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Braunkohlen - Eisenbahnverkehr

In document BRAUNKOHLEN-BERGBAU in den (Pldal 110-116)

D en Eisenbahnen des Teplitz-B rüx-K om otauer Reviers wurden seit dem J a h re 1860 folgende B raunkohlenm engen zur V erfrachtung übergeben:

J a h r Transportaufgabsm enge

in Tonnen J a h r T ransportaufgabsm enge 1 in Tonnen

1860 193.921 1880 4,810.254

1861 272.167 1881 5,065.333

1862 295.159 1882 5,043.264

1863 342.230 1883 5,559.228

1864 419.384 1884 5,652.919

1865 450.776 1885 5,859.566

1866 448.540 1886 6,402.717

1867 683.360 1887 6,646.693

1868 776.120 1888 7,571.554

1869 927.934 1889 8,193.600

1870 1,190.970 1890 9,376.624

1871 1,408.052 1891 10,080.683

1872 1,668.034 1892 10,231.033

1873 2,310.535 1893 10,638.249

1874 2,971.745 1894 11,005.563

1875 3,421.445 1895 11,330.330

1876 3,755.347 1896 11,841.108

1877 3,782.882 1897 13,174.021

1878 3,974.544 1898 13,498.051

1879 4,301.190

Im J a h re 1898 nahm en 47 °/0 der B raunkohlentrans­

porte ihren W eg nach D eutschland, w ährend 53°/0 im Inlande Verwendung fanden. B eachtensw erth ist, dass, wenngleich die Exportm enge an sich gewachsen ist, die auf die B raunkohlenausfuhr entfallende Quote der Ge- sam m tproduction stetig kleiner wird. Es entfielen n ä m lic h :

im Ja h re 1870 auf den Inlandsverkehr 33 °/0 und au f den A uslandsverkehr 67 °/0 im Ja h re 1880 auf den Inlandsverkehr 39-7 °/0

und auf den A uslandsverkehr 60'3 °/»

im Ja h re 1890 auf den Inlandsverkehr 45 °/u und auf den A uslandsverkehr 55 °/0 im J a h re 1898 auf den Inlandsverkehr 53 %

und auf den A uslandsverkehr 47 °/0.

D er G rund dieser E rscheinung liegt zunächst darin, dass seit Langem unsere B raunkohlenausfuhr nach D eutsch­

land von dem deutschen K ohlenbergbau, insbesondere aber von der deutschen B raunkohlenindustrie in energischer W eise bekäm pft wird. So w urde beispielsweise in der am deutschen B ergm annstage in Halle im Ja h re 1889 von dem deutschen B raunkohlen-Industrievereine zu Halle gew idm eten Festschrift*) ganz unum w unden erklärt, dass dieser Verein „in erster Linie die B ekäm pfung der Concurrenz der böhm ischen B raunkohle und zu diesem Zwecke die E infü h ru ng von F rachtenreductionen für deutsche B raunkohle auf den deutschen B ahnen sich zur Aufgabe gem acht h a t.“

Die Concurrenz unserer B raunkohle w urde ferner von Tariferm äßigungen zu G unsten deutscher Braunkohle, durch die bedeutende E rw eiteru ng der B riket-Industrie und des B riket-Consum s ausserordentlich erschwert, und nim m t dieser sogar bei Indu strieb etrieben stetig zu.

D er H auptschlag gegen unsere Braunkohlenausfuhr w urde aber dadurch geführt, dass vom 1. A pril 1897 ab in Preußen, Sachsen und B aiern der sogenannte K ohstofftarif auch auf den K ohlenverkehr ausgedehnt wurde, w odurch der deutschen K ohle derartige F rachtherabsetzungen gew ährt wurden, dass durch dieselben die C oncurrenzfahigkeit unserer B raunkohle in einem grossen Theile des bisher

*) „D er B raunkohlenbergbau im B ergam tsbezirke H alle und den angrenzenden S taaten .“ V erfasst von Max V ollert, H alle 1889, (Seite 362.)

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durch jahrzehntelange Bem ühungen errungenen Absatz­

gebietes gefährdet ist.

