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Der Unfallunterstützungsfond

In document BRAUNKOHLEN-BERGBAU in den (Pldal 146-150)

böhmen in Brüx

4. Der Unfallunterstützungsfond

N ach dem Gesetze haben n ur gänzlich und dauernd erw erbsunfähig gewordene B ergarbeiter einen Anspruch auf eine Provision aus der Bruderlade.

B ei dem Umstände, als die von der V erw altung der C entralbruderlade ursprünglich ins Auge gefasste Idee, eine U n terstützung aus der B ruderlade n ich t n u r dem vollständig erw erbsunfähig gewordenen, sondern auch dem in Folge V erunglückung theilw eise invalid werdenden B ergarbeiter zu statuiren, unabw endbaren B edenken des versicherungstechnischen D epartem ents des k. k.

Bedürfnis geltend, hauptsächlich den durch einen B etriebs­

unfall in ihrem E rw erbe geschädigten und für die B erg­

arbeit unfähig gew ordenen Bruderladenm itgliedern eine besondere U nterstü tzung zuzuwenden.

Noch im J a h re 1893 h at H err C entraldirector G ustav Bihl im Nam en der B rüxer K ohlenbergbau-G esellschaft in E rw ägung dieses Bedürfnisses der R eviervertretung den A n trag zur E rric h tu n g eines U nfallunterstützungs- fondes vorgelegt, dahingehend, dass die zu einer solchen U nterstützungsleistung erforderlichen B eiträge seitens der B ergbauunternehm ungen allein aufzubringen seien, und dass ausser den durch Unfall gänzlich erw erbsunfähig gew ordenen B ruderladenm itgliedern, die eine andere Hilfe als die doch noch unzureichende Provision nich t zu erreichen verm ögen, auch jen en Unfall]nvaliden geringeren Grades,

■welche durch den Unfall, wenn schon n ich t zu allen anderen A rbeiten, so doch für die B ergarbeit unfähig gew orden sind, eine angemessene C apitalsunterstützung zu Theil werde.

A uch diesem U nternehm en stellten sich viele Schw ierigkeiten in den W eg. N am entlich w ar es der Mangel an entsprechendem statistischen B eobachtungs­

m aterial, der sich bei der F eststellu n g geeigneter Rechnungs­

grundlagen für die erforderliche Höhe der B eitragsleistung der W erke geltend machte.

D a sich das Bedürfnis einer eingehenden Unfall­

statistik nich t nur aus diesem G runde, sondern auch des­

halb geltend m achte, um den unserem B raunkohlenberg­

baue w iederholt ung erechtfertigter W eise gem achten V or­

w urf einer grösseren Unfallsgefahr als je n e r der übrigen B raunkohlenbergbaue zu widerlegen, w urde seitens der R evierv ertretu n g ein eigenes statistisches Z ählblatt für jed en vorkom m enden, auch leichten Unfall aufgelegt und hiedurch alle Verhältnisse, welche auf die E n tsteh u n g und A bw icklung der Unfälle Bezug haben, d erart festgestellt,

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dass m it jedem Jahresschluss ein V ergleich der eigenen Statistik m it der am tlichen S tatistik des eigenen und der frem den R evierbergam tsbezirke erm öglicht wurde.

Die statistischen D aten liefern nich t n u r eine sichere B erechnungsgrundlage für die Höhe der U n terstützungs­

leistungen des geplanten Unfallfondes und der erforder­

lichen D eckung durch B eiträge der Reviergewerken, sondern sie gaben in der F olge auch die V eranlassung zur E inführung so m ancher Maßnahmen, welche die Unfalls­

gefahr unseres Bergbaues herabzum indern geeignet sind.

A ut G rundlage der durchgeführten B erechnungen war es dem Reviervorstande H errn C entraldirector-Stell- v ertreter G ottfried H üttem ann im J a h re 1895 möglich, ein m it der voraussichtlichen U nterstützungsleistung im Einklänge stehendes B eitragsprälim inare vorzulegen.

Dieses Prälim inare w urde m it dem gleichzeitig in A ntrag gebrachten V erw altungsregulativ des Fondes am R eviergew erkentage vom 2.März 1895 einstim m ig genehmigt.

