• Nem Talált Eredményt

Komitat Fejér

(Sielie die Nummern 31— 44. der Tabelle.)

Die Sárrét breitet sich etwa zu zweidrittel Teilen in Komitat Fejér, zu eindrittel Teil im Komitate Veszprém in ost-westlicher Richtung aus.

Im Osten beginnt sie schon in der Gemarkung von Székesfehérvár und beteiligt sind an ihr die Gemarkungen der Gemeinden Szentmiliály, K is - készt, N ádasdladány, Csór und Inota des Komitates Fejér, ferner Ősi und Várpalota des Komitates Veszprém. Die größte Länge des zusammenhän­

genden Moorgebietes (zwischen Székesfehérvár und Pét) beträgt 19 K m , die größte Breite (zwischen Csór und Kiskeszi) 4 7 K m , das Areal des Moorgebietes aber beträgt etwa 28 K m 2 (4860 K at. Joch). Das

9 Tudományos Gyűjtemény (Wissenschaftliche Sammlung), Jg. 1839.

am nordöstlichen Fuß des Bakony gelegene große Beckenmoor fällt in jene Bruchlinie, die durch die Lage des Velence- und Balaton-Sees be­

zeichnet wird, ja aus den Moorverhältnissen gefolgert, mag das Moor ein den erwähnten Seen ähnlicher Wasserspiegel gewesen sein, dessen lang­

sames Verschwinden die gegenwärtige Sárrét ergab. D a sie das Becken eines sehr ausgedehnten Wassersammel-Gebietes ist, wird die Sárrét durch Zu­

flüsse gespeist, während sie einen Abfluß nur bei Szentanihály im Sárvíz hat. Das größte einmündende W asser ist im Südwesten der SédfluB, der bei der Gemeinde Szentgál im K om itate Veszprém entspringend, nach einem gewundenem L au f bei Ősi in das Becken der Sárrét mündete, jetzt aber in künstlichem Bett am Südrand des Beckens bis Szentmihály fließt, wo er das Tal des Sárvíz erreicht. Auch der mit dem Morei* Sárvíz ver­

mehrte Gajabach bringt der Sárrét eine reiche Wassermenge zu; indem er die westliche Umgebung von Székesfehérvár vermoort; künstlicher Wasserregulierung zufolge speist auch dieser das Sárvíztal bei Szent­

mihály. Von der am Südrand des Beckens sich erhebenden Hügelgegend fließt nur je ein kleines Bächlein bei Nádasladány und Ősi herab, von Korden und W esten her aber laufen in das am Fuße des Bakony sich ausbreitende Moorbecken mehrere Bäche herab, wie der von K ú ti kom­

mende Bach im Hidegvölgy, ferner die Inotaer, Várpalotaer und Péter Bäche.

Die Sárrét wird als Sumpf (Albae regis palus) schon in den Doku­

menten vor dem X I I I . Jahrhundert erwähnt, sie mag also den heutigen ähnliche Verhältnisse dargestellt haben, nur ihre moorigen Partien mögen größer gewesen sein. Zeugenschaft hiefür legen jene ungefähr 2000 K a t.

Joch Ausdehnung betragenden Gebietsteile ab, die zwar von Moor erde bedeckt, gegenwärtig aber vollständig trocken sind. Ihre Spuren lassen sich bis in die unmittelbare westliche und südliche Umgebung von Szé­

kesfehérvár verfolgen, im Norden aber findet man sie im Tale des Gaja- baches, oder aber konnte Bonfinius von Székesfehérvár richtig schreiben:

„in medio palude sita.“

Diese östliche Spitze des großen Moorgebietes war der Schauplatz sehr mannigfaltiger geologischer Ausgestaltungen. Abgesehen von jenen einigen kleinen Anhöhen, welche als Ausläufer der umgebenden H ügel, inselartig auf dem Moorgebiet verblieben, brachte der Gajabach von sei­

nem großen Wassersammel-Gebiet immer mehr und mehr Gesteinsschutt bei Székesfehérvár in das Moorbecken, daher er dieses in diesem Teile allmählich auf schüttete. Infolgedessen wurden die stagnierenden W ä s ­ ser des so erhöhten Moorbeckens von hier zum Teil in das Sárvízbett gedrängt, andererseits sammelten sie sich in den westlichen tieferen Tei­

len des Moores an, indem sie auf natürlichem W e g e die östliche Partie

abzapften. Dieser konstant wirkende Vorgang, ferner die Spuren von periodisch auftretendem größeren Wasserreichtum sind aus den in der östlichen Hälfte der Sárrét durchgeführten Bohrungen abzulesen. Den Torf und die Moorerde wusch das rasch fließende Wasser zum Teil hin­

weg, zum Teil aber verschlammte es den Torf und die Moorerde. In der östlichen Hälfte des Beckens macht man nicht selten die Erfahrung, daß die begonnene Vermoorung unterbrochen wurde und dann nach einer Zeit

Fig. 25. Mit Bäumen bewachsene Moorinsel auf der Sárrét des Komitates Fejér, längs dem Graben des Csórer Baches.

wieder in Aktivität trat; in der Gegenwart ist das Moor hier im Ver­

schwinden und es wurde der Landwirtschaft schon ganz dienstbar gemacht.

