• Nem Talált Eredményt

Die Eisenerzlagerstätten des Komitats Szepes

27 wären. Daß der Granit, als Ursprung der Sideritlager triadischen Ursprungs

1. Die Eisenerzlagerstätten des Komitats Szepes

Die Lager des K o m i t a t s S z e p e s gehören zu den reichsten Eisenerzlagerstätten Ungarns. Die Erzlager erstrecken sich am N-Rande des mächtigen Grünstein- und Porphyroidzuges von Dobsina über Gölnic- bänya bis in die Gegend von Margitfalu. Das 50 km lange Gangsystem beginnt in der Gemarkung von Dobsina, streicht von hier in E-licher Rich­

tung über Hollöpatak, Nagy-Hnilec, Kis-Hnilec gegen Bindtbänya;

weitere Ausbisse finden sich bei Rosztoka, Zavadka, Ütösbänya, Poräcs, Szlovinka, Zakärfalva, bis das System dann zwischen Gölnicbänya und Margitfalu das Komitatsgebiet verläßt. S-lich von diesem Zuge findet sich das Gangsystem von Gölnicbänya, Helcmanöc, Prakfalva und Folkmär, noch S-licher aber das Eisenerzlager von Szomolnok, das sich im W an die Erzlager von Gömör, im E aber an jene des Komitats Abauj-Torna anschließt.

Alle diese. Gänge streichen im Allgemeinen W —E lieh, der Tektonik des Gebirges entsprechend. Die Bergleute nennen die einzelnen Eisenerz­

vorkommen L a g e r , obzwar man es mit e c h t e n G ä n g e n zu tun hat.

Die Gänge sind stellenweise 20—30, ja sogar 35 m mächtig und lassen sich oft auf einer Strecke von 4—5, ja sogar 8—10 km sicher verfolgen. Im allgemeinen befinden sie sich zwischen den Schiefern der erzführenden Serie, in Iglöhuta finden sich jedoch auch in den Karbönschiefern Gänge.

I. SZEPES-GÖMÖRER E R Z G E BI R G E .

In diesem Gangsystem ist der N-l i c h e Z u g d e r m ä c h t i g s t e und will ich eben deshalb mit der Beschreibung dieses Zuges beginnen, u. z. von Dobsina aus, mit den Eisenlagern von Iglö-Hollöpatak.

1. D i e E i s e n e r z l a g e r s t ä t t e n v o n I g l ö - H o l l ö p a t a k .

(Herzog Philipp Coburgsche Berg- und Hüttenwerks Aktiengesellschaft.)

Die Gänge von Iglö-Hollöpatak befinden sich im westlichsten Teile des Gangzuges des Komitats Szepes. Ihre erste Lagerstätte bildet das J a n o s- l a g e r v o m K ö n i g s b e r g , dessen Hauptstreichungsrichtung zwischen 7h und 9h wechselt. Das Hangende der Erzlagerstätte besteht aus Grün­

schiefer, der mit den Grünsteinen von Dobsina zusammenhängt. Die Mächtigkeit des Jänos-Lagers beträgt 14—16 m, seine Saigerhöhe 60 m.

Die Ausfüllungsmasse bildet Spateisenstein, in welchem Eisenglimmer, Eisenkies und Kupferkies eingesprengt sind; seine Oberfläche besteht au- blutrotem Ocker; an den Spaltflächen des Brauneisenerzes kommt auch ge­

diegenes Kupfer vor. Das Jänos-Lager setzt sich gegen E in den Zsigmond Julia Gang fort, dessen aus Spateis enstein bestehende Ausfüllung sich - etwas verdrückt, in den Tagbauen ist das Spateisenerz gänzlich in Brauneisenerz umgewandelt. Gegen E setzt sich der Gang in das K ä r o 1 y- G r u b e n f e l d fo r t; der Gang desselben ist zwar nicht so mächtig, wie jener des Jänos- oder Zsigmond Grubenfeldes, doch viel reiner; im Lie­

genden kommt als Einsprengung auch Fahlerz vor.

