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Brüxer Kohlenbergbau-Gesellschaft

In document BRAUNKOHLEN-BERGBAU in den (Pldal 24-28)

Diese A ctiengesellschaft w urde im J a h re 1871 m it einem A ctiencapital von 2,500.000 fl. gegründet, bei der C onstituirung der Gesellschaft aber blos die Hälfte dieses Capitals ausgegeben. D er ursprüngliche Besitz beschränkte sich auf das G rubenfeld in Tschausch bei B rüx und stand damals n u r der A nna-Scliacht im B etriebe, wogegen die Schächte Caroline und B eust erst 1873 und 1874 in B etrieb kamen. 1872 w urden im K om otauer und im südlichen Theile des B rüxer R eviers 481 Grubenmaflen zugekauft und aus diesem Anlass die restlichen 1,250.000 Actien ausgegeben. Diese T ransaction erwies sich jedoch insofern als ungünstig fü r die Gesellschaft, als diese Grubenfelder w eder sofort, noch in nächster Z ukunft zum Aufschluss gelangen konnten, da sie in Folge des inzwischen erfolgten Aufschlusses der besseren M arken des Bi'üxer Beckens noch nich t concixrrenzfähig waren. Obwohl die Tschauscher Schächte auf eine grössere F ö rd erfäh ig k eit gebracht w orden waren, konnte doch infolge der damaligen ungünstigen Preis Verhältnisse bis 1883 eine Dividende nich t gezahlt werden, und- kam diese Gesellschaft erst 1884 in die Lage, den A ctionären ein E rträg n is zu bieten.

Im H erb st 1883 übernahm der gegenw ärtige Central- director H err G ustav Bild die L eitu n g der Gesellschaft.

D erselbe w ar nach R eorganisirung des U nternehm ens in adm inistrativer R ichtung vor Allem bem üht, durch E r ­ w erbung bereits in v estirter und ertragsfähiger W erke die L a st des grossen im gefristeten B ergw erksbesitze ertraglos festgelegten Capitals zu paralysiren, bezw. das V erhältnis

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zwischen dem A ctiencapital und dem productiv investirten Capital günstiger zu gestalteu. D em entsprechend w urden im Ja h re 1886 vom K ohlenindustrieverein in W ien die Schächte W enzel, Otto, Stefanie und Caroli bei Teplitz und die Em eran-Zeche bei Bilin erw orben und 1889 der Bergw erksbesitz der F ra u E m m a W e b erin Berlin, bestehend aus den S c h ä c h te n : Em m a urid M aria bei Dux, F rid a und Ludw ig bei Bilin, dem G ustav-Stollen bei A rbesau und einem grossen Freischurffelde bei Ossegg angekauft.

D urch die E rw erbung dieses Ossegger Complexes — in welchem 1891 die A lexander-Schächte angelegt wurden

—• sicherte sich die Gesellschaft einen Theil der im Reviere tonangebenden Marken.

1891 ging sodann der gesam m te Bergwerksbesitz des Grafen F ried rich von W estphalen m it den Schächten B arbara-Prokopi bei Ullersdorf, Doblhoff II und I II bei M ariaschein, Julie, M ilada und Neuhoffnung bei Ivarbitz- AViklitz und P etri bei Böhm .-Neudörfel in das E igenthum der Gesellschaft über.

Die A lexander-Schächte, welche das M uldentiefste im Ossegger Felde aufzuschliessen hatten, kam en Ende 1893 in F örd eru n g und entsprach diese A nlage allen E rw artun gen in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Q ualität der K ohle in vollstem Maße. Diese D oppelschachtanlage ist in jed e r H insicht, insbesondere m aschinell nach den neuesten Erfahrungen der Technik ausgestattet und hat ausser den zwei F örderschächten noch zwei W etterschächte m it je einem V entilator von 4000 m 3 L eistung in der Minute und je einen R eserveventilator. N ach vollständiger A us­

richtu ng des Grubenfeldes haben diese Schächte eine F örderleistung von durchschnittlich 1500 Tonnen pro T ag erreicht.

Die fortschreitende A usrichtung des Alexanderfeldes brachte jedoch den B etrieb imm er näher der grossen Verwerfungskluft, welche die Ossegger Tiefmulde von den am 25. Mai 1892 zum dritten Mal inundirten Ossegger

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Schächten tre n n t und gab dies der gesellschaftlichen D irection dringende Veranlassung, den eventuellen E in ­ fluss der Inundation auf deu Besitz der Gesellschaft, somit auch die Inundationsfrage selbst eingehend zu studiren.

Hiebei gelangte man zu der U eberzeugung, dass die A lexander-Schächte wohl insolange durch eine directe Gefahr von der Inundation n ich t bedroht sind, als einer­

seits der W asserstand in den in u nd irten Schächten in entsprechender Seehöhe gehalten und andererseits bei der benachbarten, ebenfalls u n ter der grossen In u n dationsk luft gelegenen F ortschritt-N eugrube die erforderlichen V or­

sichtsm aßregeln nich t ausser A cht lassen werden. N ichts­

destow eniger h atte die Gesellschaft m it R ücksicht auf die Sicherheit der A lexander-Schächte, ihres w erthvollsten Besitzes, ein grosses Interesse daran, dass die B ehebung der In undation der Ossegger Schächte in absehbarer Zeit u. zw. in einer fü r die Z ukunft m öglichste Sicherheit bietenden W eise d urch g efü h rt w e rd e ; doch Messen die seit Ja h re n erfolglos gepflogenen V erhandlungen der damaligen B esitzer der inundirten Gruben erkennen, dass schon mangels E inigkeit derselben der zu einer ent­

sprechenden Lösung der Inundationsfrage erforderliche Ausgleich m it den Teplitzer Quellenbesitzern nicht zu erw arten stand, sondern n u r eine zielbewusste, einheitliche und capitalskräftige H and W andel zu schaffen vermöge.

