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I n gemischten Mooren

Zusammensetzung, Alter und geographische Verbreitung der Torfmoore

III. I n gemischten Mooren

Die Struktur solcher Torfmoore besteht aus den Aufeinanderfolgen der Struktur der beiden obigen Moorarten, natürlich immer mit der A n ­ ordnung des Wiesenmoores in der unteren, das Moosmoores in der oberen Lage. In diesen Fällen bedeckt den auf den Rasentorf des Wiesenmoores folgenden Waldtorf immer der älteste Moostorf, daher man diesen Torf als Übergangswaldtorf zu bezeichnen pflegt (siehe die Tafel vor der Ein­

leitung). In Ungarn kennen wir gemischte Moore in geringer Zahl und unbedeutender Ausdehnung, in denen der Übergangswaldtorf fehlt, daher auf die Rasentorf-Schicht unmittelbar die Moostorflage folgt.

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N un auf das geologische Alter der Torflager übergehend, kön­

nen wir schon von vorenherein die in Europa überall gewonnene Erfah­

rung festhalten, daß die Torfmoore sowohl mit lebender, als mit toter Oberfläche Bildungen der jüngsten, sogenannten postglazialen geologischen Zeitabschnitte, namentlich des oberen Pleistozän und des Holozän sind.

Dies bedeutet, daß der Zeitpunkt ihrer Entstehung ein späterer ist, als die Zeit der Ablagerung der Eiszeit (oder der Eiszeiten?) und des Festland- Lößes, ja in der großen Zahl der Fälle erfolgt die Torfbildung auch in unseren Tagen ununterbrochen.

Daß auch die Torfmoore Ungarns in dieser Hinsicht keine Aus­

nahme bilden, dafür haben wir mehrfache Beweise. In erster Linie sind da die auf den Sedimenten der Eiszeit, den Moränen und Moränenseen unserer Hochgebirge gebildeten Torfmoore, die schon ihrer Lage nach ihr postglaziales Alter verraten. Aber auch unsere im großen ungarischen

Becken gelegenen größten Wiesenmoore erwiesen sich sämtlich als post- glazial, denn schon die in ihrem Liegenden eingeschlossenen Reste des organischen Lehens sind ohne Ausnahme postglazialen Alters, es sind also notwendigerweise auch die auf ihnen abgelagerten Torflager post­

glazial und noch jünger. Der geringen Berücksichtigung unserer Torf­

lager und der Seltenheit größerer Aufschlüsse zufolge gehören die tieri­

schen und menschlichen Einschlüsse des Torfes selbst zu den größten Seltenheiten, obwohl in einzelnen Fällen nur diese einen geologischen Wert bei der Bestimmung des Alters haben.1)

Nichts ist natürlicher, als daß es auch Torfe gibt, die älter als post­

glazial sind, ja wir haben gewisse Mineralkohlen-Arten unzweifelhaft als Überreste einstige Torflager zu betrachten, diese aber bespreche ich als solche Ablagerungen, die ihre Torfnatur wesentlich umgewiandelt haben, bei dieser Gelegenheit nicht.

Das stratigraphische und paläontotogische Studium der Torflager aber lenkt die wissenschaftliche Moorforschung in eine ganz eigentümliche Richtung, die jetzt zumeist die Klimaänderungen der Bildungszeit der Torflager erforscht. Licht verbreiteten diese Studien nicht nur auf einige stratigraphische Eigentümlichkeiten der Torflager, sondern auch über­

haupt auf viele biologische Erscheinungen der postglazialen Zeiten. Nach­

dem aber das jeweilige Klima auch auf die Tierwelt und die Vegetation dieser uns naheliegenden Zeiten gut kenntliche Stempel auf drückte, können die den Torflagern eingeschlossenen organischen Körper für die klimatischen Verhältnisse der damaligen Zeiten 'als Wegweiser dienen.

In dieser Beziehung spielen gegenwärtig die skandinavischen Forscher die leitende Rolle, von denen einer der ersten, der Norwege A . Blytt, auf die Pflanzen-Paläontologie und zum Teil auch auf die Menschenspuren gestützt, die postglaziale Zeit in die nachfolgenden Klimaabschnitte teilte:

1. Arktischer Klimaabsehnitt,

der die Zeit der Rück­

bildung der skandinavischen Eiszeit ist. In seinem letzten subarktischen Abschnitt ist nebst reichlicher Verbreitung der Blütenpflanzen .als Über­

bleibsel der Eiszeit auch der Strauch Dryas octopetala noch häufig

2. Borealer Klimaabschnitt

mit warmem und trockenen Klima, in welchem Quercus pedunculata, Fraxinus excelsior. Acer plata- noides und Tilia europaea von Süden her auf das Gebiet Skandinaviens

i) Georg Primics erwähnt aus dem Torflager der Gemeinde Szentágota im Komitate Nagyküküllő auch Mammut- und Rhinoceros-Reste; diese Angabe harrt aber noch der Bestätigung.

einwandern und unter den (torfbildenden) Uferpflanzen Cladium mariscus die herrschende ist.

