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UNIVERSITÄT SOPRON SÁNDOR LÁMFALUSSY FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ALEXANDER LÁMFALUSSY FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN PROGRAMM FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE UND MANAGEMENT

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Academic year: 2022

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UNIVERSITÄT SOPRON SÁNDOR LÁMFALUSSY

FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

ALEXANDER LÁMFALUSSY FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

PROGRAMM FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE UND MANAGEMENT

VORTEILE UND HERAUSFORDERUNGEN EINES BEWERTUNGSSYSTEMS VON STANDARDS IM BEREICH EIER

Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades (PhD)

Verfasser:

Caspar von der Crone

Doktorvater:

Prof. Dr. Dr. h. c. Csaba Székely DSc

SOPRON 2020

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(3)

VORTEILE UND HERAUSFORDERUNGEN EINES BEWERTUNGSSYSTEMS VON STANDARDS IM BEREICH EIER

Dissertation to obtain a PhD degree Written by:

Caspar von der Crone

Prepared by the University of Sopron, Doctoral School within the framework of the _________________ Programme Supervisors: Dr. _____________________________

Dr. _____________________________

The supervisor(s) has recommended the evaluation of the dissertation be accepted: yes/no _________________________________supervisor signature

Date of comprehensive exam: 2019 ___________________ month ______ day Comprehensive exam result __________ %

The evaluation has been recommended for approval by the reviewers (yes/no)

1. judge: Dr. ____________________________ yes/no _____________________

(signature)

2. judge: Dr. ____________________________ yes/no _____________________

(signature) Result of the public dissertation defence: ____________ %

Sopron, 2020 __________________ month _____ day _____________________

Chairperson of the Judging Committee

Qualification of the PhD degree: _______________________

_____________________

UDHC Chairperson

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Deutschsprachiger Abstract

Die Siegelvielfalt in Deutschland und benachbarten EU-Ländern ist umfangreich und mag in die Tausende gehen. Ziel und Aussage der Logos sind damit verbunden, einen Mehrwert für Verbraucher unter dem Aspekt Tierschutz, Verbraucherschutz und gesund- heitliche Vorgaben darzustellen. Das spielt insbesondere im Bereich der ökologischen Produktion eine besondere Rolle. Denn hier besteht gegenüber der konventionellen Er- zeugung ein Vertrauensvorschuss bei den Abnehmern.

Viele Aussagen basieren auf Vorgaben, die Grundlage für Siegel bzw. Logos auf Verpa- ckungen und/oder werblichen Darstellungen sind. In der Grundtendenz sind diese jedoch vielschichtig und nicht immer transparent. Grundlage sind zwar gesetzliche Vorgaben, doch werden darauf aufbauend sehr viele Vorgaben festgelegt, die in ihrer Aussage und Bewertung sehr unterschiedlich und häufig nicht transparent sind. Außerdem gibt es län- derspezifische und regionale Unterschiede, die auf Vorgaben der zahlreichen Verbände und Organisationen basieren.

Das Hauptziel der Arbeit besteht darin, vorhandene Standards und Qualitätsprogramme in der Aussage vergleichbar zu machen. Wo liegen die Schwerpunkte in Bezug auf Qua- lität, Tierschutz, Lebensmittelsicherheit, Transparenz, Überwachung und Nachhaltigkeit der eingesetzten Komponenten der tierischen Veredlung bezogen auf den Bereich Kon- sumeier. Die Inhalte und Aussagen der unterschiedlichen Siegel werden bewertet und gegenübergestellt. Grundlage sind gesetzliche Vorgaben, statistische Erhebungen, Vor- gaben der Standardgeber, die unter betriebswirtschaftlichen Aspekten ausgewertet wer- den. Dargestellt werden soll aber auch die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Dazu dient eine Befragung von Organisationen und Unternehmen im Lebensmitteleinzelhan- del, den Verbraucherschutzverbänden, der NGO´s, Tierschutz und Medien in Bezug auf die verschiedenen Siegel und Standards.

Transparenz bietet letztendlich für die Verbraucher mehr Sicherheit bei der Kaufentschei- dung. Die Bewertungsmethoden sollen dem jeweils aktuellen wissenschaftlichen For- schungsstand entsprechen, routinemäßig anwendbar und allen Beteiligten innerhalb und außerhalb der Wertschöpfungskette verständlich sein.

(6)

English Abstract

The variety of seals in Germany and neighboring EU countries is extensive and may go into the thousands. The aim and message of the logos are linked to the fact that they provide added value for consumers in terms of animal welfare, consumer protection and health requirements. This plays a particularly important role in the area of organic pro- duction. This is because there is an advance of confidence on the part of customers com- pared with conventional production.

Many statements are based on specifications that form the basis for seals or logos on packaging and/or advertising. In the basic trend, however, these are multi-layered and not always transparent. Although the basis is provided by legal requirements, many standards are laid down on this basis, which are very different in their statements and evaluations and are often not transparent. In addition, there are country-specific and regional differ- ences, which are based on the specifications of the numerous associations and organiza- tions.

The main objective of the work is to make existing standards and quality programs com- parable in the statement. Where are the focal points with regard to quality, animal welfare, food safety, transparency, monitoring and sustainability of the components used in animal processing in relation to the consumer egg sector? The contents and statements of the different seals are evaluated and compared. The basis are legal requirements, statistical surveys, requirements of the standard setters, which are evaluated under business man- agement aspects. However, the perception in the public is also to be presented. For this purpose, a survey of organizations and companies in the food retail trade, consumer pro- tection associations, NGO´s, animal protection and the media is conducted with regard to the various seals and standards.

Ultimately, transparency offers consumers more certainty in their purchasing decisions.

The evaluation methods should correspond to the current state of scientific research, be routinely applicable and understandable to all participants within and outside the value chain.

(7)

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis I

Tabellenverzeichnis III

Abbildungsverzeichnis IV

Grafische Darstellungen V

Anlagen VI

Abkürzungsverzeichnis VII

1. Forschungsziel und Methodik 1

1.1. Erläuterungen zur Forschungsproblematik und Ausgangssituation 2

1.2. Inhalte und Ziele des Projekts 3

1.3. Grundlagen zur angewandten Methodik 7

1.4. Auswertung und Bewertungsmöglichkeiten von Standards 8

1.5. Forschungsziel und Hypothesen 9

1.6. Forschungsziel 12

1.7. Hypothesen 14

2. Analyse der Fachliteratur 16

2.1. Literatur zur Datenerhebung 24

2.2. Varianten der Befragungen 25

2.3. Softwareanwendungen 27

2.4. Ökonomischer Nutzen 28

2.5. Betriebswirtschaftliche Analyse und wissenschaftliche Auswertung

der Ergebnisse 31

3. Standards, Definition und Aussage 35

3.1. Überblick wichtigster Standards 34

3.2. Bewertung und Evaluierung 42

3.3. Vorgaben und Spezifikationen 43

3.4. Siegel im Bereich der ökologischen Produktion 44

3.5. Siegel im Bereich Tierschutz 46

3.6. Siegel im Bereich der konventionellen Auslobung 47 I

(8)

4. Beispiel eines Bewertungsportals 49 4.1. Stellenwert von Nachhaltigkeit und Rückverfolgung 50

4.2. Ziel und Anwendungsbereiche 53

5. Eigene Erhebungen und Recherchen 55

5.1. Planungsphase 55

5.2. Datenanalyse 56

5.3. Analysemethodik 58

5.4. Ergebnisse 60

5.5. Durchführung 61

5.6. Zielgruppe der Befragung 63

5.7. Stellenwert der Gütesiegel 64

5.8. Kontrollsysteme/Zertifizierungsstellen 76

5.9. Bewertung von Standards 78

5.10. Tierwohl und Tierschutz 80

5.11. Ergebnisse der Recherche 81

6. Evaluierung und Auswertung 85

6.1. Grundlagen für ein neues Bewertungssystem 85

6.2. Möglichkeiten zur objektiven Bewertung 88

6.3. Beispiel eines Bewertungsportals 90

6.4. Bewertungsparameter 92

6.5. Auswertung 96

7. Analyse der Ergebnisse 111

7.1. Bewertungsbeispiele 114

7.2. Bewertung der Standards 123

7.3. Optionen der Auslobung 126

7.4. Zwischenergebnis 130

7.5. Schlussfolgerungen und Zielsetzung 132

II

(9)

8. Auswertung der Forschungsfragen und Hypothesen 134

8.1. Forschungsfragen 134

8.2. Hypothesen 137

9. Grenzen der Analysen und Forschungsergebnisse 140

10. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse 141

11. Zusammenfassung 144

12. Summary 146

13. Referenzen 148

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Aufbau der Vorgehensweise und Methodik 5

Tabelle 2: Prozessablauf und Inhalte 11

Tabelle 3: Forschungsziele und Forschungsfragen 13

Tabelle 4: Hypothesen 14

Tabelle 5: Haltungsvorgaben Standards, EU, DE 39

Tabelle 6: Haltungsvorgaben Standards, AT, NL, Siegelprogramm 40 Tabelle 7: Haltungsvorgaben Standards, Bio, Tierschutz 41

Tabelle 8: Nationalität der befragten Teilnehmer 64

Tabelle 9: Zielgruppe der befragten Teilnehmer 64

Tabelle 10: Berufliche Position der befragten Teilnehmer 64 Tabelle 11: Beurteilung des Stellenwerts von Gütesiegeln 65 Tabelle 12: Erwartungshaltung von Siegeln und deren Auslobung 67