Zwischen dem Nagyhollö- und Kishollöbach ist derselbe Gang an der S.-Lehne des Yogelsberges in der Jänos- und Maria de Gloria Strecke auf­

geschlossen, dann findet er an der Lehne des Knollberges im Bela-Lager seine Fortsetzung. Dieses Bela-Lager wird durch die Taksony-, Antonia-, Adonia-, Zoltän- und Kutenyschläge aufgeschlossen. Die Ausfüllungsmasse des B e 1 a-Lagers geht zumeist in Brauneisenerz über und wechselt in den unteren Teufen mit reinen Spat- und Eisenglimmerklüften ab. Seine Struck - tur ist massig, felsitisch. Etwa 30 m S-lich vom Bela-Lager verläuft parallel mit diesem der F a r k a s - R ö k a-Zug, welcher Eisenglimmer, Quarz und stellenweise reiches Fahlerz enthält. Sein Einfallen ist sehr wechselnd auch kreuzt er die Schichten des einschließenden Gesteines, sodaß er einen wahr­

haft gangartigen Charakter besitzt. E-lich von hier befindet sich der Bres­

lauer-Bau, welcher mit Quarz vermischten Kupferkies führ'.

80 m S-lich vom Königsberger Janos-Hauptlagergange befindet sich der Lipöt-Stock, welcher nichts anderes als eine ovale Spateinlagerung in dem Grünschiefer darstellt Sein Eisenspat ist rot, feinkörnig und geht stellen­

weise nahezu in Ankerit über. Die Ausdehnung des Lipöt-Lagerstockes beträgt in der Streichrichtung 30 m, seine abgebaute Höhe ebenfalls

28 DIE E I SE NER ZV OR RÄT E DES UNGARIS CHE N REICHES.

29 30 m. Sein Muttergestein ist der sog. Grünschiefer, dessen einzelne Abarten von St u r für Diorit gehalten wurden.

In die E-liche Fortsetzung des Lipot-Stockes fällt ein Lagergangzug, welcher S-lich von den erwähnten Jänos- und Farkas-Böka-Zügen mit diesen parallel verläuft. Dieser Lagergangzug befindet sich ebenfalls im Grünschiefer und besteht aus drei Fächern, die sich jedoch stellenweise vereinigen. Die Gesamtmächtigkeit dieses Lagergangzuges kann, das taube

1. SZKPKS-fJÖMOKKR KliZfiKHIROK.

Abbildung 3. Die Lageplanskizze des Iglohollöpataker Lagergangzuges.

Gestein mit inbegriffen mit 30 m angenommen werden. Er streicht nach 8 —9h und fällt gegen S unter 45° ein.

Dieser Lagergang wird von W gegen E mit folgenden Einbau auf­

geschlossen: Susanna, Clementina, Johanni, Frohnleichnam und V61etlen.

Für das Susanna- und Clementi-Grubenfeld ist der S c h w a r z s c h i e- f e r mit Kalkspat und Kupferkies-Einsprengungen charakteristisch. Im Susanna-Erbstollen wurde zuerst der g l i m m e r i g e Q u a r z i t durch­

örtert, hierauf folgte die schwarze Kluft, dann im L'egenden Aukerit und

30 DIE EISENEUZVORRÄTE DES UNGARIS CHE N REICHES.

Kalkspat, schließlich der dichte, schwarze, kristallisierte S p a t e i s e n ­ s t e i n . Die Ausfüllung erstreckte sich in der Streichungsrichtung auf etwa 160 m, wo sich das Eisenerz auskeilte und seinen Platz wieder dem Schwarzschiefer überließ, der sich weiter im Clementi-Grubenfelde neuer­

dings mit Spateisenstein vergesellschaftet.

Das Verhältnis des Schwarzschiefers zu der Ausfüllung des Susanna- und Clementi-Lagerganges erscheint aus Abbildung 4 ersichtlich. Livius Ma d e r s p a c h hält diesen charakteristischen Schwarzschiefer für Tonglimmer­

schiefer und charakterisiert sein Vorkommen im Susanna- und Clementi-Sussnna

a .SchwarzerSchiefer, b.flnkerit. c. Spateisenstein, d . Glimmerschiefer.

e . Heller Grönschiefer. f. Grauer GrunschieFer.

o SO 100 150 200 250

■--- » » --- » ■ »

m eter

Abbildung 4. Grundriß der Lagergangzüge Susanna und Klementina von Iglo-Hollöpatak

lagergang als Kontaktlager, das sich zwischen dem Tonglimmerschiefer und den Grünschiefern befindet.

