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Dieser Teil der Arbeit stellt eine besondere Herausforderung dar. Während in den ersten Bereichen eine Bewertung der bestehenden Standards vorgenommen wurde und im Rah-men der online Recherche zusätzliche Aspekte dargestellt wurden gilt es nun im RahRah-men einer Evaluierung herauszufinden, wie eine entsprechende Struktur dargestellt werden kann um letztlich zu einer objektiven Beurteilung zu kommen. Das setzt eine Vielzahl von Vorgaben voraus, die im weiteren dargestellt werden. Grundlage hierfür sind Erfah-rungswerte aber auch wissenschaftliche Grundlagen, um letztendlich ein entsprechendes Portal mit den jeweiligen Parametern erstellen zu können.

Die bisherigen Erkenntnisse der Erhebungen im Rahmen von Basisdaten und der Online-Recherche geben einen globalen Überblick der Gesamtsituation, sie reichen aber nicht aus, um eine klare Aussage zu den jeweiligen Standards im Vergleich darzustellen. Des-halb muss die Möglichkeit geschaffen werden, ein objektives Bewertungssystem nach klar definierten Kriterien zu entwickeln. Das ist letztendlich auch Vorgabe der wissen-schaftlichen Arbeit der Forschungsziele und Hypothesen.

Für die weitergehende Recherche sind die Erkenntnisse der Livestock Welfare Label Ini-tiative eine wichtige Grundlage (von der Crone et al., 2017). Auf Basis wissenschaftlich fundierter Daten können Parameter zugrunde gelegt werden, die für die spätere Bewer-tung von BedeuBewer-tung sind. Die seinerzeit erhobenen Daten reichen jedoch nicht aus. Es müssen zusätzliche Positionen geschaffen werden, denn neben dem Aspekt Tierwohl spielen Lebensmittelsicherheit, Herkunftssicherung, Rückverfolgbarkeit und Nachhaltig-keit eine immer größere Rolle im Lebensmittelhandel. Deshalb werden weitere Parameter zugrunde gelegt, sodass sich daraus letztendlich ein Gesamtbild ergibt.

6.1. Grundlagen für ein neues Bewertungssystem

Im Rahmen der Sekundärforschung steht die Schaffung eines neuen Bewertungssystems.

Die Ergebnisse der online Recherche heranzuziehen lassen keine eindeutige Aussage zur Bewertung von Standards zu. Die erfassten Daten sind zum Teil emotional begründet, zum Teil aber auch bezogen auf die unterschiedliche Interessenlage nicht eindeutig

ver-wendbar. Es gibt eine Vielzahl von konkreten Aussagen in Richtung ökologische Pro-duktion und Tierschutz, inwieweit davon aber die Bewertung eines jeweiligen Standards abgeleitet werden kann, ist wissenschaftlich nicht begründet. Deshalb müssen Grundla-gen für eine objektive Darstellung geschaffen werden.

In den Vorgaben der Primärforschung geht es darum, die Evaluierung von Vorgaben für Standards entlang der gesamten Prozesskette darzustellen. Im Weiteren sollen Checklis-ten die jeweiligen Standards bewerChecklis-ten evaluieren und auswerChecklis-ten.

Die LWL-Initiative hat sich bereits vor einigen Jahren mit dieser Thematik auseinander-gesetzt und für die Bereiche Geflügel, Schweine und Kaninchen eine entsprechende Sys-tematik aufgebaut. Bewertet werden die Standards der jeweiligen Siegel nach den Vor-gaben, die öffentlich zur Verfügung stehen. Zielsetzung für die LWL-Initiative ist, alle Standards nach der gleichen Systematik mit einem Punktesystem von 0-100 darzustellen und zu kommunizieren. Die Verifizierung soll über neutrale Zertifizierungsstellen durch-geführt werden. Damit wird sichergestellt, dass die Neutralität erhalten bleibt.

Die Auswertung der Analyse sieht den betriebswirtschaftlichen Aspekt in einer solchen Bewertung von Standards. Damit ist es für alle Prozessstufen möglich, eine klare Aussage für das jeweilige Siegel zu bekommen. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Standard weiterzuentwickeln, um eine möglichst hohe Bewertung zu erreichen. Deshalb sollen im Weiteren das Prinzip und die Umsetzung eines solchen Kriteriums dargestellt werden.