Tabelle 13: Konventionelle Haltung 68

Tabelle 14: Ökologische Haltung 69

Tabelle 15: Tierschutzauslobung 69

Tabelle 16: Haben ökologisch erzeugte Produkte einen höheren

Stellenwert als nur unter Tierschutzaspekten erzeugte Produkte? 72

Tabelle 17: Mehr Geld für Siegel/Prüfzeichen 73

Tabelle 18: Für welche Siegel besteht die Bereitschaft hinsichtlich

höherer Ausgaben? 73

Tabelle 19: Wie wird das geplante staatliche Tierwohlsiegel bewertet? 74 III

(10)

Tabelle 20: Aussagekraft von Kontrollsystemen 77

Tabelle 21: Sind häufige Kontrollen sinnvoll 77

Tabelle 22: Akkreditierung nach DIN ISO Norm EN 17065 78

Tabelle 23: Bedeutung von Verbänden 79

Tabelle 24: Stellenwert von Tierschutz und Tierwohl 81

Tabelle 25: Bewertung in einer Punkteskala 81

Tabelle 26: Bewertungsschema Eier 95

Tabelle 27: Einflussbereich Auslauf, Bewegungsfreiheit 96

Tabelle 28: Einflussbereich Einrichtungen 99

Tabelle 29: Einflussbereich Bodenbeschaffenheit, Klima 100 Tabelle 30: Einflussbereich Verfügbarkeit von Einrichtung 102 Tabelle 31: Einflussbereich Tierparameter, Tiergesundheit 103

Tabelle 32: Einflussbereich Futter, Rückstände 106

Tabelle 33: Einflussbereich Kontrolle und Qualitätssicherung 107 Tabelle 34: Einflussbereich Auslobung und Transparenz 108

Tabelle 35: Bewertungsergebnisse EU-Vorgaben 114

Tabelle 36: Bewertungsergebnisse Standards 115

Tabelle 37: Bewertungsergebnisse Standards, NL, Siegel 116 Tabelle 38: Bewertungsergebnisse Tierschutz und Bio 117

Tabelle 39: Auswertung der Bewertungen 125

Tabelle 40: Kalkulation Eierpreise verschiedener Haltungsformen 131 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Siegel im Bereich Eier 48

Abbildung 2: Beispiel eines Bewertungsschemas 49

Abbildung 3: Planungsübersicht 56

Abbildung 4: Leitlinie für die Umfrage 59

Abbildung 5: Vorgehensweise der Befragung 61

Abbildung 6: Auswertung teilgenommener Besucher 63

Abbildung 7: Bewertung von Standards 79

Abbildung 8: Beispiel eines Kontrollsystems 91

Abbildung 9: Beispiel für eine Kennzeichnungssystematik 92 IV

(11)

Grafische Darstellungen

Grafik 1: Marktrelevante Daten in den befragten Ländern 32

Grafik 2: Eierproduktion nach Haltungsformen 33

Grafik 3: Auswertung Stellenwert von Siegeln 66

Grafik 4: Aussagekraft von Standards 70

Grafik 5: Stellenwert von Ökosiegeln 71

Grafik 6: Stellenwert Tierschutzsiegeln 72

Grafik 7: Höhere Preise für Siegelerzeugnisse 75

Grafik 8: Akzeptanz eines staatlichen Tierwohlsiegels 76 Grafik 9: Preisrelevanz von unterschiedlichen Haltungsformen 87 Grafik 10: Produktionskosten verschiedener Haltungsformen 88 Grafik 11: Bewertung von Standards nach Einflussbereichen 111

Grafik 12 Bewertung EU-Vorgaben 119

Grafik 13: Bewertung von Freilandhaltung 120

Grafik 14: Bewertung ökologischer Standards 121

Grafik 15: Bewertung von Tierschutzvorgaben 122

Grafik 16: Mehrwert von Siegelprogrammen 131

V

(12)

Anlagen

Anlage A Eigene Veröffentlichungen 160

Anlage B Rechtliche Grundlagen 162

Anlage C Vorgaben und Standards von Siegeln im Bereich der Eierproduktion 169 Anlage D Ergebnisse der Bewertung von Standards 201 Anlage E Umfrage zur Bewertung von Standards im Bereich Eier Juni 2018

Ergebnisse der Onlinebefragung 218

Fragebogen zur Recherche 238

VI

(13)

Abkürzungsverzeichnis:

AMA Agrarmarketing Austria

AMI Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

AT Österreich

BMLE Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.

CIR Christliche Initiative Romero e.V.

CWF Compassion in World Farming

DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH DE Bundesrepublik Deutschland

EU Europäische Union

GIZ Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit HCS Housing Condition Score

HU Ungarn

IFOAM International Federation of Organic Agriculture Movements IKB Integrierte Kettenüberwachung

LWL Livestock Welfare Labelling

KAT Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V.

MEG Marktinfo Eier & Geflügel NGO Nichtregierungsorganisation

NL Niederlande

Q&S Qualität und Sicherheit GmbH

VLOG Verein Lebensmittel ohne Gentechnik e.V.

z. T. zum Teil

LN landwirtschaftliche Nutzfläche i.d.R. in der Regel

bzw. beziehungsweise

qm Quadratmeter

Abb. Abbildung

n. A. nicht anwendbar

TGI Tiergerechtigkeitsindex

VII

(14)

1. Forschungsinhalte und Methodik

Lebensmittelsicherheit ist ein zentrales Thema der Nahrungsmittelindustrie. Es geht da- rum, gesunde Produkte zu erzeugen, die den Ansprüchen einer qualitätsorientierten Ver- braucherschicht genügen. Dabei geht es nicht nur um Standards innerhalb der Prozess- kette, sondern mehr und mehr auch darum, wie die Erzeugung auf den jeweiligen Stufen transparent und nachvollziehbar vollzogen wurde. Des weiteren stehen Fragen wie Nach- haltigkeit, Ressourcen oder aber auch Umweltkriterien, wie zum Beispiel CO2 oder Car- bon Footprint im Vordergrund. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, soll im Rah- men der Arbeit festgestellt, werden inwieweit es Methoden zur Bewertung der jeweiligen Produktionsprozesse gibt. Zunächst sollen im Rahmen einer sogenannten Online-Befra- gung relevante Daten zur Beurteilung der Thematik Lebensmittelsicherheit und Evaluie- rung der Abläufe innerhalb der jeweiligen Produktionsprozesse ermittelt werden. Ethisch moralische Grundsätze spielen dabei eine ebenso wesentliche Rolle wie Fragen zum Tier- wohl und Tierschutzaspekte. Das Ernährungsbewusstsein der Verbraucher hat sich in den letzten Jahren gewandelt was sich in dem Verzicht auf tierische Erzeugnisse widerspie- gelt. Deshalb ist eine objektive Bewertung und Vergleichbarkeit von Produktionsmetho- den und der Auslobung der jeweiligen Erzeugnisse von großer Bedeutung. Europaweit gibt es bereits zahlreiche Initiativen zur freiwilligen Kennzeichnung von Lebensmitteln, um den Verbrauchern beim Kauf eine Orientierungshilfe zu bieten.

Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Gegebenheiten am Markt, die jedoch in sich in der Vergleichbarkeit wenig schlüssig sind. Nachfolgend werden die Forschungsziele dar- gestellt, die sehr mannigfaltig sind, da es sehr viele Optionen gibt. Vor allem aber ist es wichtig herauszufinden, wie eine Bewertung anhand bestehender Gegebenheiten und ge- gebenenfalls neuer Innovationen dargestellt werden kann. Das ist die eigentliche Heraus- forderung der Arbeit.

Daraus resultieren umfängliche Fragestellungen, um eine spezifische Aussage zu den je- weiligen Gegebenheiten und Inhalten der jeweiligen Vorgaben darstellen zu können. Des- halb soll anhand von Hypothesen eine Evaluierung vorgenommen werden, um letztend- lich herauszufinden, welche Möglichkeiten es für eine objektive Beurteilung gibt.

(15)

Die Inhalte zur Bewertung bzw. Methodik ist damit vorgegeben:

• Darstellung der Ausgangssituation

• Vorhandene Systeme und deren Inhalte

• Fundierte und wissenschaftlich fundierte Bewertungskriterien der Prozessebenen

• Online Recherche zur allgemeinen Beurteilung und Bewertung

• Einschätzung der Stakeholder

• Auswertung der Recherche

• Ansätze für vorhandene und neue Beurteilungsmethoden

• Erstellung von Kriterien und deren Auswertung

• Einstufung und Kriterien

• Bewertungsvorgaben zur Systematik

• Auswertung

• Neue Erkenntnisse zur Bewertung und Beurteilung

1.1. Erläuterungen zur Forschungsproblematik und Ausgangssituation

Siegel dienen seit der Antike bis in die heutige Zeit als Erkennungs- oder Gütezeichen sowie Verschluss- und Beglaubigungsmittel. Unter dem Begriff „Sphragistik“ wird die Siegelkunde verstanden, sie ist eine der historischen Hilfswissenschaften.

Im Urkundenwesen entwickelte sich das Siegel bereits im Mittelalter zu einem selbst- ständigen Rechtsmittel. Es ermöglicht Aussagen über die Beweiskraft und die an der Rechtshandlung beteiligten Personen, die näheren Umstände der Urkundenausstellung und die Darstellung von Kleidung, Bewaffnung und Herrschersymbolen auf Thron- und Reitersiegeln, sowie anhand von Städtesiegeln über Baugeschichte und Architekt.