A u f diese W eise tra t am 1. Ju li 1895 der „Unfall­

unterstützungsfond“ des vereinigten Briix-Dux-Ober- leutensdorfer Bergrevieres, und zwar m it der Bestim m ung des unbedingten B eitrittes der R eviergew erken der B erg­

am tsbezirke Brüx und des freiwilligen B eitrittes sämrnt- licher der C entralbruderlade angehörigen W erke der benachbarten B erganitsbezirke K om otau und Teplitz ins Leben.

Die B eitragsleistung zu diesem U nfallunterstützungs- fonde w urde m it 1 °/o der Lohnsum m e der schlagw etter- freien und m it l -2 % der schlagw etterführenden Gruben, die U nterstützungsleistung m it 300 fl. für jede W itw e und 100 fl. für jede W aise nach einem tödtlich V erunglückten und m it dem vollen 400fachen Taglohn für die über die Grenze der H albinvalidität hinausgehende E rw erbsein­

buße der U nfallinvaliden festgesetzt.

Die freiwillige jährliche B eisteuer zu diesem wohl- thätigen, einzig und allein n u r der hum anen Fürsorge

der W erksunternehm ungen für ihre Aufseher und A rbeiter zu verdankenden In stitu te b eträg t circa 100.000 fl.

Bis zum Schlüsse des Ja h re s 1898 gehören dem U nfallunterstützungsfonde 105 W erke m it 773 A ufsehern xind 24.821 A rbeitern an.

Die seit dem B estände des U nfallunterstützungsfondes bis zum Jahresschlüsse 1898 inclusive der Präm ie für die U nfallversicherung der Beam ten und die R ückver­

sicherung des Fondes liquid erkannten und ausgezahlten U nterstü tzung en haben einen Aufwand von 234.869 fl.

33 kr. erreicht und sind dam it 187 Invaliden, 95 W itw en, 173 W aisen, 6 sonstige Angehörige u n terstü tz t und 607 Beam ten und 773 Aufseher m it einem C apitalbetrage von 3,339.500 fl. gegen Unfall versichert und nebstdem eine angemessene R eserve für ausserordentliche Zwischenfalle und U nterstützungsleistungen angesam m elt worden.

N ach einjährigem Bestände des U nfallunterstützungs- fondes beschloss die R eviervertretung, die Ueberschüsse aus der G ebahrung des Fondes nich t zu einer R eduction der Beitragsleistungen, sondern dazu zu verw enden, um auch die Beam ten der dem U nfallunterstützungsfonde ange­

hörenden W erke gegen die Unfallsgefahr zu versichern.

N ach den auch diesfalls vorangegangenen statistischen E rhebungen und B erathungen w urde diese V ersicherung m it dem ungefähr dreifachen G ehalt der einzelnen Beam ten beziehungsweise m it dem oben angeführten Capitalsbetrage m it der E rsten österreichischen allge­

m einen Unfallversicherungsgesellschaft in W ien abge­

schlossen und hiem it in der w iederholt angeregten, leider aber in Folge ungünstiger U m stände noch imm er nicht gelösten Versorgungsfrage der B ergbeam ten des Reviers ein S c h ritt nach vorw ärts gethan.

Die w ohlthätige W irkung dieser M aßnahme h at sich schon im Ja h re 1898 erfolgreich geäussert, indem aus dem Titel dieser Beam ten- und A ufseherversicherung bei 4 Todes­

fällen 11.000 fl. an die H interbliebenen ausgezahlt wurden.

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5. Probirgaden.

Um den in Folge vereinzelt vorgekom m ener Schlag­

w etterkatastrophen erlassenen behördlichen V orschriften gew issenhaft nachkom m en zu können, wurde seitens der R evierv ertretu ng ein Probirgaden zur U ntersuchung von Schlagw ettern m it einem Kostenaufwan.de von circa 5000 fl. gegründet.

D er Zweck dieses Probirgadens, auf G rund periodisch und nach B edarf durchzuführender U ntersuchungen der G rubenw etter den B etrieb der m it Schlagw etter behafteten Gruben sicherer zu gestalten, w urde in V erbindung m it den sonstigen behördlicherseits vorgeschriebenen V or­

sichtsm aßnahm en, welche überrall genauestens zur D urch­

führung gelangen, m it bestem E rfolge erreicht.

Diese E in richtun g des Reviers erbringt den N ach­

weis, dass die R eviervertretung kein Opfer scheut, wenn es gilt, allgemeinen G efahren des Bergbaues zu begegnen und dieselben m it allen gebotenen M itteln zu bekämpfen.

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