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Gewerkschaft Brucher Kohlenwerke

In document BRAUNKOHLEN-BERGBAU in den (Pldal 28-31)

Bis zum Ja h re 1888 w ar der B etrieb der B raun­

kohlenw erke unseres Revieres auf die G ew innung der seichter liegenden F lötze beschränkt, indem Tiefen bis zu 200 m schon etwas Aussergewölm liches w aren und den Versuchen, in grössere Tiefen zu dringen, sich stets die grössten Schw ierigkeiten entgegenstellten. D a

unter-*) E in Grubenm aß h a t einen F lächeninhalt von 12.544 Q uadrat­

klaftern oder 45.116 Q uadratm etern in der F orm eines R echteckes, und ein F reisch u rf sckliesst innerhalb eines horizontalen K reises, dessen D urchm esser 224 W iener K lafter oder 425 M eter b e trä g t und dessen M ittelpunkt der S tandort des Schurfzeichens ist, jeden frem den Schurfbau aus.

nahm ein Consortium u n ter F ü h ru n g der H erren Bank- director M oritz B auer in W ien, Com m ercialrath E ugen G utm ann in Berlin und E isenbahndirector Jo h an n P echar in P ra g die E xploitirung der G rubenfelder bei Bruch, woselbst die A blagerung des Braunkohlenflötzes in einer Tiefe von über 400 in und in einer M ächtigkeit von 30 m durch B ohrungen nachgew iesen war.

Das Consortium erw arb zunächst die Alois- und Libussa-G rubenm aßen und m it dem Aufgebote aller durch den F o rtsc h ritt im Bergbau gegebenen M ittel w urde das W erk in A ngriff genommen. Im F rü h ja h re 1889 w urde m it dem A bteufen der Johann-Schächte bei Bruch begonnen, im N ovem ber 1890 erreichten dieselben das Braunkohlenflötz, es verstrich aber fast noch ein Ja h r, bevor die Anlage die regelmäßige K ohlenförderung vor­

nehm en konnte. Grosser W asserandrang, Schlagw etter und G ebirgsdruck erschw erten und vertlieuerten die A rbeiten in ausserordentlichem Maße. U n ter vielen Mühen und G efahren w ar endlich der erste Aufschluss durchgeführt worden und konnte an die W eiterentw icklung des B racher Bergbaues gedacht werden.

1892 wurde der M oritz-Schacht und 1895 der G ut­

m ann-Schacht in A ngriff genommen. D urch A nkauf der benachbarten W erke P luto-Schächte bei W iesa und Paul- Schacht bei Oberleutensdorf, dann der Maria-, Constantia-, A ntonia-, Franz-, Adam- und A nton de Padua-G rubenfelder bei O berleutensdorf und M aria-Ratschitz w urde der Besitz der G ew erkschaft noch erw eitert.

G egenw ärtig stehen 10 Schächte im Betriebe, von w elchen 5 zur F örderung, 2 zur W asserhaltung, — gleich­

zeitig als R eserve-Förderschächte — und 3 ausschliesslich zur V entilation dienen. D ie F örderschächte sind:

Joh ann-S chächte . . . . 384 m tief M o riz-S ch ach t... 412 „ „ G utm ann-Schacht . . . . 359 „ „ P l u to - S c h ä c h te ... 372 .. „ P a u l - S c h a c h t ... 268 „ „

In jü n g ste r Z eit w urde der Bau einer neuen, grossen Sehachtanlage bei M aria-R atschitz in Angriff genommen.

Die F örderungsleistung b eträg t über 5000 Tonnen B raunkohle pro Tag.

