Die Eisenerze des Komitates Szepes im ganzen betrachtet, sehen wir, daß auf 55 km2 verliehener Fläche 1907 : 457,042 Tonnen Eisenerze
J. .SZEFKtf-CJÖMÖKKK E R Z G E BI R G E . 1 A \
gefördert worden sind.
Im Komitat sind A ) aufgeschlossen \ ... 10.200,000 t Überdies B) zu erhoffen... 21.190,000 « A)-\-B) zusammen... 31.390,000 « Wir haben hier größtenteils Siderit mit 38—40% Fe-Gehalt. Außerdem sind derzeit für Eisenerzeugung ungeeigneter Pyrit 1.200,000 t mit 40%
Eisengehalt und 1.000,000 t 30% Fe haltender quarziger Roteisenstein aufgeschlossen.
2. Die Eisenerzlagerstätten des Komitates Gömör.
Die Besprechung der Verhältnisse des Komitats Gömör wollen wir an der Grenze gegen das Komitat Szepes beginnen. Gegenüber dem 1059 m ho
hen Königsberg bei Iglö-Hollopatak ragt im Komitat Gömör der 999 m hohe Gugelberg bei Dobsina empor. Kaum 2*5 km beträgt die Entfernung zwi
schen diesen beiden Bergen, Sie werden nur durch den Gölnicbach von einander getrennt. An der S-Lehne des Gugelberges, an der Maßörter genannten Stelle befindet sich am Kontakte des Karbonschiefers und des Quarzdiorits ein großartiges Eisenspatlager. Der grünliche Schiefer ist identisch mit jenem, der sich zwischen den Gängen von Iglö-Hollöpatak befindet, während jedoch dort kein Eruptivgestein zu beobachten ist, kennt man hier schon lange den Gabbro, der sich auf Grund der neueren Untersuchungen des Chefgeologen Posewitz und Voit als Quarzdiorit erwies.
D i e g e o l o g i s c h e n V e r h ä l t n i s s e v o n D o b s i n a . Nachdem die Geologie von Dobsina (=D obschau) den Schlüssel zur Kenntnis des Szepes-Gömörer Erzgebirges bildet, finde ich es für an
gezeigt. diese näher zu erörtern.
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Die geologischen Verhältnisse der Eisenerzlagerstätten von Dobsina werden von Friedrich W. Voit in seiner «Geognostische Schilderung
Gelegentlich der Darstellung der geologischen Verhältnisse des Sze- pes-Gömörer Erzgebirges (Seite 20) habe ich in Kürze die Gebilde der Umge
bung von Dobsina nach dem Werke Fr. W. Voits erörtert und einen Teil der geologischen Karte von Dobsina in Abbildung 1 auch mitgeteilt. An dieser Stelle veröffentlichte ch die geologische Karte der ganzen Umgebung der Stadt Dobsina (Abbildung 29), so wie sie Eugen Kuffinyi, städtischer Bergdirektor nach den Angaben von Anton Kiss in früherer Zeit aufge
nommen hat. Aus dem Vergleiche beider Karten ist zu ersehen, daß in der Kartierung von der Ausdehnung der Gesteine die beiden Forscher ein ziemlich identisches Bild geben, obzwar sie unabhängig von einander arbeiteten, aber es ist ein bedeutender Unterschied in der Bestimmung des Alters der Gesteine und der Deutung der geologischen Verhältnisse.
Wir müssen in Betracht ziehen, daß die Karte von Buffinyi die ältere, jene von Voit die jüngere is t ; und wenn die Benennungen der in der Abbildung 29 dargestellten EuFFiNYi’schen Karte auch teilweise veraltet sind, die detaillierte Aussch.jdung der Bildungen gibt dieser Aufnahme einen außerordentlichen Wert.
Nachdem aber Fr. W. Voit’s neuere Untersuchungen sowohl Eugen
Buffinyi’s, als auch Anton Kiss’s ältere Aufnahmen modifizierten, anderen
teils die Anschauungen Voit’s vom Jahre 1900 durch Ahlburg’s Forschun
gen vom Jahre 1913 ebenfalls geändert werden mussten, so werde ich die geologische Beschreibung der Umgebung von Dobsina nach der neuesten, AHLBURG’schen Auffassung wiedergeben. Wir müssen noch erwähnen, daß die Auffassung Josef Woldrich’s in vielen Beziehungen von den Erörterungen Ahlburg’s abweicht, so daß jüngstens die geologische Lite
ratur der Umgebung Dobsinas ganz ungeklärt erscheint.