Die Sphragistik stellt also sozusagen das Know-how für die verschiedensten interdiszip- linären Ansätze dar, Siegel für ihre jeweiligen Fragestellungen nutzbar zu machen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Die Aufgabenstellung des Themas „Vorteile und Herausforderungen eines Bewertungs- systems von Standards im Bereich „Eier“ ist sehr komplex. Der Markt ist in den befragten

(16)

Ländern, Deutschland, Österreich, Ungarn und Niederlande sehr unterschiedlich struktu- riert. Die Fragen zur Nachhaltigkeit und Vorgaben des Tierschutzes spielen insbesondere in Deutschland und Österreich eine sehr große Rolle, während in den Niederlanden mit einer hohen Überversorgung eher der ökonomische Aspekt im Vordergrund steht. In Un- garn sind die Gegebenheiten in Richtung Verbraucher geprägt. Tierschutzfragen sind eher nicht relevant, sondern der Nutzen von guten Nahrungsmitteln. Die tierische Erzeugung hat Tradition im Bereich der Gänse- und Entenmast. Es gilt zwar ebenfalls das Käfigver- bot im Bereich der Eiererzeugung, die Umstellung auf alternative Haltungssysteme hat sich im Gegensatz zu den anderen Ländern, wo inzwischen die Boden- und Freilandhal- tung dominiert, aber nicht durchgesetzt.

1.2. Inhalte und Ziele des Projekts

Der Aufbau zur Vorgehensweise und Methodik der Arbeit gliedert sich in drei Teilberei- che. Die Zielgruppe sind Wirtschaftsbeteiligte unterschiedlicher Ausrichtung, verbunden mit der Darstellung zur Bewertung der Inhalte und Vorgaben vorhandener Standards im Bereich der Eierproduktion. Dabei sollen die unterschiedlichen Vorgaben in den zu un- tersuchenden Ländern Deutschland, Niederlande, Österreich und Ungarn auf Basis ge- setzlicher Vorgaben, zusätzlicher Aspekte von Standardgebern, des Tierschutzes und der ökologischen Produktion herausgestellt und untersucht werden. Dabei spielen natürlich ökonomische Ansätze eine besondere Rolle, was sich im Verlauf auf die Zielrichtung zur Bewertung bis hin zur Akzeptanz widerspiegelt.

Systeme (Standards)

Überblick bestehender Systeme und Siegel im Bereich der Eierproduktion. Dar- gestellt werden sollen die gesetzlichen Vorgaben, Siegelprogramme im Bereich der konventionellen und ökologischen Produktion und darüber hinaus Auslobung unter Tierschutzaspekten. Dieses soll einen globalen Überblick darstellen der als Grundlage für weitere Bewertung gilt.

(17)

Online-Recherche

Im Rahmen einer Online Recherche via Internet soll ein Meinungsbild der Stake- holder geschaffen werden. Das ist wichtig als Entscheidungsgrundlage für die spätere Bewertung.

Evaluierung

Auf Basis der Grundlagen der jeweiligen Vorgaben und den Ergebnissen der On- line-Recherche erfolgt die eigentliche wissenschaftliche Auswertung und es sol- len Möglichkeiten für die Evaluierung und Validierung von Standards geschaffen werden. Das erfordert eine grundsätzliche Auflistung sämtlicher Vorgaben im Be- reich der Eierproduktion, angefangen von den gesetzlichen Bestimmungen bis hin zu Kriterien, die den besonderen Anspruch für ideologische Erwartungen erfüllen.

Dazu gehören insbesondere Tierschutzaspekte, aber auch Nachhaltigkeitsfragen und umfassende Kontrollen entlang der Prozesskette. Qualitätssicherung und Ver- braucherschutz spielen eine weitere Rolle dazu gehören auch Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit.

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind Grundlage für ein objektives Bewer- tungsschema. Es sollen neben Vorteilen und Nutzen, auch Möglichkeiten der Dar- stellung und Kommunikation gegenüber den Marktbeteiligten und Verbrauchern entwickelt werden. Das sind letztendlich auch Ziele und Inhalte der Forschung und Hypothesen.

(18)

Die nachstehende Darstellung beschreibt die globale Vorgehensweise zum Aufbau und der Methodik

Tabelle 1: Aufbau der Vorgehensweise und Methodik Aufbau und Vorgehensweise

Überblick bestehender Siegel

Vorgaben und Inhalte

Zielrichtung

Zielgruppe Wirtschaftsbeteiligte, Lebensmittelhandel, Verbraucher, Tier- schutz, Stakeholder

Bewertung und Darstellung der Inhalte und Vorgaben

Basis gesetzliche Vorga- ben

Standards und weitergehende Anforde- rungen

Siegelprogramme weitergehende Vor- gaben

Mehrwert, ökonomischer Nutzen Tierschutz weitergehende Vor-

gaben

Mehrwert, ökonomischer Nutzen ökologische Stan-

dards

weitergehende Vor- gaben

Mehrwert, ökonomischer Nutzen

Evaluierung Gegenüberstellung der Vorgaben und Inhalte

objektive Bewertung und Einstufung an- hand einer Skalierung

Quelle: Eigene Darstellung, 2018 Weitere Inhalte und Komponenten

• Globaler Überblick bestehender Systeme in Deutschland, Niederlande, Öster- reich und Ungarn

• Bewertung vertikaler und horizontaler Inhalte und Vorgaben

• Möglichkeit der objektiven bzw. neutralen Bewertung und deren Umsetzung am Beispiel gesetzlicher Vorgaben und etablierter Standards

(19)

• Prozessorientierte Systeme im Bereich der Eierproduktion, teils mit umfassender Rückverfolgung entlang der Prozesskette oder auch nur die Einhaltung gesetzli- cher Vorgaben

• Vorgaben der jeweiligen Verbände bzw. Standardgeber, Inhalte und Umsetzung der Leitfäden

• Prüfsystematiken, Verifizierung und Integrityprogramme

• Herkunftssicherungsaspekte

• Wissenschaftliche Bewertung der Systeme

• Schwachstellenanalyse

• Vor- und Nachteile der jeweiligen Standards

• Auswertung und Gegenüberstellung der Standards

• Zertifizierung der Konformität von Produkten

• Maßnahme durch einen unparteiischen Dritten, die aufzeigt, dass angemessenes Vertrauen besteht, dass ein ordnungsgemäß bezeichnetes Erzeugnis, Verfahren oder eine ordnungsgemäß bezeichnete Dienstleistung in Übereinstimmung mit ei- ner bestimmten Norm oder einem bestimmten anderen normativen Dokument ist.

• Anbieter

Die Partei, die für das Produkt, das Herstellungsverfahren oder die Dienstleistung verantwortlich ist. Dazu gehört eine konsequente Rückverfolgung und Herkunfts- sicherung entlang der gesamten Prozesskette. Die Definition kann auf alle Betei- ligten, also Landwirte, Hersteller, Verarbeiter, Lieferanten, Importeure usw. an- gewendet werden (von der Crone, 2018).

• Standards

Vorgaben für bestimmte Kriterien im Bereich der tierischen und pflanzlichen Pro- duktion, die zum einen auf gesetzliche Grundlagen und zum anderen weiterge- henden Bestimmungen basieren. Das können Vorgaben im Bereich Tierschutz, zusätzliche Kennzeichnungselemente, Verzicht auf Gentechnik, Qualitätsaspekte, Regionalität, zusätzliche Kontrollen und Rückverfolgung, Nachhaltigkeit, soziale Aspekte, etc. sein. Standards verstehen sich als Synonym für die Produktionsvor- gaben, die in Kriterienkatalogen bzw. Pflichtenheften die Prozessabläufe be- schreiben. Häufig unterliegen die Standards auch der Akkreditierung europäischer Normen, EN 17065 (von der Crone, 2019).

(20)

• Standardgeber

Hierfür stehen Unternehmen, Verbände oder Organisationen, die nach den Vor- gaben definierter Standards bestimmte Prozessabläufe einhalten.

• Konformitätszeichen

Geschütztes Zeichen, das gemäß den Regeln eines Zertifizierungssystems benutzt oder vergeben wird und das aufzeigt, dass angemessenes Vertrauen besteht, dass das betreffende Erzeugnis, Verfahren oder die betreffende Dienstleistung in Über- einstimmung mit einer bestimmten Norm oder einem anderen normativen Doku- ment ist, Grundlagen der Konfirmationsbewertung (Beuth-Verlag, 2016).

1.3. Grundlagen zur angewandten Methodik

Methode und der verwandte Begriff „Methodologie“ stammen beide vom griechi- schen méthodos „Weg“, und beschreiben den „Gang einer Untersuchung“ oder den

„Weg zu etwas hin“. „Methodologie“ bezeichnet sowohl die Lehre von den Methoden einer einzelnen Disziplin als auch die allgemeine Lehre wissenschaftlicher Metho- den als Teil der Logik und der Philosophie (Beer, 2008).

Die angewandte Methodik der Arbeit gliedert sich in verschiedene Bereiche:

• Zunächst soll herausgefunden werden, welchen Stellenwert die jeweiligen Sys- teme im Bereich der Eierwirtschaft, insbesondere auch hinsichtlich deren Auslo- bung in den zu untersuchenden Ländern Deutschland, Niederlande, Österreich und Ungarn haben. Grundlage hierfür sind zum einen die gesetzlichen Vorgaben auf EU-Ebene und zusätzliche nationale Bestimmungen. Zum anderen gelten spe- zifische Vorgaben der Siegelprogramme bzw. der Verbände. Dazu gehören Tier- schutzorganisationen aber auch Organisationen, die mit bestimmten Siegeln im Bereich der Eierproduktion präsent sind. Das betrifft insbesondere auch den Be- reich der ökologischen Produktion.

