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Salicales, Myricales, Fagales : Diese drei in der sys

tematischen Aufeinanderfolge sich anreihenden Pflanzenfamilien sind durch ihren bäum- resp. strauchartigen Wuchs charakterisiert. W ie jedes baumartige Gewächs, sind sie im Grunde genommen nur nebensächliche Glieder der Pflanzengesellschaft der Moore und darum findet man sie nicht in jedem Moor. Ihre Rolle ist sowohl im Moor selbst, wie im Torf ähnlich jener der Nadelhölzer, sie sind also meist nur Verkünder der abgeschlossenen Moorbildung. Die Arten des Geschlechtes Salix (Weide) sind, als überhaupt Wasser liebend, auch auf den Mooren die häufig­

sten und so sind z. B. die Sträucher der S. cinerea auf jedem zugewach­

senen Wiesenmoor vorhanden, wo das Moorwasser die Oberfläche nicht mehr bedeckt. Überhaupt erklärt der mit der Wasserbedeckung verbun­

dene Luftmangel, sowie der Mangel an Nährstoff, die Erscheinung, daß die auf den Mooren heimisch werdenden Bäume eine reichlichere Wurzelbildung als gewöhnlich verraten. Ainus (die Erle) schützt sich ferner auch auf die A rt gegen die ungünstigen Einflüsse des Moores, daß sie mächtige Stützwurzeln entwickelt (,,Kandelaber-Wurzelwerk“ ) . mit deren Hilfe sie sich über den Wasserspiegel des Moores erhebt. Diese letztere Erscheinung läßt sich in mehr als einem Wiesenmoore Un­

garns beobachten, wie im W ald von Kapuvár (Kom. Sopron), im Súr- wald bei Pozsonyszentgyörgy, in den Erlenwäldern von Zalavár (Kom.

Zala) und Veresmart (Kom. Szabolcs) etc. und ist anscheinend auf zwei Ursachen zurückzuführen. Die eine Ursache ist jedenfalls der auf den Moorgrund einwirkende Wurzeldruck, dessen Wirkung dem reichlichen Wurzelwerk zufolge sich so sehr steigern kann, daß die Tori­

schicht bei ihrem lockeren Gefüge den Baum aus seiner Umgebung förmlich heraushebt. Die andere Ursache, die bei den toten Mooren zwei­

fellos zu berücksichtigen ist, besteht in der Senkung und Eindrückung der allmählich austrocknenden Mooroberfläche der trocknenden Ein­

schrumpfung der obersten Torfschichten zufolge. Es wäre schwer zu

big. 16. Ein mit schwimmenden Blättern der Nymphaea bedeckter toter Arm am Bodrog.

entscheiden, welche Erscheinung in jedem einzelnen Fall die vorwaltende ist, denn die größeren Wiesenmoore Ungarns sind schon so entwässert, daß die Verbreitung der Erle als aufgehört zu betrachten ist, ja ihre gegenwärtige Verbreitung spricht für eine entschiedene Rückbildung ihren vielen in den Torfen vorfindlichen Resten gegenüber. Die ihr ver­

wandte Birke (Betula) weist eine größere Verbreitung auf, da sie nicht nur auf den Wiesenmooren, sondern noch charakteristischer auf den Moosmooren überall gedeiht. Unsere Wiesenmoore in Betracht gezogen, bildet sie gegenwärtig nur auf dem Moor von Vindornya ein geschlos­

senes Wäldchen, anderwärts ist sie nur ein vereinzelter Baum der Moore.

Auffallend ist der Umstand, daß während im Torf einzelner unserer Moosmoore die unversehrt erhaltenen schneeweißen Rindenreste der Birke in großer Menge anzutreffen sind, sie in unseren Wiesenmooren lediglich aus dem Torf des vorerwähnten Moores von Vindornya bekannt sind.

Die einzige mitteleuropäische A rt der Myrica (M. yale) ist in Ungarn ein rcht seltenes Moorgewächs und in jedem Fall ein Bewohner unserer Moosmoore; ihre vertorften Reste sind bei uns bis jetzt unbekannt. W as aber die Rolle der Pappel (Populus) in den Mooren betrifft, kann diese überhaupt nur in der Marcalgegend in Betracht kommen, wohin sie seit dem Einwachsen des Wiesenmoores eingewandert und jetzt schon durch reich belaubte Bäume vertreten ist. Ihre oberflächlich sich aus­

breitenden Wurzeln sicherten ihr das Gedeihen genügend, seitdem aber ein großer Teil des Moores ganz ausgetrocknet ist, stürzen die Stämme in Ermangelung einer gehörigen Stütze der Reihe nach um, wobei sie mit ihren Wurzeln riesige Torf blocke auf reißen.

