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a) Die Aus- und Vorrichtung

In document BRAUNKOHLEN-BERGBAU in den (Pldal 64-82)

Die E rschliessung der hiesigen G ruben erfolgt im allgem einen m it saigeren Schächten. Ausnahmsweise finden wir im K arbitzer Becken auch einen tonnlägigen Schacht, den P etri-S ch ach t der Briixer K ohlenbergbau-G esellschaft und zwei Stollenanlagen, den G u sta v -S to lle n in der A rbesauer Mulde und den K aiser F ran z Josef-Stollen des K ohlenindustrie-V ereines in W ohontsch (Schwazer Mulde) an der Bielathalbahn.

D er Situirung einer Schachtanlage g eht gewöhnlich das A bbohren des dieser Anlage zugewiesenen T erri­

torium s voraus. In den m eisten F ällen werden die B o hr­

arbeiten an die B ohrunternehm ung J . Thiele in Ossegg vergeben und von dieser ausgefuhrt. Diese F irm a besitzt ein reichhaltiges L ag er säm m tlicher in die B ohrtechnik einschlägigen Instrum ente, Gezähe und M aschinen. In A nsehung unseres H angendm ateriales und der geringen Teufen ist die hier angew andte B ohrm ethode die denkbar einfachste.

Die gew öhnlichste A rt ist das drehende Bohrern m it steifem G estänge u n ter B enützung der gew öhnlichen Löffel-, L etten - und Schneckenbohrer. Sind L ettensteine

du rchzusinken, so w erden dieselben stossend durch­

gebohrt. In den grösseren Teufen bedient m an sich je tz t m it V ortheil der AVasserspülmethode.

In der Regel w erden die Schächte ins M uldentiefste situirt, sehr oft h än g t jedoch die W ahl eines Schacht­

punktes von den bestehenden V erkehrsanlagen ab. F ä llt in einem solchen Falle der diesem Schachte zugewiesene Schwebendpfeiler zu klein aus, so erfolgt die E rschliessung eines w eiteren Abbaufeldes durch die Anlage von F a ll­

örtern, w orüber im K apitel „F ö rd eru n g “ Näheres gesagt w erden wird.

Im Schwim m sandgebiete sucht m an gewöhnlich eine schwimmsandfreie Stelle auf, was insoferne m öglich ist, als der Schwimmsand in Linsenform abgelagert vorkom m t und solche Stellen daher gefunden w erden können.

In der neuesten Zeit wurde, wie schon bem erkt, im hiesigen G ebiete ein Schacht im schwimm enden Ge­

birge m it Zuhilfenahm e der P ö tsch ’schen Gefrierm ethode abgeteuft. E s ist dies der Venus T iefbau - Schacht in P aredl bei Brüx.

Im schwimm sandfreien G ebiete erfolgt das A bteufen ohne besondere Schw ierigkeiten, weil die Hangendschiefer- thone trocken sind. K om m t in den D iluvialschichten AVasser vor, so w erden dieselben bis auf den w asser­

undurchlässigen Schieferthon durchgeteuft und sodann vorerst w asserdicht ausgebaut, eventuell ausgem auert.

Die eigentlichen Schw ierigkeiten beginnen erst beim A nhauen des Kohlenflötzes, weil dieses gewöhnlich m ehr oder w eniger AVasser m itfü h rt. Zur G ew ältigung dieses Flötzw assers wurden in den vergangenen Jahren g e­

w öhnlich von obertägigen Dam pfm aschinen angetriebene H ub- und D rucksätze angewendet. N euerer Zeit greift m an m it Vorliebe zu unterirdischen AVasserhaltungen und das m it einer gewissen Berechtigung. Es ist näm lich eine bekannte Thatsache, dass der anfängliche grosse AVasser- andrang in unserem Kolilenflötz, falls dasselbe nich t wie

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bei seichten Schächten durch vorbeifliessende Gewässer gespeist wird, nach und nach abnim m t, ja sogar gänzlich aufhört. U nter solchen U m ständen werden die kostspieligen obertägigen W asserhaltungsanlagen ganz entbehrlich. Aus diesem Grunde bedient m an sich zum D urchteufen des wasserreichen Kohlenflötzes kleinerer, compendiös gebauter A pparate und b aut erst später die bedeutend billigeren unterirdischen W asserhaltungsm aschinen ein.