• Der zweite Bereich der Methodik umfasst eine Online-Recherche. Es gibt zahl- reiche Anbieter, die entsprechende Tools anbieten (Müller-Peters, 2017). Das In- ternettool „SURVIO“ hat sich als eine praktische Plattform für Online-Umfragen

(21)

erwiesen. Die Handhabung ist effizient und die Umfrage konnte individuell ge- staltet werden. Es soll herausgefunden werden welchen Stellenwert die jeweiligen Siegelprogramme, Systematiken und Vorgaben in den Wirtschaftsunternehmen, aber auch bei Verbraucherschutzorganisationen, Tierschutzverbänden und dem Lebensmitteleinzelhandel haben. Des weiteren richtet sich die Fragestellung auch an Behörden, Medien und die Wissenschaft. Das Ergebnis der Befragung ist Grundlage für die weitere Vorgehensweise und Recherche. Darauf aufbauend werden Forschungsziele und Hypothesen mit einbezogen.

• Die dritte Säule der Methodik richtet sich auf ein System zur Evaluierung von Standards. Das ist auch die eigentliche Aufgabe des Forschungsthemas. Bisher gibt es keine vergleichbaren Portale zur Bewertung von Standards entlang der ge- samten Prozesskette. Details werden zwar in den meisten Vorgaben und Bestim- mungen der Siegelprogramme dargestellt, jedoch nicht umfänglich über den ge- samten Bereich.

1.4. Auswertung und Bewertungsmöglichkeiten von Standards

Die Auswertung und Bewertungsmöglichkeiten von diversen Systemen sind wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit. Grundlage hierfür bieten die Rahmenbedingungen der ver- schiedenen Siegelprogramme aber auch die gesetzlichen Vorgaben und die Möglichkei- ten einer wissenschaftlichen Betrachtung. Hierfür werden die Ergebnisse der Online-Re- cherche zugrunde gelegt, insbesondere aber auch verfügbares Datenmaterial über wissen- schaftliche Untersuchungen. Leider gibt es hierfür nur eine geringe Ausgangsbasis, so dass die Grundlagenforschung sich überwiegend auf Basis empirischer Erkenntnisse be- zieht. Damit können neue Erkenntnisse zur Bewertung der jeweiligen Siegelprogramme gewonnen werden. Es gibt eine Vielzahl Bewertungskriterien und -verfahren, die zu- grunde gelegt werden können (Müller-Stewens et al., 2016). Im Vordergrund stehen die Angemessenheit, Zielerreichung, Durchführung und Konsistenz.

Hilfreich erweisen sich insbesondere die Vorgaben der LWL-Bewertung, aber auch ei- gene Erhebungen, die im Laufe der zurückliegenden Jahre mit der Definition und Etab- lierung von Grundlagen im Bereich der Eierproduktion bzw. der tierischen Erzeugung erstellt wurden (von der Crone et al., 2016).

(22)

Das Bewertungssystem für Eier ist ein Beispiel für Möglichkeiten von Transparenz und Darstellung im Interesse des Verbraucherschutzes. Die Prinzipien lassen sich für alle Be- reiche der tierischen Produktion darstellen. Entsprechende Parameter sind analog verfüg- bar (Bartussek et al., 2016). Damit ist die Grundlage für ein allgemeingültiges System geschaffen worden. Anwendbar ist dieses auch im Bereich der pflanzlichen Erzeugung oder auch anderer Anwendungsbereiche.

Von entscheidender Bedeutung ist allerdings, dass die Vorgaben wissenschaftlich und neutral erhoben und fundiert sind. Denn nur so kann eine objektive Beurteilung erfolgen und dass es wiederum wichtig für die Glaubwürdigkeit in der Darstellung.

1.5. Forschungsziel und Hypothesen

Nachstehende Übersicht beschreibt die Methodik bzw. Vorgehensweise der Forschungs- ziele, Thesen und Hypothesen. Das fachliterarische Wissen stellt zunächst die Grundlage dar. Leider wurde der Bereich lediglich im Interesse des Tierwohls und neuer gesetzlicher Anforderungen, wie zum Beispiel das Verbot des Tötens männlicher Küken oder Ein- griffe durch die sog. Schnabelhandlung wissenschaftlich untersucht. Wesentliche Er- kenntnisse zur Bewertung von Standards und deren Aussagen lassen sich daraus jedoch nicht ableiten.

Der Überblick gängiger Standards ist für die weitere Einschätzung von hoher Bedeutung und wird strategisch aufbereitet. Im Rahmen des strategischen Managements sollen die Entwicklung, Umsetzung inhaltlicher Ziele und deren Ausrichtung dargestellt werden.

Grundlage hierfür sind zunächst die jeweiligen Anforderungen der jeweiligen Standards entlang der Prozesskette. Als Grundlage kann das Strategische Management herangezo- gen werden, und zwar mit den Fragestellungen nach den Zielen, Inhalten, Maßnahmen und Aussagen im Ergebnis. Diese Fragen stehen im Mittelpunkt eines strategischen Ma- nagements. Vereinfacht ausgedrückt geht es um die Planung und Umsetzung von Strate- gien in Unternehmen, die aber auch die Anforderungen der Abläufe innerhalb der Pro- zesskette darstellen. Grundlage und Orientierung biete u. a. „The Quintessence of Strate- gic Management” die Abläufe und Vorgehensweise praxisnah beschreiben (Kotler et al., 2016).

(23)

Die empirische Untersuchung stellt eine methodisch-systematische Sammlung von Daten dar, die in unterschiedlichster Form in den jeweiligen Standards und Vorgaben bewertet werden. Dazu gehören im weiteren die Sekundär- und Primärforschung. Die Sekundär- forschung bedient sich zur Gewinnung von Marktinformationen im Gegensatz zur Pri- märforschung an bereits vorhandenen Informationsquellen. Friedrich (1990) hat in sei- nem Buch über Methoden empirischer Sozialforschung dazu hilfreiche Ansätze darge- stellt, die auch auf das aktuelle Thema übertragen werden können.

Die aufgestellten Hypothesen werden auf Grundlage gewonnener neuer Erkenntnisse validiert und sind damit Grundlage der Forschungsarbeit, anhand derer letztlich neue Erkenntnisse abgeleitet werden.

(24)

Tabelle 2: Prozessablauf und Inhalte Forschungsziel

Hypothesen

Fachliterarisches Wissen Ökonomischer Nutzen

Überblick gängiger Standards Bewertung und Evaluierung

konventionelle Haltungsformen

alternative Produktion (Boden- und Frei- landhaltung)

Tierschutz bewertete Standards

ökologische Standards

Definitionen und Anforderungen

Tierschutz und Tierwohlaspekte

Nachhaltigkeitsfragen

Rückverfolgung und Herkunftssicherung

Kontrolle und Verifizierung entlang der Prozesskette Datenanalyse, empirische Untersuchung, Bewertungsoptionen

Sekundärforschung Primärforschung

Erhebung von Basisdaten Bewertung

Online-Recherche Ergebnis und Auswertung

Aussagen und Erkenntnisse aus der

Online-Befragung Auswertung der Ergebnisse

Grundlagen für ein neues Bewertungssystem Evaluierung von Vorgaben für Stan- dards entlang der gesamten Prozesskette

Checklisten Bewertung

Evaluierung vorhandener Standards

auf Basis neuer Erkenntnisse Auswertung der Ergebnisse

Marketing Auslobung, Darstellung

Aussagen zum Forschungsziel und Ergebnisse Validierung der Hypothesen

Ableitung von neuen Erkenntnissen Quelle: Eigene Darstellung, 2018

(25)

1.6. Forschungsziel

Das Forschungsziel und Forschungsfragen sollen eine Bewertung von Standards nach empirischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen vermitteln. Die Grundsätze bestehen in den jeweiligen Vorgaben der unterschiedlichen Systeme. Die Aussagekraft ist jedoch häufig nicht gegeben, sodass im Rahmen einer Evaluierung eine Vergleichbarkeit erreicht werden soll. Das dient der gesamten Prozesskette, vor allem aber den Marktbeteiligten und Verbrauchern, um eine Orientierung über die jeweiligen Vorgaben zu bekommen.

Der Bereich ist äußerst vielschichtig, was sich auch aus den folgenden Fragen zum For- schungsziel ergibt. Herausgestellt werden muss insbesondere, wo sind die Vor- und Nachteile eines solchen Evaluierungssystems. Letztendlich geht es aber auch neben der Verbraucheraufklärung und Information, betriebswirtschaftliche Vorteile für die jeweili- gen Unternehmen darzustellen. Höhere Standards bedeuten auch höhere Kosten und In- vestitionen. Das macht letztlich nur dann Sinn, wenn sich die Aufwendungen und Inves- titionen lohnen. Deshalb muss eine Darstellung über die jeweiligen Standards durchge- führt werden. Vor allem unter dem Aspekt inwieweit sich damit auch höhere Preise nach- haltig am Markt erzielen lassen. Das ist die besondere Herausforderung aber auch die Möglichkeit sich von Mitbewerbern abzugrenzen, um so sich am Markt besser positio- nieren zu können. Hauptziel der Arbeit ist herauszufinden, welche Möglichkeiten es gibt, Standards zu bewerten und vor allem, sich über spezifische Anforderungen gegenüber Mitbewerbern zu positionieren.

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Tabelle 3: Forschungsziele und Forschungsfragen

Forschungsziel 1 Forschungsfrage

Aussagen zu Standards und Siegel gibt es in sehr großer Zahl mit unterschiedlichen Interpretationen.

Ist ein Bewertungssystem geeignet, für alle Marktbeteiligte Transparenz zu schaf- fen?

Forschungsziel 2

Der ökonomische Nutzen ist für alle Be- teiligte entlang der gesamten Prozesskette von großer Bedeutung.

Welche Erkenntnisse und Nutzen lassen sich von einer objektiven Bewertung der jeweiligen Standards für die beteiligten Unternehmen entlang der Wertschöp- fungskette ableiten?

