• Nem Talált Eredményt

Kürzlich getrennte Knochenstücke, welche jedoch mit hinlänglichen Weichgebilden versehen, die nÖthige

In document Die chirurgischen Operationen (Pldal 54-69)

Entzündung und Ernährung hoffen lassen, sollen zur

schnellen Verwachsung vereinigt werden.

5. Entblöfste Knochen sollen bald mit Weichgebilden be-fleckt werden, damit diese, wenn möglich, anwachsen;

denn nicht jeder entblöfste Knochen stirbt ab.

Offen bleiben müssen solche Wunden :

», bei welchen die Blutung noch nicht sicher gestillt ist,

itíid in welchen fremde Körper liegen, und zwar so1 langé, bis jene ycrläfslxch gestillt ist und! diese entfernt 'sind.

Offen bleiben- und auf dem W e g e der Eiterung;

hei-"len müssen: : •' " " j ' "

2. Wunden, bei welchen ein Aüsfihiis nothwendig ist,'

• •'3.-bei- welchen schon ein bedeutender Grad -yon Exrtziiiw

: 'düng eingetreten-ist ;' ' ' ' '. , : : "

4. bei welchen die Eiterung der einzige W e g der'Heiltmg

— Scliufswunden — oder der heilsamste ist'— Bifs, wunden. • '

-Man wendet bei Vereinigung der Wunden zur Erfüllung der ersten mechanischen Bedingung der Heilung, entweder die Heftpflaster a n ; oder Nadeln und Fäden, nämlich die chirurgische oder sogenannte blutige Nath.- •'•' ••'•

Inx sechzehnten Jahrhundert verstand man unter tro-ckener Nath, als Gegensatz der blutigen, nicht die Anlegung von IUebepilasterstveifen, sondern das Zusammennähen e h nes oder mehrerer Leinwandstreifen, welche mit Klebepfla-stèr bestrichen um das Glied bis an die Wundräridei''gelegt wurden, dem Wundrande zunächst aber unbestricheii blic-hen, und über der Wunde zusammengenäht Wurden , und

so zur Vereinigung der Wunde beitrugen. . i -In vielen Fällen wird diese höchst schonende Vereini-gungsweise der Wunden den Zweck am besten erreichen las-sen , und ist daher niçht zu vergeslas-sen.

A. D i e V e r e i n i g u n g d e r " W u n d e n m i t t e l s t "

H e f t p f . 1 a s t e r . • :

(Conjuiictio vulneritni ope emplasiri'adhaesivi.J

Die Heftpflaster wendet man insbesondere an bei Wun-den,, die nur so tief sind, dafs sie mittelst der Plias 1er strei-fen durch ihre ganze Tiefe vereinigt werden können, deren Bänder nicht sehr klaffen, und wenn der verwundete Thcil

ruhig gehalten werden kann.

Das Klebepilaster soll nur kleben und keine chemische Wirkung äufsern; auf starke Leinwand gestrichen und fa-denrecht geschnitten seyn, oder wenn man die Klebepilastex'-streifen sehr schmal bedax-f, auf schmale Leinwandbänder axxfgetragen seyn.

Die Form der Klebepflastex'stx'eifen richtet, sich nach jener des verwundeten Theiles, ihre Länge wächst mit der Tiefe, und ihre Anzahl mit der Länge der Wunde.

Die Klebepflasterstreifen lxahpn die Vortheile, dafs sie -häufige und mannigfaltige Anwendung finden, keine Schmer-zen verursachen;-.;.die Wunde sehen lassen, den Röthigen Wundausflufs gestatten, und einzeln leicht erneuert werden

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können. Sie wirken durch Druck und Zug, die Wunde aus-serlich sowohl als durch ihre ganze Tiefe vereinigend, und

z w a r , am besten, wenn sie um das ganze Glied angelegt

wer-den können; dagegen lösen sie sich durch die Körperwärme, durch den Schweifs,, durch die Einwicklung des Gliedes, durch die,Bähungen-,der Stelle , und vorzüglich durch .die manchmal darüber gelegten erweichenden Umschläge;; fer-ner auf feuchten Oberflächen, und an bewegten, behaarten und unebenen Körpertheilen leicht , los. Am wenigsten sicher halten sie die stark klaffenden und die Lappenwunden vereinigt., • : - - - - •