E in Beispiel dieser A rt liefert uns das A bteufen der A lexander-Schächte der B rüxer K ohlenbergbau-G e­

sellschaft in Ossegg. H ier erfolgte die W asserhaltung w ährend des D urchteufens des Kohlenflötzes m it der be­

reits aufgestellten definitiven Förderm aschine und m ittelst zweier oberhalb des Schachtsum pfes aufgehängten 4fach w irkenden D uplex-Senkpum pen von W eise & Monski in Halle, welche m it P ressluft angetrieben und auf je 5 m :!

L eistung construirt, das angesaugte W asser in zwei aut einer H ängebühne aufgestellte R eservoirs zugehoben haben. Aus diesen wurde das W asser m ittelst zweier auf den F örderseilen hängender T aucher geschöpft und m it der Förderm aschine zu Tage gehoben. A u f diese W eise h a tte m an das F lö tz in der kürzesten Z eit durchteuft und sodann nach H erstellung einer M aschinenkam m er die definitive W asserhaltungsm aschine unterirdisch eingebaut.

Die Schächte erreichen gegenw ärtig eine Teufe bis 400 m. N ur wenige G ruben haben ihre Schächte in H olz­

zimmerung. In den letzten J a h re n w erden fast nu r m ehr kreisrunde, gem auerte Schächte von 3-5 bis 4'8 m D urch­

messer hergestellt. R eichen diese Dim ensionen zur U n ter­

bringung säm m tlicher Förderungs-, W asserhaltungs- und F ahrungseinrichtungen nich t aus, nim m t m an zu Zwillings­

anlagen seine Zuflucht.

Die M auerstärke der kreisrunden Schächte ist ge­

wöhnlich 0’32 m und die E intheilung m eist d erart getroffen, dass in den durch den E inbau der E instriche entstehenden

Segm enten die R ohrleitungen und die F a h ru n g eingebaut w erden können.

Zur Soliachtausrüstung verw endet m an in neuerer Zeit «(-Eisen, zur Förderschalenführung fast ausschliess­

lich Holz. M it Vorliebe b rin g t m an die Spurlatten an den kurzen Seiten an, w odurch die beiden Fördertrüm m er vollständig offen bleiben.

Die F ü llö rter werden gewöhnlich au f beiden S chacht­

seiten ausgebrochen und sehr oft in Scheiben- und Ge­

w ölbem auerung gesetzt.

Die Seilscheibengerüste sind fast auf allen neueren W erken in E isenconstruction ausgeführt.

Die A u s - u n d V o r r i c h t u n g der G ruben im hiesigen Becken bestand in der Z eit ihrer ersten Anfänge in dem sogenannten Quadriren. Die unm ittelbare V eran­

lassung hiezu w ar das geringe V erflächen 2 V2—5°, die grosse M ächtigkeit und F estig k eit der Kohle. Sobald das Schachtteufen beendet war, w urden von den beiden F ü llö rtern aus nach allen vier R ichtungen Strecken getrieben und dadurch ein Streckennetz geschaffen, dessen M aschen aus K ohlenpfeilern von 20—40 m im Quadrat, oder auch in F o rm eines R echteckes von ähnlichen Dim en­

sionen gebildet waren. Die Form der hergestellten K ohlenpfeiler w ar m it R ücksicht auf den später einzu­

leitenden Abbau gew ählt worden. Mit R ücksicht auf die grosse F estig k eit erhielten die Strecken grosse Dimensionen, 3—4 m B reite und eine eben solche Höhe.

Diese A rt V orrichtung h atte gewönlich auch den Zweck verfolgt, den Schacht nach seiner F ertigstellu ng sobald als m öglich in eine grössere F örd eru ng zu bringen, noch bevor die A usrichtung bis an die für den Abbau bestim m ten G renzen vorgerückt w ar und wurde häufig auch dort angewendet, wo die M ächtigkeits- und F e stig ­ keitsverhältnisse der K ohle anders, d. h. w eniger günstig g estaltet waren.

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Die Folgen, die sich aus einer solchen verfehlten A usrichtung eingestellt haben, sind für viele W erke ver­

hängnisvoll gewesen.

