unwiederholbares einmaliges und flüchtiges Ereignis . Dass die durch diese Faktoren bewirkten Eigenschaften eines Lautkontinuums, etwa laute oder
3.1.2 Die Phoneme des Deutschen
3.1.2.1 Die Konsonantenphoneme des Deutschen
Die nachfolgende Tabelle enthält Minimalpaare zu den deutschen Konsonanten sowie die daraus ableitbaren Konsonantenphoneme dieser Sprache. Bei der Aufstellung von
Minimalpaaren
wurde berücksichtigt, dass kontrastierende Lautsegmente sowohl amWortanfang
als auch imWortinnern
bzw. amWortende
vorkommen können. Daher wurde bei jedem potentiellen Phonem nach jeweils einem Minimalpaar im An-, In- und Auslaut gesucht. Wenn kein Minimalpaar gefunden werden konnte, erscheint in der jeweiligen Zelle das Zeichen “-”. Die Minimalpaare werden nicht nur orthographisch, sondern auch in IPA-Schrift angegeben. Dies war u. E. deswegen erforderlich, weil die Orthographie ˇwie in Kap.1 bereits erläutert ˇdie Ähnlichkeiten oder eben die Unterschiede zwischen zwei Wörtern oft verschleiert, in der phonetischen Umschrift dagegen zwischen Lauten und Symbolen eine eineindeutige Beziehung besteht. Dadurch kann klar gestellt werden, dass die Glieder eines Minimalpaars sich lediglich an einer Stelle voneinander unterscheiden.Tab. 7 Minimalpaare im An-, In- und Auslaut und die Konsonantenphoneme des Deutschen
Anlaut Inlaut Auslaut Phonem
pur vs.Kur
Zot95]\ vs.Zjt95]\ Kappe vs.Kasse
Zj`o?\vs.Zj`r?\ Alpvs.alt
Z`ko\vs.Z`ks\
.o.
Ball vs.Fall
Za`k\vs.Ze`k\ beben vs.beten
Zad9a?m\vs.Zad9s?m\
- .a.
Tal vs.Schal
Zs`9k\vs.ZR`9k\ betten vs.Becken
ZaDs?m\vs.ZaDj?m\ kalt vs.Kalk
Zj`ks\vs.Zj`kj\
.s.
Dauer vs.Schauer
Zc`t5\vs.ZR`t5\ binnen vs.bitten
ZaHm?m\vs.ZaHs?m\
- .c.
Kultvs.Pult
ZjTks\vs.ZoTks\ recken vs.retten
Z≤Dj?m\vs.Z≤Ds?m\ Kalk vs.Kalb
Zj`kj\vs.Zj`ko\
.j.
gebenvs.leben
Zfd9a?m\vs.Zkd9a?m\ biegen vs.bieten
Zah9f?m\vs.Zah9s?m\
- .f.
als vs.Hals
Zuh9\ vs.Zyh9\ Oval vs.Opal
Znu`9k\vs.Zno`9k\
- .u.
Stil vs.Stiel
Zrsh9k\vs.ZRsh9k\ Massevs.Mappe
Zl`r?\ vs.Zl`o?\ Maß vs.Mas
Zl`9r\vs.Zl`9k\
.r.
Sauvs.Tau
Zy`t\ vs.Zs`t\ reisen vs.reißen
Z≤`hy?m\vs.Z≤`hr?m\
- .y.
schonvs.Sohn
ZRn9m\vs.Zyn9m\ mischenvs.mitten
ZlHR?m\vs.ZlHs?m\ Tisch vs.Tip
ZsHR\vs.ZsHo\
.R.
-
Z≤`9Y?\Ragevs.vs.RabeZ≤`9a?\- .Y.
Jungevs.Lunge
ZiTM?\vs.ZkTM?\ Bojen vs. Bogen
Zan9i?m\vs.Zan9f?m\
- .i.
Haus vs.Laus
[haus] vs. [laus] Bernhardvs.Bernward
ZaD≤mg`qs\vs.Zad≤mu`qs\
- .g.
Maus vs.Haus
Zl`tr\vs.Zg`tr\ Rahmen vs.rasen
Z≤`9l?m\vs.Z≤`9y?m\ Lamm vs.lang
Zk`l\vs.Zk`M\
.l.
Vergleicht man die in Tab.7 ermittelten Konsonantenphoneme des Deutschen mit den Ergebnissen der Phonermittlung in Tab. 5, so sieht man, dass da
gewis-se Phone gar nicht vorkommen
. So fehlen in Tab. 7 die aspirierten Fortis-Plosive, die stimmlosen Lenis-Obstruenten, die beiden dorsalen Frikative ZB\und Zw\usw. Über diese Lautsegmente wird in den nächsten Abschnitten noch die Rede sein. An dieser Stelle wollen wir nur auf eine bestimmte Klasse der Obstruenten eingehen, die in Tab. 7 verzeichnet wurden: auf die
Affrikaten
.Geht man von der Annahme aus, dass Affrikaten eigenständige Konsonanten-segmente sind, so lassen sich zahlreiche Minimalpaare zu den vermeintlichen phonologischen Oppositionen der Affrikaten zu anderen Konsonanten-phonemen finden ˇ wie das auch Tab. 8 zeigt.
