• Nem Talált Eredményt

Begriffsbestimmung und Bedeutung der phraseologischen Einheiten

Phraseologische Einheiten im Zeichen der Interferenz

1. Begriffsbestimmung und Bedeutung der phraseologischen Einheiten

Im Vordergrund der Diskussionen um linguistische Einheiten standen und stehen Wort, Satz, Text und solche Einheiten, die als phraseologische oder idiomatische Wendungen bekannt sind. Es handelt sich um Ausdrük-ke wie einen Korb geben, in Anspruch nehmen, auf der Bärenhaut liegen usw.

Diese Wendungen sind entweder starre Verbindungen oder einfache Fügungen und werden Idiome genannt. Es handelt sich um sprachliche Elemente, die heute ein fester Bestandteil mündlicher und schriftlicher Äußerungen sind. Im Sprachgebrauch des Deutschen haben sich Gewohn-heiten herausgebildet, nach denen bestimmte Verben mit bestimmten Substantiven und Präpositionen verbunden sind, Verbindungen, die

inhaltlich dem verbalen Bereich verhaftet bleiben und als verbale Wendun-gen bzw. Funktionsverbformeln, StreckverbverbindunWendun-gen in die Fachter-minologie eingetreten sind (vgl. Köhler 1976). Neben der recht beschränk-ten Kombinierbarkeit der Elemente weisen die verbalen Wendungen auch andere Eigenschaften auf. So ist z. B. die Bedeutung der Wendung nicht gleichzusetzen mit der Summe der Bedeutungen von Verb und Substantiv.

In vielen Fällen gibt es Beschränkungen in der Wahl der Präposition wie z. B. im Gange sein; in Gang setzen; in Ruhe lassen; sich zur Ruhe setzen.

Hingewiesen sei auch auf die Eigenschaft, dass die verbalen Wendungen klammerbildend im Satz wirken wie z. B. Der Arzt kam dem Kranken leider nicht rechtzeitig zu Hilfe (zu Hilfe kommen).

Phraseologische Einheiten sind auch die idiomatischen Wendungen, die eine relativ starre inhaltliche Bindung aufweisen. Ihre Komponenten ste-hen zwar in einer durchsichtigen Beziehung zueinander, aber die Gesamt-bedeutung ist nicht direkt erschließbar. Es geht um bildhafte Ausdrücke, die häufig aus einem Sinnbereich in einen anderen übertragen worden sind. Manche phraseologische Einheiten können sowohl eigentlich als auch übertragen verwendet werden, treten aber häufiger in ihrer umgedeuteten Form auf wie z. B. wie ein Buch reden, Öl ins Feuer gießen, auf den Busch klopfen, die Katze im Sack kaufen, du spinnst wohl, da kannst du Gift drauf nehmen, Schwein haben, in der Klemme sitzen, ein Stein fällt einem vom Herzen, mit Ach und Krach usw. Ihr Anwendungsbereich ist vor allem die Umgangssprache, weil diese Wendungen im Allgemeinen aus dem Alltagsleben gegriffen sind.

Die Wendungen können nicht zerlegt, gekürzt oder ergänzt werden.

Sie sind auf Grund bildhafter Vorstellungen von der Wirklichkeit entstan-den. Das Bild, das der Übertragung zu Grunde liegt, ist zumeist völlig verblasst, oder es ist durch die geschichtliche Entwicklung unverständlich geworden wie die folgenden Beispiele es zeigen: unter die Haube bringen = verheiraten; sich die Beine in den Leib stehen = lange warten; etwas auf dem Kerbholz haben = schuldig sein; auf dem Holzwege sein = im Irrtum sein.

Da die Bedeutung der Idiome unmotiviert ist, muss sie mit Hilfe diachronischer Verfahren d. h. durch die etymologische Analyse erschlos-sen werden. Dabei kann das Kriterium der Motiviertheit höchst subjektiv sein, da es oft vom Bildungsgrad des Sprechers abhängt. Außerdem gibt es, objektiv gesehen, ein breites Übergangsgebiet zwischen phraseologischen Einheiten und starren Verbindungen wie z. B. auf den Kopf gefallen sein; eine Sache übers Knie brechen; zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Von der Terminologie her gibt es zur Zeit in der Fachliteratur recht große Unterschiede wie z. B. Redewendungen, feste Wendungen, stehende Rede-wendungen, feste Verbindungen, Wortverbindungen, syntaktische Gruppen, Syntagmen, Wortgruppenlexeme, idiomatische Phrasen, idiomatische Redewendungen, Idioms, Phraseologismen, idiomatic expressions u. a. Diese Fachausdrücke bezeichnen feste, unzerlegbare Wortgruppen, die in der Sprache als solche existieren und im Redeakt gebraucht werden. Die Elemente der Wortgruppe besit-zen einen bestimmten Grad an Festigkeit und tragen gemeinsam eine Bedeutung. Sie gelten als semantische Einheiten, deren Komponenten phraseologisch gebunden sind. Wir nennen diese Wortgruppen phraseolo-gische Einheiten und wollen zeigen, ob und wie sie von einer Sprache in eine andere übertragen werden können, wie sie der Sprache die Würze geben.

Sie sind ein wichtiger Teil jeder Sprache und gehen dem Sprecher in Fleisch und Blut über. Je vertrauter sie ihm sind, desto weniger fragwür-diger ist deren konkrete Inhaltlichkeit. Ihre Bedeutung besteht darin, dass sie zur umgangssprachlichen Ausdrucksroutine gehören, dass die sponta-ne und weitgehend unbewusste Verfügbarkeit über diese sprachlichen Einheiten im alltäglichen Sprachgebrauch hilfreich ist, da sie ein Mittel zur Versprachlichung von Emotionen darstellen. Der Sprecher wird sich ihrer Bildhaftigkeit bewusst durch die Rückbesinnung auf ihre wortwört-liche Bedeutung. Diese Spracheinheiten sind syntaktisch und semantisch fest miteinander verbundene Wörter, bei denen der Austausch der Einzel-elemente meist nicht möglich ist. Das folgende Beispiel soll zeigen, wie die Bedeutung der Wendung mit der Bedeutung der Einzelwörter zusam-menhängt, wie sie sich aber nicht einfach aus ihnen herleiten lässt. Nicht über das Ziel hinausschießen heißt, man soll eine Sache nicht übertreiben.

Diese Wendung gibt es auch im Rumänischen und heißt a nu sări peste cal.

Wer sie als Übersetzung, nicht übers Pferd springen, erkennt, sagt genau das aus, worum es hier geht. Der Versuch jede Interferenz auszuschalten, mindert die Spontaneität im Sprachgebrauch. Außerdem können durch den bewussten Gebrauch fremdsprachlicher Redeteile besondere kom-munikative und stilistische Effekte erzielt werden.

Der Erwerb, die Aktivierung und die Beherrschung der phraseologischen Einheiten tragen zur Erweiterung der Ausdrucksfähigkeit des Sprechers sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Sprachgebrauch bei.