Deshalb w endete sich der V erein für die b erg ­ baulichen Interessen im nordw estlichen Böhm en im F eb er 1897 m it P etitionen an das k. k. E isenbahn- und das k. k. A ckerbaum inisterium m it der B itte, dahin zu wirken, dass der R ohstofftarif der deutschen B ahnen nicht nur für die deutschen K ohlenversandt-Stationen, sondern ebenso auch für die österreichischen G renzstationen angewendet werde. Diese P etitionen w urden von der R eichenberger Handelskam m er u n tersü tz t und von dem Vereinsobm anne H errn B ergdirector H üttem ann, als M itglied des Staats- eisenbahnrath.es, bei den V erhandlungen des L etzteren vertreten. Allein alle diese Schritte h a tte n bisher leider noch keinen Erfolg.

B isher ist unser B raunkohlen-E xport allerdings noch nich t zurückgegangen, sondern h a t sich sogar erhöht, dadurch ist aber noch keineswegs erw iesen , dass die B efürchtung, der deutsche Rohstofftarif w erde den beab­

sichtigten Zweck, näm lich die allmählige V erdrängung unserer B raunkohle aus D eutschland, doch noch erreichen, eine unbegründete ist. Dies w ar bisher lediglich deshalb noch nich t der Fall, weil der erhöhte K ohlenbedarf der deutschen Industrie bei der gew altigen industriellen E ntw icklung des deutschen Reiches stetig steigt, weil der deutsche K ohlenbergbau thatsächlich nicht in der Lage ist, den K ohlenbedarf desselben zu decken und weil deshalb zugleich die K ohlenpreise in D eutschland stetig steigen. N ur diese V erhältnisse erm öglichten die Auf­

rechthaltung, bezw. E rw eiterung unseres bisherigen B rau n­

kohlenexportes nach D eutschland. Allein trotzdem der G esam m texport der böhm ischen B raunkohle gestiegen ist, zeigen sich doch schon unverkennbar die nachtheiligen W irkungen des deutschen Rohstofftarifs. W ährend nämlich vor der m it 1. A pril 1897 erfolgten E inführung des Roh- stofftarifes, bezw. vor A usdehnung desselben auf Kohle

unsere B raunkohlenausfuhr nach D eutschland in der Zeit vom 1. Jä n n e r bis 31. März 1897 die Ausfuhrziffer des V orjahres im gleichen Zeitraum um ru nd 218.00O Tonnen überstieg — welche Ziffer als die naturgem äße regelmäßige Zunahm e des E xportes w ährend eines V ierteljahres an­

genom m en w erden kann — betrug das Plus dieser A us­

fuhr in der siebenm onatlichen Periode vom 1. A pril bis 31. O ctober 1897 nur m ehr 101.000 Tonnen.

Aus der S tatistik der A ussig-Teplitzer E isenbahn ist ferner ersichtlich, dass auf hochw ichtigen M arktplätzen wie Berlin, Leipzig und M agdeburg unsere B raunkohlen­

einfuhr einen nicht unbedeutenden R ückgang aufvveist und dass dieser R ückgang ein stetiger is t, ergibt sich beispielsweise daraus, dass in Leipzig im Ja h re 1897 der A ntheil der böhm ischen B raunkohle an dem gesam m ten K ohlenverbrauche dieser Stadt noch 12-6 °/0 betrug, sich aber im Ja h re 1898 auf 8-9 °/0 reducirte. In Berlin ist die B raunkohleneinfuhr schon seit Ja h re n sehr bedeutend gegen früher gesunken und betrug im Ja h re 1897 n u r m ehr 3'7 % der gesam m ten K ohleneinfuhr nach Berlin, im Ja h re 1898 erniedrigte sich aber der A ntheil der böhmischen B raunkohle an dem B erliner K ohlenverbrauche auf nu r 3 % . H iebei verdient noch hervorgehoben zu werden, dass neben 85-7 °/0 deutscher Kohle in Berlin 11 -3 °/0 des gesam m ten Kohlenconsum s auf englische Kohle entfallen.

Selbst in D resden reducirte sich der A ntheil der B raun­

kohle an dem gesam m ten K ohlenverbrauch im J a h re 1898 auf 67-8 % gegen 71-8 % im J a h re 1897.

Diese Ziffern verdienen volle B eachtung, indem die­

selben beweisen, dass der R ohstofftarif es bereits erm ög­

lichte, dass unsere B raunkohle aus w ichtigen deutschen M arktplätzen im m erm ehr hinausgedrängt wird. Dass zu­

dem auch die Zunahm e des B riketconsum s unserem B raun ­ kohlenexport bereits gefährlich gew orden ist, ergibt sich beispielsweise daraus, dass in Berlin 30 °/0 des deutschen Kohlenconsum s auf den B riketverbrauch entfallen. AVir

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haben also allen G rund — w enngleich D ank des erhöhten K ohlenbedarfes der deutschen Industrie unsere Ausfuhr der Gesammtziffer nach sogar gestiegen ist — die durch den R ohstofftarif unserer B raunkohlenproduction drohende Gefahr im Auge zu behalten.