N euerer Z eit w erden daher bei Gruben m it w eniger fester K ohle un ter B eibehaltung der netzförm igen A us­

richtu ng die Pfeilertlieilungen grösser und die Strecken­

dimensionen kleiner genommen. Gew öhnlich werden jedoch in solchen F ällen gegen die A bbaugrenzen vom Schachte aus nu r je zwei Strecken parallel zu einander und in einem A bstande von 35 bis 50 m vorgetrieben;

in E ntfernungen von 60 bis 80 m w erden W etterdurch- hiebe hergestellt und erst an der Abbaugrenze selbst geht die A usrichtung in die V orrichtung für den Abbau über.

D urch diese D oppelausrichtungsstrecken wird das Grubenfeld m eist in Pfeiler von 500 m Länge und 500 m B reite eingetheilt, welche kurz vor dem Beginn des A b­

baues erst G egenstand einer w eiteren V orrichtung sind.

Eine in dieser A rt eingeleitete und m it Consequenz durchgeführte A usrichtung zeigt z. B. der k. k. Julius III-S ch ach t bei Brüx. F ü r Schlagw ettergruben bestehen eigene V orschriften und sind dieselben in der V erordnung der k. k. B erghauptm annschaft Prag, dto. 28. Dezember 1893, Z. 4253, enthalten.

Bei steil einfallenden F lö tzp artien werden die H a u p t­

forderstrecken vom Schachte aus im Streichen aufgefahren, diesen parallel die W etterstrecken nachgeführt und im A nsteigen Brem sberge angelegt, oft in einer Länge von 500—800 m. Von diesen B rem sbergen aus w erden am Kopfe derselben w ieder streichende Strecken angesetzt und m it W etterdurchhieben verbunden. Man achtet auch hier au f die E ntw icklung m öglichst grosser Pfeiler.

Verworfene F lötzth eile w erden durch Querschläge im Liegenden, u n ter U m ständen auch im H angenden aufgeschlossen.

E inen A nhalt für die F ü h ru n g der Strecken bilden zum eist die, die K ohlenbänke trennenden Zwischenm ittel.

U nm ittelbar am L iegenden dürfen die Strecken nicht geführt werden, da der L iegendletten bei L u ftz u tritt zum Blähen neigt. E s bleibt daher gew öhnlich fast überall eine K ohlenschichte von 0-5 bis 1 m Stärke und darüber in der Sohle angebaut, welche das Blähen des L ettens v erh in d ert, die aber beim Abbaue selbst noch m it­

genom m en wird.

Die N ichtbeachtung dieser V orsichtsm aßregel, resp.

die zu tiefe A uffahrung der Strecken w urde für den Doblhoff I-S ch acht der Staatseisenbahn-G esellscliaft bei M ariaschein derartig verhängnisvoll, dass der Schacht in F olge ausgebrochenen G rubenbrandes in den aufgeblähten Streckensohlen verlassen w erden m usste.

D ort, wo eine solche L eitschicht nich t vorhanden ist, müssen häufige B ohrungen in der F irste über die richtige F ü h ru n g Aufschluss geben.

Das von einem Schachte abzubauende Grubenfeld wird gewöhnlich für eine Betriebsdauer von 25 bis BO Jahren, bei grossen Tiefbauanlagen bis 50 Ja h re n und darüber bemessen. E s geschieht dieses zum eist m it R ücksicht aixf die bei grossen G rubenfeldern nothw endig w erdenden grossen F örderlängen und die daraus resul- tirenden grösseren Förderungskosten, deren M ehraufwand in einer Reihe von Ja h re n das A bteufen eines neuen Schachtes und die U ebersiedlung der obertägigen Anlagen rentabel erscheinen lässt.

D er B etrieb der Aus- und V orrichtungsbaue geschieht durch H äu erarb eit ohne m aschinelle Beihilfe. W eder Schräm - noch B ohrm aschinen sind im nordw estlichen Böhm en eingeführt und zwar vorw iegend aus dem Grunde, weil alle bisherigen C onstructionen solcher M aschinen in dem sich bald an die A usrichtung anschliessenden A bbau­

betriebe nich t m ehr zur V erw endung geeignet sind.

In der festeren K ohle wird die H äuer erb eit durch Sprengarbeit u n terstü tz t; hiezu stehen zum eist in V er­

w endung die verschiedenen D ynam itsorten und gepresste Sprengpulverpatronen.

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b)

Tagebau.

