selbst die reiche Quelle
bist,
auS welcher jede Wol;lthat fließt.8. B e i deiner ©aben Ueber=
ftuß, eichalt' mich mäßig im
© e n u ß ; bewahr' mich, selbst in Dürftigkeit, vor Schmach und ttnzufriebenheit. D u näi)rft mich, Vater, «preis und D a n ! b r i n g ' ich bir all' mein Le=
b e n t a n g !
M e l . Nun bautet Alle Gott n.
tJÖ*
© e r du von J u g e n d auf mit »Ipulb und Vatergüte für mich so freu geforgt, mit dankendem ©emüfhe denk ichvoll F ü h r u n g nach, wie viel du mir gechan, wie wentg ich verdienf, wie schwach ich ban*
fen kann.
2. An treuer Elfern $ a n d entfloh die erste J u g e n d ; fte geigten forgsam mir ben W e g zur wahren Tugend. W e n n chre Stimme schwieg, sprach guter Lehrer M u n t , und mach=
te reblich m i r der Weisheit S c h a t e fund.
3 . W i e weit wär' ich viel;
leicht vomTugendpfab entfernet h ä t t ' ich durch tt;ren Stath nicht
die ©efahr geternef, zu der das Laster führt! Leicht wer=
ben wir fein S t a u b , oft ma=
chet Leichtftnn unS für gute Let;ren taub.
4. W i e Manchem warb das ©luck, das du mir g a b s t ,
entgogen, wie Mancher von der Luft der Sinnlichkeit be=
t r o g e n ; weil, u n g e w a r n t , fein Fuß nicht jene S c h l a n g e mieb, die oft gefährlich wird, eh' fte das 2ütge steht
5. W a S gut und ebel ist, waS bir gefällt, waS nützet, waS auf der Lebensbahn unS vor bem $ a t l beschützet, waS M u t h in Leiben g i e b t , vor
guten Menschen e h r t , h<*ft du mich, guter Gott, von Ktnd=
hett an gelehrt.
(i. D i e ächte F r ö m m i g k e i t , die nicht in M i e n e n heuchelt, die auS bem 4?ergen quillt, mit falschem Troft nicht schmet=
chelt, die JesuGeist und S i n n nachahmt und in sich n ä h r t , haft du von J u g e n d an mich, guter Gott, gelehrt.
7. W i e dank ich würdig b i r ? Durch T h a t e n will ich danken. Und wollte ja mein F u ß vom Tugendpfabe wan=
k e n ; so warne mich, o © o r t , durch des ©ewistenS Straft,
und mach' mich eingeben! der ftmft'gen Scechenschaft.
Uttel. Mein ersteS SQ3erf (ei n.
3 7 . B iS hieher warft du ftetS mit mir in jedem LebenS=
a l t e r ; von ganger S e e l e dank ich b i r , mein Vater, mein E r h a l t e r !
2 . M e i n W o h l l>aft du von Ewigkeit allgütig abgewogen, und mich inS Leben dieser Seit auS meinem SftichfS ge=
Sogen.
3 . D u bilbeteft, du nä'hr=
teft mich, eh' ich bir ftam=
metnd bankte; du kiteteft mich väterlich, als A r m und $ u ß noch wankte.
4 . Huf meiner J u g e n d glaf=
tem $ f a b warft du ftetS mein
©efa'hrte, der manche unvor=
sicht'ge T h a t mich weife mei=
ben lehrte.
5 . Durch dich könnt' ich
©efahr und Sttoth so glüdrlich t i b e r w i n d e n , und selbst in Krankheit von bem T o b er=
wünschte R e t t u n g ftnden.
6 . Und noch nimmft du dich metner a n , auf allen meinen
W e g e n , und füchrft mich auf der Tugend B a h n bem höchften
$ e i l entgegen.
7. D u schauft noch immer liebevoll auf mich, dein Ktnd,
hernieber, und forgft für mei=
neS Lebens W o h t , für © i n n e , Geist und ©lieber.