Die Ausfüllungsmasse des d r e i f a c h e n P r o h n l e i c h n a m ­ l a g e r g a n g e s ist weißer, grobstreifiger Spat mit kleinen Quarzadern und Einsprengungen von schwefeligem Kupfererz. Das Hauptlager verliert nach der Vereinigung sowohl gegen W als auch gegen E allmählig an Mäch­

tigkeit, bis schließlich nur ein Scheideblatt zurückbleibt, in welchem sich höchstens noch Quarz findet.

Diese Eisenerze werden in den ungefähr 7 km entfernten Hochofen von Sztracena befördert, ein Schmelzwerk, das zugleich auch die Erze des Bergreviers von Dobsina verarbeitet.

Alle diese Eisenerzlager befanden sich im Besitze des Herzogs Philipp von Sachsen-Koburg-Gotha und standen unter der Direktion des Eisenwerkes von Pohorella. Die chemische Zusammensetzung erscheint auf Grund der Analysen des Prof, der Montanhochschule in Selmecbänya, Ro b e r t Sc h e l l e

in der beigefügten Tabelle zusammengestellt:

31

I. HZEPES-GOMORKR E RZ G E B I R G E .

Chemische Zusammensetzung der im Sztracenaer Schmelzofen des Herzogs Philipp von Sachsen-Koburg-Gotlia verhütteten Eisenerze.

Bergwerksrevier Iglo.

I 19*82 9*92 19*49 15*20 21*61 18*53 14*72 12*45 13*12 1-58 Fei 0 3 --- | 12*58 32-60; 2*60 39-16 32*60 6314 33*90l 19*30 0*28; 16*07 0-20 F e O ______ 38-09 20*47 41*99 14*57! 22*59; — , 20*10 30*87 43*14 CO fcS> CO 00 ö a>

Ä h 0 3 ___ 0*20 1*15. 2*50 0*60 0*05; 0*06 1*17 2-17 0-23! 2*32l 0*66 Mn O ______ 2*60'I 2-51 2*32 2*60 3*10 3*06 2*41 1*81 2*26! 0*99(! 2*43 Ca 0 ___ „ | 0*45 0*60 0*85 0*65, 0*50 0*50 0*45 1*64! 2*7oj 1*60, 319 Mg 0 ___ 1 3*82! 2*56 5*60 3*60 2*65 0*60 2.60I 2*83 4*24 3*43 4*98 s _________ 0*35| 0*18; 0*12; 0*36 0*28 0*06 0*12; 0*25^1 0*15: 0*20 0*10 Cu O ... _ 0.31 0*28 0-09; 0*50 0*49 0*28 Spur 0*31 0*08! 0*12 Spur

P * o s - - Spur — : — — : — ! 0*07 Spur — — — —

CO« 6s H«0 _ I 31*49 20*27i 34*04 19*20 23*04 10*84 20-99. 26*63 34*75 28*09, 38*95 Zusammen 100*90,100*44100*03100.73 100*50; 100*22; 100*27100*53; 100*28 100*23100*15 Eiseninhalt | CO CO CO 38*74 34*47 38*74 40*39 44*19; 39*36 38*54 34*70 38*96 37*16

Der Herzog Koburgsche Eisenerzbergbau ist auf Iglöer Terrain 1842 begonnen worden. Als im Jahre 1830 die Domäne Muräny in den Besilz des Herzogs Ferdinand von Sachsen-Koburg-Gotha überging, erwarb der Herzog 1842 das Schmelz werk Sztracena, welches die gräfliche Familie Csäky etwTas früher aus einer Kupferschmelze in ein Eisenschmelzwerk umgewandelt hat. Die erste Verleihung erfolgte 1843 unter dem Schutz­

namen Leopold, an Samuel Paltzmann. Dieses wurde vom Herzog käuflich erworben; bald sind Maria da Gloria, Susanna und die benach­

barten Längsmaße aufgeschlossen worden. 1849 wurden käuflich von Karl Pauer die folgenden Vogelsberger Grubenfelder erworben: Bela, Kuthen, Taksony. 1867 umfaßte der herzogliche Eisenerzbergbau 27 ober- ungarische Läng nmaße.1 Februar 1880 verlieh die Berghauptmannschaft