Die Gew innung der K ohle m ittelst T agebauen erfolgt in unseren R evieren dort, wo das Kohlenflötz sehr seicht liegt und die schwache U eberlagerung desselben aus einem solchen M ateriale besteht, welches bei der üblichen tief­

baum äßigen Abbaum ethode einen unverhältnism äßig grossen A bbauverlust voraussetzen lässt. Gewöhnlich ist das A braum m ateriale Schotter, Sand und K o h le n ru ß ; bei m ächtigeren U eberlagerungen auch grauer L etten.

Säm mtliche hiesige Tagebaue stehen zum Zwecke der K ohlenförderung und W asserhebung m it seigeren Schächten in V erbindung.

Das A braum m ateriale wird gew öhnlich auf schiefen E benen entw eder m it Pferden oder m aschinell hinauf­

geschafft xxnd ausserhalb des zum A bdecken bestim m ten Gebietes auf H alden deponirt. Sobald jedoch bereits aus­

gekohlte Räum e zur V erfügung stehen, erfolgt das A b­

stürzen des A braum m ateriales in dieselben.

In den m eisten F ällen geschieht das A bräum en m it H andarbeit. D urch eine Reihe von Ja h re n stand auf dem T agebau der H artm ann-S chächte und später bei dem T agebau des Fraunlob-Schachtes in Ladow itz ein sog.

P atent-D am pf-A rbeiter m it V entil in Verwendung.*) Is t die M ächtigkeit der U eberlagerung nich t gross und besteh t dieselbe aus K ohlenruß und Schotter, so er­

folgt das H ereinbringen derselben in den m eisten F ällen au f einen Hieb. W ird jedoch die U eberlagerung m ächtiger und tr itt ausserdem noch L e tte n und Schieferthon hinzu, so w erden zuerst die oberen Schichten für sich abgedeckt und sodann der L e tte n durch H erstellung sog. Kapellen (das sind 1—2 m tiefe, streckenartige Einbrüche m it zurückgelassenen 1 m starken Zwischenpfeilern, welche nach F ertigstellu ng der K apellen m ehr und m ehr

*) N äheres hierüber siehe österr. Z eitschrift für Berg- und H üttenw esen 1883 über A braum m aschinen von ft. Baldauf.

geschw ächt, oft auch abgeschossen werden) zum W urfe gebracht und abgefördert.

Die Gew innung der abgedeckten K ohle geschieht von der, m it dem zugehörigen F ö rdersch acht m ittelst Strecken erschlossenen Bausohle.

Zu diesem Zwecke wird der zum W urfe bestim m te K ohlenpfeiler auf nachstehende W eise vo rg erich tet:

A n dem gegen die B ahn zu frei stehenden K ohlen- stosse wird je nach der zum W u rf bestim m ten Länge desselben eine Anzahl Einbrüche von l -7 m Höhe, 1 m B reite und beliebiger Tiefe, je P5 m von einander ent­

fernt, hergestellt, und diese E inbrüche werden sodann durch parallel zum K ohlenstoss getriebene l -7 m hohe, l -5 m b reite D urchhiebe verquert. Die Tiefe der E in ­ brüche ric h te t sich nach der Grösse des zum W urfe bestim m ten K ohlenpfeilers. Is t der K ohlenpfeiler solcher­

g estalt vorgerichtet, so w erden die l -7 m hohen, 1*5 m breiten und 2‘5 m starken Zwischen- oder Sicherheits­

pfeiler (Beine oder Füsse genannt) bis auf 1 m 2 geschw ächt, in einige derselben kurze L öcher gebohrt, diese m it D ynam it b esetzt und gleichzeitig abgethan. D urch den D ruck des m ächtigen Kohlenpfeilers w erden die durch die Sprengung m ehr oder weniger zertrüm iperten Beine vollends zerdrückt und der bisher freistehende K ohlen­

pfeiler geht zu Bruche.

In Fällen, wo die K ohle fest und com pact ist, wird vor der H erstellung der E inbrüche der zum W urfe bestim m te K ohlenpfeiler entw eder an allen drei, oder n u r an der dem freien Stosse gegenüberliegenden Seite von unten nach oben abgeschlitzt.

