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21 Die Zentralmasse des Szepes-Gömörer Erzgebirges bilden also Granite

und deren Kontakte und hauptsächlich dunkle graphitische Schiefer. Diese Schiefer sind entlang der Gänge chloritisiert und erhalten ein eigentümliches phyllitisches Gepräge. Die unteren Karbonschiefer wurden von Quarzpor­

phyreruptionen durchbrochen, welche ebenso wie die Schiefer stark gepreßt und zuweilen in sericitische Schiefer umgewandelt sind; an anderen Stellen kann die Originalstruktur des Gesteines noch deutlich beobachtet werden.

Die Eisenerzlager des Szepes-Gömörer Erzgebirges sind also nach Prof. v. Bö c k h mit p o s t p e r m i s c h e n G r a n i t e n i n Verbin­

dung zu bringen. Neuerdings erhält die Annahme, daß sich in der Tiefe des Szepes-Gömörer Erzgebirges ein ungeheurer Granitlakkolit befindet, immer mehr Wahrscheinlichkeit. Ob die an die Triaskalke gebundenen Eisen- und Zinkerzvorkommen mit thermalen Nachwirkungen des Granits, oder mit den Andesiten in Verbindung stehen, bleibt einstweilen — nach Reihe zwischen den wechsellagernden Mergelschiefer und Kalk der unteren Trias, untergeordnet aber auch zwischen den Muschelkalk eingelagert er­

scheinen, könnte man meinen, daß die Bildung der Eisenerze mit diesen gleichalterig sei. Wenn man aber die Tatsache erwägt, daß das Eisenerz hauptsächlich entlang der Längsverwerfungsspalten des Gebirgszuges der be­

treffenden Schichten eingelagert vorkommt, so erscheint es mir aus diesem Umstande wahrscheinlicher, daß die Eisenerze nur nach den Schichtbrüchen und Verwerfungen, welche die ganze Triasreihe betrafen, sich zu bilden und zu entwickeln begannen. Ich glaube aber nicht, daß dieser Bildungspro­

zeß überhaupt schon in der Juraperiode, oder in der mesozoischen Ära begonnen lia '. Viel wahrscheinlicher erscheint es mir, daß nach der Auf­

faltung des Karpathensystems und später mit dem Empordringen der trachytischen Gesteine auf den damit gebildeten mächtigen Bruchlinien unser Gebirgszug und damit auch das ganze Gömörabaujtornaer Kalk­

plateau seine heutige Gestalt und seinen inneren Bau in der zweiten Hälfte der Tertiärperiode erlangt ha . Den Brüchen und Verwerfungen entlang aber haben die aus der Tiefe emporsteigenden warmen Quellen, deren Spuren wir heute noch sehen, ihre gegenseitig zersetzende Wirkling be­

I. SZEPES-OÖMÖRHK ERZ GE BI R GE .

1 Anton Koch: Die geologischen Verhältnisse des Bergzuges von Ruddbänya-

»Szentftndras, Math, und Naturw. Berichte aus Ungarn X X I I . Bd. Heft 3, 1904.

gönnen, auf die Weise, daß sie den Kalk allmählich auflösten, an die Oberfläche führten und dafür Eisenkarbonat an Stelle der Kalkbänke absetzten. Man muß dabei natürlich annehmen, daß die betreffenden auf­

steigenden Quellen an doppeltkohlensaurem Eisen reich waren, und diese Annahme ist wahrscheinlich. Die Kalksteine wurden also auf diese Weise zuerst in Eisenspat umgewandelt, welchen man in den tieferen Horizonten unserer Eisensteinlager überall vorfindet, und erst später im Laufe der all- mähligen Denudation wurde dieser infolge langsamer Oxydation und Wasseraufnahme, von der Oberfläche beginnend gegen die Tiefe zu in Rot- und Brauneisenerz umgewandelt.»

Das Hauptmineral des Szepeser Erzgebirges ist der Siderit; von den Gangmineralien müssen hauptsächlich Quarz, Kalzit und Baryt ausgeführt werden. Accessorische Mineralien sind die sulphidischen Erze, wie Tetraedrit, Chalkopyrit, seltener Galenit, Sphalerit und Arsenopyrit. Der Pyrit ist sowohl in den Gängen als in den Nebengesteinen von untergeordneter*

Bedeutung. Der durchschnittliche Eiseng( halt des Siderites ist 36—38%.

Der Spateisenstein verwandelt sich am eisernen Hut der Gänge zu Braun­

eisenstein und Eisenocker. Im eisernen Hut kommen viele sekundär gebildete Mineralien vor, von denen das Quecksilber bemerkenswert ist und zwar sowohl als gediegen Quecksilber, als auch in Form von Zinober;

in den oberen Horizonten findet man viel Fahlerz.

Die Karbonat haltigen Erze nehmen in der Tiefe zu, wogegen die sulfidischen Erze nach abwärts hin immer mehr verschwinden. Es werden also die Fahlerze in der Teufe immer seltener.

Die Erzgänge folgen im allgemeinen dem Streichen und Yerflächen der Nebengesteine, weshalb sie beim Bergbau als Lagergänge bezeichnet werden. Alle neueren Forscher beschreiben sie jedoch als wahre Gänge.