1 Die Länge eines oberungarischen Grubenmaßes beträgt im Streichen des Ganges 140° = 283*6 m, die Breite vom Hangend und vom Liegend gemessen je 3*5° = 7 m ; Tiefe im Verflächen unbegrc nzt.

zu Szepesiglö das erstemal der herzoglichen Domäne 3 Grubenmasse1 mit je 90,232 m2 und 9 mit je 180,465 m2 Flächeninhalt. Das westliche Fülöp-, und das östliche Belagrubenmaß ist jedes 400 m breit und 451 m lang.

Dazwischen lagern in zusammenhängendem Zug die Grubenfelder, wie aus Abbildung 5 zu ersehen ist. Der herzogliche Eisenerzbergbau bestand 1896 aus 8 oberungarischen Längsmaßen und 1.849,773 m2 verliehenen aus ein­

fachen Maßen bestehenden zusammenhängenden Flächen. Auf dieser 1*8 km2 betragenden Fläche wurden ausschließlich mit Stollenbau hauptsächlich aus den Gruben: Füipp, Susanna und Caroli 1907:10,701 t, 1908: 11,609 t, 1909:11,856 t, 1912: 12,241 t, 1913: 13,391 t Eisenerz gewonnen. Der größte Teil des Eisenerzes ist Spat eisen, das eingestreut oder in Form von Nestern auch Kupferkies enthält. Die zum herzoglichen Fideikommiß gehörigen Berg- und Hüttenwerke sind im vorigen Jahre in den Besitz einer Aktiengesellschaft übergangen und es besteht die Hoffnung für ein Aufblühen des Betriebes dieses an Eisenerzen so reichen Bergbaudistriktes.

Was schließlich die Menge des Erzes angeht, so wird dies­

bezüglich von der Direktion der Eisenwerke zu Pohorella 1907 folgendes mitgeteilt:

«Die Ausdehnung des in der Gemarkung der Städte D o b s i n a und I g l o gelegenen, der Direktion der Eisenwerke Sr. Durchlaucht des Herzogs Philipp von Sachsen-Koburg-Gotha unterstehenden, verliehenen Berg­

reviers beträgt 3.970,866 m2, wovon auf das Komitat Szepes 1.849,773 m2 entfallen. In Iglo und Ländsäsötfalu betrug 1913 die auf Eisen-, Kupfer- und Manganerze verliehene Fläche 2.463,631 m2. In den be­

schriebenen Gruben sind

A ) aufgeschlossen 460,000 Tonnen Eisenerz, B ) zu erhoffen600,000 Tonnen Eisenerz, C2) der mögliche Vorrat gering.»

Die Hollöpataker Gruben pachtete teilweise die D o b s i n a e r K u p f e r w e r k s A. G. und baut ein Erzaufbereitungswerk, in welchem die Kupfer führenden Eisenerze separiert werden sollen.

Weiter E-lich setzen sich die beschriebenen Lager nicht mehr fort, sondern sie werden durch die Q u a r z g ä n g e v o n G r a j n ä r ver­

treten. Noch weiter gegen E jedoch, in der Gegend von Hnilecz und Bostoken finden sich wieder Spatausfüllungen.

32 1)1 K EISENERZ VORRÄTE DES U N(i A RISCHE N REICHES.

1 Das Grubenmaß ist ein Rechteck von 45, 116*4 m 2 Ausdehnung mit, zwischen 5 6 ° = 106*2 m und 2 2 4 ° = 424*8 m Länge wechselnden Seiten. Beim Erzbergbau können maximal 4 einfache Maße zu einem Grubenfeld vereinigt werden.

Dr. Karl v. Papp: DieEisenerz-undKohlenvortedesungarischenReiches.