Damit die Pflaster gut angelegt werden , gibt man dem Kranken eine bequeme, und dem .verletzten Gliede eine solche Lage, dafs ,die Wundränder sich .einander so viel möglich von seihst nähern. Die mit Haaren bedeckten Bän-der we.rden geschoren,. die blutigen, gereinigt, die nassen

gut abgetrocknet. • 1 : t .

Anwendiing. Man klebt, während ein Gehülfe mit in einiger Entfernung und flach aufgelegten Händen die Weich,»

gebilde gegen die Wunde drückt, ein Heftband oder einen Klebepflasterstreifen., der an beiden, Enden schwalben-schwanzförmig ^ ^ ^ z u g e s c h n i t t e n ist; zuerst in die-Mitte der Wunde, mit feiner Hälfte an den einen Wundrand, an, halt die angeklebte Hälfte z. B. mit den drei letzten Fingern der rechten Hand an der Haut fest, nimmt die andere Hälfte zwischen den rechten Zeigefinger uncl Daumen, bringt mit diesen beiden Fingern den noch freien Wunclrand dem an-dern naher,. die -gleichartigen Thejle.in gegenseitige Berüh-rung, und klebt die andere Hälfte des Pflasters mit der lin-ken Hand auf den gegenüberstehenden Wrundrand ah. Auf ähnliche Weise verfährt man mit den übrigen nöthigen Heftbändern. ' ' , ; •

Ist durch die' erste Anlegung die Vereinigung nicht vollkommen erreicht, so löst man die minder gut haltenden Pflasterstreifen, und bringt damit die Wunde bei der zwei-ten Anlegung in bessere Vereinigung.

Ist es eine Lappenwunde, sie möge klaffen oder nicht, so wird das eine Ende des Pilasterstreifens zuerst an den Lappen angeklebt, dieser an den Grund angedrückt gehal-ten, und dann erst das andere Ende an den gegenüber ste-henden Wundrand geklebt. . . . Bei tiefen und langen Wunden emei Gliedmafse sollen zur siehe« Vereinigung der Wunde die Heftpflasterstreifen

das Glied ganz umgehen. Man legt zu diesem Ende die Mitte des Streifens an jene Seite des Gliedes, die der Wunde gegenüber ist, zuerst an, zieht die beiden Enden gegen die

Wunde hin, läfst durch einen Gehülfen das Glied mit flach aufo-eleo-ten Händen zusammendrücken, die Wundränder ein-ander nähern, und kreuzt die Klebepflaster über der Wunde so dafs sie ihren Längedurchmesser quer durchschneiden.

Auf dieselbe Art legt man Klebpflasterstreifen um den

gan-z e n Stamm.

Wenn die Wundränder ungleich sind und Vertiefungen darbieten, so legt man graduirte Compressen in dieselben, um sie auszugleichen, und zieht darüber erst die Heftpflaster,

Um das Nachlassen des Kleb'epilasterstreifens zu verhü-ten, sticht man einen Kopf, oder ein Ende desselben durch das andere, und kreuzt sie auf, der Wunde.

Nahdem die Wunde vereinigt worden, wird sie mit ei-nem Charpiebäuschchen bedeckt, um den Eiter aufzusau-gen, dieses noch mit Cerat bestrichen, um sein Ankleben an den Wundrand zu verhüten, eine Compresse zur Ver-meidung eines zufälligen Druckes darüber gelegt, und das

Ganze mit einer Binde festgehalten.

Nun tritt die zweite Anzeige zu erfüllen ein, oder die dynamische Bedingung zur Heilung zu setzen, nämlich eine mäfsige Entzündung einzuleiten, den Theil ruhig und die Wunde unverrüclit zu halten.

