• Nem Talált Eredményt

Allen diesen —ich möchte sagen, secundären — Rosen- Rosen-formen gehen die Erscheinungen des Grundleidens im

Dauungs-kanale als mehr oder minder deutliche Vorläufer voraus und bestellen nicht selten neben ihnen fort, wenn gleich in der Mehrzahl der Fälle und Formen eine Mässigung der Digestions-störungen bemerklich ist und zuweilen selbst jede Sjmr

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9 7 6 Dritte Klasse. Dermexanthesen.

ben schwindet, sobald die Rose in andern, vorzüglich äussern Gebilden auftritt. Es bedingt der erysipelatüse Prozess übrigens in den secundär befallenen Gebilden ganz dieselben Veränderun-gen und Vorgänge als im Dauuugsapparale, in soweit dieses mit der Verschiedenheit der befallenen Gewebe und der gestör-ten Functionen verträglich ist, und Hyperämie und Reizung, (welche.sich auf den serösen Häuten und in Drüsen der Entzün-dung noch mehr nähern, als in. der Schleimhaut) Secrctionsver-änderung, Kalibildung, übermässige Electricitätsentwkklung, Theilnahme des Gallenapparates u. s. w- finden sich bei allen diesen Formen wieder, und sie alle zeigen etwas Typisches, sind sehr flüchtiger Natur und machen gern Metastasen.

1 1 . Die erysipelatosen Dermexanthesen, welche uns hier zunächst beschäftigen, und, wie bemerkt worden ist, häufiger als Rosenformen der serösen Häute, der Drüsen u.s.w. vor-kommen, sind sehr vielgestaltig und zeigen, je nach ihrer ver-schiedenen Bedeutung und Ausbildung, manchfache und beträcht-liche Differenzen; dessenohngeachtet haben sie aber ihre gemein-schaftlichen characteristischen Merkmale, durch welche sie sich als Erysipelatosen beurkunden und von allen andern Hautver-änderungen unterscheiden.

a. Es gehen ihrem Auftreten immer gastrisch-erysipela-löse Erscheinungen, die Symptome des Wurzelprozesses und nicht selten Rosen andrer Gebilde, der serösen Häute, der Drüsen u. s. w., voraus. Oft gesellen sie sich, bald mit kriti-scher, bald mit symptomatischer Bedeutung, zu andern For-men derselben Familie und bleiben dann in der Piegel we-nig entwickelt; häufiger aber gestalten sich die vorausgehen-den Zufälle zu einem Vorläufersladium von bestimmter Dauer, und die höher ausgebildeten Erysipelatosen treten als selbst-ständige Krankheilen, die oft in grossen Epidemien die Völ-ker zehnden, auf.

I . Fast alle Formen halten bei ihrem Ausbruche bestimmte Keimslelleu ein, welche jedoch nach den Galtungen "und Ar-ten variren. Die minder entwickel Ar-ten bleiben gern auf diese Keimstellen beschränkt, zeigen sich nur an einzelnen

Körper-teilen und beschreiben an ihnen oft eigenlhümliche Figuren, z. B. Zoster. Die höher ausgebildeten Formen hingegen

ver-Drei und zwanzigste Familie. Erysipelatosen. 977 breiten sieb von den Keimslelleu aus in einem Zuge über die ganze Haut.

c. Ursprünglich verändern alle Erysipelaloscn nur die oberflächlichen Secrelionsschichlen der Cutis, und nur wenige Formen greifen später tiefer in das Gewebe der äusseren Be-deckungen ein. Es wird bei diesen Galtungen (den Blatter-formen) erwähnt werden, auf welche Weise dieses I'iefer-greifen stall findet.