B ei unserem B raunkohlenexport steh t übrigens nicht nu r das Interesse unseres Bergbaues in F rage, sondern ebenso ein em inent staatsw irthschaftliches Interesse, in­

dem unsere B raunkohlenausfuhr nach D eutschland einer sehr bedeutenden E in fuhr deutscher Steinkohle nach Oesterreich gegenüber steht. Die Ausfuhrm enge der B raunkohle übersteigt allerdings das Quantum der nach O esterreich eingeführten deutschen Steinkohle, dagegen ist der H andelsw erth der Steinkohleneinfuhr nach O ester­

reich höher, wie jen e r der B raunkohlenausfuhr nach D eutschland.

Die B raunkohlenausfuhr b etru g :

i. J. 1896 75,627.207 q im H andelsw erthe v. 24,477.615 fl.

„ „ 1897 81,089.749 q „ „ „ 27,048.749 „

„ „ 1898 83,519.546 q „ „ „ 29,588.323 „ wogegen die Steinkohleneinfuhr nach O esterreich

i. J . 1896 51,743.210 q im H andelsw erthe v. 31,312.500 fl.

„ „ 1897 51,214.748 q „ „ „ 30,548.677 „

„ „ 1898 53,648.977 q „ „ „ 33,648.977 „ betrug.

Es überw og also im J a h re 1898 der H andelsw erth der nach O esterreich eingeführten Steinkohle jen en der ausgeführten B raunkohle bereits um den nam haften B etrag von 4,060.654 fl. H iebei ist noch zu beachten, dass durch den R ohstofftarif zugleich die E in fuh r deutscher Kohle nach O esterreich erleich tert wird, und dass durch denselben sogar die Concurrenz unserer B raunkohle m it der aus­

ländischen Steinkohle im R eichenberger Industriebezirke im m erm ehr erschw ert wird.

D a die B raunkohlenausfuhr das A ctivum der H andels­

bilan z. wesentlich beeinflusst, so ist insbesondere bei den

bedenklichen Schw ankungen unserer H andelsbilanz in den letzten J a h re n die A usfuhr eines M assenartikels, wie es die böhm ische B raunkohle ist, für das A ctivum der H andelsbilanz von ganz besonderer B edeutung und deshalb wäre seitens der R egierung kein M ittel unversucht zu lassen, die den B raunkohlenexport durch den Rohstoff­

ta rif drohende Gefahr hintanzuhalten. Unseres E r ­ achtens bietet der H andelsvertrag m it dem deutschen Reiche eine H andhabe hiezu, indem A rtikel 15 desselben eine ungleiche B ehandlung der P roducte der vertrag- schliessenden Staaten auf den beiderseitigen B ahnen aus- schliesst, eine solche ungleiche B ehandlung aber gegen­

w ärtig thatsäclilich vorliegt, indem der R ohstofftarif für den K ohlenverkehr aus Oesterreich, also für die in D eutsch­

land verfrachtete österreichische Kohle, n ich t angew endet wird. Das k. k. E isenbahnm inisterium h a t auch dem V erein für die bergbaulichen Interessen im nordw estlichen Böhm en auf deren P etitio n m itgetheilt, dass dasselbe bereits Schritte gethan hat, um die Taxen des deutschen Rohstofftarifes m it der üblichen K ürzung der halben E xpeditionsgebühr im W ege der directen Tarife auch dem K ohlenverkehre aus O esterreich zugänglich zu machen, und hoffentlich w erden die diesbezüglichen Bem ühungen, w enngleich sie bisher noch erfolglos waren, seitens der R egierung nich t fallen gelassen werden. Zum M indesten wäre aber die R egierung in der Lage, die an dem B rau n ­ kohlentransporte betheiligten österreichischen B ahnen zu einer dem Rohstofftarife der deutschen B ahnen en t­

sprechenden F rachten redu ctio n zu bestimmen. Es steht übrigens hier sogar das eigene Interesse dieser E x p o rt­

bahnen, zu denen die k. k. S taatsbahnen m itgehören, in Frage, die R egierung kann sonach die verlangten F rachten - reductionen auf den k. k. Staatsbahnen bewilligen und dann w erden die m itbetheiligten P rivatbahnen sich zu denselben Frachtbegün stigu n g en veranlasst sehen.

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