Ein eigentliches Torflager findet man auf der in Rede stehenden östlichen Sárrét auf einem kleineren, etwa 260 Kat. Joch betragenden Terrain, und zwar zwischen der Gemeinde Szentmihály, der Házhely- Tanya und der Gusztus-Puszta. Die Torfschicht ist 0 5—1*5 m stark, bildet aber kein gleichförmiges Lager, indem sie zum großen Teil mit

Schlammschichten wechselt, die auch die Zusammensetzung des Torfes modifizierten, indem sie ihm viel mineralische Bestandteile beimengten.

Am mächtigsten ist der Torf auf dem südlichen Teil dieses Terrains, in der gegen Szentmihály hin gelegenen Gegend. Östlich von hier, in der Gemarkung von Székesfehérvár, kommt ebenfalls ein kleines Torflager (beim Zusammentreffen der „Régi csatorna“ und der „Aszal- völgyi csatorna“ ) in einer Ausdehnung von kaum einigen Joch vor, in dem der Torf durchschnittlich 0 5 m stark ist.

Ein viel mächtigeres und die wahre Bedeutsamkeit der Sárrét bil­

dendes Torflager findet sich in den mittleren und westlichen Teilen des Moorbeckens. Die Ausdehnung desselben beträgt ungefähr 15 Km 2 (2606 Kat. Joch) und sein Torf erfüllt zum großen Teil in sehr ansehn­

licher Mächtigkeit (stellenweise 3 5 m) das Becken.

Der in die Gemarkungen der Gemeinden Kiskeszi, Nádasdladány, Ősi, Várpalota, Inota und Csór der Sárrét fallende Teil vereinigt sich in seinem vollen Ganzen in diesem großen Torfmoor, dessen Ufer zum Teil der Moorbodenrand des ausgetrockneten Moorgebietes umgibt. In welcher Masse der Torf hier in zusammenhängendem Lager liegt, davon kann man sich nur aus den Daten der Bohrungen einen Begriff ver­

schaffen. Diesen Daten nach ist im 6/10 Teil der 15 K m 2 Erstreckung dieses Torfmoores das Torflager über 3 m mächtig, im weiteren Vio Teil überschreitet die Mächtigkeit 2 m und in 2/10 Teilen 1 m; in durchschnitt­

licher Berechnung können wir also in dieser Gegend beiläufig 40 Millio­

nen m3 Torf annehmen; es ist sehr dichter Rohrtorf. Sein Untergrund unter dem schwarzen Torfmorast ist ein grauer, an der Luft erhärtender Kalkschlamm, der‘ viele Molluskenschalen enthält.

Das Material des Torflagers wird an mehreren Punkten regelrecht gewonnen. In der Gemarkung von Nádasdladány läßt die Gutsherrschaft den Torf einerseits mit der Hand stechen, andererseits wird er mit Hilfe einer Dampfmaschine von 8 Pferdekräften gehoben und gepreßt und der so gewonnene Maschinentorf ist ein gesuchtes Feuerungsmaterial. Eben­

falls hier wird auch gemahlener Torf hergestellt, der bei seiner Reinheit zur Desinfektion geeignet ist.

Mit einfachem Abgraben und Trocknen gewinnt man den Torf der Sárrét noch in der Gemarkung von Ősi, ferner in der Nähe des Badeortes Pét; am letzteren Orte wird ein isoliertes, einige Joch betragendes klei­

nes Torflager mit 1*5 m durchschnittlicher Mächtigkeit gewonnen.

A uf dem Gebiet des Komitates Fejér findet man außerdem nur im Tal des den Abfluß der Sárrét bildenden Sárvíz ein Moorgebiet. Der Sár­

víz stellt in seinem von N W nach SO gerichteten Lauf, von der Gemeinde Tác an bis Czecze ein mehr-weniger zusammenhängendes Moortal dar, in

dessen Buchten und Vertiefungen auch Torflager auf treten. Die Tiefen der Torflager sind sehr wechselnd, im allgemeinen aber nicht beträchtlich;

auch das Material ihres Torfes ist nicht so gereift, wie das der Sárrét.

Vom Velencze-See ist es allbekannt, daß ihn über sein seichtes W a s­

ser sich erhebende Bülten und Rohrwälder charakterisieren. Dieses erst am Anfang der Vermoorung stehende Wasserbecken birgt ebenso wenig eine erwähnenswerte Torfbildung in sich, wie das mit ihm einst in Zu­

sammenhang gestandene, von Dinnyés bis Seregélyes sich erstreckende und jetzt schon ganz abgezapfte Wiesenland „Nádas“ . Unter dem aus­

getrockneten Moorboden des letzteren liegt schneeweißer Kalkschlamm.

Die Südgrenze des Komitates berührt auch ein anderes Moortal;

es ist dies das Siótal, bei der Eeinmündung des Kapos. Da diese Talpartie in der Gemarkung der Gemeinde Igar das Siótal ergänzt, werde ich dar­

über bei den Mooren des Komitates Veszprém sprechen.