Urticales:

A u f einigen unserer mit Wald bedeckter Wiesen­

moore gedeihen Humulus und Urtica reichlich. Die Moorwälder der Hany- ság, der Súrwald von Pozsonyszentgyörgy wurden infolge des übermäßi­

gen Überhandnehmens dieser beiden Moorpflanzen stellenweise zu un­

gangbaren Dickichten.

Polygonales :

Die Polygonum-Arten fehlen auf unseren le­

benden Wiesenmooren nie und das ständige Unkraut eines solchen Moorrandes ist das P. amphibium. Hinwieder ist auf vorherrschend toten Wiesenmooren, namentlich wenn dieselben zur Wiesenkultur dienen, Rumex eine der gewöhnlichsten Pflanzen. A uf dem ganzen Talmoor des Kaposflusses im Kom. Somogy wächst in der ganzen Ausdehnung mas­

senhaft R, acetoca, aber hier und auch an anderen Orten verbreitet sich diese Pflanze nur auf schlammigem Torf auffallend.

Ranal es :

Die Moorpflanzen dieser Familie sind zweierlei, u. zw.

einerseits Uferbewohner (Caltha, Ranunculus), andererseits im Wasser lebende und unter diesen sind am verbreitetsten Nymphaea und Nuphar mit schwimmenden Blättern, ferner das untergetauchte Ceratophyllum.

Die ersteren gedeihen nie so massenhaft, daß sie Torfbildner genannt werden könnten, die letzteren aber gehören schon unzweifelhaft zu jenen Pflanzen, die in der Ausfüllung der Wiesenmoore wesentliche Bestand­

teile des Moorschlammes sind. Während das Ceratophyllmn in den ruhig strömenden Moorwässern (in Kanälen, Gräben) am üppigsten zu gedei­

hen pflegt, lieben Nymphaea und Nuphar die stagnierenden Moorwässer.

Der Wasserspiegel der gegen den Wind geschützten Moorbuchten und der toten Flußarme ist bisweilen mit den schwimmenden Blättern dieser beiden Pflanzen ganz überfüllt und jede andere Wasserpflanze erstickend.

durchziehen ihre mächtigen klimmenden Wurzelstöcke den Moorschlamm nach allen Richtungen, bis sie schließlich vertorfen. Nach plötzlich abge­

fallenen Moorwässern behält der Wurzelstock der Nymphaea eine zeit­

lang noch seine Lebensfähigkeit und treibt kurzstielige Blätter, Blüten aber entwickelt er nicht.

Rhoeadales:

Von den in diese Familie gehörigen

Crucife-Fig. 17. Das Gedeihen der Calluna in den Torfmoosen.

ren können wir das einzige Geschlecht Nasturtium als Moorpflanze be­

trachten, weil dieses Genus auf den trockeneren umgebenden Gegenden unserer Wiesenmoore immer anzutreffen ist.

Sarraceniales :

Die interessanteste Pflanze unserer Moos­

moore ist unzweifelhaft die Drosera. Und zwar verdient diese nicht nur wegen ihrer Insekten fressenden Natur Erwähnung, sondern auch wegen der Eigentümlichkeit ihres Vorkommens. Auf den dichten Torfmoos- Ansiedlungen unserer im Höhenpunkt ihrer Entwicklung stehenden Moos­

moore, und zwar auf dem dichtesten und sonnigsten Teil der Ansiedlung findet man die Drosera fast ohne Ausnahme und ihre Leben ist mit jenem des Sphagnum so sehr verbunden, daß sie selbst auf dem ganz bei Seite gelegenen, in fast unzugänglicher Isoliertheit sich entwickelnden Moos­

moor nicht fehlt.

Rosales :

Parnassia und Comarum sind ausschließlich Pflanzen der Wiesenmoore feuchten Klimas, während man aber die erstere in ganz Nordungarn überall findet, kommt Comarum nur vereinzelt vor. Poten­

táttá ist vornehmlich die charakteristische Pflanze des trockenen Torf­

bodens der Wiesenmoore; sie gedeiht schaarenweise im Gegensatz zu ihren Moorarten Sanguisorba, Lotus und Lathyrus, welche auf den blumigen Moorwiesen heimisch sind.

Geraniales:

Nur die anspruchslosen kleinen Wasserformen der Callitriche sind aus dieser Familie als Moorpflanzen zu betrachten und sie sind nur von unseren Wiesenmooren bekannt.

