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Forschung und Projekte

In document Deutsch 3.0 Konferenzband (Pldal 155-158)

Germanistik in Serbien

6. Forschung und Projekte

Es würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen, würden alle Projekte, For-schungen, deren Schwerpunkte und Ergebnisse angeführt werden. Aus diesem Grund werden an dieser Stelle (nur) die wichtigsten Daten angegeben, die einen guten Einblick in die einstigen und heutigen Forschungsschwerpunkte, sowie in abgeschlossene und laufende Projekte gewährleisten sollen.

Der Schwerpunkt der serbischen Auslandsgermanistik lag bis in die sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts vor allem im Bereich der Literaturwissenschaft.

Frühestens in den 60er, spätestens in den 70er Jahren kann sich auch die Sprach-wissenschaft durchsetzen und es entstehen zahlreiche Sprach-wissenschaftliche Arbei-ten aus diesem Bereich. Vor allem der Valenzforschung und der Gesprächsana-lyse widmeten die damaligen spachwissenschaftlich orientierten Professoren, Dozenten und Mitarbeiter ihre Aufmerksamkeit.

In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts arbeiteten jugoslawische Ger-manisten und das Institut für deutsche Sprache Mannheim mit Ulrich Engel an

der Spitze an zahlreichen Projekten zusammen (vgl. Bekić 1995: 229; Djukanović 2001: 1660). Dank dieser hervorragenden Teamarbeit entstand die Deutsch-Ser-bokroatische Kontrastive Grammatik, welche den ersten derartigen Vergleich der deutschen mit einer slawischen Sprache darstellt (Djukanović 2001: 1665).

Teilweise parallel zum Aufstieg der Sprachwissenschaft erfolgte die Zuwen-dung zur Didaktik bzw. Methodik der deutschen Sprache, aber auch zur For-schung der ausländischen und insbesondere der deutschen Literaturen, was seitens der autonomen Provinz Vojvodina fi nanziert wurde. Zu dieser Zeit rag-ten auch viele Belgrader und Novosader Germanisrag-ten als exzellente Übersetzer hervor.19

Den heutigen Schwerpunkt in der serbischen Auslandsgermanistik zu be-stimmen ist schwierig, da die drei Germanistik-Zentren Serbiens, so viele sie auch Berührungspunkte haben mögen, unterschiedliche Forschungsschwer-punkte setzen. Die Novosader Germanistik beschäftigt sich in den letzten Jahren mit Vorliebe mit Kontrastiver Linguistik und (Fremdsprachen-)Didaktik bzw. -Me-thodik, daneben aber auch mit Literaturwissenschaft und, nur in Ansätzen, mit Übersetzungswissenschaft. Die Belgrader und Kragujever Germanistiken sind der Translatologie mehr gewidmet, insbesondere die erstere. Der Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur in Kragujevac hat seit einigen Jahren auch einen neuen Forschungsschwerpunkt, nämlich Literaturdidaktik, welche zwar auch am Institut für Germanistik in Novi Sad und am Belgrader Lehrstuhl für deutsche Sprache erforscht wird, jedoch in einem geringeren Maße. Die Ergebnisse dieser Forschungsschwerpunkte konnten in viele wissenschaftliche Arbeiten der drei Germanistik-Zentren Serbiens eingefl ochten werden.

Dass auch im neuen Jahrhundert gute internationale Teamarbeit geschätzt und gefördert wird, beweist das neueste Projekt an dem mehrere Belgrader Germanisten, eine Novosader Germanistin und ein ebenfalls Novosader Serbist zusammen mit Prof. Dr. Dr. mult. Ulrich Engel arbeiten.20 Es handelt sich um die Kontrastive Grammatik Deutsch-Serbisch, deren drei von insgesamt fünf geplan-ten Teilen zwischen 2012 und 2014 erschienen sind.

Die serbische Auslandgermanistik kann sich zahlreicher Projekt- und For-schungspartner rühmen. Hier seien nur einige ehemalige und gegenwärtige

an-19 So zum Beispiel der Novosader Professor Dr. Tomislav Bekić (an-1935-2008), der zahlreiche Werke aus dem Deutschen ins Serbische übersetzte und einen großen Beitrag zur Germanistik in Serbien leis-tete.

20 An der Kontrastiven Grammatik arbeiteten und arbeiten folgende Belgrader und Novosader Germa-nisten mit: Smilja Srdić, Annette Djurović, Sanja Ninković und Branko Ivanović. Einen großen Beitrag leistete ebenfalls der Novosader Serbist Milivoj Alanović.

geführt: IdS Mannheim, PH Ludwigsburg, Universität Halle, Universität Regens-burg, PH FreiRegens-burg, Universität Frankfurt an der Oder, Universität Graz, Universität Szeged, DAAD, Donauschwäbische Kulturstiftung des Landes Baden-Württem-berg in Stuttgart, Universität Trier, Universität Klagenfurt u.v.m.

Durch die zahlreichen internationalen Projekte (etwa REFLESS TEMPUS Pro-jekt, Erasmus Mundus, darunter v. a. Basileus und JoinEU-SEE, das Projekt der Theaterpädagogik (DSKS), Deutsch-serbisches Substantivvalenzwörterbuch, Deutsch-serbische Kontrastive Grammatik, Selbstreferentialität in lyrischen Tex-ten, Filmanalyse und -geschichte, Widespread Idioms in Europe and Beyond: A Cross-linguistic and Cross-cultural Research Europäische - Gesellschaft für Phra-seologie, Zürich, Studienbegleitender Unterricht in SOE, germanistische Som-merakademien in Sibiu/Rumänien u.v.m.) und Forschungspartner hatten und haben viele Professoren, Dozenten und wissenschaftliche Mitarbeiter der No-vosader, Belgrader und Kragujever Germanistik die Gelegenheit, deutsche und österreichische Universitäten zu besuchen und nicht wenige von ihnen konnten Vorträge an den genannten Partnerschaftsuniversitäten halten. Andererseits konnten vor allem die älteren zwei Germanistik-Zentren in Serbien zahlreichen Professoren und Dozenten eminenter wissenschaftlicher Institute aus Deutsch-land und Österreich, sowie vielen Autoren aus DeutschDeutsch-land, Österreich oder der Schweiz, die an gut besuchten Literaturabenden oder in Workshops ihre Werke präsentierten, ihre Gastfreundschaft anbieten.

Durch die internationale Vernetzung der drei serbischen Germanistiken ha-ben auch die StudentInnen die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen zu sammeln, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten zu verbessern und, nicht zuletzt, auch Studen-tInnen aus den deutschsprachigen Ländern kennen zu lernen. Denn aufgrund der genannten Projekte und Forschungs-Partnerschaften konnten und können nicht nur GermanistInnen, DeutschlehrerInnen, sondern gleichfalls StudentIn-nen aus Serbien deutsche und österreichische Stipendien erhalten, welche sie selbstverständlich gerne nutzen, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern bzw.

zu vervollkommen. Es ist meistens die einzige Gelegenheit für die StudentInnen, an einer deutschen oder österreichischen Universität zu studieren und für die GermanistInnen und DeutschlehrerInnen, ihre Sprachkenntnisse zu erneuern und neue und relevante Informationen und Neuerscheinungen zu erfahren bzw.

zu sammeln (vgl. Djukanović 2001: 1665).21

21 Besonders wichtig für die Novosader und Kragujever Germanistik ist die Zusammenarbeit mit der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg (DSKS) in Stuttgart – mit deren Hilfe ein Partnerschaftsvertrag zwischen der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg und den

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