Die Grösse des K ohlenpfeilers, welcher auf einmal zum W urfe gebracht wird, ric h tet sich nach der B e­

schaffenheit der K ohle. N eigt dieselbe sehr stark zur Selbstentzündung, so müssen grosse W ürfe verm ieden w erden. U eberhaupt ist eine rasche A bförderung des geworfenen V orrathes imm er am Platze.

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c)

Abbau.

Die in unserem Becken allgemein eingeführte A bbau­

m ethode ist der „Pfeilerbruchbau“.

E s w erden die zum Abbau vorgerichteten K ohlen­

pfeiler von den A bbaugrenzen heim w ärts in der A rt ab- geba.ut, dass K am m ern gebildet werden, deren quadratische Grundflächen 5 bis 20 m und darüber Seitenlange haben und deren H öhe die M ächtigkeit der P lö tze nahezu er­

reicht. S ta tt der quadratischen Grundform findet man nich t selten rechteckige, ja sogar kreisförm ige G rund­

flächen, wie bei den Schächten der D ux-Bodenbacher B ahn in Dux und bei dem M athilden-Schacht in Brüx.*)

N ach der A usförderung der K ohle aus diesen K am ­ m ern (Plänen), w erden sie zu Bruche gelassen und durch das nachstürzende H angendgebirge ausgefüllt. Das ist das Gemeinsame an dem Vorgänge aller W erke beim Abbau. In der A rt der GeAvinnung der K ohle aus den K am m ern kommen aber sehr viele V erschiedenheiten vor, welche durch örtliche V erhältnisse bed in gt sind.

Da, wo die K ohle eine grosse F estig k eit besitzt und die M ächtigkeit des F lötzes 8 m nicht übersteigt, kann K am m er an K am m er gelegt werden, ohne dass Sicher­

heitspfeiler zwischen den einzelnen K am m ern zurück- gelassen Averden m ü ssen ; auch ist in einem solchen Falle eine geringe N eigung der K ohle zur Selbstentzündung B edingung. D er A bbauverlust beschränkt sich hier auf den V erlust der letzten u nm ittelbar u n ter dem H angenden befindlichen K ohlenbänke von etwa 0-6 bis 1 m M ächtig­

k eit (Schächte bei Schönfeld und K arbitz.) AVesentlich anders gestalten sich jedoch die A bbauverhältnisse dort,

avo die K ohle Aveniger com pact und fest ist und das F lötz eine grössere M ächtigkeit b esitzt, wie dieses bei den G ruben in M ariaschein, Teplitz, Dux, Brüx, Bilin und

*) Siehe K ohleninteressent 189ß Nr. 1 A bbau m it kreisrunden Plänen vom Schichtm eister R. Malik.

Ossegg der F all ist. H ier müssen zwischen den einzelnen K am m ern Sicherheitspfeiler von 2 — 6 m Stärke stehen gelassen werden, welche erst nach der A usbeutung der Abbauham mer, wenn nicht B randgefahr droht, noch theil- weise genom m en w erden können.

D er V organg bei der G ew innung der K ohle aus der K am m er selbst ric h te t sich nach der S tru ctu r des Flötzes.

Diese ist entw eder liegend oder stehend, je nachdem die K ohle die Tendenz zeigt, an den A bbaustössen oder Streckenulm en schalenförm ig hereinzubrechen, oder an der A bbaudecke oder Streckenfirste abzublättern.

Im ersteren Falle und zwar nam entlich in den R e­

vieren Ossegg, Dux, Bilin, Bruch, O berleutensdorf und B rüx w ird die sogenannte B r ü x er, im zweiten Falle nam entlich in K arbitz, M ariaschein, Teplitz und U llersdorf die sogenannte M a r i a s c h e i n e r M ethode angew endet.

Die A usw eitung der K am m er in der beiläufigen Höhe der F ö rderstrecke und das Abfangen der dadurch frei­

gelegten A bbaudecke m it Stempelholz ist den beiden M ethoden gemeinsam. Die V erschiedenheit betrifft das H ereinbringen der freigelegten Deckenkohle. Dies geschieht bei stängliger S tru ctu r des F lötzes a u f die Art, dass der a u f den Stem peln stehende K ohlenkörper entw eder auf allen 4 oder n u r an 3 Seiten bis zu dem sogenannten Schlitzletten (Schlitzlage) m it 0 6 m breiten Schlitzen von dem K ohlenpfeiler abgetrennt und sodann nach W eg­

nahm e der Stem pel durch sein eigenes G ew icht zum H erabfallen gebrach t wird.

