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Modellierungssprachen: Auswahl und Bewertung

Innerhalb des GPMs als Bereich der Betriebswirtschaftslehre (BWL) oder in der Informa-tik werden Modellierungssprachen eingesetzt. Auf Basis von Diagrammen wird dem Ma-nagement sowie den Anwender die Anforderungen an ein Organisationssystem (BWL)

274 Vgl. Allweyer, 2005, S. 130f.

275 Vgl. Allweyer, 2005, S. 132.

276 Vgl. Allweyer, 2005, S. 132f.

277 Vgl. Allweyer, 2005, S.133f.

69 oder ein Softwaresystem (Informatik) aufgezeigt.278 Grafisch werden die Strukturen und Abläufe der Systeme auf einer höheren und visuellen Ebene aufbereitet. Als Unterschei-dungsmerkmal zwischen Modellierungssprachen und reinen Diagrammtechniken gilt die Fähigkeit, ausführbare Programme zu erzeugen.279 Zu Modellierungszwecken lassen sich formale Methoden einsetzen. Diese formalen Methoden können in Skriptsprachen und Di-agrammsprachen unterteilt werden. Wobei die Skriptsprachen eine gewisse Nähe zu Pro-grammiersprachen besitzen. Dadurch wird eine hohe Genauigkeit gewährleistet, wobei möglicherweise die Anschaulichkeit darunter leidet. Ein einfacher und schneller Einsatz ist nicht möglich, da größere Methodenkenntnisse notwendig sind. Die andere Möglichkeit besteht in Diagrammsprachen, die sich wiederum in datenflussorientierte, kontrollflussori-entierte und objektorikontrollflussori-entierte Methoden unterteilen lassen. Eine vielfach eingesetzte Pro-zessmodellierung ist die ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK). Sie zählt zu den kontroll-flussorientierten Methoden. Weit verbreitet sind auch die objektorientierten UML-Modellierungsmöglichkeiten, die in Form von Aktivitätsdiagrammen und Use-Case-Diagrammen eingesetzt werden. Der Einsatz von datenflussorientierte Methoden ist laut Gadatsch rückläufig.280 Um eine Entscheidung bei der Vielzahl von Modellierungsspra-chen zu treffen, müssen Kriterien herangezogen werden. In dieser Arbeit sollen diejenigen berücksichtigt werden, die eine gewisse Aktualität und Verbreitung besitzen. Zusätzlich sollte eine gewisse Wissenschaftlichkeit vorhanden sein, deshalb sollte es gewährleistet sein, dass die Modellierungsform in der Praxis anerkannt ist und in Fachkreisen große Ak-zeptanz genießt.281 Eine Modellierung sollte einfach anzuwenden und somit auch einfach zu erlernen sein. Bei der Betrachtung dürfen keine Missverständnisse auftreten (Eindeutig-keit). Zudem sollte der Informationsaustausch der Mitarbeiter nicht durch eine zu komple-xe Modellierung behindert werden. Die Modellierungen sollten zudem möglichst eine gute Anschaulichkeit besitzen. So sollten sie gut interpretierbar sein und die wichtigen Inhalte anschaulich darstellen. Redundante Inhalte sollten vermieden werden, was zu einer guten Übersichtlichkeit führt. Eine möglichst große Rechnerunterstützung, für die Modellie-rungssprache, sollte vorhanden sein. Auf die Beschreibungen der einzelnen Notationen wurde bewusst verzichtet, da diese nicht zielführend wären. Deswegen wurde auf Basis einer umfangreichen Recherche die Bewertung für die folgende Diskussion eingeschränkt.