Die nachstehenden Grafiken zeigen sehr deutlich die unterschiedlich erzielten Preise für Eier aus den jeweiligen Haltungsformen. Bodenhaltungseier sind inzwischen Standard (DE, AT) und haben die Käfigware abgelöst. Es handelt sich hierbei um den Preisanstieg.

Freilandeier sind bereits deutlich teurer. Noch größer wird der Abstand zu Eiern aus öko-logischer und tierschutzgeprüfter Produktion.

Grafik 9: Preisrelevanz von unterschiedlichen Haltungsformen

Quelle: MEG Marktbilanz Eier und Geflügel 2019, eigene Erhebung, 2019

Der Preisunterschied der jeweiligen Haltungsformen ist extrem. Insbesondere im Bereich Bio und Tierschutz können deutlich höher Preise gegenüber den inzwischen konventio-nellen Haltungen erzielt werden. Die Preise für Käfigware wurden geschätzt, da diese mit Ausnahme in Ungarn nicht mehr im Lebensmitteleinzelhandel vertrieben wird und des-halb keine stat. Erhebungen erfolgen. Sie dürften im Schnitt um 15-20% unter den Preisen für Bodenhaftung liegen. Anzumerken ist auch, dass die Verbraucherpreise für „Bruder-hahneier“ auf eigener Erhebung basieren. Auch hier gibt es keine verwertbaren Statisti-ken. Im Schnitt liegen die Verkaufspreise im Großhandel um 4 bis 5 Cent pro Ei über der Bioware.

Der Produktionskostenindex verdeutlicht die Entwicklung noch stärker. In vielen Län-dern gibt es nach wie vor Käfighaltung. Hierbei handelt es sich allerdings um den soge-nannten ausgestalteten Käfig. Die Produktionskosten für Eier aus sogesoge-nannten alternati-ven Systemen sind deutlich höher als Käfigware. Das resultiert insbesondere aus einer geringeren Besatzdichte, also weniger Tiere pro qm Stallfläche, und dass Freiland zur Verfügung gestellt werden muß. Zusätzliche Kontrollen sind ein weiteres Kriterium für

0,8 1,3 1,8 2,3 2,8 3,3 3,8 4,3

2013 2014 2015 2016 2017 2018

Käfig Boden Freiland Bio Tierschutz Bruderhahn

€/10 Stück

Verbraucherpreise für Eier

Durchschnitt, Gewichtslase M

höhere Kosten. Das gilt auch für den Bereich Tierschutz, der in den Haltungsvorgaben mit der ökologischen Produktion vergleichbar ist. Allerdings verursacht ein höherer Kon-trollaufwand zusätzliche Kosten. Das ist durchaus gerechtfertigt, denn in der Vergangen-heit hat es immer wieder Manipulationen, zum Beispiel mit Umetikettierung gegeben, die der Branche und vor allem auch dem Produkt geschadet haben. Noch höhere Kosten ent-stehen bei der sog. Bruderhahnaufzucht.

Die vorgenannten Darstellungen betreffen Standards und noch nicht einzeln ausgelobte Produkte mit speziellen Siegeln. Hier sind durchaus noch zusätzliche Kosten für die Um-setzung der spezifischen Standards einzubeziehen. Gerade deshalb ist es wichtig, die Sie-gelvielfalt transparent zu gestalten. Denn der Mehrwert ist auf den ersten Blick nicht er-kennbar.

Grafik 10: Produktionskosten verschiedener Haltungsformen

Quelle: Eigene Erhebung 2019

6.2. Möglichkeiten zur objektiven Bewertung

Die Bewertung von Standards erfordert zunächst eine Übersicht der jeweiligen Vorgaben, um die Inhalte vergleichbar zu gestalten, und das ist zugleich die größte Herausforderung.

Am Beispiel Eier soll ein ganzheitliches Bewertungsverfahren aufgrund der vorhandenen Kriterien diese Vorgabe ermöglichen.

100 120 140 160 180 200

fig

Bodenhaltung

Freiland Bio

Tierschutz

Bruderhahn