Im Allgemeinen ist- bei Wunden die Entzündung zur schnellen Verwachsung zu heftig, man wird daher in den meisten Fällen einem zu heftigen Grade vorzubeugen haben, manchmal sie ungehindert eintreten lassen, und nur sehr selten sie steigern dürfen.

Die Vernarbung geschieht um so schneller, je gleich-artiger die Theile, je mehr die Verwundung nur Haut und Muskeln betrißt, je ruhiger der Theil und je mSfsiger, die Entzündung ist. •

Müssen die Heftpflaster entfernt werden, ehe die Wunde fest verhiebt ist, so läfst man hei ihrem Wechsel die Wunde von einem Gehülfen .mit-den Händen in Vereinigung halten, und ersetzt jeden einzeln abgenommenen Rlcbpflasterslrei-fen sogleich mit einem neuen.

B. D i e V e r e i n i g u n g d e r W u n d e n m i t t e l s t d e r N a t h . '(Conjunetio vulnerum ope suturáé.)

Die chirurgische oder blutige Nath, oder die Nath schlechthin, ist die Vereinigung der Wunden mit Nadel und Faden.

Anzeige zu Näthen gehen in der Chirurgie:

Wunden, welche durch die Richtung und die Lage, oder durch die Beschaffenheit des Theiles , an dem sie sich befinden, sehr klaffen, und bei welchen man eine grofse

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Narbe verhüten will, z. B. Wunden an den Augenliedern, der Ohrmuschel, den Lippen, den Wangen mit oder ohne Verletzung des Speichelganges, quere Zungen- und Hals-Wunden; Bauchwunden überhaupt, sie mögen die Mushein nach der Quere, nach der Länge , oder schief trennen, grofsc Lappenwunden, eingerissenes Mittelfleisch; eiternde Wunden, wenn man durcli eine beständige Annäherung der Wundränder einen schnellen Ersatz der organischen Masse einleiten will; überhaupt jene Wunden, die mittélst der Heftpflaster selbst mit Unterstützung von Binden, nicht durch ihre ganze Tiefe, oder wenigstens nicht hinlänglich fest und sicher vereinigt werden können.

Die Nath ist in vielen Fällen das einzige Mittel, eine schnelle Verwachsung möglich zu machen.

Wenn der verwundete Theil nicht sehr empfindlich und nicht entzündet ist, wenn die Wunde nicht viele Hefte be-darf und nicht sehr gezerrt werden mufs, so ist eine blutige Nath ein geringer Eingriff, und wenn wirklich die verkle-bende Entzündung wegen der Anlage des Kranken zu Ge-schwüren , wegen der Quetschung der verwundeten Theile, oder wegen des ergossenen Blutes in der Wunde in Eite-rung übergeht, so ist durch die Nath nichts verdorben, son-dern immer wenigstens Verminderung des Uinfanges der

Wunde gewonnen. ,,

Die Methoden oder Arten von Nöthen sind gegenwärtig mit vielem Kechte auf wenige zurückgeführt, nämlich auf

die Knopfnath und die umschlungene Nath.

Die Zapfennath scliliefse ich als entbehrlich, umständ-lich und sehr eingreifend aus ; die Nath der Darmwunden wird in ganz besondern Absichten angelegt, und unter den

Operationen am Bauche besonders abgehandelt; /

,a. Die Knopfnath oder unterbrochene Nath (Sutura nodosa seu intercisa)

geschieht so, dafs man mit einer Nadel einen Faden durch die Wundränder zieht und durch das Anziehen und Knü-pfen desselben die Wunde vereinigt.

Die Knopfnath ist insbesondere angezeigt hei grofsen Lappenwunden, und allen die stark klaffen, am Kopf, im Gesicht, am Hals, am Stamm, am Bauch und an den Glied»

mafsen, vorzüglich wenn die Stelle abhängig, oder der Kranke unruhig ist, und weiter geführt werden mufs.