d . Alle hiehergehörigen Formen zeichnen, sich durch eine eigenthümliche, congestive Röllie der befallenen Hauistellen aus, welche bald grössere, bald kleinere, verschieden

gestal-tete Flecken beschreibt. Es hat dieses meistens ziemlich leb-hafte Roth eine leichte Beimischung von Gelb, welche na-mentlich an den Rändern der Flecken, und dann bemerklich ist, wenn man die Rothe unter dem Fingerdrncke schwinden lässt; die vorher rothe Haut zeigt dann nicht ihre normale, sondern eine gelbliche Färbung, und schnell stellt sich die verschwundene Rothe, meistens von der Peripherie gegen das Centrum hin, wieder her. Die gerölheten Hauistrecken sind gewöhnlich lurgescirend und nicht selten selbst beträcht-lich angeschwollen, -doch ist die Geschwulst niemals hart und fest, wie bei der Eulzündung; immer fühlen sie sich heiss und trocken an, entwickeln viel Electricität, und nicht seilen empfinden die Kranken in ihnen ein eigenthümliches Brennen und Prickeln, welches sich zuweilen zu wahren Schmerzen steigert.

e. Bei vielen Erysipelatosen macht diese eigenthümliche, fleckige Ruthe .die ganze Hautveränderung aus; man nennt sie flache Hautrosen. Bei andern Formen hingegen erhe-ben sich auf derselerhe-ben exanthematische Früchte, bald Qua-deln und Knötchen, welche durch umschriebene Anschwel-lungen des sogen. Corpus papilläre und der Cryptae gebildet werden, bald Bläschen und Blasen, welche ein helles, leicht gelblich gefärbtes Secret der Cutis enthalten; sie heissen er-habene Hautrosen. Bei manchen Gattungen der letzteren (bei den Blatt.erformen) bilden sich auf der Oberfläche der Lederhaut unter der Epidermis selbst eigenlhümliche organisirte Neubildungen, pseudomembranöse Scheiben (Disci), von denen bei einer andern Gelegenheit ausführlicher die Rede sein soll.

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Die Hitze, Trockenheit und Electricität der Haut sind gerin-ger bei den erhabenen, als bei den platten Rothlaufformen.

/ . Der Inhalt der erysipelatosen Bläschen und Blasen und der Schweiss, welcher bei den platten Rosen (um die Zeit • der Krisen) abgesondert wird, reagiren ausgezeichnet kaiisch; es ist übrigens noch nicht nachgewiesen, welche Substanz ihnen diese Beschaffenheit gebe, ob sie Natron, Am-moniac oder, wie Schönlein vermuthet, eigenthümliche Alka-loidé enthalten.

g. Alle Erysipelatosen, vorzüglich aber die platten, sind sehr flüchtig, leicht von der Haut zu verscheuchen und ma-chen gern Metastasen nach andern, dem Rothlaufprozesse zu-gängigen Gebilden.

h. An allen hiehergehörigen Formen, vorzüglich au den höher ausgebildeten, selbstständigen Gattungen, wie Schar-lach, Poeken u. dgl., nimmt das Nervensystem, namentlich das Gehirn, gern Antheil.

i . ' Werden die Hautrosen in ihrem Verlaufe nicht gestört, so zeigen sie eine grosse Regelmässigkeit in der Aufeinander-folge der einzelnen Stadien und beenden sich in bestimmten Fristen. Bei den meisten Formen steht der Ausschlag 4, bei manchen aber auch 7 bis 9 Tage. Nachschübe, wie sie bei den Rheumatosen so häufig sind, kommen selten und bei den höchstentwickelten Formen niemals vor.

k. Flache Erysipelatosen beenden sich durch Abschuppung, welche häufig in grossen Epidermisstücken, als Desquamatio membranacea, stattfindet; erhabene Rosen vertrocknen und bilden Krusten.

/. Es gibt Formen, welche niemals ansteckend sind, andre, die nur unter besonders begünstigenden Verhältnissen Contagiosität erlangen, und wieder andre, welche immer und n o t -wendig contagiös sind. Die letzteren sind die entwickeltsten Formen der Familie, und ihre Ansleckuugsstoffe schlagen nicht zweimal in demselben Subjecte an.

12. Wie andere Dermexanthesen äussern auch die