Die geologischen Bildungen der Umgebung Dobsinas sind folgende:
I. D i o r i t (Gabbro). Den Gesteins-Charakter des Diorits von Dob
sina haben Dr. Th. Posewitz und Fr. W. Voit ziemlich geklärt. Er ist ein holokrystallinisches Tiefengestein, dessen Zusammensetzung zwischen
DIE EISE N ER ZV OR R ÄT E DES L’ NOA RISCHEN R EIC H ES.
L>r. Karl v.Papp: DiuEi?enurz*undKuhlen Vorräte. d« >iiugnvltclieuReiche?.
Abbildung 29. Geologische Karte der Umgebung von Dobsina nach den älteren Aufnahmen von Anton Kiss und Eugen Ruffiny i.
Nach den neueren Untersuchungen sind : 2 — karbonische gepresste Konglom erate. Sandsteine und Hangendschiefer (mit Tribolitcn) 5 = Phyllit« >-*•
schiefer. Porphyroid und Diabasschiefer; 6 = Diabasschiefer. 7 und 11 — Ah i.b u r c k s und Wo l d r t c h s tiefster Horizont des D evon s; co 13 Triaskalkstein.
SZKPKS-GÖMÖRERERZGEBIRGE.
1 1 4
Amphibolgranitit, quarzitischem Diorit und normalem Diorit viele Über
gänge zeigt. Der aus der Tiefe emporgedrungene Diorit hat durch den nach
träglichen Druck an den meisten Stellen schieferige Struktur angenommen.
Den Diorit Voit’s reiht Woldrich in die Gesteinsart des G a b b r o , der als intrusiver Batolith die zusammenhängende Masse des Dob- sinaer Gugelberges bildet. Nach Woldrich ist die Intrusion des Gabbro- batolithes jünger als die Zone des Grünschiefers, jedoch älter als der Kar
bonkalk, also wahrscheinlich unterkarbonischen Alters. Demgegenüber ist nach Ahlburg der Diorit die älteste Formation in der Umgebung von Dobsina. «Er bildet offenbar das Grundgebirge der übrigen Gesteine, denn nirgends zeigen sich nachweisbare Kontaktwirkungen auf die umgebenden Schichten oder Intrusionen in den letzteren, dagegen lagert der Kalk an den Maßörtern und am Biengarten auf einem Konglomerat, das vorwiegend aus groben Dioritgeröllen besteht.»
Nach diesen ist das Alter des Diorits (Gabbro) noch ganz unbestimmt.
Tatsache ist, daß das dunkle amphibolitische Gestein am N-lichen Rand häufig ist, aber die Hauptmasse der Gesteine als Diorit zu betrachten ist.
II. D e r S e r i c i t p h y l l i t , t e i l w e i s e P o r p h y r o i d . Er bildet in der Uhligschen erzführenden Zone das unterste Glied, vährend ihn sowohl Ahlburg als auch Woldrich für eine altpaläozoische Bildung halten und in das Devon einreihen. Der Sericitphyllit bildet im Dobsinaer Erbstollen das normale Liegende des Grünschiefers; am Biengarten hingegen findet man ihn stellenweise unmittelbar am Liegenden des Riffkalkes.
(Das phyllitische Quarzkonglomerat entspricht dem Karbon Uhlig’s.) III. D e r G r ü n s c h i e f e r (hervorgegangen aus Diabasen und Diabastuffen) mit Platten- und Riffkalkeinlagerungen. Nach Ahlburg
gehören hierher die zu Spateisen verwandelten Riffkalke der Maßörter.
IV. D u n k l e r p h y l l i t i s c h e r T o n s c h i e f e r . Das Ober
glied der ÜHLio’schen erzführenden Serie, die auch glimmerige Grau
wacke- und Kalksteineinlagerungen enthält.
* Über diese sind transgredierend gelagert :
V. D e r k a r b o n i s c h e T o n s c h i e f e r , grobe Feldspat- Grauwacken und Sandsteine. Voit teilt die Karbonformationen ein in a) Konglomerat, b) Kalkstein und c ) . Tonschiefer und Sandsteinglieder.
Nach dieser Erörterung betrachten wir — Ahlburg’s Beobachtun
gen folgend — den Aufbau im städtischen Erbstollen, Abbildung 30.
