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Ein Ausblick in den Neoprotestantismus

Im Neoprotestantismus wurde die Decke aus Tachaschhaut zum Symbol Christi. Georg R. Brinke (Prediger der Zeltmission in der Schweiz, Autor der Zeitschrift Ährenlese) verfasste eine Monographie mit dem Titel Sym-bolik der Stiftshütte (Brinke 1974) und schreibt darin, dass die fragliche Decke – nach der protestantischen Tradition die ‚Decke aus Dachsfellen‘

– ein Symbol des Erlösers sei:

Sie (die Decke aus Dachsfellen) war jedem Wetter, Regen, Sturm und Sonnenglut ausgesetzt und mußte also ganz wetterfest sein, um einen wirksamen Schutz zu bilden. Das war ihr einziger Zweck; Schönes war an ihr nicht zu sehen. Sie ist ein Bild unseres Herrn in Seiner Niedrigkeit, der, wie die grauen, unansehnlichen Dachsfelle, auch kein Ansehen hatte.

conjectures drawn from material remains, and lexicography on such a basis is fraught with difficulty.“ (Mastnjak 2017: 207).

5 „Sumerian DUSIA and Akkadian dusu seem rather to refer to a color, whereas Hebrew שׁ ַח ַתּ relates to animal skin.“ (Noonan 2012: 588).

6 „Mari’s tuḫšum/duḫšum represents part of a shared West Semitic tradition, it may not be necessary to speak of the connection between Mari tuḫšum/duḫ -šum and Hebrew taḥaš as a borrowing into Hebrew from Akkadian, but rather as part of a shared West Semitic lexical inventory.“ (Mastnjak 2017: 208).

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[…] Welcher Fremde konnte nur ahnen, daß sich hinter diesen rohen Dachsfellen über der Stiftshütte solche kostbare Schätze aus reinem Gol-de befanGol-den, ja, daß hier sogar Gol-der Wohnort Gottes war, Gol-der über Gol-den Cherubim thront. Wer das schauen wollte, mußte unbedingt eintreten in die Hütte. Genau so ist es mit unserem Herrn. […] Nach 4. Mose 4,8 dien-ten diese Decken auch zum Schutze der so wertvollen Gegenstände der Stiftshütte auf den Wanderungen durch die Wüste. So schützt uns unser Herr vor Schaden während unserer Pilgerreise. Er ist nicht allein unser Retter, sondern bewahrt uns nach Seiner Verheißung (Joh 17,11.12). […]

Wie einst die Stiftshütte von dieser rauhen Decke bedeckt war, so soll heute die Gemeinde bereit sein, ebenso schlicht und unansehnlich be-deckt zu sein.

Dieses Weiterdenken der Fragestellung ist freilich wissenschaftlich nicht in Betracht zu ziehen: die Plane wurde wie gesagt ganz bestimmt nicht aus Dachsfellen hergestellt. Doch ist auf jeden Fall zu berücksichtigen, dass dieses Thema nicht nur das Objekt wissenschaftlicher Untersuchungen darstellt, sondern auch in der Glaubenspraxis ins Gespräch gebracht wird.

4 Zusammenfassung

Aus den obigen Ausführungen ist deutlich geworden, dass wir – trotz der zahlreichen Versuche dieses Wort zu erklären – nach wie vor nicht wis-sen, was das Wort „Tachasch“ ursprünglich bedeutet. Gegen eine Inter-pretation als Farbe oder (Leder-)Verarbeitungsform spricht u.a. auch die Grammatik. Semantisch könnte man am ehesten noch an ein Tier denken – welches dies aber sein soll, bleibt weiterhin offen.

In der vorliegenden Studie habe ich mich mit den gängigen Theorien zum Wort „Tachasch“ kritisch auseinandergesetzt und vermute, dass es auf jeden Fall ein als rein geltendes, im Lebensraum der Israeliten häufig vorkommendes Tier gewesen sei, welches den Juden deshalb auch immer und überall erreichbar, aber doch sehr spezifisch war, da die mit dem Wort bezeichnete Art mit der Zeit in Vergessenheit geriet. Ein ähnliches Beispiel für ein seltenes, den Göttern zu opferndes Tier ist das weiße Pferd aus der altungarischen Kultur, das ebenfalls ausgesprochen selten und

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aus diesem Grund besonders wertvoll war. Den Göttern durfte man aber eben nur das Beste opfern. Auch der Tachasch wird also womöglich eine besondere Art oder ein seltener Typ einer Tierart (am naheliegendsten et-wa Rind, Schaf oder Ziege) gewesen sein, deren/dessen Bezeichnung ihre genaue Denotation bis heute jedoch – höchstwahrscheinlich für immer – verloren hat.

Literaturverzeichnis

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