Forschungsziel 3

Das Konkurrenzfeld im Bereich der Eier- produktion und Vermarktung ist aufgrund zunehmend begrenzter Absatzmöglich- keiten sehr groß. Neue Investitionen be- dürfen einer klaren Analyse und Bewer- tung.

Bieten betriebswirtschaftliche Instru- mente auf Basis eines Bewertungssystems hinreichende Orientierungshilfe und Si- cherheit?

Forschungsziel 4

Mit einem Bewertungssystem werden auf Grundlage neuer Erkenntnisse konkrete Aussagen zu den jeweiligen Standards ge- schaffen.

Welchen Nutzen hat die Ergebnisdarstel- lung in einer Bewertungsskala für Markt- teilnehmer und Verbraucher?

Forschungsziel 5

Tierschutz und Tierwohl stehen im Focus.

Es gibt zahlreiche Initiativen und Auslo- bungen für mehr Tierwohl.

Bieten Tierwohl und Tierschutz einen Mehrwert?

Quelle: Eigene Erhebung, 2018

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1.7. Hypothesen

Hypothesen dienen der Verifizierung bzw. dem Nachweis, dass ein vermuteter oder be- haupteter Sachverhalt den Gegebenheiten entspricht. In der Mythologie wird die Verifi- zierung folgendermaßen definiert: Verifizierung ist die Einbringung eines objektiven Nachweises, dass die Betrachtungen der spezifischen Anforderungen erfüllt werden. In diesem Fall geht es darum, Vorgaben, die definiert sind, zu beschreiben und darzustellen inwieweit diese tatsächlich die Gegebenheiten erfüllen. In der Wissenschaftstheorie ver- steht man unter Verifizierung einer Hypothese den Nachweis, dass dieser richtig ist. Das ist letztlich auch die Vorgabe der nachfolgenden Hypothesen, herauszustellen, ob im Rah- men der durchgeführten Befragungen und weitergehender Anforderungen die gestellten Bedingungen und Kriterien nachweislich verifiziert werden konnten (Gabler Wirtschafts- lexikon, 2019).

Mittels einer empirischen Untersuchung der Daten sollen nachstehend aufgeführte Hypo- thesen überprüft und ausgewertet werden:

Tabelle 4: Hypothesen

Hypothese 1: Behauptung

Die Siegelvielfalt im Bereich Eier ist in den untersuchten Ländern, Deutschland, Niederlande, Österreich und Ungarn sehr differenziert.

Ein Bewertungssystem auf Grundlage ei- nes Kriterienkatalogs für die jeweiligen Produktionsvorgaben gibt Aufschluss darüber, wie glaubwürdig ein Siegel im Vergleich zu den Aussagen konkurrieren- der Systeme ist.

Hypothese 2:

Die Haltungsformen im Bereich Eier (ge- setzliche Vorgaben, Siegelprogramme, Tierschutz und ökologische Produktion) sind bedingt durch spezifische Kriterien

Ein objektives Bewertungssystem verhin- dert das und schafft Klarheit.

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und Inhalte mit unterschiedlichen Pro- duktionskosten verbunden. Dadurch steigt das Risiko von Falschaussagen bei der Vermarktung.

Hypothese 3:

Eine wissenschaftlich basierte Bewertung führt zu mehr Transparenz.

Voraussetzung hierfür sind eindeutige Be- wertungsparameter. Das führt im Ergebnis zu einer besseren Orientierung und Markt- bereinigung.

Hypothese 4:

Die Ergebnisse der Bewertung in einer Punkteskala schaffen Klarheit und Ver- trauen in das jeweilige Produkt. Für Eier aus alternativen Haltungen, Tierwohlaus- sagen, Regionalität und ökologische Er- zeugung lassen sich höhere Preise erzie- len.

Das ist Voraussetzung für strategische Ausrichtungen und Entscheidungsgrund- lage für Investitionen.

Hypothese 5:

Tierwohl und Tierschutz haben einen ho- hen Stellenwert und beeinflussen das Kaufverhalten.

Das stellt einen Mehrwert dar und recht- fertigt höhere Preise.

Quelle: Eigene Erhebung (2018)

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2. Analyse der Fachliteratur

Das fachliterarische Wissen orientiert sich zunächst an rechtlichen Vorgaben, die die Rahmenbedingungen für die Produktion von tierischen Erzeugnissen aller Art darstellen.

Des weiteren regeln spezifische Anforderungen die Vorgaben im Bereich der Eierpro- duktion. Darüber hinaus gibt es länderspezifische Vorgaben, die über den EU-Mindest- standard hinaus gehen. Neben den Vorgaben für die Erhebung gibt es eine Vielzahl wei- terer gesetzlicher Bestimmungen, die in der Anlage II „rechtliche Grundlagen“ aufgeführt sind.

Grundlage sind zunächst die Vorgaben im Bereich der Legehennenhaltung, die sich über gesetzliche Anforderungen, Standards und umfassende Fachliteratur ableiten lassen. Ein weiterer Aspekt stellt die Umfrage zur Bewertung von Standards im Bereich Eier dar. Sie dient als Basis zur Evaluierung und Einschätzung von Systemen. Insbesondere unter dem Grundsatz der Einhaltung von Tierschutzvorgaben, der Nachhaltigkeit und der Umset- zung von gesetzlichen Vorgaben, aber auch die Glaubwürdigkeit von Auslobungen sind von Bedeutung. Außerdem sollten weitergehende Anforderungen von Standardgebern und Gütesiegeln bewertet werden. Zielrichtung waren Deutschland, Österreich, Nieder- lande und Ungarn. Befragt wurden Unternehmen der Geflügelbranche, Manager, Nicht- regierungsorganisationen (Tierschutz, Verbraucherschutz), Erzeuger, Landwirte, Pro- duktion und Verarbeitung, außerdem Distribution, Lebensmitteleinzelhandel, Verbrau- cher, Medien- bzw. Pressevertreter. Zielrichtung war es, vor allem Entscheider in die Umfrage einzubeziehen.

Die Beantwortung vieler Fragen zur Bewertung von Standards im Bereich der Eierpro- duktion und Vermarktung lassen sich aus vorhandener Fachliteratur nur schwer ableiten.

Es gibt zwar Internetportale zur Siegelbewertung und auch zahlreiche Erhebungen, doch beinhalten diese keine wissenschaftlich fundierte Bewertung und Parameter der jeweili- gen Prozesse entlang der Wertschöpfungskette (Spiller et al., 2016). Das Forschungsziel und die Evaluierung von Standards und Siegel nach klar definierten Vorgaben ist deshalb neu. Damit wird erstmals eine klare Positionierung am Markt geschaffen, die für alle Be- teiligten an der Prozesskette sinnvoll ist.

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Aus diesem Grund ist eine Bewertung der Standards mit eigenen Erhebungsmodellen er- forderlich. Anhaltspunkte liefert die Online-Recherche, die jedoch ein sehr breites Mei- nungsbild widerspiegelt und deshalb nur als Hintergrundinformation dient.

Eine interessante Darstellung findet sich auch in der Abhandlung „Das Eierbuch“, das als Handbuch für die damalige im Aufbau befindlichen Eiererzeugung herausgegeben wurde (Grzimek, 1951). Der Markt wurde von völlig anderen Strukturen geprägt. Es gab noch keine Käfighaltung, allerdings schon Einfuhren aus den Niederlanden und osteuropäi- schen Ländern. Der Verkauf erfolgte überwiegend im Direktabsatz. Später wurden die Erkenntnisse von Grzimek in einer überarbeiteten Fassung aktualisiert (Pusch, 1962).

Erstmals gab es allgemeine Geschäftsbedingungen für den Handel mit Eiern und die Schrittweise Einrichtung einer gemeinsamen Marktordnung.

Zur Beurteilung von Produktionsmethoden und deren wissenschaftlichen Bedeutung gibt es allerdings zahlreiche Fachliteratur. Hervorzuheben sind das Handbuch der Geflügel- produktion, das sich bereits in den 1960er mit einer wissenschaftlichen Beurteilung und Vorgaben in der Eierproduktion beschäftigt hat mit zahlreichen Veröffentlichungen, die inzwischen als Basiswissen gelten (Scholtyssek, 1967). Die Tierzuchtbücherei hat Ende der 1980er Jahre mit dem literarischen Standardwerk „Geflügel“ Grundwissen für die Haltung von Geflügel beschrieben, die noch heute gültig sind (Scholtyssek et al., 1987).

Zu der Zeit gab es allerdings noch keine alternative Eiererzeugung im heutigen Sinn. Es handelte sich in der Regel um bäuerliche Strukturen mit Direktvermarktung bzw. Verkauf auf Wochenmärkten und dem traditionellen Lebensmitteleinzelhandel. Der Begriff alter- nativ wurde erst später eingeführt und dient als Synonym für die Produktion von Boden- und Freilandhaltung. Auch Biologische Erzeugung gab es zu der Zeit nicht, sondern aus- schließlich Käfigsysteme, die Anfang der 1970er Jahre Einzug hielten und eine industri- elle Produktion in Großanlagen ermöglichten. Das seinerzeit erschiene Handbuch zur Le- gehuhnzucht und Eiererzeugung für die Praxis vermittelt grundlegende Empfehlungen für die Aufzucht und Legehennenhaltung bzw. Eierproduktion, die seinerzeit noch unter ganz anderen Vorzeichen stand als heute. Der Tierwohlaspekt spielte eine eher unterge- ordnete Rolle, sondern Effektivität und Tiergesundheit, die eng mit dem ökonomischen Nutzen verbunden waren, standen im Vordergrund (Brade et al., 2008).