Vom Mundloch bis etwa 300 m treten Grünschiefer mit Einlagerun
gen, fester Grünsteine auf. Dann folgt bis etwa 350 m eine schmale Ein
faltung dunkler phyllitischer Tonschiefer, die ungefähr den Vorr’schen quarzreichen Tonschiefern entsprechen. Das Hangende der Einfaltung bildet eine flache Überschiebung, der liegende Kontakt ist normal. Bis
DIU E IS E N E R Z V O R R Ä T E DES U N GA RI S CH E N R EIC H ES.
I. SZE PE ß- GO MO R E R ER Z GE BI R GE . l l o
Abbildung 30. Situationskarte des städtischen Erbstollens von Dobsina und seine Umgebung.
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-Die Reihenfolge der Formationen ist folgende: D e v o n i s c h e Konglomeratbreccien und Grauwacke, quarzitischer Keratophyr (Porphyroid), Grünschiefer (Diabastuff), serizi- tischer Phyllit und Chloritschiefer, Diorit (Gabbro); U n t e r k a r b o n i s c h : Grund
konglomerat, Kalkstein und dunkler Mergel m it Eisenerzlagern, Hangendschiefer mit marinen Versteinerungen und über den Eisenerzlagern o b e r k a r b o n i s c h e r Sand
stein.
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116 DIE EISENERZVORRÄTE DES UNGARISCHEN REICHES.
700 m folgen abermals ganz flach bis horizontal liegende Grünschiefer, dann Diorit, der nach Ahlburg auf den Grünschiefer überschoben ist. Nach Rozlozsnik’s neueren Untersuchungen ist zwischen 720—800 m Diabas- schiefer und zwischen 920—970 m amphibolitisch-dioritisches Gestein ent
wickelt. Bei etwa 970 m treten unter den Grünschiefem ziemlich rauhe Sericitphyllite hervor; dann folgt dichter Porphyroid, in dem der Ezechiel und Martini Spatgang durch den Stoll n ziehen. In 1087 m ist ein 6—9.
m-riger Spateisengang, der in seinem Hangenden chromith ltigen Quarz
schiefer führt. Dann folgt 1075—1085 m eine breite Gangzone, die mit dessen Nachbarschaft die Grünschiefer die charakteristische sericitische Umwandlung in weißen Talk aufweisen. Vor dem Stollenfeldort stellen sich in stark gefalteten Schiefern schmale Bänke eines dichten weißen Kalkes ein. Die Fortsetzung dieses Profiles hat Ahlburg in 2 anderen Stollen studiert. Der eine ist der Marienstollen, der östlich des Gugl unterfahren ist. Der Stollen steht im Grünschiefer, sodann im frischen Diorit.
Der Timotheusstollen, wurde unter den Maßörtern vollständig in Diorit getrieben, ohne in der Teufe den Spatgang durchfahren zu haben.
Aus diesen Beobachtungen schließt Ahlburg, daß der Dobsinaer Diorit in einer mächtigen Fläche auf die Grünschiefer des hinteren Erb
stollens und des N-lichen Guglabhanges überschoben worden ist. Die Gänge sind älter als diese Überschiebung, denn der Spatgang des Erbstollens schneidet bei 1780 nach oben gegen die Überschiebung ab. Auf Grund dieser Auffassung Ahlburg’s ist der Schnitt Abbildung 31 entstanden.
Sehr interessant ist der Schnitt durch die Zemberger Lager, den Bergdirektor Ruffinyi konstruierte und welchen J. Ahlburg nach der Über
schiebung erklärt. Abbildung 86 zeigt diesen Schnitt, aus welchem folgende Schlüsse zu ziehen sind: In der Nähe der Oberfläche befinden sich ziem
lich steile Lager im Diorit, sobald sie sich den Grünschiefem nähern, ver
flachen sie an der Grenze des Kontaktes und sind infolge der Überschie
bung geschleppt. An der Grenze des Grünschiefers schneiden sich die Lager an der Überschiebungsfläche ab. Auf dem Überschiebungskontakte sind Trümmer der abgerissenen Gangmasse zu Reibungsbreccie zersplittert und die ganze Gangmasse ist in der Nähe der Überschiebungsfläche zu einer losen Breccie zertrümmert worden. Das auffällige Verhalten der Zemberger Lager, namentlich im Einfallen, findet durch die Überschiebungstheorie Ahlburg’s
Q u ^ l^ e g y