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Wie der Ansteckungsstoff: der Masern lässt sich auch jeuer der Scarlatina durch solche Stoffe, welchen Contagieu

E. otalgicum erfordert gewöhnlich ein antiphlogistisches Verfah- Verfah-ren und namentlich Blutegel hinter das leidende Ohr,

8. Wie der Ansteckungsstoff: der Masern lässt sich auch jeuer der Scarlatina durch solche Stoffe, welchen Contagieu

überhaupt gern adhärircn, über grosse Strecken Landes ver-schleppen und verschicken und in ihnen ziemlich lange Zeit aufbewahren, wie die von Goelis, Hildenbrand u. A. erzählten Thatsachen beweisen. In der Luft breitet er sich, nament-lich bei massiger Wärme, weit aus, und es reicht nicht hin, die Krankenzimmer und Häuser der Befallenen zu meiden, um vor Ansteckung sicher zu sein; Kälte und Säuren aber zerstören ihn, wie es scheint, ziemlich leicht.

Welche Varietät des Scharlachs sich im Einzelnen ausbilde oder in einer Epidemie die vorwaltende sei, hängt von den-selben Momenten, wie bei den Masern, von der Individualität der Befallenen, dem Genius morborum, der epidemischen und endemischen Constitution, den gleichzeitig herrschenden Krank-heiten und manch fachen andern Verhältnissen, nicht aber vom Contagium ab. Der Ansteckungssloff eines höchst gutartigen Falles kann in einem cacheclischen Subjecte die Krankhejt in ihrer bösartigsten Gestalt, das Contagium einer Variegata in einem Individuum mit lebhaft tnrgescircnder, sehr thätiger Haut Sc. vesiculosa erzeugen. Die schlimmsten Epidemien des ner-vösen Scharlachs herrschten am Ende des vorigen und im Be-ginne unseres Jahrhunderts; die Seuchen von 1811 und 1818 zeichneten sich im Allgemeinen durch ihren synochalen Cha-racter aus, und der faulige und anginüse Scharlach pflegen vorzüglich an Orten, die miasmatische Heerde haben, und zu Zeilen, iu welchen Wechselfieber, Typhcn, Angina maligna siniplex, Croup, Hospilalbrand und ähnliche Glieder der mias-matischen Sippschaft an der Tagesordnung sind, zu herrschen.

Die Behauptung, dass Scharlachepidemien in regelmässigen Intervallen nach einigen von 7, nach andern von 9 Jahren die-selben Orte-wieder befielen, kann ich nicht bestätigen;. Würz-burg und seine Umgegend wurden in den Jahren 1811, 1818,

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1S25, 1827, 1836 und 1839 von der Krankheit heimgesucht.

Bemerkenswerth und für die richtige Würdigung der Consti-tution, aus welcher der Scharlach entwächst, nicht ohne Be-deutung möchte es sein, dass kurze Zeit nach den Seuchen von 1825 und 27/28 die Varioloiden epidemisch wurden, und dass 1818, 1825, 1827 und 1836, während Scharlach die Menschen befiel, unter den Thieren die Maul- und Klauenseuche epizo-olisch war, eine exanthematische Krankheit, welche sonder Zweifel erysipelatüser Natur und den Varicellen, dem Pemphi-gus, der Phlyctaenosis u.s.w. sehr ähnlich ist.

V e r l a u f , D a u e r , A u s g ä n g e .

Der Verlauf ist immer acut und die Dauer der Krankheit vom Eintritt der Prodromi bis zum Beginne" der Abschuppuug in der Regel 7 Tage, von welchen 4 auf das Blütenstadium des Exanthems kommen. Die Desquamations- und Kriseupe-riode hingegen währt unbestimmte Zeit, 7, 14, 21 Tage, län-ger bei der torpiden, als bei der erethischen oder synochaleu Scarlatina, und nicht selten wird sie durch Störungen uud Nachkrankheiten Monate lang verzögert. Die möglichen Aus-gänge sind:

1. In v ö l l i g e Genesung. Es wurde bei der Beschrei-bung der einzelnen Varietäten bereits angegeben, auf welche verschiedene Weise sie sich kritisiren, und bemerkt, dass die Abschuppungspcriode noch zur Krankheit zu rechnen sei.