S . D u wirft, ich t r a u ' auf dich, mein Gott, auch in ben künft'gen J a l ; r e n ftetS mit mir fein, j a , bis zum T o b ' mich fegnen und bewal;ren.
M e l . Wie groß ist des Allmacht.oc.
3 8 * Gott will, wir fol=
len unS der J u g e n d und je= der Seit des LebenS f r e u n ; auch fröhlicher ©enuß ist Tu=
g e n d , nur fei er unschulbSvoll
und rein, © e n i e ß e , M e n s c h , der E r b e greuben, Gott will'S, nur hüte sich dein Jperg vor bem
© e n u ß , der später Reiben ge=
diert und bittrer 9teue Schmerg.
2. Brich jede B l u m e , die des LebenS verschlungne «Pfabe für dich schmückt, fte blicht und und buftet nicht v e r g e b e n s ; n u r der ist weife, der fte pftückt. Umfonft blüht nicht die «Kofenlaube, der © a r t e n S c h ö n h e i t , jedeS J a h r ; und nicht umfonft färbt sich die T r a u b e , fte beu't bir chre greu=
ben bar.
3. Gott füllet feine schöne E r b e mit neuem S e g e n jedeS J a t ; r , daß fte der g r e u b e
Schauplatz werde für feine &in=
I der immerbar. T ! ; a l , $ain und g l u r ruft unS entgegen:
Gott liebt die Menschen, die er schuf: genießt, genießt von
feinem S e g e n ! tönt überall der Schöpfung 9\uf.
4 . g o l g ' diesem 9vufe, nimm die g r e u b e mit frohem S i n n , die Gott bir b e u t ; freu' dich, so oft im Blumenkleibe sich r i n g s u m die Statur erneut, so oft der S c h i m m e r reicher Aeh=
ren im S o m m e r bir entgegen blinft, so off im £>erbst auf traubenschweren Weinl;ügeln GotteS S e g e n winkt.
5 . g r e u ' dich der Welt, boch nie genieße die g r e u b e gang allein für dich; g e s e i l t e Luft ist hoppelt füße, und höl>'re W o n n ' erfüllet dich, wenn deine Jpand °eö K u m m e r s T h r ä n e n von deiner B r ü b e r Auge wischt, und die sich nach Erquickung feinten, durch ei=
nen Labefrunk erfrischt.
6 . © e n i e ß e , waS bir Gott beschteben, boch fo, daß nie dein 4?erg v e r g i ß t : daß auch die reinfte Luft hienieben nur S5orbereitungSfreube ist; daß nicht allein für diese E r b e , waS in bir benkt, geschaffen ist.
Gott, als Erhalter, Ukrforger und Sfegierer der Welt. 31
©enieß' als Weifer ftetS, und werde der höchern J r e u b e n werth als
Greist-M e 1. W a S Gott thut, das ist n.
31h C^ i n Gott r e g i e r t , waS gagen wir? E i n Gott e r g i e ß durch greuben und durch des SchmergenS Druck unS hier. W a S ist des LebenS Leiben ? E i n ernster S t r e i t u m Seligkeit. E S m a g unS übel g e h e n ; wir werden'S über=
stehen.
2 . W i r werden, waS a m Jpergen n a g t , o B r ü b e r , über=
leben, und über A l l e s , waS unS p l a g t , unS ftegend einft
erheben. D i e W e l t v e r g e h t , der Geist beftei;t. £ > , laß ben Schöpfer walten! E r will ben
Geist erhalten.
3 . D e r Geist erforschet die S t a t u r ; hier fte.)t er GotteS
M i l b e , sieht r i n g s umher der Liebe S p u r in W ä l b e r n , im
©eftlbe, im W i n t e r s t u r m , im fleinften W u r m , im grühlingS--schmuck, im Stegen, und in des HerbsteS S e g e n .
-i. D e r Gott, durch welchen
^ ü e S ist, der selbst in bem
©ewimmel der Ttjiere feines W u r m s vergißt, der unter fei=
nem ^ i m m e t , waS lebet, speist, wird unsern Geist für Licht und Glück erhalten. £> laßt ben Schöpfer walten!
