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phonetisch ähnlich sein sollen

In document Phonetik und Phonologie des Deutschen (Pldal 88-94)

phonologische Transkription phonetische Transkription

ung. lehetház .kDgDs..g`9y. ZkDéDs\Zg`9y\

br. engl. feelingfeel .eh9kHM..eh9k. Zeh9kHM\Zeh94\

jap. ‘jener Platz’ .r`j`m`. Zr`j`m`\

‘Arbeit’ .rhfnsn. ZRhfnsn\

Tab. 14 Phonetische und phonologische Transkription zu den behandelten Allophonieverhältnissen

(35) Zg\9Hirsch, Hütte, Hut, Heer, hören, Horn, Haus, Einheit

ZM\9lang, Bank,Angst, Enge

Die andere Art der Allophonie, die

freie Variation

kann durch die unter-schiedlichen

Begrüßungsformen

veranschaulicht werden. Zahlreiche solche Formen existieren in einer jeden Sprache. So kann man im Kreis der Jugend-lichen im Deutschen u.a.Hallo!,Hi!oder Moin!hören.Diese Formen zeigen eine gewisse

funktionale Äquivalenz

, d. h. sie dienen für alle im Kreis dieser Per-sonen zur Begrüßung. So könnte im Prinzip jede einzelne dieser Formen in ei-nem Kontext verwendet werden,wo ‘Begrüßung’ erwartet wird.Der Grund für die Variation ist also

nicht systeminterner Natur

, sondern hängt mit s

ys-temexternen Faktoren

zusammen,wie

Herkunft

oder

Zugehörigkeit

des

Sprechers zu einer Gruppe usw. Dieses Verhältnis lässt sich graphisch wie unter (36) erfassen.

(36) Darstellung der Relation der Begrüßungsformen im Deutschen

Ein ähnlicher Fall liegt auch in den menschlichen Sprachen vor. Ob ein

kur-zes

a im Ungarischen mit mittlerer Zungenstellung und Lippenrundung ZN”\

oder mit niedriger Zungestellung und ungerundeten Lippen Z`\ gesprochen wird, wird nicht von der lautlichen Umgebung bestimmt, sondern vielmehr durch die dialektale Zugehörigkeit des Sprechers:ZN”\stellt die standardsprach-liche,Z`\die in den sog.Palóc-Dialekten gesprochene Form dar, vgl. (37).

In jeder Sprache kann man also

Phone

finden,die miteinander

nie im Kon-trast

stehen.Sie können aber auch

in derselben lautlichen Position

stehen,

ohne dass ihre Ersetzung dort eine Bedeutungsänderung bewirkte. Das Vorkommen des einen oder anderen Allophons hängt von

systemexternen

Faktoren

ab.So hängt die Verwendung des einen oder anderen a-Allophons im

Ungarischen davon ab,ob der Sprecher Standardungarisch oder Dialekt spricht.

Dadurch erlaubt die Verwendung des einen Vokalphons Schlüsse auf die Herkunft des Sprechers - ähnlich wie die Begrüßung Moin! im obigen Beispiel.

Eine freie Variante eines Phonems kann jedoch

nicht nur

darauf hinweisen. So finden wir im Französischen beim Phonem .q.eine freie Variation zwischen Z≤\

und Zq\. Dabei ist diese Variation einerseits

geographisch

bestimmt, da [r] vor allem im Süden Frankreichs gesprochen wird. Viel wichtiger ist bei der Verwendung des einen oder anderen r-Allophons jedoch die

gesellschaftliche Einschätzung

des Sprechers:WährendZ≤\als die Norm angesehen wird, sind mit dem Zungenspitzen-r gewisse

negative soziale Urteile

über den

Sprecher verbunden: Er wird als ‘ungebildet’, als ‘rückständig’ angesehen. Freie Varianten können auch auf i

ndividuelle Sprechergewohnheiten

hinweisen, so kann ein alveoaleres oder retroflexes als sprecherspezifische Realisations-formen angesehen werden. Freie Variation kann jedoch auch stil- und tempoab-hängig sein ˇ so kann im Ungarischen bei schnellerem Sprechtempo und läs-sigem Sprechstil ein Zungenspitzen-r mit mehreren Schlägen durch eins mit einem Schlag ersetzt werden. Dieser Sachverhalt lässt sich wie in (38) zusam-menfassen und durch die Abbildung unter (39) veranschaulichen.

