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Umgang mit sprachtypologischen Besonderheiten 1

Übersetzungsanalyse in der Übersetzerausbildung

4. Umgang mit sprachtypologischen Besonderheiten 1

Die Untersuchung solcher Textpassagen, in denen sprachliche Elemente – auf spielerisch-kreative Weise – durch metakommunikative Kommentare als textsrukturierende Elemente fungieren, ist sehr aufschlussreich. Solch einen Fall stellt der nächste Beleg dar, in dem die Dekomposition der Zusammensetzung Frühstück der Remotivation dient:

„Frühstück, schon das Wort ist hassenswert, wenn man so darüber nachdenkt, dachte er, was soll das überhaupt heißen, Frühstück, Frühstück, das frühe Stück, wahrscheinlich haben das mal irgendwelche Bauern erfunden, dachte er, während er immer wieder seine Position verän-dern musste, um den Frühstückern auszuweichen, die dauernd irgendwo aufstanden und auf dem Weg von irgendwo nach irgendwo, zum Klo und zurück oder wie auch immer, niemals aber das Lokal verlassend, was das einzig akzeptable gewesen wäre, ihn bedrängten, irgendwelche Bauern, dachte er, die sich schon vor Sonnenaufgang irgendwelche Stücke von irgendwas auf ein Messer gespießt in den Mund schieben, bevor sie rausgehen und ihre Knechte verprügeln, dachte er. Aber noch biederer und hässlicher als das Wort Frühstück sind die Frühstücker, wollte er sich innerlich nicht beruhigen, während er dort noch immer stand und dar-auf wartete, dass man ihn bemerkte, was ihm langsam peinlich wurde.“ (S.

36f.) →

„Reggeli, már a szó is kiérdemli az utálatot, ha belegondol az ember, mit akar ez egyáltalán jelenteni, reggeli, reggeli, reggeli, a reggel történő izé, valószínűleg valamikor valamilyen parasztok találhatták ki, gondolta, mialatt folyamatosan változtatnia kellett a pozícióján, hogy kitérjen a reggelizők elől, akik egyfolytában felálltak valahol és valahonnan valahová tartottak, vécére vagy onnan vissza vagy mindegy, hová, de soha nem a kocsmából kifelé, ami az egyetlen elfogadható útvonal lett volna, ehelyett őt molesztálták, valamilyen parasztok, gondolta, akik napfelkelte előtt

valami izéket egy késhegyre szúrva a szájukba tömtek, mielőtt elindul-tak robotolni és a kölykeiket5 ütlegelni, gondolta. De még bénább és még rondább szó a reggelinél a reggeliző, nem tudott megnyugodni, mialatt még mindig ott állt és arra várt, hogy észrevegyék, amely helyzet lassan kez-dett kínossá válni.“ (S. 37f.)

Im Ungarischen ist das Äquivalent ebenfalls ein morphologisch komple-xes Wort, aber eben kein Kompositum, sondern ein Derivatum, daher lässt sich das etymologische Spiel nur auf eine andere Art und Weise verwirklichen. Eine Auslassung kam für den Übersetzer nicht in Frage, da das Wort Frühstück in diesem Kapitel textkonstitutiv wirkt. (Das Wort Frühstück kommt im Kapitel (S. 33–49) insgesamt 9-mal, Frühstücker 13-mal vor. Die Wortfamilie ist noch durch folgende Einheiten vertre-ten: frühstücken (2-mal), Frühstückszeit (2-mal), Frühstückschicht (4-mal), Frühstückskram (2-mal, in der Übersetzung als reggelizős mizéria und reggeli izé), schließlich Frühstücksgesocks (1-mal, in der Übersetzung als reggelizős istencsapás).)

4.2.

Das Deutsche hat bekanntlich einen besonderen Hang zur Bildung von Komposita, die im Ungarischen in der überwiegenden Mehrheit der Fälle durch Attributivsyntagmen wiedergegeben werden können. Durch die Kontrastierung der Zusammensetzungen lassen sich also wiederum sprachtypologische Besonderheiten bewusst machen, z. B.:

Badehosenfuzzi (S. 75) → fürdőgatyás buzi (S. 75); Turteltäubchen (S. 61) → tur-békoló galambocskák (S. 62); auf einer blöden Schuhe-Anzieh-Bank sitzend (S. 72)

eg y fasz cipőfelhúzós padon (S. 73); Herr-Lehmann-Scheiße (S. 80) → leh-mannurazós szarság (S. 80)

4.3.

