• Nem Talált Eredményt

In den Sommern der verflossenen zwei Jahre arbeiteten die Geologen der Ungarischen Staatlichen Landesanstalt für Erdkunde im Aufträge des ung.

Finanzministeriums an den westlichen ungarländischen Ausläufern der Alpen, im Gebiete des Kristallschiefers in der Umgebung von Kőszeg. Von den Aus­

läufern der Alpen verblieben leider nur wenige auf ungarischem Hoheitsgebiet, nur entlang des Trianoner Grenzstreifens verblieben einige Teile der Kőszeg- Rohoncz-Vas-Gebirge auf unserem Gebiet. Die Untersuchung der geologischen und tektonischen Verhältnisse dieses kristallinen Schiefer-Restgebirges ist ohne genaue Kentnis des benachbarten Landsee-Borostyánkő-Rohoncz-er Gebirges sehr erschwert, der Geologe kann sich nur auf die wenigen bekannten Angaben der Fachliteratur stützen. So gelangten meine früheren im Gebiete der Rohoncz- Borostyánkő- und Landsee-Gebirge vorgenommemen Untersuchungen und deren Ergebnisse in den Vordergrund der Ereignisse (5-6-7-8). Mit meinen, bis dato unveröffentlichten Ergebnissen und Karten konnte ich meinen, im Köszeg-Gebiet arbeitenden Kollegen F. Szentes und L. Szebényi bei ihrer Arbeit behilflich sein. So wurden meine unveröffentlichten Karten des größten Teiles des Landsee-er Gebirges zu Vergleichszwecken herangezogen. Mit Rück­

sicht darauf, daß von diesem Gebiet nur die in den 70-er Jahren durch Karl Hofmann und seinen Genossen aufgenommenen Karten veröffentlicht waren und zur Verfügung standen, erschien es wünschneswert, daß meine geologische Karte des Landsee-Gebirges gleichzeitig mit den Aufnahmen aus dem Gebiete von Kőszeg erscheine.

Meine Aufnahmen begann ich im Landsee-Gebirge zu Beginn des Jahres 1918. im Aufträge der Landesanstalt für Erdkunde. Meine Aufgabe bildete das geologische Studium des damals noch auf ungarischem Gebiet liegenden, sich in der Nähe der Landesgrenze sich hinziehenden Landsee- und Rosalien-Gebirge, anschließend an meine schon seinerzeit veröffentlichten Untersuchungen im Borostyánkő-Gebirge ; ich hatte in diesem Gebiet vergleichende ausführliche

Untersuchungen vorzunehmen.

Die mit dem traurigen Ende des ersten Weltkrieges verbundenen Ereig­

nisse — das Anschließen dieser Gebiete an Österreich— verhinderten die weitere Arbeit in diesem Gebiet. Leider ging auch der Großteil meiner damals einge­

sammelten Gesteine infolge Transportschwierigkeiten verloren. Die ausführliche Untersuchung der im Landseegebiet auffindbaren Basaltgesteine konnte nur deshalb publiziert werden (8), weil ich das bezügliche Material schon im Jahre

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1914 einsammelte. In dieser meiner Abhandlung kann ich in Verbindung mit der den größeren Teil des Landseer-Gebirges enthaltenden geologischen Mappe von den petrographischen Verhältnissen der kristallinen Schiefern dieser Gebiete nur insoweit berichten als ich während meiner Aufnahmen feststellte und aufzeich­

nete. Diese wenigen Angaben bestehen in der Hauptsache aus allgemeinen Gesteinbestimmungen und der übersichtlichen Darstellung der Zusammen­

hänge der hauptsächlichsten Gesteintypen.

Die in das ungarische Hoheitsgebiet sich hinziehenden Ausläufer gehören zum Zug der Zentral-Alpen, genauer zum Wechsel Gebirge. Auf dem Gebiete des geschichtlichen Ungarns erheben sich nur einige inselartige Gebirgsgruppen verschiedener Größe, welche durch jüngere Tertiärgebilde voneinander abge­

trennt wurden. Diese Inselgebirge sind in Nord-Südrichtung die Folgenden : Das Lajta-(Leutha)-Rosalia-Soproner-Landseer-Repczevölgy-Borostyänkö-Ro- honcz-Kőszeger kristallinen Schiefergebirge, diese sind noch verhältnismäßig gewaltigere Massen während weiter nach Süden der Hohensteinmas und die zwischen Vasdobra und Vizilendva liegenden Schieferflecken von ganz kleinen Ausmaßen sind, welche entweder aus Kristallschiefern mit Teilen des palä­

ozoischen Grundgebirges oder nur vom diesen auf gebaut sind.