3. Atlantischer Klimaabschnitt,

mit warmem, aber feuchtem Klima. Zeitabschnitt der endgiltigen Verbreitung der vorigen Baumarten mit dem Vorherrschen der Eiche (Quercus); Anbruch der schwedischen Steinzeit.

4. Subborealer Kl imaabschnitt,

wieder warm und trocken. Er ist charakterisiert durch das Einwandern der Weißtanne (Picea excelsa) und die Häufigkeit der im Wasser der Wiesenmoore ver­

breiteten Wassernuß (Trapa natans). Zeit der jüngeren skandinavischen Steinzeit und Bronzzeit.

5. Subatlantischer Klimaabschnitt,

ein kühlerer und feuchter Zeitabschnitt mit vorherrschender Weißtanne, und dem Vordringen der nördlichen Pflanzenformen nach Süden, der westlichen nach Osten. Mit der Eisenzeit beginnend, reicht er in geschichtliche Zeiten herüber.

Diese Einteilung, welche seither die Schüler und Nachfolger Blytts hoch weiter detaillierten, gelang es glücklich auch mit den Änderungen der skandinavischen Meeresoberfläche in Übereinstimmung zu bringen und so konnte sie auf die Torflager der Gegend des baltischen Meeres als Grundlage einer genügend eingehenden und verläßlichen Alterbestim­

mung dienen. Dieser Studie leistete auch jener Umstand Vorschub, daß eben die baltischen Provinzen die an Eiszeitspuren und gleichzeitig Torf­

lagern reichsten Gegenden Europas sind.

Je mehr wir uns von der skandinavischen Halbinsel nach Süden entfernen, umso mehr sind die Grenzen der aufgezählten Klimaabschnitte in den Torflagern verwischt und diese sind auch umso weniger mit denen vom Norden in Übereinstimmung zu bringen. In den Torfmooren Ungarns können wir im Waldtorf einzelner Moore nur mehr vereinzelt die Spuren pleistozäner Klimaänderungen voraussetzen und dies ist bei der vollstän­

dig kontinentalen Lage Ungarns ebenso natürlich, als auch unsere Moore vorwaltend Wiesenmoore sind, den vorherrschenden gemengten und Moosmooren der nördlichen Meeresgegenden gegenüber. Schon dieser letztere Umstand für sich beweist zur Genüge, daß bei dem oben skiz­

zierten Entwicklungsgang unserer Torfmoore den geologischen resp.

pflanzenbiologischen Vorgängen eine viel größere Rolle zukam, als den etwaigen Klimaänderungen.

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Schon bei den Grund bedingungen der Moorbildung erkannten wir das Zusammenwirken gewisser klimatischer Verhältnisse als unerläßlich, welches Zusammenwirken einerseits das ständige Bedecktsein mit Wasser,

andererseits das pflanzliche Massengedeihen sichert. Solche klimatische Verhältnisse können nicht an allen Punkten unserer Erde eintreten, sie können aber durch die jedesmaligen Höhenverhältnisse, also durch die vertikalen klimatischen Unterschiede befördert werden.

Aus den auf eine immer größere Oberfläche unserer Erde sich aus­

dehnenden systematischen geologischen Studien und wissenschaftlichen Reisebeschreibungen ist die allgemeine geographische Verbreitung der Torflager derzeit .schon genügend annähernd bekannt. Demnach können wir die Erdoberfläche in fünf Zone teilen, deren mittlere die wenigsten Torfvorkommnisse aufweist und die sich längs dem Äquator wenigstens bis zu den Wendekreisen, meist aber auch über diese hinaus, erstreckt.

Sowohl nördlich, alts südlich von dieser, umfaßt je eine breite Zone die Gegenden mit häufigen Torfbildungen, die jenseits der Polarkreise gele­

genen Polargegende aber entbehren, wie es scheint, den Torf vollständig.