In der Einführung wurde darauf hingewiesen, dass Kenntnisse im Bereich der kontrastiven Linguistik eine relevante Komponente der Übersetzungskompetenz darstellen. Aus dem Bereich kontrastive Grammatik sei z. B. die Genusproblematik hervorgehoben und der Umgang damit in der Übersetzung, z. B.:

„Es ist erniedrigend, dachte er, fast dreißig Jahre alt zu sein und nach nur drei-einhalb Stunden Schlaf, dem ein Treffen mit einem Killerhund und zwei bescheuerten Polizisten voranging, mit schmerzendem Kopf und ausgetrock-netem Mund von der eigenen Familie beleidigt zu werden, von der eigenen Mutter, dachte Herr Lehmann, ausgerechnet von der Mutter, wo es doch immer heißt, dass die Mutter von allen Menschen dieser Welt derjenige ist, oder muß es diejenige heißen, dachte er zwischendurch, der oder die, ist ja egal, dachte er, der oder die jedenfalls unbedingtes Verständnis haben sollte für alles, was das eigene Kind so macht und tut.“ (S. 21) →

„Megalázó, hogy majdnem harmincévesen, három és fél óra alvás után, amit egy gyilkos vérebbel és két idióta rendőrrel való találkozás előzött meg, fejfájással és kiszáradt szájjal, a saját családom sértegessen, a saját anyám, gondolta Lehmann úr, pont a saját anyám, mikor mindig azt mondják, hogy az anyák azok az emberek ezen a világon, vagy pontosabban azok az asszonyok, de ez most mindegy, akiknek feltétel nélküli megértéssel kellene viseltetniük a gyermekeik cselekedeteivel szemben.“ (S. 22)

4.4.

Im Ungarischen haben wir bekanntlich keine aus der Verwendung der Präpositionen resultierende Kasusproblematik, daher können solche sprachtypologischen Besonderheiten nicht übersetzt, sondern nur adap-tiert werden:

»Wir brauchen noch Kartoffelchips. Herr Lehmann hat Hunger. Wegen den Elektrolyten«, sagte sein bester Freund Karl und hob die Flasche. »Auf Herrn Lehmann, den Helden des Tages.«

»Ein einsamer Reiter, ein kühner Streiter, Eldorado«, sagte Jürgen, der sich gerne als Cineast sah.

»Wegen der Elektrolyte«, sagte Erwin.

»Was ist mit den Elektrolyten?«

»Es heißt nicht >wegen den Elektrolyten<, es heißt: >wegen der Elektrolyte<.«“ (S. 112f.) →

„− Szükségünk van még burgonyachipsre. Lehmann úr éhes. Az elektroni-tok miatt − mondta Karl, a legjobb barátja és felemelte az üveget. − Lehmann úrra, a nap hősére.

− Egy magányos lovag, egy bátor harcos, Eldorado − mondta Jürgen, aki szeretett moziidézetekkel dobálózni.

− Az elektronit miatt − mondta Erwin.

− Mi van az elektronitokkal?

− Ezt nem úgy kell mondani, hogy „az elektronitok miatt”, hanem: „az elektronit miatt”.“ (S. 113)

Die Problematik, ob die Präposition wegen mit Dativ oder mit Genitiv stehen sollte, wird ins Ungarische als die Problematik Plural vs. Singular übertragen. Treffender wäre allerdings gewesen, eine Lösung im Bereich Valenz/Rektion zu wählen, z. B. az elektrolitok kedvéért vs. az elektrolitok miatt. Das Wort (der) Elektrolyt (Pl. die Elektrolyte, seltener: die Elektrolyten) kommt aus dem Bereich der Physik und der Chemie und bedeutet: ’den elektrischen Strom leitende u. sich durch ihn zersetzende Lösung (z. B.

Säure, Basen)’ (s. DUW 2003: 455).6 Das ungarische Äquivalent lautet richtig: elektrolit (vgl. Halász–Földes–Uzonyi 2004: 473). Das ungarische Wort elekronit ist in der Übersetzung möglicherweise aus der Kreuzung von elekrolit und elektron entstanden, das habe ich allerdings in Wörterbüchern nicht gefunden. Im ungarischen Text hätte also auch die-ser sprachliche Fehler als Analogon gewählt werden, d. h. zuerst elektronit, des Weiteren korrigiert als elekrolit. Es soll auf den trivialen Umstand ver-wiesen werden, dass man nicht einmal in seiner Muttersprache alle Wörter kennen kann, aber gerade deshalb stehen uns, d. h. auch – und besonders – dem Übersetzer, Wörterbücher zur Hilfe.