dieser Konsonantenklassen einige Vokal-merkmale verwenden. So ist bei der Artikulation eines Palatals und eines Velars eine

Hebung des Zungenrückens

aus der neutralen Position hinaus zu be-obachten ˇ so können diese Konsonanten von den Uvularen mit dem Merkmal

[hoch]

unterschieden werden. Während andererseits bei Palatalen eine

Vorverlagerung des Zungenrückens

zu beobachten ist, unterbleibt diese Bewegung bei Velaren und Uvularen. Das macht die Verwendung des Vokalmerkmals

[vorn]

zur Konsonantenklassifizierung sinnvoll.An der Artiku-lation der Glottale nehmen schließlich die genannten Artikulatoren nicht teil,so dass sie für alle Merkmale den negativen Wert erhalten.Somit verfügen sie zwar über dieselben Werte wie die Uvulare, sie können jedoch bereits durch die Oberklassenmerkmale voneinander unterschieden werden.Tab. 28 enthält die Merkmalwerte der einzelnen Konsonantensegmente des Deutschen. In Abb. 13 ist die Merkmalstruktur des Wortes Vokal abgebildet.

Vergleicht man die hier eingeführten konsonantischen Merkmale mit dem bei der Ermittlung der deutschen Konsonantenphoneme Gesagten, so kann man Folgendes feststellen.

[kontinuierlich]

kann durchaus als distinktives Merkmal betrachtet werden, da dieses Merkmal im Deutschen bedeutungsunterschei-dend sein kann,vgl.Dankvs.sank.Von den Merkmalen

[fortis]

,

[aspiriert]

und

[stimmhaft]

ist möglicherweise lediglich Ersteres distinktiv, da Aspiration und Stimmhaftigkeit allophonische Eigenschaften darstellen.

[nasal]

ist im

Deut-schen ebenfalls bedeutungsdifferenzierend, vgl.Bund vs. Mund. Allerdings zeigt die obige Merkmalmatrix, dass Za\ und Zl\ auch in anderen Merkmalen diffe-rieren. Da im Standarddeutschen ˇanders als z. B. im Ungarischen ˇ neben dem Lateral kein anderer nichtnasaler alveolarer koronaler Sonorant vorhan-den ist, kann [lateral] allein keine bedeutungsunterscheivorhan-dende Funktion aus-üben. Der im Deutschen einzig vorhandene Lateral könnte im Prinzip auch durch andere Merkmale erfasst werden. Von den Stellenmerkmalen wirken

[labial]

und

[koronal]

jedenfalls bedeutungsdifferenzierend, vgl.Biervs.dirvs.

Gier. Zur Bedeutungsunterscheidungsfähigkeit von

[hoch]

und

[vorn]

ist die Unterstützung durch weitere Merkmale nötig. Auch im deutschen

Kon-Tab. 28 Phonologische Merkmale der deutschen Konsonanten

Abb. 13 Merkmalstruktur des deutschen Wortes Vokal

sonantensystem ist eine besonders herausragende und viel diskutierte Opposition vorhanden, nämlich die

Fortis-Lenis-Korrelation

, bei der

[for-tis]

als

Korrelationsmerkmal

betrachtet werden soll.

3.3. Übung macht den Meister

Testen Sie Ihr Wissen!

A 1 Erklären Sie die Methode der Abstraktion anhand der Unterscheidung zwischen Phonetik und Phonologie.

A 2 Erläutern Sie, welche Abstraktionsschritte schon in der Phonetik durch-geführt werden.

A 3 Erläutern Sie den Unterschied zwischen den drei Lautbegriffen Laut-individuum, Phon und Phonem.

A 4 Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Phonem, Minimalpaar und phonologischer Opposition.

A 5 Erläutern Sie den Systembegriff und wenden Sie ihn auf das Lautsystem an.

A 6 Ermitteln Sie die Konsonantenphoneme des Deutschen, die in allen drei Wortpositionen kontrastieren können.

A 7 Ermitteln Sie die systematisch fehlenden Kontrastmöglichkeiten deut-scher Konsonantenphoneme.

A 8 Ermitteln Sie die möglicherweise nicht systematisch fehlenden Kontrastmöglichkeiten deutscher Konsonantenphoneme.

A 9 Beweisen Sie, dass Affrikaten monophonemisch sind.

A 10 Beweisen Sie, dass Affrikaten biphonemisch sind.

A 11 Ermitteln Sie die Vokalphoneme des Deutschen.

A 12 Erläutern Sie das phonologische Problem der deutschen Reduktions-vokale.