Geht man jedoch von der Definition des Phonems unter (24) aus, nach der Phoneme die kleinsten Lautsegmenten mit einer bedeutungsunterscheidenden Funktion darstellen, so muss auch die Möglichkeit untersucht werden, ob Affri-katen in
weitere kleinere
bedeutungsdifferenzierende Einheiten zerlegtwer-Anlaut Inlaut Auslaut Phonem
Tab. 8 Minimalpaare zu den Affrikaten im Deutschen
Anlaut Inlaut Auslaut Phonem
nein vs.kein
Zm`hm\vs.Zj`hm\ binnen vs.bitten
ZaHm?m\vs.ZaHs?m\ Mann vs.matt
Zl`m\vs.Zl`s\
.m.
-
Ze`M?m\fangen vs.vs.Ze`k?m\fallen eng vs.esZ>DM\vs.Z>Dr\
.M.
Land vs.Rand
Zk`ms\vs.Zq`ms\ Fehler vs.Feder
Zed9k5\vs.Zed9c5\ weil vs.Wein
Zu`hk\vs.Zu`hm\
.k.
rund vs.Mund
Z≤Tms\vs.ZlTms\ kehren vs.Kehlen
Zjd9≤?m\vs.Zjd9k?m\ starr vs.Stall
ZRs`≤\vs.ZRs`k\
.≤.
den können.Wie Tab. 9 zeigt, lassen sich zahlreiche solche Minimalpaare finden, die davon zeugen, dass die Affrikaten
keine eigenständigen Phoneme
desGegenwartsdeutschen darstellen.
Ein Vergleich von Tab. 7 mit der Phonklassifizierung in Tab. 5 zeigt bei gewis-sen Phonemen u. U.
starke Vorkommenseinschränkungen
. Erstens ist in derAuslaut
-Spalte ein systematisches Fehlen festzustellen:Hier kommen näm-lichkeine stimmhaften Obstruenten
vor.Auf diese Systematizität werden wir im Späteren noch eingehen. Im Falle desKehlkopfverschlusslautes
kom-men Minimalpaare
nur im Anlaut
vor. Dieses Phon erscheint zwar auch im Inlaut (vgl.TheZ>\ater), hier zeigt es jedoch keine Kontraste ˇ im Auslaut ist das Vorkommen von .>.dagegen ausgeschlossen. Auch im Falle des .Y. findet man nur in einer Wortposition Minimalpaare: imInlaut
. Zwar wird sein Fehlen durch die oben angesprochene generelle Regularität der stimmhaften Obstruenten geregelt. Dass es jedoch im Anlaut gar nicht und auch im Inlaut möglicherweise nur in dem in Tab. 7 angegebenen Minimalpaar kontrastiert, zeugt von einem äußerstperipheren Status
dieses Lautsegmentes. Solche peripheren, d. h. selten vorkommenden Phoneme werden oft alsMikrophoneme
bezeichnet.Drei weitere Phoneme weisen fehlende phonemi-sche Kontraste auf. Während zu .i. und .g.keine phonologischen Oppositionen im Auslaut
zu finden sind, fehlen die Kontraste beim .M.im Anlaut
.Im Falle des .i.muss man noch erwähnen,dass es auch im Inlaut wenig Minimalpaare zu diesem Phonem gibt. Seine Vorkommenshäufigkeit lässt sich trotz seiner Einschränkung fast ausschließlich auf den Inlaut jedoch nicht mit dem des .Y. vergleichen, so dass hier wahrscheinlich nicht von einem Mikrophonem zu sprechen ist.Auf den ersten Blick könnte man etwasÄhnli-Anlaut Inlaut Auslaut Phonem
Tab. 9 Minimalpaare zu den Bestandteilen der Affrikaten im Deutschen
ches beim.g.feststellen:Auch hier fehlen die Minimalpaare im Auslaut gänzlich, auch dieses Segment kontrastiert im Inlaut möglicherweise nur in dem in Tab. 7 angegebenen Minimalpaar, während es im Anlaut mit vielen anderen Segmenten in Kontrast steht. Die Wertung dieses Lautsegmentes als Mikrophonem sollte ähnlich wie bei .i. ausgeklammert werden. Dazu kommt noch, dass das Nicht-Vorkommen dieses Segmentes im Auslaut phonetisch erklärt werden kann, da es nicht möglich ist, einen Hauchlaut am Wortende zu sprechen.