Selbst wenn sie völlig beendet ist, behält die Haut noch eine übergrosse Empfindlichkeit, und kann Verkeilung u. dgl., wenu auch keine Ptecidive, doch manchfache Nachkrankheiten ver-anlassen.

2. In t h e i l weise Genesung. Es hinterbleiben, nach-dem der Scharlach vorübergegangen, zuweileu noch längere Zeit Schlingbeschwerden, dyspeptische Zufälle und ähulicbe Unpässlichkeiten, doch ist dieser Ausgang im Allgemeinen seilen. Häufiger hinterlässt die Krankheil, wenn sie mit hef-tigen nervösen Zufällen verlief, Störungen in den Sinnesor-ganen, Taubheit, Verlust des Geruches u.dgl. oder Zuckun-gen uud LähmunZuckun-gen einzelner Parthien des B.ewegungsap-parates.

3. In andere K r a n k h e i t . Scharlach ist unter allen Dermexanthesen am meisten zu Nachkrankheiten geneigt. Er

I I I . Galtung. Scarlatina. 1 0 4 7 sinkt nickt seilen in seinem Blülenstadium plötzlich zurück und macht dann, wenn nicht schneller Tod die Folge ist, sehr bösartige Metastasen, und wird er iu seiner Krise, im Sla-dium der Desquamation, durch Verkältuug oder auf irgend eine andere Weise unterbrochen, so stellen sich manchlache Leiden innerer Gebilde ein. Es ist übrigens nicht jede Scar-lalina mit derselben Leichtigkeit von der Haut zu verscheu-chen und in ihrer Desquamation zu stören, und man sieht desshalb Nachkrankheilen frequenter nach den torpiden, als den einfachen und % synochalen Varietäten, häufiger nach Sc.

variegata, als nach laevigala und vesiculosa. Selbst abgesehen von dem Reactiouscharacter und der Gestalt des Exanthems gibt es Epidemien, in welchen Nachkrankheilen sehr selten sind, und andere, in welchen sie fast bei keinem Kranken fehlen, so sorgsam auch Pilege und Behandlung sein mögen.

Die gewöhnlichsten Krankheiten, welche sich aus und nach dem Scharlache bilden, sind:

a. E n t z ü n d u n g e n i n n e r e r Gebilde. Dieselben Phlogosenformen, welche den (entzündlichen) Scharlach häu-fig compliciren, Encephalitis, Pneumonie, Euteriiis u. s. w., können auch durch Metastase entstehen, wenn das Exan-them von der Haut verscheucht wird. Am frequentesten werden die Meningen befallen, doch treten zuweilen auch*

Brust-und Unterleibsentzündungen ein. Wird die Krank-heit erst in ihrer Desquamalionsperiode gestört, so sind seltener Phlogosen als andre Krankheitsprozesse die F'olge;

am häufigsten sieht man noch Entzündung des inneren Oh-res unter solchen Verhältnissen entstehen, welche bald acut, bald chronisch verläuft, gern in Eiterung übergeht, das Felsenbein cariös macht und oft erst nach mehren Jah-ren tödllich endet. Die aus Scharlach entstandenen Phlo-gosen haben immer den erysipelatosen Anstrich und ver-halten sich oft, wie wir bei einer andern Gelegenheit se-hen werden, inneren Ausschlägen sehr ähnlich.