Abbildung 5. Situationsplan der Iglo-Hollopataker Grubenfelder des Herzogs Philipp von Koburg.

ooCO

SZEPES-GÖMÖRERERZGEBIRGE,

34 DIB EISE NERZ VORRÄTE DES UNGARISCHEN REICHES.

Zwischen den Lagern von Knoll und Rostoken befinden sich die Q u a r z l a g e r g ä n g e d e s G r a j n ä r b e r g e s , welche an der S-lichen gegen das Tal von Gölnic abfallenden Lehne des Grajnär (Greiner) Berges 1074 m lagern. Diese Gänge wurden von der Einwohnerschaft von Mereny vor etwa 150 Jahren erschürft und von der T e p l i c s k a e r H o l i c s k e r F e r d in a n d i-G e w e r k s c h a ft mit wechselndem Erfolg abgebaut. Diese 30—40 cm mächtigen Quarzgänge führen bloß Kupfer­

kies. Die obersten Stollen sind: Ferdinandi, darunter Franziskus, Ludmilla, Kornelia, Julius, der tiefste ist der Sändorstollen. Auf der entgegengesetz­

ten Seite der Berges liegt der Teresiastollen. Die Gänge der alten Gruben zeigt Abbildung 10.

N-lich von dem 1268 m hohen Großen-Knoll wurde in neuerer Zeit ein dünnerer Gangzug aufgeschlossen. Dies ist deshalb bemerkenswert, weil es der erste Ausbiß jenes mächtigen Gangzuges ist, welcher über die Ortschaften Rostoka, Bindt, Zavadka weit nach E zieht und als G r o b e r - und G r o ß z e c h n e r g a n g die Grundlage eines bedeutenden Bergbaues bildet.

2. D e r E i s e n e r z b e r g b a u d e r U m g e b u n g I g l ö r o s z t o k a .

(Oberschlesische Eisenbahn Bedarfs Aktien Gesellschaft, Friedenshütte.)

Der Lagerzug von Rostoka umfaßt drei parallele Hauptlager, sowie 1. den G r o ß z e c h n e r , 2. den G r o b e n , 8. den B r e i t e n G a n g (Tekla-Gang). Der mittlere ist der Grobegang, dessen Mächtigkeit zwischen 1—16 m wechselt. Seine Ausfüllung besteht aus grobstreifigen Spateisen­

stein, in dem unregelmäßig eingesprengter Kupferkies vorkommt. In einer höheren Lage erreicht der Grobegang sogar 25 m Mächtigkeit und darin findet sich außer den Chalkopyriteinsprengungen auch Malachit.

Das Streichen des Grobenganges ist im allgemeinen ein WE-liches; gegen E gabelt er sich in 2 Äste. Er fällt gegen S. Der S-liche ist der G r o ß z e ch- n e r g a n g, dessen Ausfüllung im E ein an eingesprengtem Chalkopyrit reicher, grober Spateisenstein, im W hingegen Eisenglimmer ist, in dem sich außer Barytadern reiche Chalkopyritbutzen finden, so daß der Lager­

gang hier ausschließlich auf Kupfererz abgebaut wird.

Das N-liche Hauptlager ist der B r e i t e-L a g e r g a n g. Seine Mächtigkeit beträgt 2 m, die Ausfüllung besteht aus gelben geschich­

teten Spateisenstein. Das allgemeine Streichen ist EW-lich, das Fallen geht stellenweise aus der gewöhnlichen S-lichen Richtung in eine N-liche über. Außer den 8 Hauptgängen sind dazwischen 5 dünnere Neben­

gänge zu finden; gegen N reichen sich aber die Samueli-, Rinner-, Maria- und Gezwängten Gänge die Hand.

I. SZEPES-GÖMÖRER ERZGEBIRGE. 35

N-lich von Bostoka befinden sich die Gänge des Gretelberges mit Spateisenerzausfüllung und Kupfererzeinsprengungen. Unter dem Kamme des Gretelberges streicht der Napoleongang, dessen Ausfüllung ein mit Quarz und Kalkspatadern durchzogener Eisenpat ist. Im Kishniliczer Tal, u. zwar im Szuhahura-Gebirge befindet sich der F i li p p - J a k o b i- G a n g , dessen Ausfüllung in den oberen Horizonten aus Brauneisenerz, in den unteren aus Spateisenerz mit reichlichen Kupfererzeinlagerungen besteht.