Die grosse W asserhebungsanlage der Johann-Schächte von 1500 Pferdekräften, welche im stande ist 5 m 3 W asser in der M inute aus der Tiefe von 884 m zix heben, ist ein K unstw erk des M aschinenbaues. F ü r die V entilation der G ruben sind 9 V entilatoren vorhanden, von denen imm er 5 gleichzeitig im B etriebe sind, die 17.000 m 3 W e tter pro M inute durch die G ruben führen. Die zum A ntrieb der V entilatoren vorhandenen Dam pfm aschinen haben zu­

sammen 1400 Pferdekräfte. F ü r elektrische B eleuchtung und K raftübertragu n g sind 9 M aschinen m it 255 P ferde­

kräften und zur E rzeugung com prim irter L uft — zum B etriebe u nterirdischer M aschinen dienend — sind 7 M aschinen m it zusammen 550 Pferdekräften im B etriebe.

Zur Förd eru n g dienen 8 M aschinen m it zusammen 4000 Pferdekräften.

D er B etrieb der Gruben in den grossen bei B raunkohle bisher n ich t gekannten Tiefen ist ein sehr schwieriger.

Die G esteinstem peratur im F lö tze w urde m it 83° Celsius vorgefunden, eine eigenthüm liche Erscheinung, die m it den sonstigen E rfahrungen über die Zunahm e der E rd ­ wärme nach der Tiefe gar n ich t übereinstim m t. Die hohe G esteinstem peratur in V erbindung m it grossem G ebirgs- drucke steigert die vorhandene N eigung der K ohle zur Selbstentzündung und diese Gefahr in V erbindung m it starkem A uftreten von Schlagw ettern ist es insbesondere, die an die B etriebsführung der G ruben die strengsten A nforderungen stellt. L eider w aren die G ruben trotz A nw endung aller Sicherheitsm aßregeln zu w iederholten malen von schweren U nglücksfällen —• Schlagw etter- Explosionen und G rubenbränden — heim gesucht.

Bei dem B etriebe in der G rube stehen maschinelle E inrichtungen in ausgedehnter Verw endung, und zwar

zur F ö rd erun g in horizontalen und geneigten Strecken, zur Separat-Y entilation und auch zum V ortrieb der Strecken, wobei der m it com prim irter L uft getriebene Stanley’sche S treckenbohrer verw endet wird.

Das W agnis, das Braunkohlenflötz in so grossen Tiefen aufzuschliessen, w urde hauptsächlich in der Hoff­

nun g unternom m en, dass die Q ualität der K ohle die M ühen und Geld opfer lohnen w erde und h a t m an sich in dieser A nnahm e n ich t getäuscht, indem die B racher K ohle sofort als vorzüglichste B raunkohle, von 5800 bis 6000 Calorien B rennw erth allgemein anerkannt wurde.

Die Gew erkschaft beschäftigt gegenw ärtig 52 Beamte, 98 A ufseher und 8200 A rbeiter. F ü r billige und gesunde A rbeiterw ohnungen ist bisher durch den B au von 93 gew erkschaftlichen A rbeiterw ohnhäusern gesorgt, in denen 250 Fam ilien un terg eb rach t sind. Als Beweis dafür, wie 'm it der E ntw icklung des B ra c h er B ergbaues die E rw ei­

terun g und das A ufblühen der um liegenden Ortschaften H and in H and ging, kann beispielsweise an g efü hrt werden, dass das D orf B rach, welches im Ja h re 1888 kaum 1000 E inw ohner zählte, eine B evölkerung von 8000 Seelen hat.

Das U nternehm en der B rach er W erke w urde 1891 in eine Gew erkschaft u n ter dem Nam en „G ewerkschaft B ra c h er K ohlenw erke in B ru ch “ um gewandelt. Seitdem sind die sämm tlichen 128 Kuxe dieser G ew erkschaft in den Besitz der D eutsch-O esterreichischen B ergw erks - Gesell­

schaft in D resden übergegangen, welche die Bohem ia- G ruben bei K arbitz und M ariaschein und die Segen Gottes- G ruben bei U llersdorf besitzt. Die beiden Gesellschaften bilden je tz t thatsächlicli ein U nternehm en und beschäftigen zusam m en 4000 A rbeiter.

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