(38)

Freie Varianten

sind phonetische Realisierungen eines Phonems,die in genau derselben Umgebung erscheinen können und nicht bedeutungs-unterscheidend sind. Die Verwendung der einen oder anderen freien Variante hängt mit systemexternen Faktoren wie individueller Sprechgewohnheit,Herkunft oder sozialer Zugehörigkeit des Sprechers, Sprechtempo und -stil usw. zusammen.

(37) Darstellung der freien Variation des kurzen .`.im Ungarischen

(39) Graphische Darstellung der freien Variation

Bisher haben wir Variationen lediglich im

subphonemischen

Bereich, d. h.

im Bereich der Realisierungen der Phoneme festgestellt. Eine

Variation

kann

jedoch auch

zwischen Phonemen

festgestellt werden. Betrachtet man die Daten in Tab. 15, so sieht man, dass der stimmhafte alveolare Frikativ .y. sowie der stimmlose alveolare Frikativ .r. zwei

Phoneme

des Ungarischen darstel-len: Sie können sowohl im Wortan- wie auch im Wortinlaut kontrastieren.

Untersucht man jedoch die Wortformen in (40), so kann man auch feststellen, dass diese Phoneme ihre Stimmhaftigkeit in Abhängigkeit von dem nachfolgen-den Segment

variieren

und dadurch eine Eigenschaft aufweisen,die wir bereits bei den kombinatorischen Allophonen beobachtet haben.

(40) a.méz Zld9y\vs.méztõlZld9rs19k\

b.réz Zqd9y\vs.réztõl Zqd9rs19k\

Die offensichtlich interessanteste Besonderheit dieses Phänomens ist, dass

ˇ wie die beiden Zeilen unter (40) zeigen ˇ die

phonologische Opposition

zwischen .y.und .r.im Ungarischen vor einem stimmhaften oder stimmlosen Obstruenten nicht mehr sichtbar ist,d.h.

aufgehoben

wird.In sol-chen Fällen spricht man von

Neutralisation

.

(41)

Neutralisation

liegt vor, wenn zwischen zwei Phonemen in einer bestimmten Umgebung keine Opposition besteht,obwohl sie in anderen Positionen kontrastieren.

Minimalpaare Phonem

zár vs. szár

Zy`9q\ur-Zr`9q\

méz vs. mész

Zld9y\ur-Zld9r\

.y.ur-.r.

Tab. 15 Minimalpaare zu den ungarischen Phonemen /z/ und /s/

Die Umgebung, in der die beiden Phoneme einen Kontrast bilden, nennt man

Relevanzstellung

ˇ die Umgebung, in der kein Kontrast zwischen ihnen be-steht, d. h. die phonologische Opposition aufgehoben wird, heißt

Aufhebungs-position

. Dementsprechend kann der Wortanlaut bzw. -auslaut durchaus als Relevanzstellung für die phonologische Opposition zwischen .y.und .r. be-trachtet werden,während die Position vor einem stimmlosen oder stimmhaften Obstruenten als Aufhebungsstellung für die beiden Phoneme gilt.

Zwischen zwei Phonemen kann also eine ähnliche Variation bestehen wie zwischen den Allophonen desselben Phonems.So zeigen die beiden ungarischen Phoneme .r. und .y. im Prinzip eine ähnliche

Alternation

wie die beiden h -Allophone des Ungarischen:Die eine Variante erscheint in der einen Umgebung, die andere dagegen in der anderen, vgl. (42).Wie die komplementär verteilten Allophone sich zu Phonemen zusammenfassen lassen, können auch zwei Pho-neme, die eine ähnliche Verteilung zeigen, zu einer übergeordneten Einheit, dem sog.