Nachdem H err C entraldirector Bihl der Gesellschaft fü r die L ösung der gesam m ten F rage ein P ro je c t vorgelegt h atte und dasselbe von zwei in dieser A ngelegenheit ver- sirten Sachverständigen als vollständig zweckentsprechend b egutach tet worden war, entschloss sich der V erw altungs­

rath der Gesellschaft, trotz voller E rk enn tn is der. Schwierig­

k eit der Aufgabe, dem C entraldirector die angesuchte E rm ächtigung zur Aufnahme der V erhandlungen betreffs Erw erbes der inundirten Ossegger Schächte zu ertheilen.

Dieselben w urden in dem Sinne eingeleitet und durchgeführt, dass die B rüxer K

ohlenbergbau-Gesell-scliaft an die vereinbarten K aufsbedingungen n u r dann gebunden war, w enn es derselben gelang, m it den Quellen­

besitzern eine V ereinbarung zu treffen, durch welche die schwebenden F rag en ausgetragen w urden. D ieser Ausgleich m it den T eplitzer Q uellen-Interessenten w urde denn auch am 2. F e b e r 1895 abgeschlossen und demgemäß w urde der K au f der Ossegger inun d irten Schächte Valerie, Nelson I und II, Nelson I I I und F o rtsc h ritt I, sowie der im B etriebe stehenden Schächte Gisela und F o rtsc h ritt I I und I II perfect, so dass im F rü h ja h r 1895 m it den A rbeiten der Inbetriebsetzung der inundirten Schächte begonnen w erden konnte. Die G ew ältigung der E inbruchstelle im V ictorin- Schacht und die E ntsüm pfung der in u nd irten Gruben w urde glücklich durchg efü h rt und die G esam m theit dieser Schächte in den J a h re n 1895 und 1896 w ieder in F ö r­

derung gebracht.

Zufolge der aufgezählten E rw erbungen erfuhr das A ctiencapital der B rüxer K ohlenbergbau-G esellschaft m ehr­

fache E rhöhungen, u. zw. im Ja h re 1890 auf 3,500.000 fl., 1891 auf 5,000.000 fl., 1894 auf 6,500.000 fl. und 1895 auf 8,000.000 fl. W ährend jedoch noch im Ja h re 1885 das A ctiencapital nahezu ebenso viel betrug, wie der Bucli- w erth des gesellschaftlichen Besitzes, steht nunm ehr laut Bilanz pro 1898 dem B uchw erthe (Investitionscapitale) des gesam m ten Besitzes pro 18,615.172 fl. 42 kr. g e g e n ü b er: an A ctiencapital 8,000.000 fl., Reservefonden 5,969.929 fl. 08 kr.

und H ypotheken und K aufschillingsresten 3,088.897 fl. 82 kr.

N ur die so günstige E ntw icklung der finanziellen V erhältnisse erm öglichte es der Gesellschaft, die schweren Folgen der Schw im m sandkatastrophe im A nna-Schacht in den J a h re n 1895 und 1896, aus deren Anlass ein V er­

lust von 1,085.567 fl. 32 kr. resultirte, ohne eine dauernde Schädigung des E rträgnisses zu überw inden, wobei bem erkt wird, dass dieser V erlust deshalb die erw ähnte enorme H öhe erreichte, weil die B rüxer K ohlenbergbau-G esell­

schaft — ohne es auf eine gerichtliche E ntscheidung

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ankomm en zu lassen — die Besitzer der beschädigten Idealitäten durch E rw erbun g der L etzteren schadlos hielt.

Derm alen stehen 24 F ö rderschächte im B etriebe und der durchschnittliche Personalstand der Gesellschaft beläuft sich auf 145 Beam te, 260 A ufsichtsorgane und circa 6000 A rbeiter.

Ausser den gesetzlichen und im R evier freiwillig eingeführten W ohlfahrtseinrichtungen b esteh t fü r die Beam ten ein Sparfond m it B eitragsleistung der Gesell­

schaft, sowie ein aus W idm ungen der G eneralversam m ­ lungen hervorgegangener B eam tenunterstützungsfond, der m it Schluss des Jah res 1898 230.773 fl. 08 kr. betrug und darneben ein anlässlich des Regierungsjubiläum s Sr.

M ajestät des K aisers activ irter U nterstützungsfond fü r das A ufsichtspersonale der Gesellschaft im B etrage von 50.000 fl.

, D er M ontanbesitz der B rüxer B ergbau-G esellschaft um fasst 1688 Grubenm aßen und 140 Freischürfe.*) An W ohngebäuden besitzt dieselbe 209 Objecte.

Die von dieser Gesellschaft seit 1884 bis 1898 ge­

zahlten D ividenden betrugen 2, 3, 4, 5, 6 ’/ 2, 7, 8, 8, 8, 9, 10, 8, 11, 13 und 15%.

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