Im zweiten Falle, wo die liegende S tru ctur vorw altet, kom m t das A bschlitzen ganz in W egfall. H ier ist nämlich die K ohle in einzelnen B änken von 0-5 bis 2 m Stärke m eist ohne Zw ischenm ittel abgelagert und es findet eine leichte und allmählige T rennung der einzelnen Bänke statt, wenn für den A bbau die gehörigen Dimensionen gew ählt worden waren. W erden nun die Stem pel ent­

fernt, so zieht sich die frei gelegte B ank von der

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liehen Trennungsfläche ab und kom m t durch ihr eigenes G ew icht zum Fallen, w enn nicht, so wird gewöhnlich in den E cken durch Schlitzarbeit oder durch Sprengschüsse nachgeholfen. D er gefallene V o rrath w ird gewöhnlich nu r aus der M itte herausgefördert und an den Stössen liegen gelassen, dam it der Z u tritt für die B earbeitung einer w eiteren höheren Bank leichter erfolgen kann.

Dies geschieht entw eder durch N achschlitzen, A bputzen der hängengebliebenen Kohlensim se oder durch Spreng­

arbeit. Diese A rbeit wird bis zu der sogenannten Schutz­

decke fortgesetzt und dadurch die ganze M ächtigkeit gewöhnlich in drei bis vier P artien hereingebracht.

Die A bbaukam m ern nach der ersten M ethode haben gewöhnlich dort, wo die K ohle sehr fest ist, gerade, senk­

rech te Ulmen, bei m ilder K ohle brechen die Ulmen in der m ittleren Planhöhe stark aus und erhalten dadurch runde Form en, w ährend die A bbaukam m ern nach der M ariascheiner M ethode glockenartig ausbrechen.

Die vorstehend in grossen Zügen beschriebene H er­

stellungsweise der A bbaukam m ern erleidet im hiesigen B ecken selten eine M odification; dagegen unterliegt die Grösse der Kam m er und die W ahl deren Grundfläche den m annigfaltigsten Verschiedenheiten. Dieselben hängen von der Beschaffenheit des Dachgebirges, von der F e stig ­ k eit der K ohle und von der ungestörten oder gestörten A blagerung u. s. f. ab. Sehr w ichtig ist ausserdem die E n tfern un g der gleichzeitig im B etriebe stehenden A bbau­

kam m ern von einander und leh rt die E rfahrung, dass bei fester, stehender K ohle die K am m ern sogar unm ittelbar neben einander stufenförm ig angeordnet w erden können, w ährend bei liegender Kohle, w enn dieselbe auch fest ist, E n tfernungen von 50 bis 70 m zwischen gleichzeitig im B etriebe stehenden K am m ern eingehalten w erden müssen.

D arnach ric h te t sich die nothw endige Länge der A bbaufront und ist es bei rationellem Betrieb keine Selten­

heit, wenn m an bei Schächten m it einer F örd eru ng von 40 bis 50 W aggons A bbaufronten von 1000 bis 2000 m L änge findet.

Im Allgem einen wird die ganze bauw ürdige Kohle, das sogenannte H auptflötz, in einem Angriffe verhaut.

Säm mtliche in den früheren Ja h re n vielfach durchgeführten Versuche, das K ohlenflötz in zwei E tag en unter Beibe­

haltung des kam m erförm igen Pfeilerbruchbaues zum V er­

hauen zu bringen, m issglückten.

W ie bereits bei der A usrichtung bem erkt wurde, w erden unterhalb der Bausohle die m eist unreinen K ohlen­

bänke angebaut. Desgleichen gehen in der Kegel die zwischen den einzelnen Kam m ern stehen gelassenen Sicher­

heitspfeiler, so wie die oberhalb der Schlitzlage als Schutz­

decke rückgelassene K ohlenbank verloren.

E s w erden daher m it der bei uns in A nw endung stehenden Abbaum ethode bloß 60—70 % des vorhandenen Vermögens an K ohle gewonnen, der R est von 30—40 % ist unverm eidlicher A bbauverlust.

E s wird deshalb gegen den nordw estböhm ischen ■

E s wird deshalb gegen den nordw estböhm ischen ■

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