Alle diese Gänge werden seit 1890 von der Oberschlesischen Eisen­

bahnbedarfs A.-G. (Friedenshütte) abgebaut, welche jedoch ausser Bostoka auch noch in den Gemarkungen von Märkusfalva, Teplicska, Zavadka, Miklösfalva und Szentandräs ausgedehnte Eisengruben erwarb, insgesamt auf einem Gebiete von etwa 8 M i l l i o n e n m2 Fläche.

Süd

Abbildung 6. Schnittskizze der Eisenerzgänge von Iglo-Rosztoka.

In den angeführten Gemeindebezirken besitzt die Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-Aktien-Gesellschaft Friedenshütte 45 Grubenfelder, 176 einfache Grubenmaße = 7.940,486 m2, außerdem 121,207 m 2 Überschar 19 Längenmaße, und 46 Freischürfe.

In diesem Distrikt hat die Gesellschaft 1906: 76,000 t, 1907: 58,902 t, 1908 : 84,424 t und 1909 : 96,509 t Bohspat erzeugt. Die Produktion an Boherz war 1912:66,587 t, 1913:75,695 t; von diesen sind ins Aus­

land verfrachtet Boherz: 1913:8,227 t, geröstet 46,711 t. Als Neben­

produkt wurde gewonnen 1913:283 t Kupfererz.

Der Wert einer Tonne rohen Kleinerzes loco Grube beträgt K 4*20, des gerösteten K IPSO; in Preußen zahlte man 1908 für 50% Fe haltiges Eisenerz Mk 18*5, oder K 21*64.

Dieser Bergbau ist sehr alt. Anfänglich wurden Edelmetalle, später nur Kupfererze abgebaut. Erst seit den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts fing man an Spateisenerz abzubauen. Das Bergbauterrain war zu dieser Zeit Eigentum der öst.-ung. Hochofen-Gesellschaft und diese Gesellschaft baute auch die Bergbahn. Später erwarb das Witkowitzer

3*

36 DIE EISENERZVORRÄTE DES UNGARISCHEN REICHES. die Adern des Gretelbergbaudistnktes sind mit Kalkspat ausgefüllt. Die Spat­

eisenerze am Gretel verbreitern sich stellenweise bis auf 15 m Mächtigkeit.

Hier und da findet man auch noch heute im Eisenerz Kupferkies und R ot­

eisenerz, seltener Turmalin und ArSenkies. Die eisernen Hüte haben bereits die Yorgenger abgebaut.

Von montangeologischem Standpunkte sind die c h a r a k t e r i s t i ­ s c h e n E i g e n s c h a f t e n des Rostokaer Bergbaudistriktes die fol­

genden: a) Der G r o b e g a n g ist ein echter Lagergang. Seine Mächtig­

keit variirt zwischen 1—16 m die Ausfüllung ist im allgemeinen gelber, grobkörniger kompakter Spateisenstein, in dem nicht selten Chalko- pyrit und Malachit auftreten. Gegenwärtig wird er auf mehreren Horizon­

ten abgebaut: auf dem Markus Gabrielehorizont, Sigismundihorizont, wo er sich auf 25 m erweitert, ferner am Josefihorizont. b) D e r G r o ß-

Das Liegende der Gänge bildet chloritischer und sericitischer Schiefer und das Hangende schwarzer Tonschiefer. Im grünen Schiefer keilen die Gänge aus. Die Varietäten des lichten Schiefers enthalten viel Pyrit, außerdem rauchblauen Quarz und sind mit Spateisenstein imprägniert.

Nahe der Oberfläche verwandelten ihn die Atmosphärilien zu weichem, tonigem, talksteinartigem Talkschiefer.

Die Mineralien der Rostokaer Lagergänge sind nachfolgende:

1. S i d e r i t ( S p a t e i s e n e r z ) FeCOz in ursprünglicher Form, an den tiefsten Stellen der Gänge; Farbe stahlgrau und Struktur derbblätterig.