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Wissenschaftliche Erkenntnisse wurden insbesondere vom Friedrich-Löffler-Institut und der Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit und dem Institut für Tierschutz und Tierhaltung erarbeitet (Schrader, 2009). In diesem Projekt werden die Auswirkungen der Kleingruppenhaltung und verschiedener Formen der Volierenhaltung für Legehennen auf Tiergesundheit und -verhalten, Wirtschaftlichkeit, Hygienestatus und Umwelteinträge unter den Bedingungen der landwirtschaftlichen Praxis erfasst und beschrieben. In Zu- sammenarbeit mit dem Johann Heinrich von Thünen-Institut (Institut für Agrartechnolo- gie und Biosystemtechnik, Institut für Betriebswirtschaft), der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie, Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung), der Universität Hohenheim (Institut für Kleintierzucht), der Universität Kassel (Fachgebiet Nutztierethologie und Tierhaltung), der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft (Fachbereich Tierische Erzeugung). Das Ziel dieses Projektes ist die Weiterentwicklung und Optimierung von Haltungssystemen für Legehennen im Hinblick auf Tiergesundheit, Möglichkeiten zur Ausübung arteigener Verhaltensweisen, Produktbeschaffenheit, Umwelteinträge und Wirtschaftlichkeit unter den kontrollierten Bedingungen von Versuchsstationen. Ausge- hend von Kleingruppenhaltungen und unter Berücksichtigung von alternativen Haltungs- konzepten soll die von der Bundesregierung geforderte Kleingruppenhaltung auf ver- schiedenen Versuchsstationen in enger Zusammenarbeit zwischen Herstellern und For- schungseinrichtungen schrittweise in ihrer Ausstattung modifiziert und hinsichtlich der genannten Punkte optimiert werden.

Neben den vielen vorteilhaften Inhaltsstoffen des Eies wurde auf die verschiedenen Hal- tungsformen (z. B. ökologischer Landbau, Freiland-, Boden- oder Käfighaltung) oder Eier einer bestimmten Größe verwiesen, dass bei bedarfsgerechter Ernährung der Hennen keine wesentlichen Unterschiede bestehen. Vor dem Hintergrund des Verbots der Käfig- haltung ab 2009 wurden die jeweiligen Systeme hinsichtlich der Eiqualität der praxisori- entierten Legehennenzüchtung (Flock et al., 2008),

Neben einer Fortschreibung bewährter Methoden wurde auch auf Aspekte des Verbrau- cherschutzes („fork to farm“), des Tierschutzes und der Nutzung molekulargenetischer Methoden verwiesen.

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Die Eiererzeugung mit allgemeinen Grundregeln zur Tierhaltung im Ökologischen Land- bau wurden bewertet, mit besonderem Hinweis auf die tiergerechte Haltung im Bereich der ökologischen Legehennenhaltung bewertet (Andersson et al., 2008).

Die Universität Göttingen hat im Auftrag der Verbraucherzentrale Bundesverband e. V.

im Rahmen einer repräsentativen Online-Befragung herausgefunden, wie wichtig Ver- brauchern das Thema Tierschutz/Tierwohl ist. Im Ergebnis sehen sich Verbraucher als Marktakteure ihrer Eigenverantwortung, was den Tierschutz anbelangt. Nur ein geringer Teil (18 %) sehen Tiere in Deutschland als ausreichend durch den Gesetzgeber geschützt.

Es gibt also Handlungsbedarf. Ca. 80 % der Verbraucher waren demnach bereit, für mit Tierwohl ausgelobt Produkte mehr zu zahlen. Viele Branchenvertreter zweifeln aller- dings die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher für tiergerechte Erzeugnisse. Das zeigt auch das Ergebnis einer Untersuchung über die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft, die mit unterschiedlichen Marktforschungsmethoden erstellt wurde. Im Bereich Fleisch kommt das Ergebnis nur auf 36 % (Zühlsdorf et al. 2016).

Unter dem Titel „Qualitätsmerkmal Tierwohl“ Universität Bonn, werden die besonderen Herausforderungen und Veränderungsprozesse in den verschiedenen Bereichen der Wert- schöpfungskette beschrieben. Anhand aktueller Beispiele wird der Prozess der kontinu- ierlichen Verbesserung des Qualitätsmerkmals Tierwohl anschaulich erläutert. Tierwohl wird als Ziel im Kontext der globalen Nachhaltigkeit gesetzt und es werden Initiativen vorgestellt, bei denen Tierwohl auch im Non-Food-Bereich zu einem Qualitätsmerkmal geworden ist (Gothe, et al., 2018).

Weitere wissenschaftliche Veröffentlichungen finden sich im Archiv der World Poultry Science Association (WPSA), die sich zu den Haltungsformen äußern, nicht aber zu einer Bewertung der Standards im eigentlichen Sinne. Das Onlineportal “The Online Journal European Poultry Science”, Archiv für Geflügelkunde veröffentlicht dazu umfangreiche wissenschaftliche Originalarbeiten, kritische Übersichtsarbeiten und Berichte aus dem gesamten Bereich der Geflügelwissenschaft. (Fakultät für Biowissenschaften Humboldt- Universität, Berlin). Aktuelle Bewertungen von Standards lassen sich daraus nur bedingt ableiten.

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Das World´s Poultry Science Journal der WPSA bietet einen komplexen Überblick an wissenschaftlichen Beiträgen zur Geflügelhaltung und Forschungsergebnissen, die sich aber in erster Linie auf Vermehrung, Zucht, Futterverwertung etc. aber auch Haltungsbe- dingungen beziehen. Das umfänglich für Mitglieder der WPSA zugängliche Portal bietet umfangreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen über Geflügel und ist damit Stan- dard weltweit.

Wissenschaftliche Auswertungen und Erkenntnisse zum Thema welfare and poultry pro- duction wurden im World´s Poultry Science Journal, Vol. 74) veröffentlicht (Bessei et al., 2018).

Darin finden sich internationale Studien über Tierwohlstandards in den verschiedenen Ländern der EU (van Horne et al., 2008, Bracke, 2009, Econ, 2010, Lichter et al., 2016).

In den Studien lassen sich insbesondere Erkenntnisse und Fragen zu Haltungsbedingun- gen und Grundlagen der Ernährungsphilosophie ableiten. Auch emotionale Ansätze wie die Schnabelbehandlung und das Töten männlicher Küken werden ausgewertet. Für die Bewertung von Standrads konnten wichtige Basisdaten recherchiert werden. Dazu gehö- ren insbesondere Fragen zur Haltung in den unterschiedlichen Systemen, Fütterung, Le- geleistung, Qualitätsaspekte, Tiergesundheit etc.

Tierschutzsiegel und verschiedene Standards wie das „three-star System“ in den Nieder- landen (Beter Leven) oder das „Five-Step-Programm“ in den USA bieten Informationen zu weiteren Erkenntnissen einer Bewertung.

Die Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügel- und Kleintierhaltung, Kitzingen hat in einer Studie die ökonomischen Auswirkungen des Verzichts auf das Schnabelkupieren bei Legehennen erforscht (Damme et al., 2015).

Eng damit verbunden ist das Fachmagazin für die Geflügelwirtschaft (DGS), das über Haltungssysteme und Tierzucht, Stallbau und Klimatechnik, Tiergesundheit und Hygie- neverordnungen, Betriebsreportagen, Betriebswirtschaft und Management, Impulse zur Sicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit wertvolle Informationen liefert (Gnauk, 2018).

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Parallelen findet man dazu in den Niederlanden und Österreich in den Fachzeitschriften und wissenschaftlichen Beiträgen „Pluimveehouderij“, Niederlande und „ZAG“, Öster- reich (Wurzer, 2019). Standards sind generell ein Thema, allerdings mit Schwerpunkt auf die jeweiligen Interessen der Hühnerhalter ausgerichtet. Gleiches gilt für Fachzeitschrif- ten in Ungarn, die sich mit der traditionellen Eierproduktion befassen und die Ergebnisse bewertet haben, die ansatzweise relevant sind (Phuong et al., 2014).

Die Universität Bonn, Abteilung Kleintierzucht und -haltung, hat sich bereits sehr früh mit dem Thema Legehennenhaltung befasst (Petersen et. al., 1999). Damit wurde später im Bereich Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) die Grundlage geschaffen, mittels der sog. UV-Analyse erstmals eine Identifizierung von Käfigeiern zu ermöglichen. Durch das UV-Licht konnten käfigtypische Abrollspuren auf den Eiern nachgewiesen werden (von der Crone et. al., 1999).

Das ebenfalls von der Universität Bonn herausgegebene Buch „Qualitätsmerkmal Tier- wohl widmet sich dem Thema Tierwohl in der Lebensmittelerzeugung und gibt wichtige Hinweise über die Kundenanforderungen und Kaufentscheidungen bei der immer größer werdenden Auswahl von Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Gothe et al., 2018).

Der sog. Tiergerechtigkeitsindex (TGI) für Legehennen beschreibt sehr detailliert Anfor- derungen der Legehennenhaltung in Bezug auf Tierschutz- und Tierwohlvorgaben. Der Tiergerechtigkeitsindex beurteilt Haltungssysteme der tierischen Veredlung. Es geht um die Bewertung der Tierhaltung aus dem Blickwinkel der subjektiven zielorientierten Be- dürfnisse der Tiere. Dies entspricht dem Tierschutzanliegen eines immer größer werden- den Teils der Bevölkerung (Bartussek et al., 1995).

Auf Grundlage des TGI wurde das sog. Housing Score Condition System (HCS) als ganz- heitliches Bewertungsverfahren entwickelt, das zur ersten Bewertung von Standards dient (Bartussek et al., 2016). Die erarbeiteten Vorgaben sind in der Folge Basis der weiteren Forschungsarbeit.