5 . S o m a g b e n n , waS die W e l t unS g a b , gerfallen und gerstäuben; eS n a h ' sich Schmerg und T o b und © r a b , des Schö=
pferS 4?ulb wird bUibenl E r fegnet g e r n , und ist nicht fern von Allen, die il;n lieben, und sich im Dulben üben.
0 . W i r gagen nicht, du Gott, regierst, und wenn du Menschenhergen durch Leiben hin zum Guten führft, so feg=
nen wir die Schmergen. W i r haben M u c h ! S i n d wir n u r g u t : so m a g ' S unS übel ge=
h e n ; wir werden'S überstehen!
M e l . Wer nur ben lieben Gott oc.
4 0 . © n f s c h w i n g e dich, mein Geist, ben d ä c h t e n , in welche dich die Schwermuch hüllt! Willft du mit deinern Schöpfer rechten, daß er dein Wünschen nicht erfüllt? J e ^ t kennft b u , waS bir g u t ist, nicht; einft ftral;let bir fein höhreS Licht.
2 . In ginsterniffen wankt hienieben des Menschen un=
gewister S c h r i t t . W a S il;m
ber §3orsicht Stath beschieben, rvaS it;n erfreute, waS er
litt,
klärt sich am Biel von fei;
nem Lauf, für ihn als glei=
che Wohlchat auf.
3 . D o r t ftndeft b u , vom Licht umfloffen, auch deiner Erbenschranen Lohn. © i e h ! ihre S a a t ' ist aufgeschoffen und blüht der nahen E r n t e schon. J m K u m m e r ' warb fie auSgeftreut; nun reist fie für die E w i g k e i t
4 . D r u m heb' empor die trüben Blicke, wann sich in Stacht dein $>fab v e r t i e r t Dich leitet Gott! £> benk' zurücke, wie gut er immer dich ge=
f ü h r t ; wie oft, wann Dun=
fei um dich l a g , das Licht bir selbst auS dachten brach.
•". Gott, g n ä b i g , wenn du mich erhörteft, oft gnäbiger wenn du ben $ ) t a n , ben met=
ne Thorheit schuf, gerstörteft;
ich bete deine Weisheit a n , und hoff' auf dich mit feftem M u t h ; beim waS du fendeft, ist mir g u t
6 . D i e Liebe hat ben $ f a b beftimmet, ben ich auf Er=
ben wandetn fotl; ob er sich auch durch D o r n e n k r ü m m e t , ich geh' ihn hoher Hoffnung
voll. Einft werd' ich in des R i m m e l s Jpöh'n gang betner F ü h r u n g
$&eityät
fetm.M e t . Scba<5, über alle Schübe, D C . 4 1 . « Ö 3 e n n dich in bun=
fein T a g e n geheimer $um=
mer brückt, und unter ftillen E t a g e n dein Auge aufwärts blickt; wenn dann kein Licht hernieber in deine ©eele fällt:
so zage nicht, du M ü b e r , dein Gott regiert die W e l t !
2. E r ha r a uc h deinen Lei=
ben ein wetfeS Siel
benimmt;
fte wandetn sich in F r e u b e n , wann er dich zu sich nimmt.
D a n n tern'ft du heller fetten, waS hier bem Blick entschwand, schau'ft von entwölkten $ ö h e n auf dieseS $ r ü f u n g S l a n d .
3 . D a n n sind die Finster=
niffe durch GotteS Licht ger>
ftreut; die Weisheit feiner Schtüffe enthüllt die ^rDigkeit!
D a n n fließt die Freubengäbjre,
dann tönt dein froher D a n k ; der E r b e Schmach wird E h r e , die Ktage Lobgefang.
4 . $ o l l b r a c h t ist, Gott zum
g r e i f e , dein kurger Lebenstauf; du wurbeft gut und wetfe, brum n a h m der Herr dich auf.
9cun schwinden bir die Freu*
Gott, a l s © e i n g e b e t und dichter. 33 ben bewährter Tugend n i e ;
Gott prüfte fte durch Reiben, und nun belohnt er fte.