An den Verwerfungen und in den oberen Horizonten ist er feinstrukturiert und gelb.

2. H ä m a t i t ( E i s e n g l i m m e r ) F^O^ ist an den Ausbissen des Grobenganges in Nestern zu finden. Außerdem füllt er den Hang endzug

87

I . 8ZEPES-GÖMÖREB ERZGEBIRGE.

des Grobenganges mit etwas Kalkspat nahezu vollständig aus, weshalb dieser 1 m mächtige Hangendgang Glimmergang genannt wird.

3. Q u a r z ( K i e s e l s ä u r e ) Si02 in milchweissen Kristallen talkägen Schiefer, in der Gangbreccie eingelagert.

6. T u r m a l i n bildet im B r e i t e n g a n g und im Glänzener Samueligang ein häufig vorkommendes Mineral, des in strahüger, faseriger Struktur anzutreffen ist. Die glänzenden schwarzen Prismen sind 2—4 mm dick und 15 mm lang; sie kommen frei oder im Quarz, im Kalkspat, selbst in Siderit aufsitzend vor. Die erwähnten Gänge führen in den oberen Horizonten 15—20 cm mächtige Turmalinausfüllungen. Er ist auch in Verwerfungsklüften und Hohlräumen nestartig zu finden.

7. P y r r h o t i t ( E i s e n k i e s ) Fe^Sg

Der Bergbaubetrieb zerfällt in 2 Hauptabteilungen: in den Rostokaer und den Gretler Betrieb. Für beide Betriebe dient die 18*5 km lange dampf­

betriebene Grubenbahn, die von der Station M&rkusfalva der Kassa- Oderberger Eisenbahn ausgehend mit 25% Steigung vom Hernadtal über die Wasserscheide ins Gölnictal führt und bei der Grube Iglö-Rosztoka endigt. Im 12. km schließt sich die 2 km lange von der Gretelgrube kommende Pferdebahn an, welche in jüngster Zeit auf Benzinbetrieb umgeändert worden ist.

Das 12 m mächtige im Franciscistollen aufgeschlossene Erzlager sichert diesem Betrieb eine schöne Zukunft. Man trieb vom V. Horizont des Franciscistollens zum Elisabethlager einen 245 m langen Querschlag und erschloß ein 2*5 m mächtiges Erzlager, das reichen Eisenspat ent­

hält, stellenweise mit Kupfererz.

Die mit den Rosztokaer Ferdinandi- und Kalasantistollen am Breiten­

gang abgebauten Eisenerze werden auf den Horizont des Emst- und K a­

tharinastollens gebracht, zu welchem Zweck an der Südseite des Glänzen­

berges die genannten 4 Stollen mit Bremsbergen verbunden worden sind mit 76 m Niveaudifferenz. Die über dem Katharinenstollen gewonnenen

DIEEISENERZVORRÄTEDESUNGARISCHENREICHES.

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7. Das Eisengrubenterrain der Umgebung von Iglö-Szepespatak, Iglö-Rosztoka, Bindtbänya, Görögfalu und Mer6ny.

I . SZEPES-GÖMÖRER ERZGEBIRGE. 89

Erze werden durch den 56 m tiefen Bremsschacht auf das Niveau des Franz Josef Stollens gebracht.

Der höchste Betriebspunkt des Bergbaubetriebs im Iglö-Rosztokaer Revier hegt 980 m, der tiefste in 650 m Seehöhe.

Die Abbaumethode bildet der Firstenstraßenbau. Das Bohren geschieht durch mit Hand und mit komprimierter Luft betriebene Bohrmaschinen, die Sprengung mit Dynamit. Das Erz wird aus den Seitenschlägen bis zum

Abbildung 8. Grundriß des Igloer Greteleisenstein-Bergbaubezirkes.