278 Vgl. Gadatsch, 2010, S.19.

279 Vgl. Gadatsch, 2010, S.68.

280 Vgl. Gadatsch, 2010, S.70f.

281 Vgl. Staud, 2006, S. 18.

70 Bei der Bewertung wurde auf die anderen Modellierungssprachen verzichtet, da sie nicht als geeignet erschienen. So ist beispielsweise laut Gadatsch der Einsatz der datenflussori-entierten Methoden rückläufig. Deshalb wurden die Flussdiagramme, die Datenflussdia-gramme und die IDEF-DiaDatenflussdia-gramme ausgeschlossen. Da die Struktogrammtechnik sehr sel-ten eingesetzt wird, floss diese in eine Bewertung nicht ein.282 Auch die Picture-Methode erschien nicht geeignet, da diese speziell für Prozesse aus öffentlichen Verwaltungen ent-wickelt wurde.283 Unter der Modellierungssprache UML sind die grafischen Darstellungen Zustandsübergangsdiagramm, Use Case Diagramm und Aktivitätsdiagramm zusammenge-fasst worden, da diese sich nicht wesentlich unterscheiden.284 Die Vorteile der BPMN lie-gen unter anderem in ihrer einfachen Erlern- und Anwendbarkeit. Sie ähnelt in vielen Punkten der UML.285 Mit der BPMN werden die Vorteile der EPK und der UML mitei-nander vereint. Unterschiedliche Detaillierungsstufen und zusätzliche Notationselemente sind möglich.286 Außerdem ist sie eine Notation, die eine weite Verbreitung besitzt. 287 Der Nachteil liegt in der Unübersichtlichkeit der Modellierung bei zu komplexen Gegebenhei-ten.288 Kritikwürdig ist zudem, dass schwach strukturierte Prozesse oder auch vage Prozes-se nicht mit BPMN abgebildet werden können. 289 Beim EPK liegen die Vorteile in der

282 Ebenda.

283 Vgl. Gadatsch, 2010, S. 90.

284 Vgl. Staud, 2006, S. 21.

285 Vgl. Schütze, 2009, S. 79f.

286 Vgl. Krallmann et al. 2007, S.114.

287 Vgl. Schütze, 2009, S. 79.

288 Vgl. Schütze, 2009, S. 80.

289 Vgl. Krallmann et al. 2007, S.114.

Abbildung 19: Grafische Prozessmodellierung

Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Gadatsch, 2010, S.71.

71 einfachen Lesbarkeit und dem Verständnis. So wird die Abfolge der Prozessschritte schnell offensichtlich.290 Nachteilhaft ist, wie bei der BPMN, die schnelle Unübersichtlichkeit bei komplexeren Modellen. Dieser Nachteil wird unter anderem beim Einsatz von vielen Ver-zweigungen deutlich.291 UML ist eine Modellierungssprache, die vor allem in der IT weit verbreitet ist. Deshalb existiert zu dieser Sprache eine Reihe von Modellierungstools. Sie profitiert von ihren vielen unterschiedlichen Diagrammtypen. Die Schwächen liegen in der schlechten Erweiterbarkeit. Bei komplexen Sachverhalten entstehen auch schnell unüber-sichtliche Modelle. UML wird von den meisten Autoren zudem im Bereich der Software-entwicklung eingeordnet.292 Nach ausführlicher Betrachtung der Faktoren ist festzustellen, dass eine Notation immer von der Zielsetzung, welches ein Unternehmen mit GPM verfol-gen will, abhängt. Grundsätzlich sprechen viele Punkte für die EPK sowie die BPMN Me-thode. Die EPK sollte für Fachkonzepte und BPMN für DV-Konzepte angewendet werden.

Die Vorteile bei der EPK liegen in der Tatsache, dass z. B. der Zusammenhang zur Auf-bauorganisation definiert ist. Der große Vorteil bei BPMN ist die technische Nähe und die einfachere Möglichkeit zur Umsetzung. Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Grundlagen für eine Entscheidungshilfe geschaffen wurden. Einige Kriterien, die Unter-nehmen zur Auswahl anwenden können, sind definiert worden. Allerdings konnte kein eindeutiger Favorit in Bezug auf die Notation ermittelt werden.