Während in der Äquatorialzone die Torfbildungen nur in den ge­

mäßigten und kalten Höhen der Gebirge anzutreffen sind und sie nach unseren bisherigen Kenntnissen keine beträchtliche Ausbildung verraten, wird die Torfbildung gegen die Ränder der nördlichen und südlichen ge­

mäßigten Zonen hin eine immer allgemeinere Erscheinung und erreicht all­

mählich in den Tiefebenen und an den niedrigen Meeresufern den höchsten Grad ihrer Entwicklung. Sowohl im Korden, als im Süden zwischen den Breitegraden 40— 60, sind die ansehnlichsten Torflager bekannt, der un­

gleichmäßigen Verteilung des Festlandes zufolge natürlich auf der nörd­

lichen Halbkugel am häufigsten. Die Nähe der Meere, ebenso die Richtung der wärmeren Meeresströmungen erweisen sich in jedem Falle als günstig für die Torfbildung, die also — auch unter engeren Grenzen — der getreue Spiegel der klimatischen Verhältnisse ist.

So beginnen die Torfmoore in Nordamerika in der mittleren Gegend des Staates Oregon häufiger zu erscheinen und von hier reichen sie bis Alaska. A u f den Ebenen Westkanada’s sind sie vorwaltend an Flußtäler gebunden, während die nördliche Seegegend der Vereinigten Staaten (Min­

nesota, Massachusetts, Maine, Michigan, etc.) am reichsten ist an jeder Art von Torflagern und auf den Inseln des östlichen Meeresufers (New- Brunswick, New-Scotland, New-Foundland) werden die Moosmoore schon ganz vorherrschend.

Die an Torf reiche Zone Europa’s grenzt sich im Süden in den P y­

renäen, in Südfrankreich, Norditalien und in den nördlichen Balkan­

staaten ab, im Norden aber erstreckt sie sich bis an die Inselwelt des Eis­

meeres.

Von den Torflagern Asiens wissen wir noch am wenigsten und auch

•das beschränkt sich fast ausschließlich auf das russisch-sibirische Gebiet.

Demgemäß sind die nordasiatischen Torfbildungen in der Gegend der Tundren allgemein verbreitet, doch erreichen sie die Tiefenverhältnisse der europäischen Moore nie.

A u f der südlichen Hälfte unserer Erde unter dem gemäßigten Him­

melsstrich sind nur Patagonien und das Feuerland, Tasmanien und New- Zealand, ferner die dazwischen gelegenen lnselgruppen-Gegenden, von denen wir über die Verbreitung der Torflager in größerem Maße sichere Kenntnis haben.

Hebst all’ diesen Verbreitungsverhältnissen ist auch die ozeanische, beziehungsweise kontinentale Lage auf die Häufigkeit der Torflager von wesentlichem Einfluß. Beispielsweise Irland, die Farörinseln, das schot­

tische Hochland, die norddeutsche Ebene, Dänemark und die übrigen baltischen Länder sind alle Schauplätze ersten Ranges der Torfbildung.

Diesen gegenüber verfügen Frankreich,- die Alpen, Österreich, Ungarn und die russische Ebene über weniger und kleinere Torflager.

Die Verbreitung der Torflager in Ungarn läßt sich nach den jedes­

maligen Niederschlagsverhältnissen, den orographischen und hydrogra­

phischen Zuständen in gut umschreibbare Gegenden der Wiesenmoor­

bildung teilen. Die ganze Tieflandsgegend, das Hügelland jenseits der Donau, das siebenbürgische Becken und die breiten Täler der Gebirgs­

gegenden miteinverstanden, sind alle für die Bildung von Wiesenmooren günstig, hier sind ausschließlich und in genügend großer Zahl nur der­

artige Moore anzutreffen. Unsere in engerem Sinn genommene Gebirgs­

gegend ist, von der geographischen Lage unabhängig, aber von 900— 1000 mm Niederschlagsmenge und von 580 m Seehöhe aufwärts gerechnet, das Gebiet der vorwaltenden Moosmoore. Unsere bekannte kontinentale Lage und unser Klima erfordert den letzteren gegenüber von vornherein das Übergewicht der vorerwähnten Torfmoore. Die Masse unserer sämtlichen Torflager in Rechnung gezogen, kommen hievon auf die Wiesenmoore beiläufig 8 0 % , den 2 0% gegenüber, die auf die Moosmoore und die mit ihnen vereinten gemengten Moore entfallen, wenn wir aber die Verbreitung der Moore als Basis des Vergleiches annehmen, gestaltet sich das Verhältnis für die Wiesenmoore noch günstiger.