Schacht mit Menschenkraft, vom Schacht bis zum Bremsberg mit Pferde­

bahn gefördert. In den Erzseparationen wird das Erz mit der Hand in gute und schlechte Erze geschieden, dann mit mechanisch angetriebenen Sieben in Stück- und Kleinerze. Das Erz wird in Märkusfalva in 36 aus Eisen her- gestellten Schachtröstöfen geröstet. Der 35% Eisen enthaltende Rohspat wird auf diese Weise auf 48% Fe enthaltenden Röstspat angereichert. Das gesamte Rösterz wird nach Österreich und Deutschland transportiert.

Die chemische Zusammensetzung der Eisenerze von Rostoka ist im großen Durchschnitt folgende:

40 DIE EISE NERZ VORRÄTE DES UNGARISCHEN REILHES.

Eine Gruppe der Iglö-Gretelier Eisenerzgänge kreuzt das Lothar Maria Grubenfeld, deren Aufschlüsse aus Abbildung 8 zu entnehmen ist.

Diese Gänge gehörender O b e r s c h l e s i s c h e n E i s e n ­ i n d u s t r i e A.-G. f ü r Bergbau und Hüttenbetrieb in Gleiwitz (Preu­

ßen), welche außer Iglo-Gretl auch bei Zavadka-Bindt und in Mereny ausgedehnte Bergbaue besitzt.

Genannte Gesellschaft hat im Komitat Szepes folgende Gruben:

1. Im Gebiet der königlichen Bergstadt Iglo auf der Gretel

2 einfache Grubenmaße (Lothar, M a r ia )... 90,232 m2 2. Im Gebiete der Gemeinde Görögfalu 4 einfache Grubenmaße

auf der Bindt (K arl)... 180,464 m2 8. Im Gebiete der Großgemeinde Mereny in den

Schwarzenberg, Altenberg und Kremberg 22 Gruben­

maße ... 3.970,230 m2

(Oberschlesische Eisenindustrie Aktiengesellschaft, Gleiwitz.)

Zusammen 4.240,927 m2

Abbildung 9. Grundriß der Eisenerzaufschlüsse der Bindter Károlygrube.

42 D IE EISENERZVORRÄTE DES UNGARISCHEN REICHES.

Aus diesen Gruben erzeugte die Gesellschaft auf der Bindt und der Gretl 1908 : 25,000 t, 1909 : 76,154 t, 1912:47.058 t, 1913 aber 45,860 t Boherze. Von diesen wurden ins Ausland verfrachtet 1913 : 2918 t Boherze, 17,042 t Bösterze; das übrige ist in inländischen Hütten verschmolzen worden. Der Eisenstein kommt in den Gruben in Gängen v o r ; diese Streichen von W gegen E und fallen gegen S mit 50—70°. Sowohl das Liegende, als auch das Hangende besteht aus Chloritschiefer. Der Han­

gendschiefer ist gewöhnlich heller und weicher als der Liegendschiefer, welcher meist tief grün und sehr fest ist.

Auf dem Gebiete der Stadt Iglö auf dem Gretlberg, zieht etwas ab­

weichend vom Streichen des Bergsattels der Gretleisenerzzug mit mehreren Gängen, deren abbauwürdigen größten Teil hauptsächlich die Bergbau­

berechtigungen der E r i e d e n s h ü t t e decken, mit Ausnahme des Lothar- Maria Grubenmaßes und einer Überschar, die Eigentum der Glei- witzer A.-G. ist. Diese beiden Unternehmungen treiben Bergbau in den ober- tags begonnenen Gruben, greifen aber bereits in 3 Horizonten der Johanni- und Antoni-Gruben in den im mittleren Horizont auf 10—12 m sich erweiternden Gang über der an mehreren Stellen ankeritisch ist. Der Eisenstein der Gretlgrube ist stark mit Quarz verunreinigt infolgedessen sich der Gang stellenweise auf 15 Meter aus weit et. Die Bindter Grube ist fast vollständig abgebaut, und die Gänge sind in der Teufe nicht bauwürdig.

Die Bergkolonie Gretl ist von der Station Märkusfalva 16 km entfernt, wohin eine Bergbahn führt; die Bergkolonie Bindt ist ebenfalls von Märkusfalva

Die Bergkolonie Gretl ist von der Station Märkusfalva 16 km entfernt, wohin eine Bergbahn führt; die Bergkolonie Bindt ist ebenfalls von Märkusfalva