S a p i n d a l e s : Am Torf der im Austrocknen begriffenen Moos­

moore findet man die niedergedrückten kleinen Büsche des Empetrum nigrum ständig, in Massen aber kommen sie nicht vor.

Rhamnales :

Eines der seltener eingewanderten Gesträuche unserer Wiesenmoore ist Rhamnus frangula, welches nie Baumform an­

nimmt. Es findet sich zumeist auf unseren Mooren des Alföld (Tieflandes).

Parietales :

Im seichten Moorwasser der Wiesenmoore, halb untergetaucht, gedeiht als unscheinbares kleines Moorgewächs Elatine, welche Pflanze zum Zuwachsen des Moores zwar beiträgt, in den Absätzen desselben aber kaum seine Spur zurücklässt.

Myrtiflorae:

In unseren Nährstoff reichlich enthaltenden Moorwässern sind wesentliche Geschlechter Trapa und Myriophyttum.

Seit Menschengedenken wird das erstere in engere Grenzen gedrängt.

Obwohl es in nicht sehr tiefen Moorwässern gedeiht, entsendet es doch keine Wurzel in den Moorschlamm, sondern nur seine gehörnte Frucht ankert es in den Schlamm ein. Diese Frucht ist es, die dann, dem Torfmorast eingebettet, fast vollkommen unversehrt zu finden ist.

Myriophyttum befördert ebenfalls die Zunahme des Torfmorastes, denn sein massenhaftes Gedeihen ist für die Wässer der meisten unserer Wiesenmoore charakteristisch. A u f dem mit Wasser erfüllten Torf des Sur-Moorwaldes von Pozsonyszentgyörgy kommt auch eine zwerghafte Luftform des Myriophyttum vor, die aber — wie wir das weiter oben von der auf’s trockene geratenen Form der Nymphaea erwähnten — ebenfalls blütenlos ist. In den Morästen und Wiesenmooren Ungarns mit schlammigem Ufer erscheint auch Hippuris, aber weder ihre Häufigkeit, noch ihr Massengedeihen ist so groß, daß ihr bei der Moorbildung eine

wesentliche Rolle zufallen könnte. Lithrum und Epilobium sind die ständigen Blütenpflanzen derselben Moore auf dem trockeneren Moor­

boden.

Umbelliflorae:

Hydrocotyle, Oenanthe, Sium und Cicuta sind die moorbewohnenden Glieder dieser weit ausgebreiteten Familie.

Von diesen ist Cicuta auf den Mooren des kleinen Alföld (Tieflandes) Ungarns besonders ständig und gedieh z. B. auf dem bei Kóny im Korn.

Győr sich ausbreitenden Torfmoor in früherer Zeit so massenhaft, daß man diese Pflanze dort auch jetzt noch unter dem Namen „Kónyi gyökér“ (Wurzel von Kóny) kennt. Die festen Fasern ihrer Wurzel be­

hielten im Torf des genannten Moores auch den netzförmigen Zusammen­

hang bei.

Ericales :

Da sämtliche europäische Gattungen dieser Ordnung in der Heideflora des niederschlagsreichen Himmelstriches Vorkommen, breiten sie sich natürlich auch auf unseren Moosmooren nur auf den trockeneren Partien derselben aus. Ihre Fundorte sind größtenteils die ausgedehnten Torfmoore Nordungarns, wo Pirola, Ledum und Andromeda charakteristische Torfbewohner, Arctostaphylos, Vaccinium und Calluna aber mehr nur eingewanderte, aber nicht weniger ständige Moorbewoh­

ner sind. Namentlich die letzterwähnten bezeichnen nicht den nachlas­

senden Entwicklungsgrad des austrocknenden Moosmoores und das Zer­

reibsei ihrer holzigen Stengelteile, ihre harten Blätter sind ebenso gewöhn­

liche Bestandteile des obersten Moostorfes, wie das schwammfadige Ge­

webe (Mykorhiza) ihrer Wurzeln.

Contortae :

Menyanthes ist eine viel Wasser liebende Pflanze, massenhaft aber kommt sie nur in Nordungarn vor. Ihr südlichstes Massenauftreten ist, wie es scheint, das Torfmoor von Görgő im Komitate Abauj, auch am Rande unserer lebenden Moosmoore fehlt sie nur selten.

Ihre lichtbraunen abgeplatteten großen Kerne pflegen im Torf gut kennt­

liche Reste zu sein. Limnanthemum ist ein seltenerer Bewohner der offenen und seichten Moorwässer und kann darum auch nicht Torfbild­

ner genannt werden.