Diese Gänge besitzen im allgemeinen ein ost-westliches Streichen, mit 60—80° Verflächen. Der größte Teil der Gänge tritt in Gangzügen bestehend aus Grünstein (Amphibol und Plagioklas haltender metamorpher Diabas), Grünsteinschiefer (Diabasschiefer) und aus metamorphen Sedimenten auf.

Diese Gangzone streicht parallel mit dem Nordrand des oberungarischen Erz­

gebirges von Kassa bis Dobsina auf 70 Kilometer Länge und 30—40 Kilo­

meter Breite. Die Gänge sind mit dem umgebenden Gebirge zusammen gefaltet und verworfen, weshalb auch in den Szepeser Gängen die Klüfte und Zerreissungen sehr häufige sind.

W. Bartels1 hat mit seinen Untersuchungen 1910 festgestellt, daß a) die sericitischen, chlontischen, quarzitischen, grünen, roten, weißen und

1 W . Bartels: Die Spateisenstein-Lagerstätten des Zipser Komitats in Oberun­

garn Berlin, 1910.

22 DIR EI SEN ERZ VO HR ÄT E 1>ES UN GA RISCHEN REICHES.

Alluvium Diluvium

Oberer Trias-kalkstein

Unterer Trias-schiefer

Schiefer und Sandstein

Trias Unterer Karbon

Abbildung 1. Cleolos^ischo

Devon

Situationskarte der Umgebung von Iglohollopatak.

bCO

SZK P ES - 00 M oR K UK K ZG E BIR C« E.

schwarzen Schiefer sowohl durch Dynamo- als auch durch Kontaktmeta­

morphose verwandelte Sedimentgesteine sind; b) daß der Grünstein aus verschieden zusammengesetzten Magmen entstanden ist, aus welchen basische und glimmerreiche, andererseits sauere und glimmerarme Gesteins­

arten entstanden sind. Dieser Diorit genannte Grünstein ist im allgemeinen ein granitisches Tiefengestein, c) Der Grünsteinschiefer ist eigentlich ein Dioritschiefer. d) Die Szepeser Gänge sind Lagergänge, welche zur Karbon­

spatformation gehören und in organischem Zusammenhang mit dem Grünstein stehen. Ihre Entstehung ist den in Spalten aufdringenden Thermal­

wässern zu verdanken, e) Die Szepeser Gänge sind post kanonischen Alters.

Zu dem Vorangehenden können w7ir die wichtige Entdeckung Pa u l

Bo z l o z s n i k s hinzufügen, daß er auf der Halde der B i n d t e r G r u b e G r a n i t gefunden hat, welchen dort die Bergleute mit Quarzit bezeich­

nen. Die auf der Halde befindlichen Granitstücke stammen zwar nach

Ah l b u r g aus dem Konglomerat, das viele Graniteinschlüsse enthält;

genaueres werden jedoch die näheren Untersuchungen zu entscheiden haben.

An die granitischen Gesteine des Szepes-Gömörer Erzgebirges knüpfen sich viele montangeologische Fragen. Viktor Uhlig hat zuerst auf die wichtige Tatsache aufmerksam gemacht, daß der Granit des Szulova seine ursprüngliche grobkörnige Struktur behalten hat . während die in seiner Nähe vorkommenden quarzitischen Porphyre ganz schiefrig porphyroidisch anzusprechen sind. Später hat Eu g e n Beguly festgestellt, daß im Tal von Betler der einen halben Kilometer Mächtigkeit besitzende Dyke des Granit­

porphyrs den quarzitischen Porphyr durchbricht. Den Zusammenhang der Eisenerzvorkommen mit dem Granit erwähnt schon Baumgärtel 1903, später hat H. von Böckh dessen montangeologische Wichtigkeit hervor­

gehoben. Prof. v. Böckh bemerkte, daß der Granit im Szepesgömörer Erz­

gebirge an vielen Stellen in der Tiefe vorhanden sein kann, und führt als Beispiel Aranyida an. Pa u l Bozlozsnik1 wies 1912 das Vorhandensein des Granites um Aranyida nach, welcher alle charakteristischen Eigenschaf­

ten der Zentralgranite auf wies. In den Gesteinen kommen häufig Adern und Spalten vor, die mit Quarz und Siderit oder Pyrit ausgefüllt smd.

Auf die thermalen Einflüsse des Granits ist also auch die Vererzung zurück­

zuführen. Ferner weist er nach, daß die Gänge von Aranyida genetisch mit dem Granit, morphologisch mit dem Gneiß und den Porphyroiden in Zusammenhang stehen. Nach der eingehenden Studie PaulBo z l o z s n i k s

erwähne ich noch, daß die Gänge von Aranyida von dem gewöhn­

lichen Typus des Szepesgömörer Erzgebirges erstens in morphologischer 24 DIE EISE NERZ VOR RÄTE DES U NGARISCHEN REICHES.

1 Pa u l Ro zl o zsn ik: Die montangeologischen Verhältnisse von Arany-Ida. Jahr­

buch der k. u. geolog. Reichsanstalt. Band X I X . Heft (i. Budapest, 1912 Seite 27S.

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