Archiphonem

zusammengefasst werden. Ein Archiphonem ist dabei eine abstrakte Kategorie, die die gemeinsamen Eigenschaften der miteinander alter-nierenden Phoneme umfasst. So ist das Archiphonem für die ungarischen Phoneme .r. und .y.ein alveolarer Frikativ, der für die Stimmhaftigkeit

nicht spezifiziert

ist. Dies lässt sich mit der Verwendung von Großbuchstaben wie-dergegeben, vgl. (43).Tab. 16 enthält die phonologische und phonetische Trans-kription von Wörtern mit Archiphonemen.

(42) a.méz Zld9y\vs.mésztõlZld9rs19k\

b.küldhet ZjxksgDs\vs.ehet ZDéDs\

(43) Darstellung der Variation zwischen/s/und .y. im Ungarischen

3.1.4 Variation im Lautsystem des Deutschen

Nach der Ermittlung der grundlegenden Kenntnisse über die Variationsmög-lichkeiten im Phonemsystem sollen diese auf das Deutsche angewendet werden.

3.1.4.1 Achlaut und Ichlaut im Deutschen

Wie aus Kap. 2 hervorgeht, kennt das Deutsche zwei stimmlose dorsale Fri-kative: den palatalen

Ichlaut

ZB\ und den velaren

Achlaut

Zw\. Unterwirft man diese Phone einer

Minimalpaaranalyse

, so findet man heraus, dass es relativ viele Phoneme im Deutschen gibt,mit denen sie kontrastieren,vgl.Tab.17.Sucht man jedoch nach Minimalpaaren, die auf eine phonologische Opposition zwi-schen.B.und .w.hinweisen würden, so findet man keine zwei Morpheme oder Wörter im Deutschen, die sich nur durch den Ich- bzw. Achlaut voneinander unterscheiden. Das lässt vermuten, dass die beiden Phone

keine Phoneme

des Deutschen bilden können.

Anlaut Inlaut Auslaut Phonem

China vs.Tina

ZBh9m`\ur-Zsh9m`\

reichen vs. reißen

Z≤`hB?m\ur-Z≤`hr?m\

Elch vs. elf

ZDkB\ur-ZDke\

.B.

- rauchen vs. rauschen

Z≤`tw?m\ur-Z≤`tR?m\

Bach vs. Ball

Za`w\ur-Za`k\

.w.

Schriftbild méz méztõl réz réztõl

phonologische Transkription mit

Archiphonemen .ld9Z. .ld9Zs19k. .qd9Z. .qd9Zs19k.

phonologische Transkription .ld9y. .ld9rs19k. .qd9y. .qd9rs19k.

phonetische Transkription Zld9y\ Zld9rs19k\ Zqd9y\ Zqd9rs19k\

Tab. 16 Phonologische und phonetische Transkription ungarischer Wörter mit Archiphonemen

Tab. 17 Minimalpaare zu Ich- und Achlaut im Deutschen

Eine nähere Untersuchung der Wörter unter (44) ergibt folgende

Umge-bungen

der beiden Lautsegmente. Ein

Ichlaut

kommt a)

nach vorderen Vo-kalen

, b)

nach Sonoranten

und im

Wortanlaut

vor. Ein

Achlaut

erscheint dagegen nach hinteren und zentralen, also

nach nichtvorderen Vokalen

.

Schon diese Auflistung zeigt, dass die beiden Lautsegmente

komplementär

verteilt sind. Und da sie sich nur in einer phonetischen Eigenschaft voneinander unterscheiden (palatale vs. velare Artikulationsstelle), steht der Annahme einer

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