5. Dieß hemme deine ©or=
g e n , erleuchte deine «flacht,
und geige bir ben M o r g e n , der einft dich fröhlich m a c h t ; dieß l e h r e , mit $ e r t r a u e n auf
Gott, ben $ e r r n der W e l t , dich dann noch aufwärts schau=
e n , wenn gang dein ©lud gerfdlit.
6 . © o sammle benn im S t i l l e n ben Sroft der SSorsicht ein! Ihr Statch wird sich ent=
hüllen, ihr Licht wird dich er=
freun. D u fegneft einft die
$ f a b e , auf benen Gott dich f ü h r t , und dankeft feiner©na=
b e , die deinen Lauf r e g i e r t
M e 1. Ich dank Dir schon durch K . 4 2 . Ü J o t t will, wir sollen heilig f « ) n , ihm ähnlicher ftetS
«erben; der S u g e n d sollen wir unS weilm im Gimmel und auf d r b e n .
2 . D a S heilige ©ebot der Pflicht schrteb er in unsre B e e l e n ; dieß giebt bem
©eis
fte helles Licht und lehrt unS SSugend wählen.
3 . J a , das ©efefc der ©ttt*
lichkeit, in unser £ e r g geschrie*
b e n , lehrt u n S , , hier und in
^ w i g f e t t Gott und die Men=
schen lieben.
4. § r o l ; unsrer SSBürbe wol=
len wir auf tiefen Ruf ftetS hören , bereit gehorchen, ä$a=
t e r , b i r , und dich durch Su=
gend ehren.
5 . D e n n das ist wahre
^recheit n u r , wenn wir die S u g e n d wählen. (§in ^ h i e r folgt t r i e b e n der S t a t u r ; ein Menfd) bem Licht der <See=
len.
6 . D r u m feh des ^ e i l i g e n
©ebot die 9£ichfschnur unserS L e b e n s ; dann sind w i r freu bis in ben £ o b , und leben nicht vergebens.
M e t hErr Jesu Christ, der j e er <£>err liebt un=
fer Leben! 3 u unserm Jpeil hat er unS fein Gesetz geges
b e n , a u s Liebe gab'S der Jperr. # e i l 20len, die ihn
e h r e n , die feinen hohen Lefwen mit Ernst gehorsam ftnd!
2 . Schon die $ e r n u n s t kann wisten, waS g u t und böse fei; fte richtet durchS ©ewif=
f e n , verbammt und spricht unS frei, gewälrot u n s Stüh und g r e u b e n , wenn wir die Sünde meiben, und gern das
©ufe tchun.
3 . Doch $ a n g zur Luft der Sünden verblendet unsern Geist, daß wir ben £luell nicht
ftnden, auS bem das Leben fleußt. D r u m gab der ^ ) e r r unS Armen a u s göttlichem Er=
barmen auch feines W o r t e s Licht.
4 . Nur ihn soll ich ver=
e h r e n , ihn lieben, chm ver=
t r a u n , auf feine S t i m m e ho=
r e n , auf feine W e g e schaun;
nicht fremben ©ötzen dienen.
nie chöricht mich e r f a h n e n , die W e l t ihm vorzugiehn.
5 . Ich soll mit sanften Herzen des «flächften Glück e r h ö h n ; chm gern in Stoch und Schmergen mit Troft zur S e i t e stehn, nicht feine T a g e t r ü b e n ; soll, wie mich selbst, ihn lieben, ihn fegnen und erfreun.
6 . M e i n gangeS £ e r g soll heilig, mein S i n n und Wan=
bei r e i n , die Tugend mir erfreulich, und Gott mein AtleS fer)n. In meinem gangen Le=
ben soll ich nach bem nur ftreben, waS il;m gefällig ist.
7. $ e r r , starke meine Lie=
be zur wahren Heiligkeit, ba=
mit ich freubig ü b e , waS mir dein W o r t gebeut. D e n n n u r auf deinen Wegen ist S t ü h e ,
£ e i l und S e g e n , und Stulmt, I der ewig währt.