Die Livestock Welfare Labelling Initiative (LWL) hat das HCS-System als Standard für die Bewertung von Aussagen in Bezug auf Tierwohl übernommen und weiterentwickelt.

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Anhand eines Bewertungsschemas wird auf neutraler Basis herausgestellt, wie die jewei- ligen Standards der Systemgeber zu beurteilen sind. Das umfasst die gesamte tierische Veredlung und ist sehr umfassend. Darüber hinaus gibt es Parameter für die Rückverfol- gung entlang der Prozesskette. Grundlage hierfür sind wissenschaftliche Aussagen und Bewertungen des sogenannten Tiergerechtigkeitsindex von Professor Bartussek, Öster- reich. Die Vorgaben wurden im Rahmen der LWL-Initiative weiterentwickelt und an ak- tuelle Vorgaben/Gegebenheiten angepasst. Im Focus standen dabei Tierwohl, Herkunfts- sicherung und Kontrollen (von der Crone et al., 2017).

Mit der Festlegung eindeutiger Bewertungskriterien, entsprechend dem aktuellen Stand der Forschung und der Wissenschaft, die das Tierverhalten in den Fokus rücken sind As- pekte der Haltung, des Managements und der Tiergesundheit gleichermaßen zu berück- sichtigen. Dazu zählt eine Verdeutlichung des Mehrwerts für den Konsumenten durch ein Label mit Wiedererkennungswert (von der Crone, 2017).

Erfolgreicher Tierschutz kann insbesondere auch auf europäischer und internationaler Ebene verwirklicht werden. Grundsätzlich bildet die reale und valide Bewertung von Tierschutzaspekten die entscheidende Ausgangsbasis für ein Tierschutzlabel. Die Bewer- tungsmethode sollte dem aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand entsprechen, routinemäßig anwendbar sein, allen Beteiligten innerhalb und außerhalb der Wert- schöpfungskette leicht zu erklären sein und die Produzenten zu einer Verbesserung des Tierschutzes motivieren (multidimensionales Bewertungssystem).

Die Bewertung muss auf einer integrativen Herangehensweise beruhen. Um die erforder- liche Balance zwischen Wissenschaft und Praxis zu erreichen, kommt der richtigen Aus- wahl und Kombination unterschiedlicher Tierwohlindikatoren die wichtigste Bedeutung für den Erfolg der Bewertung verschiedener Standards zu.

Inwieweit Haltungssysteme Einfluss auf die Eiqualität haben, wurde mit der Studie der University of Life Sciences, Prague, Czech Republic mit verschiedenen Legerassen in konventionellen Käfigen und in Bodenhaltung erforscht. Es wurden verschiedene Merk- male der äußeren und inneren Eiqualität bestimmt. Für das Eigewicht konnten signifi-

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kante Interaktionen zwischen Haltungssystem und Herkunft ermittelt werden. Das Hal- tungssystem beeinflusste die Eiklarqualität signifikant, wobei sich ungünstigere Werte für die Eier aus Bodenhaltung ergaben (Ledvinka et al., 2012).

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam die National Research Institute of Animal Production, Department of Animal Genetic Resources Conservation, Cracow, Poland. Eier aus der Freilandhaltung wiesen ein geringeres Gewicht, geringere Anteile einzelner Eibestand- teile, dünnere Schalen und eine geringere Bruchkraft auf. Die Ergebnisse indizieren, dass Legehennen, die unter den teilweise extremen klimatischen Bedingungen im Freiland ge- halten werden, entweder mit einem Alleinfutter oder mit einem traditionellen Futter, das wenigstens mit Protein und Mineralstoffen angereichert sein sollte, gefüttert werden soll- ten, um eine gute Eiqualität sicher zu stellen (Krawczyk et al., 2009).

Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucher- schutz wurden von der Georg-August-Universität Göttingen Perspektiven für ein europä- isches Tierschutzlabel erforscht. Das Gutachten beschreibt Möglichkeiten zur Bewertung und Kennzeichnung eines Tierschutzlabels und die dafür erforderlichen Kriterien. Grund- sätzlich kann das Ergebnis bzw. die Recherche auch als Grundlage für andere Systeme verwendet werden (Frentrup et al., 2010).

Das Welfare Quality Bewertungsprofil für Geflügel (WQA) bietet tierbezogene Messun- gen, die einen Vergleich des Wohlbefindens zwischen Betrieben und Haltungssystemen ermöglichen. Das Projekt der Europäischen Union wurde entwickelt, um wissenschaftlich fundierte Instrumente zur Beurteilung des Tierschutzes auf Betriebsebene zu entwickeln, mit Schwerpunkt auf haltungsbezogene Maßnahmen. Das Welfare Quality Assessment Protokoll for Poultry bietet ein standardisiertes Bewertungsinstrument, mit dem der Zu- stand der Tiere bewertet werden kann (Blatchfort et al., 2016).

Die international tätige Compassion in World Farming (CWF), Vereinigtes Königreich hat bereits mit dem Gutachten „How the starads compare“ 2012 eine Systembewertung von Standards im Bereich Tierwohl vorgenommen (Roberts, 1967). Die Bewertungen sollen einen Hinweis darauf geben, wo die Normen des Systems ein höheres Wohlstands- niveau bieten, als es die branchenübliche Praxis für einzelne Arten vorsieht:

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• Bronze: Punktzahl von 50% oder höher. Bietet einen akzeptablen Wohlfahrtsstan- dard, mit einer Reihe von Sozialleistungen im Vergleich zur branchenüblichen Praxis, aber mit vielen wichtigen Fragen, die noch ungelöst sind.

• Silber: Punktzahl von 70% oder höher. Bietet einen guten Wohlfahrtsstandard, mit vielen Sozialleistungen im Vergleich zur branchenüblichen Praxis, lässt aber einige wichtige Fragen offen.

• Gold: Punktzahl von 90% oder höher, bietet einen hohen Wohlfahrtsstandard

Die Darstellung ist zielorientiert und gibt den Interessierten/Verbrauchern eine hilfreiche Möglichkeit zur Beurteilung des jeweiligen Standards bzw. des Siegels.

Unter dem Titel „Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte“ wird die Wertschöp- fungskette nicht mehr ausgehend vom landwirtschaftlichen Betrieb betrachtet, sondern zielt auf den Verbraucher ab, der als wichtiges Glied am Ende der Kette steht. Darüber hinaus werden Aspekte um die Rolle des Staates und seine Eingriffe in die Märkte, aber auch Fragen der Lebensmittelsicherheit dargestellt (Strecker et al. 2010).

2.1. Literatur zur Datenerhebung:

Befragung steht im englischen Sprachgebrauch für Survey, Projektmagazin, Methoden (Bohinc, 2018). Mit Befragungen sollen durch eine formalisierte Kommunikation syste- matisch zuverlässige und valide Informationen über einen bestimmten Sachverhalt erho- ben werden. Teilnehmer werden aufgefordert, Informationen über ihnen bekannte Sach- verhalte zu geben. Qualitative Befragungen erheben Daten zu einem genau definierten Thema. Quantitative Befragungen verwenden standardisiertes Verfahren, wie zum Bei- spiel Fragebögen, um auswertbare Daten zu erhalten.

Es gibt eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, die von der Marktforschung, der Mitar- beiterbefragung bei Organisationsprojekten, Expertenbefragungen und Kundenbefragun- gen zur Zufriedenheit mit dem Service reichen. Vorteile sind der Zugang zu Informatio- nen, die auf andere Weise nicht verfügbar sind. Um das Risiko von Verfälschungen zu

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reduzieren, werden die Informationen systematisch erhoben und dokumentiert, sodass die Validität dieser möglichst überprüfbar ist.

Allerdings zeichnen sich Umfragen aber auch durch Grenzen Risiken und Nachteilen aus.

Denn Befragungen erfolgen über Kommunikation und unterliegen daher bei der Informa- tionsgewinnung den Grenzen von Kommunikationsprozessen. Außerdem können Rah- menbedingungen, wie Ort und Zeitpunkt des Interviews oder die Anwesenheit Dritter das Ergebnis beeinflussen. Das gilt auch für persönliche Befragungen. Schwächen bestehen auch darin, dass bei sogenannten Online-Recherchen nicht immer hundertprozentig si- chergestellt ist, dass der Befragte die Antworten tatsächlich ausführt.

Im Projektmanagement können Befragungen eingesetzt werden, um z. B. folgende Infor- mationen zu gewinnen:

• Technisches Wissen zu Prozessen und Methoden

• Daten und Fakten für die Planung

• Subjektive Einschätzungen zu vergangenen aktuellen und künftigen Situationen.

2.2. Varianten von Befragungen

Für die Vorgehensweise einer internetbasierten Befragung gibt es zahlreiche Möglichkei- ten der Umsetzung und Darstellung, Projektmagazin, Methoden (Knorr, 2018).

Expertenbefragung

Diese bezieht sich auf Personen, die ein spezifisches Praxiswissen und Erfahrungen in einem bestimmten Themenbereich oder Problemen besitzen. Im Regelfall sind im Kon- text des Projektmanagements alle Stakeholder Experten, die zu einem Thema oder The- menfeld ein umfassendes Wissen und Information besitzen. Dazu gehört technisches Know-how aber auch Prozesswissen. Expertenbefragungen werden deshalb im Regelfall anhand eines Leitfadens in einem persönlichen Interview durchgeführt, falls das nicht möglich ist, können die Befragungen auch schriftlich erfolgen (Knorr, 2018).