A 13 Erläutern Sie die phonologischen Probleme des Vokals ZD9\. A 14 Beweisen Sie, dass Diphthonge monophonemisch sind.

A 15 Beweisen Sie, dass Diphthonge biphonemisch sind.

A 16 Erläutern Sie das Verhältnis zwischen Phonem und Phon.

A 17 Erläutern Sie die kombinatorische Variation.

A 18 Erläutern Sie die freie Variation.

A 19 Erläutern Sie die Neutralisation.

A 20 Erläutern Sie die Allophonie zwischen Ach- und Ichlaut im Deutschen.

A 21 Erläutern Sie die Probleme der r-Laute im Deutschen.

A 22 Erläutern Sie die Probleme des deutschen Schwa.

A 23 Erläutern Sie das Problem der Quantität und Gespanntheit im Deutschen.

A 24 Erläutern Sie die Auslautverhärtung im Deutschen.

A 25 Auf welcher Erkenntnis beruht die Annahme der phonologischen Merk-male?

A 26 Erläutern Sie die einzelnen Typen der phonologischen Opposition.

A 27 Was versteht man unter Korrelation? Nennen Sie ein Beispiel aus dem Deutschen.

A 28 Wie werden phonologische Merkmale in der Merkmaltheorie definiert?

A 29 Mit welchen Eigenschaften lassen sich phonologische Merkmale charak-terisieren?

A 30 Erläutern Sie die phonologischen Merkmale der deutschen Vokale.

A 31 Erläutern Sie die phonologischen Merkmale der deutschen Kon-sonanten.

A 32 Welche phonologischen Merkmale sind im Deutschen als distinktiv zu betrachten?

Erweitern Sie Ihre Kenntnisse!

A 33 Schlagen Sie nach, welche konkurrierenden Phonemdefinitionen es zu Trubetzkoys Bestimmung gibt.

A 34 Schlagen Sie nach, von wem der Begriff Phonem zuerst geprägt wurde.

A 35 Die funktionalistische Sichtweise ist eine Besonderheit des europäischen Strukturalismus. Schlagen Sie nach, was für den amerikanischen

Struk-turalismus, den sog. Deskriptivismus im Bereich der Phonologie charak-teristisch ist.Womit lässt sich der Unterschied erklären?

A 36 Schlagen Sie nach, welche Linguisten zu dem sog.Prager Kreis gehörten.

Fassen Sie ihr jeweiliges Forschungsgebiet kurz zusammen.

A 37 Gegeben sei folgende Definition des Begriffs Teilsystem.Beantworten Sie dann die unten stehenden Fragen.

Unter Teilsystem soll ein System innerhalb eines Systems verstanden wer-den, wobei die Elemente des Teilsystems auch mit Beziehungen miteinander verbunden werden, die außerhalb des Teilsystems nicht gelten.

a. Beschreiben Sie mögliche Teilsysteme des Zahlensystems.

b. Beschreiben Sie das System der Verkehrsschilder.Gehen Sie dabei auf die Bestimmung der Elemente und Beziehungen sowie auf die Beschreibung der möglichen Teilsysteme ein.

c. Welche Teilsysteme lassen sich innerhalb des Phonemsystems identi-fizieren?

A 38 Suchen Sie Beispiele für die kombinatorische und freie Variation außer-halb der Linguistik. Stellen Sie sie in Diagrammform dar.

A 39 Schlagen Sie nach, welche Linguisten an der Erarbeitung der Theorie der distinkiven Merkmale mitgearbeitet hat.

A 40 Schlagen Sie nach, welche Vorschläge in der phonetisch-phonologischen Literatur zur Behandlung des deutschen ZD9\Vokals gemacht wurden.

A 41 Schlagen Sie nach, welche Vorschläge in der phonetisch-phonologischen Literatur zur Behandlung der Vokaldauer und der damit zusammenhän-genden Phänomene gemacht wurden.

A 42 Schlagen Sie nach, welche konsonantischen r-Varianten außer dem in diesem Kapitel genannten auf dem deutschen Sprachgebiet vorkommen.

A 43 Schlagen Sie nach, wie die heute meistverbreitete uvulavelare r-Aussprache entstanden ist.

A 44 Schlagen Sie nach, wie aus dem uvular-velaren konsonantischen r das vokalische entstanden ist.

A 45 Schlagen Sie nach, wie sich die einzelnen Mundarten in Bezug auf die Ver-breitung der Stimmhaftigkeit/Stimmlosigkeit der Obstruenten verhalten.

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