Die Kristallschiefern des Landsee-Gebirges ziehen sich in einer Länge von 13—15, und einer Breite von 4—5 km entlang der früheren Österreichisch- Ungarischen Landesgrenze zwischen Kirschlag und Schwarzenbach dahin und finden im Rosaliagebirge ihre Fortsetzung.

Vom geologischen Standpunkt kann als bemerkenswerteste Erscheinung im Landseer Gebiet jener Umstand angesehen werden, daß auf dem gewaltigen 700 m hohen Kristall schiefergrat desselben im späten Tertiär sich eine vulka­

nische Tätigkeit abspielte, deren Ergebnis die herrliche Basaltkuppe des Pauli- Berges bildet.

Am Aufbau des durch mich untersuchten und mappierten größeren Teiles des Landsee-Gebirges nahmen folgende Gebilde teil :

1. Gneisse.

2. Glimmerschie/ern, mit Pegmatit-Aplit und Amphibolit Einlagerungen.

3. Quarzit.

4. Basalt-Gesteine.

5. Konglomeraium-Ton-Sand, an das Grundgebirge angelehnt.

Von diesen aufgezählten Gebilden wird die Hauptmasse des Gebirges durch Glimmerschiefern gebildet. Diese Gesteine sind in ihren äusseren Besonder­

heiten, Gewebe und oft auch mineralogischer Zusammensetzung sehr abwechs­

lungsreich, die genaue Abgrenzungen der einzelnen Typen auf der Karte ist fast undarstellbar. Eine einheitliche Ausbildung in größerer Ausdehnung ist an verschiedenen Stellen doch noch zu beobachten so, daß ich eine gewisse Gru- pierung doch versuche und die Glimmerschiefer auf dieser Grundlage zu kenn­

zeichnen probiere. Gehe von jener Überlegung aus, daß der Grund der die an den Schiefern beobachtbaren petrographischen Verschiedenheit nicht nur in der Zusammensetzung des Originalgesteins, sondern auch in den die Ausbildung beeinflussenden geologischen Vorgängen zu suchen ist.

Die größte Einheitlichkeit verraten jene Glimmerschiefer,.welche südlich­

südöstlich vom Quarzitzug und dem Dorfe Landsee aufzufinden sind. Hier zeigen die Glimmerschiefern auf ziemlich ausgedehntem Gebiet bezüglich Farbe, Gewebe als auch mireralogischer Zusammensetzung eine ziemlich große

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ständigkeit, sind fast homogen. Meist sind es grau oder gräulich-grüne, gut schieferige glimmerreiche Gesteine, in welchen entgegen den anderen Teilen des Gebirges außer den gewohnten Quarzaddern und -Linsen keine Einbettungen aufzufinden sind. Diese mäßig gefalteten Schiefern sind besonders unter den Graten Heidriegel (658 m) und Steinernes Stöckel (548 m) oft durch Brüche durchgezogen. Dieser Teil des Landsee-Gebirges scheidet sich von den Anderen durch seine sich sanft senkende, abgeschleckte Bodenfläche ab, in welchem aber tiefe Täler eingeschnitten sind.

Südlich-südwestlich vom Dorfe Landsee im die die alte Landesgrenze bedeutenden Teil des Blumau-Tales habe ich Glimmerschiefern von ganz ab­

weichenden Besonderheiten beobachtet. Diese Schiefern sind bereits in ihrer äußeren Erscheinung sehr abwechslungsreich, am Aufbau dieses Gebietes haben bereits verschiedene Gneisarten teilgenommen. Die Gneise sind nicht nur in Gesellschaft der Glimmerschiefern, sondern auch abwechselnd mit diesen, endlich aber auch als selbständige Flecken aufzufinden. Zwischen diesen Glimmerschiefern lagerten Amphibolite, während die Gneise Aplit und Peg- matit-Gänge enthalten.

Die Glimmerschiefern dieser Gegend sind schon stärker gefaltet, von den hier auffindbaren Typen ist der häufigste und in großen Massen aufhältiger tretende ein grauer, bis dunkelgrauer sich gut spaltender, blättriger, granat- Glimmerschiefer.