h. W a s s e r e r g ü s s e , Hydrochysc, acute oder sub-acute Wassersucht ist die häufigste aller Nach wehen des Scharlachs. Es gibt Epidemien, in welchen fast alle Fälle diesen Ausgang machen, und mehre Autoren früherer Zeil haben ein eigenes Stadium hydropicum der Krankheil

an-I an-I an-I . K l . Drei und zwanzigste Familie. Erysipelatosen, genommen. Seltener bildet sieb der Wassererguss durch plötzliches Zurücktreten des Ausschlags im Blütensladium, obgleich auch auf diese Weise Hydrocephalus, Hydrotho-rax, Hydrops ascites acutus, gewöhnlich mit rasch töd di-ch em. Ausgange, entstehen können; meistens geben Stö-rungen in der Abschuppung durch Verkältung und ähn-liche Schädlichkeiten Veranlassung zur Wassersucht. Die Desquamation macht dann keine weiteren Fortschritte, die Secretionen beschränken sich, die Haut wird trocken und der Harn rothbraun, gewöhnlich beträchtliche Mengen Eiweiss und Blutroth haltend, die Knöchel schwellen an, uud in der grossen Mehrzahl der Fälle erhebt sich wieder Fieber mit gastrisch - erysipelatösem Anstriche und bald erethischem, bald synochalem oder torpidem Character. Zu-weilen beschränkt sich die Wasseransammlung auf das Zellgewebe unter der Haut, oft aber wird auch der Bauch, die Brust oder die Schädelhöhle von Hydrochyse befallen.

In der Regel verläuft das Leiden acut, oder subacnt, und nur zuweilen geht es später in chronischen Hydrops über.

Die Flüchtigkeit des Rothlaufprozesses scheint auch der Wassersucht, in welche der Scharlach endet, noch zuzu-kommen, und ich habe wiederholt gesehen, dass die Was-seransammlung unter der Haut oder im Abdomen rasch abnahm und sich dafür Hydrocephalus oder Hydrothorax acutus ausbildete. Bemerkeuswerth ist es, dass die Varie-tät der Scarlatina ohne besonderen Einlluss auf die Leich-tigkeit, mit welcher sich Wasserergüsse bilden, zu sein scheint und dass man . dieselben ebeu so häufig nach dem leichtesten, gutartigsten Scharlach als in nervösen und pu-triden Fällen beobachtet.

c. T y p h o i d e . Nur selten sieht man Pharyngocace, die eine so häufige Begleiterin des Scharlachs ist, oder ihr verwandle Formen, wie Slomacace, Noma, Croup u. dgl.

als Nachkraukhciten dieses Exanthemes auftreten; doch kommen Fälle vor. _ Eine analoge Affection scheint auch der sogenannte S c h a r l a c h s c h n u p f e n (Coryza searlali-nosa) zu sein, welchen man in mehren Epidemien der neu-sten Zeil zuerst an den Küneu-sten der Ostsee, später aber auch im Binnenlande bald als eine bösartige Complication,

I I I . G a t t u n g . S c a r l a t i n a . 1049 bald als eine sehr gefährliche Nachkrankheit des Scharlachs beobachtet hat. Die Nase wird verstopft, trocken und schwillt an; bald aber ergiesst sie einen dünnflüssigen, später jaucheartigen Schleim, der die Nase, die Oberlippe, die Fauces aufäzt und mit phagedänischen Geschwüren bedeckt. Dabei findet sich anfangs leichtes, allmälig aber torpides und putrides Fieber.

d . M i a s m a t i s c h e S c r o p h e l n . In Subjecteu, wel-che Anlage zu Scropheln haben, zuweilen aber auch iii Individuen, an welchen eine solche Prädisposition nicht nachweisbar ist, wendet sich der in seiner Desquamation unterbrochene Scharlach, wie die Masern, gern nach den Drüsen. Oft bilden sich nur Anschwellungen der Parolis, der Glandulae subniaxillares und andrer äusserer Drüsen, welche grosse Neigung zur Verschwärung, zuweilen auch zum Zurücksinken besitzen, oft werden aber auch die inneren Drüsen befallen, und sogenannte miasmatische, durch ihren acuten Verlauf ausgezeichnete, Scwrpheln der Brust und des Abdomens mit allen ihren schlimmen

Fol-gen treten ein.