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Standardisierte Befragung

Die standardisierte Befragung kann eine mündliche Befragung, schriftliche Befragung, ein Telefoninterview oder eine Onlinebefragung beinhalten. Dabei geht es darum, dass für schriftliche Befragungen die vorgegebenen Antworten klar definiert werden. Das kann über eine Skalenabfrage über verschiedene Antwortmöglichkeiten erfolgen. Optio- nal können die Antwortmöglichkeiten aber auch inhaltlich beschrieben werden, zum Bei- spiel: stimme zu, bin unentschieden, lehne ab. oder aber auch in welchem Grad erfolgt die entsprechende Aussage (1 = sehr geringe Zustimmung, 6 = volle Zustimmung).

Online-Recherche

Bei der Online-Recherche für dieses Projekt zur Erhebung der allgemeinen Einschätzung zu Standards und Daten im Bereich der Eierproduktion und Auslobung wurde ein Schnitt aus der Expertenbefragung und standardisierten Befragung gewählt. Die Expertenbefra- gung richtete sich in erster Linie an Entscheidungsträger, Wissenschaft, Forschung und Stakeholdern. Damit sollte sichergestellt sein, dass es zu qualifizierten Aussagen kommt.

Um die Risiken und Schwächen, wie zuvor beschrieben einzuschränken, wurde anhand der in Betracht kommenden Probanden eine selektive Auswahl vorhandener Daten er- stellt und auf globale Adressdaten, die über Agenturen verfügbar sind, verzichtet.

Die EU-Beratung hat dazu den „Logical Framework Approach (LFA)“ als eine weitver- breitete Methodik für die Planung von zielorientierten Projekten in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit veröffentlicht. Der Logical Framework Approach ist eine Methodik, die hauptsächlich für die Konzeption, Überwachung und Bewertung verwen- det wird (Angermeier, 2018).

Des weiteren bildet die Logical Framework Matrix (Logframe Matrix) das zentrale Werk- zeug des Logical Framework Approach. Sie besteht in ihrer Grundversion aus dem Pro- jektziel, Ergebnissen, Aktivitäten und Maßnahmen. Verschiedene Analysemethoden wer- den im Projektmagazin beschrieben, wie zum Beispiel die qualitative Methode Experten- befragung, die auch als Grundlage für die Online-Erhebung steht.

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Literatur zu den Grundlagen für das Strategische Management zur Beurteilung und Aus- wertung der Analyseergebnisse und Recherche finden sich in zahlreichen Veröffentli- chungen (Müller-Stewens et al., 2016). Müller-Stewens beschreibt, wie strategische Ini- tiativen zum Wandel führen. Das ergibt zwar keinen unmittelbaren Zusammenhang zum Forschungsprojekt, die sich daraus abzuleitenden Erkenntnisse und Ziele sind allerdings ein bedeutender Bestandteil künftiger Entscheidungsprozesse und des strategischen Ma- nagements.

Das operative Geschäft und das Supply Management sind ein zentraler Punkt bei der Verbesserung der Produktivität im Unternehmen. Das gilt auch für die Wertschöpfungs- kette im Bereich der Legehennenhaltung. Deshalb bietet das Buch „Operations and Supply Chain Management“ eine gute Vorlage zur Bewertung und Analyse der Ergeb- nisse (Jacobs et al., 2017).

2.3. Softwareanwendungen

Die Anwendungsbeispiele von Statistik sind außerordentlich komplex. Sie bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, die hier nur kurz erläutert werden.

Was ist Statistik?

Sie beschäftigt sich mit dem Sammeln der Präsentation und der Analyse von Daten. Ziel ist, aufgrund von Informationen, die anhand von Stichproben gewonnen wurden, allge- meine Schlussfolgerungen zu ziehen. Diese Erkenntnisgewinnung setzt sich aus verschie- denen Teilbereichen zusammen:

• Beobachtung von Phänomenen

• Aufstellung von Hypothesen und Theorien

• Ableitung von Vorhersagen

• Überprüfung, Validierung

Im Prinzip begleiten statistische Methoden alle diese vier Schritte. Allerdings werden die ersten drei genannten Aspekte der Statistik vorrangig sein. Die Statistik liefert dazu zahl- reiche Methoden, mit deren Hilfe man Informationen aus Daten gewinnen und verarbei- ten kann.

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Genauso umfangreich wie die Anwendungsverfahren, ist die Liste der Softwarestatisti- ken. Hervorzuheben sind Excel. Mit dem Standardprogramm von Microsoft Office, Excel lassen sich eine Vielzahl und Standardfragen lösen und Auswertungen darstellen. Insbe- sondere Excel Solver bietet eine Reihe von Möglichkeiten, statistische Berechnungen zu erstellen. Die Einbindung von Grafiken sind unkompliziert und somit können die Ergeb- nisse insoweit veranschaulicht dargestellt werden.

Weitaus professioneller ist das weltweit etablierte SPSS-Statistikpaket von IBM. Das Programm bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Analyse und Auswertung komplexer Fra- gestellungen. Es handelt sich um ein modular aufgebautes Programmpaket zur statisti- schen Analyse von Daten. Das Basismodul ermöglicht das grundlegende Datenmanage- ment und umfangreiche statistische und grafische Datenanalysen mit den gängigsten sta- tistischen Verfahren.

Für die Auswertung der Online-Analyse kommt das Tool leider nicht in Betracht, da die zur Verfügung stehenden Daten keine statistisch abgesicherte Basis bieten.

Die Software stellt inzwischen Benutzeroberflächen von Windows, MAC und Linux zur Verfügung. Leider ist die Anwendung sowohl im semiprofessionellen als auch im pro- fessionellen Bereich sehr kostenintensiv insbesondere, wenn zusätzliche Module imple- mentiert werden. Dennoch gehört die Software seit Jahrzehnten zu den führenden An- wendungen im Bereich der Statistik. Bemerkenswert ist die einfach zu bedienende Be- nutzeroberfläche und die vielfältigen Einstellungen und Schnittstellen zu anderen Soft- wareprodukten bis hin zu den zahlreichen Sprachvarianten. Zu den klassischen Anwen- dungen der Datenanalyse kamen in den letzten Jahren leistungsfähige und branchenspe- zifische Lösungen hinzu. Das Basismodul von IBM SPSS Statistik ermöglicht auf einfa- che Weise das Editieren und Formatieren von Daten. Es bestehen direkte Schnittstellen zu Excel und Access und anderen Windows-Programmen, moderner Datenbanken, wie z. B. ODBC oder SAS-Files sind ebenso möglich. Neben den statistischen Standardver- fahren, wie etwa Häufigkeitsverteilungen, Mittel und Steuerungsberechnungen, linearen Regression, Varianzanalysen etc. umfasst das Base System auch anspruchsvollere statis- tische Verfahren, wie beispielsweise ANOVA-Modelle (Hatzinger, et al., 2013, Buhl, 2016).

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Darüber hinaus gibt es bei den jeweiligen Softwareanwendungen (IBM SPSS) wichtige Zusatzmodule, die präsentationsreife Darstellungen von Ergebnissen ermöglichen, bei- spielsweise in Form von Grafiken.

2.3. Ökonomischer Nutzen

Zur Bewertung von Standards ist der ökonomische Nutzen ebenfalls in Betracht zu zie- hen. Anhand einer Kosten-Nutzenanalyse soll dieses verdeutlicht werden. Hierzu gibt es umfangreiches Fachwissen, z. B. Gabler Wirtschaftslexikon, mit Verfahren zur verglei- chenden Bewertung von Objekten oder Handlungsalternativen, der Cost-Benefit-Ana- lyse, der Nutzen-Kosten-Analyse und der Benefit-Cost-Analyse. In der Methodik wird auf zukünftige und auf den gegenwärtigen Zeitpunkt bezogene private und gesellschaft- lichen Kosten- und Nutzenanalyse des Projektes verwiesen (Müller-Stewens et al., 2015).

Das Lehrbuch die „Kosten-Nutzen-Analyse“ sieht in der Theorie der optimalen Alloka- tion der Ressourcen zwischen Markt- und Staatswirtschaft Neuland zu betreten und an- derseits ebenso dem Bedarf von Politik und Verwaltung nach einem praktikablen Pla- nungs- und Entscheidungsinstrument nachzukommen (Hanusch et al., 2011).

Neben der eigentlichen Nutzen-Kosten-Analyse enthält das Buch auch Kapitel über die Kostenwirtschaftlichkeitsanalyse sowie die Nutzwertanalyse. Bei allen Verfahren be- schreibt das Buch die jeweiligen Stärken und Schwächen, Unterschiede und die spezifi- schen Möglichkeiten in der Anwendung.

Zur Kosten-Nutzen-Analyse gibt eine Vielzahl weiterer Literatur, die sich mit dem Thema ökonomisch auseinandersetzt. Zur Bewertung von Standards kann das allerdings nur als Hilfsinstrument herangezogen werden. Deshalb wird eine eigene Interpretation im Zusammenhang mit den Ergebnissen der Forschungsarbeit erstellt.

Beispiele, Prinzipen

Die Wirtschaftstheorie beschreibt neben den Kosten die grundlegende Kategorie jedes wirtschaftlichen Kalküls, und zwar die Fähigkeit eines Gutes oder einer Dienstleistung zu befriedigen. Die Nutzenintensität ist abhängig von der Menge des konsumierten Gutes.

Ábra

Grafik 1: Marktrelevante Daten in den befragten Ländern
Grafik 2: Eierproduktion nach Haltungsformen
Abbildung 1: Siegel im Bereich Eier
Abbildung 5: Vorgehensweise zur Befragung
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Hivatkozások

KAPCSOLÓDÓ DOKUMENTUMOK

Neu für das Bundesland Burgenland sind die Nachweise von Echinochloa muricata, Gypsophila elegans und Sorbaria sorbifolia; neu für das Bundesland Steiermark sind die Nachweise

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