Die Gneise sind bereits in ihren äußeren Besonderheiten verschieden, ein ziemlich beständiger Typ ist jener dunkelgrauer, fast schwarzer, knotiger Gneis, welcher auch auf dem Westliang des nördlich liegenden Pauli-Berg aufzufinden ist. Die Knoten im Gneis werden durch blaß gefärbte Feldspat­

kristalle gebildet, während dessen Stelle im dunkelgrauen knotigen Gneis des Abhanges des «Karlonger Kogel» der Quarz einnimmt, der Feldspat tritt hier zurück. Im Blumau-Tal bildet der Gneis manchmal ein rauh bänkiges Gestein.

Bemerkenswert ist es, daß diese Gneisart stets in Geseßschaft des dunkel- färbigen, granathältigen Glimmerschiefers, oft mit diesem abwechselnd auftritt, dies konnte ich in der Nähe der Hackl-Mühie in der Nähe der Kote 539 -0- der alten militärischen Karte (Maßstab 1 : 25.000) als auch in den Südtälern des

«Zarriegel» beobachten. Die beiden Gesteine lagern meist in konkordanter M t, in einem Teile liegt auf einer 8—10 m dicken Gneisschicht eine 2—3 m dicke Aplitschicht, worauf der Glimmerschiefer folgt. An anderen Stellen lagert der Glimmerschiefer in konkordanter Art in dünnen Schichten zwischen dem Gneis. Endlich ist der Gneis auch als Gesellschafter andersartiger Glimmer­

schiefer aufzufinden. Jene Glimmerschiefern, welche nördlich vom Quarzitzug die Hänge des Pauli-Berges bilden, sind sowohl in ihrer äußeren Erscheinung als auch mineralogischer Zusammensetzung viel abwechslungsreicher. Die bis zur Höhe von 700 m sich erhebende gewaltiger Kristallschieferkuppe wird größtenteils durch Glimmerschiefer aufgebaut. Diese selbst verraten auf dem südöstlich-östlichen Hang andere Besonderheiten als auf dem West-Nord- w'esthang.

Die Glimmerschiefern des Nordwest-Westhanges sind grüne oder grünlich­

graue Gesteine in welchen Amphiboliteinlagerungen, als stellenweise auch Aplit- und Pegmatitgänge aufzufinden sind. Auch der Gneis erscheint hier neuerlich, darunter auch der dunkelgraue knotige Gneis des Südwesthanges.

Im an der Nordseite des Pauli-Berges lagernden grünen oder grüngrauen Glimmerschiefer sind stellenweise ganz feinkörnige, dann dichte, dem

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schiefer ähnliche Einlagerungen aufzufinden. Häufig sind hier auch Einbettun­

gen des Grafit-Quarzit.

Auch in petrographischer Hinsicht bemerkenswertesten und abwechslungs­

reichsten sind die die Süd- und Südosthänge des Pauli-Berges aufbauenden Glimmerschiefern, die größte Menge derselben besteht aus braunfärbigem, glimmerreichen Gestein und in welchen sind gerade hier die dicht lagernden Pegmatit-Aplit-Amphibolitgänge und Einbettungen bezeichnend. Am Osthang, im Lind- und Kohlgraben wird dieser Glimmerschiefer durch einen dunkel­

bläulichen, an anderen Stellen grünfärbigen, knotigen Schiefer abgelöst, welcher stellenweise auch Serizitschiefer-Einbettungen aufweist. Die Pegmatit und Aplitgänge bleiben in diesem Teile des Berges weg, statt diesen erscheint der Amphibolit immer häufiger und bildet stellenweise sogar selbständige Massen.

In diesem Gebirgsabschnitt können auch Schiefern von andersartiger mineralo­

gischer Zusammensetzung wie auch Gneise beobachtet werden, bezüglich deren Lagerungsart und Besonderheiten habe ich leider keine eigenen Beobachtungen.

All diese Schiefern sind stark gefaltet und gequetscht, auch Lithoklase durchziehen sie in dichter Reihe. Dies ist aber zu verstehen, wir sind ja hier am Rande.der Ebene, in der Nähe des Absturzes der Berge.

Diese Erscheinungen sind besonders gut an den über dem Orte Neudorf befindlichen Graten, wo die tiefen Einschnitte braunen Glimmerschiefer in welchem Aplit- und Pegmatitgänge in dichter Reihe lagerten, an die Ober­

fläche brachten, zu beobachten. Die Masse des Glimmerschiefers wurde durch in NW.-SO. Richtung verlaufende 60—70°-ige, weiters in NO.-SW. Richtung liegende 50°-ige Lithoklase zerschnitten ; das Abrutschen der Schichten wird durch die dunkelfärbigen Schiefer liegenden hellen Gänge noch schärfer hervor gehoben. (Siehe Lichtbild S. 35.)