c. N e r v e n k r a n k h e i t e n . Wird Scharlach, nament-lich die nervöse Varietät, im Eruptious- oder Blülensta-dium plötzlich unterdrückt, so ist frühzeitig lethale Eclamp-sie eine der häufigsten Folgen. Aber auch nach verlaufe-nem Exantheme hinterbleiben zuweilen manchfache Nou-ronoseu, und Schönlein gedenkt einer in Kindern beob-achteten Neuralgie des Plexus coeliacus, die, wenn sie ver-nachlässigt wird, in Abdominalepilepsie übergehen kann, Andre sahen Asthma, Manie, Epilepsie, Chorea u. dgl.

als Nachkraukheiten des Scharlachs.

f . E c z e m a t o s e n , F u r u n c u l a r a u s s c h l ä g e , Ab-scesse im Unlerhautzellgewebe u. dgl. kommen, wie nach andern Dermexanthesen, auch nach dem Scharlache häu-fig vor.

4 . In den Tod. Es kann dieser Ausgang in'jedem Sta-dium der Krankheit erfolgen. Zuweilen sterben die Kran-ken schon während der Vorläufer au den heftigen Congestio-nen nach dem Kopfe, an Wasser- oder Bluterguss im Ge-hirne oder Ilückenmurke; andern ist die Eruptionsperiode

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verderblich, sie gehen, vorzüglich bei nervösem Scharlache, der nicht zur Entwicklung kommen kann, unter Convulsionen zu Grunde, und noch andre erliegen im Blüleusradium ent-weder den Complicationen der Krankheit, den Entzündungen bei synochalem, den Typhoiden u.s.w. bei torpidem Cha-racter, oder der Heftigkeit des nervösen und putriden Fie-bers. Zahlreiche Todesfälle werden durch das plötzliche Zurücksinken des Exanthems bedingt, und es bedarf, vor-züglich bei nervöser Scarlatina, nicht immer einer äusseren Schädlichkeit, um den Ausschlag rasch verschwinden zu ma-chen. Zuweilen tritt er von selbst zurück, gleichsam als ob es der Haut an Kraft gebreche, ihn festzuhalten; die Kran-ken werden blass, kalt, bewusslios, heftige Krämpfe stellen sich ein, und der Tod erfolgt in wenigen Minuten durch Lähmung des Gehirns, des Rückenmarks oder der Lun-gen. In andern Fällen wird hingegen das vorzeitige Ver-schwinden des Scharlachs von der Haut minder schnell lethal, es bilden sich durch seine Metastase erst Entzündungen, Hy-droehysen u. dgl. aus, und die Krauken sterben unter den Symptomen dieser. Überhaupt fordert die Krankheit zahl-reichere Opfer durch ihre Nachwehen, durch die manch-fachen Leiden, in welche sie bei Störung ihrer Abschuppung übergeht, Wassersucht, miasmatische Scropheln, Scharlach-schnupfen u.s.w., als in ihren früheren Stadien dem Schar-lache selbst erliegen.

Prognose.

Scarlatina ist eine der schlimmeren Dermexanthesen. Wenn sie im Allgemeinen auch eine geringere Sterblichkeit als Variola lind Miliaria bedingt, ist sie doch viel bösartiger als Masern, Rose u. s. w. Es haben auf die Vorhersage vorzüglich folgende Momente Einlluss:

1. Der C h a r a c t e r der Epidemie. Es gibt sehr gut-artige Scharlachseuchen, in welchen fast alle Fälle den ere-thischen Character tragen, Nachkrankheiten selten sind, und wenige Menschen sterben, und andre, die an Bösartigkeit kaum der Pest nachstehen. Nicht jede Seuche, in welcher die Mehrzahl der Befallenen an Scarlatina simplex leidet, ist übrigens gutartig; es gibt aus uns., unbekannten Gründen Epidemien, in welchen die Krankheit bis zur

Descuiamations-I Descuiamations-I Descuiamations-I . G a t t u n g . S c a r l a t i n a . 1051 periode äusserst leiclit verläuft, in dieser aber die entschie-denste Tendenz zeigt, in schlimme Nachkrankheilen überzu-gehen.

2. Die J a h r e s z e i t , in welche die Seuche fällt, der