Man bedarf zur Knopfnath mehrere gebogene Nadeln und einfache bis vierfache Seidenfäden. s

Die Nadeln seyen nicht weich, aber auch nicht spröde

— sonst biegen sie sich und brechen leicht — stark und

dennoch spitz, ín einem Halbkreis gebogen, zweischneidig und in der Mitte etwas breiter als am Oehr, damit dem Faden ein freier Weg gemacht werde, vom Oehr bis an s Ende zur

E i n l a g e des Fadens .gefurcht, und von verschiedener Gröfse.

Der Faden sey von gedrehter Seide gewächst in Bänd-chen-Form gezogen, und u m s o stärker, je tiefer u n d klaf-fender die Wunde ist, und sammt der Nadel beölt.

In Fällen, wo man dicke Theile und starke Haut durch-stechen mufs, sind die Nadeln aus dem Taschen-Etui, Taf. I.

Fig. 5 und 6, am zweckmäfsigsten, und nur wo man kleine und feine Stiche machen will, bedarf man feiner gebogener Nahnadeln und eines Nadelhalters, oder der Kornzange.

Die Lage des Kranken und des kranken Theils insbeson-dere sey zur Anlegung der Knopfnath so, dafs die Wunde von seihst sich möglichst vereinige, und der Theil leicht zugänglich werde; Haare sollen abgeschoren, die Stelle ge-reinigt und getrocknet werden, die Blutung gestillt, und die Unterbindungsfäden auf dem kürzesten Wege aus der Wunde geführt, nicht straff angezogen und an die Haut ge-klebt werden.

Operation. Man fafst mit demDaumen und Zeigefinger der linken Hand den einen Wundrand, hält die Haut, die manch-mal von den Muskeln verschoben ist, in ihre natürliche Lage und genauso, wie sie verwachsen soll, mit der rechten fafst man die Nadel so, dafs der Daumen an die hohle, der Zeige - und Mittelfinger an die gewölbte Fläche zu liegen kommen, und sticht desto weiter vom Wundrande ein, je mehr die Wunde klafft, im Allgemeinen so weit davon entfernt, als die Wunde tief ist, damit die Hefte seihst bei einiger Spannung njehfc einschneiden, oder ausreifsen. Hat man die Nadel durch die Haut, oder auch etwas tiefer eingestochen, so stülpt man den Wundrand etwas auswärts und fafst, mit der Spitze der Nadel im Grunde der Wunde angekommen, den andern Wundrand mit dem linken Daumen uud Zeigefinger, hält ihn an den bereits durchstochenen Wundrand, so wie die Vereinigung geschehen soll, an, um zu sehen, welche Stelle dem ersten Einstichspunkte genau gegenüber steht, damit die Theile genau dort mit einander in Berührung kommen, wo sie getrennt worden sind, und sticht aus dem Grunde der Wunde die Nadel so weit vom Bande entfernt, als hei dem Einstiche heraus, hält heim Ausstechen, durch die Haut dieselbe wieder in ihre natürliche Lage, oder so , dafs der Hautwundrand dem Wundrand der tiefern Gebilde ge-nau entspricht, den Daumen aber und Zeigefinger der durch-dringenden Nadel von beiden Seiten entgegen.

An die am meisten klaffende Stelle werden die ersten 3 *

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Hefte, und je länger, tiefer und klaffender die Wunde ist, desto mehrere nach einander angelegt. Im Allgemeinen rechnet man ein Ileft auf einen Zoll Länge. Hat man nicht so viele Nadeln, als man Hefte anzulegen für nothwendig : erachtet, so zieht man mit einer Nadel ein für alle Hefte hinreichend langes Fadenbändclien so oft durch einen Wünd-rand ein und durch den andern heraus, als man Hefte anle-gen will, und durchschneidet das Fadenbändclien, nachdem

der letzte Ausstich geschehen, über der Wunde zwischen den einzelnen Stichpunkten. - •

Bei stark klaffenden Wunden wird an jedes Ende des zu den einzelnen Heften bestimmten Fadens eine Nadel ge-fädelt , um die Hefte aus dem Grunde der Wunde einziehen zu können.

Nachdem die nöthige Menge Heftfäden eingeführt wor-den sind, werwor-den sie einzeln, wählend ein Gehülfe von ferne her mit seinen flach angelegten -beiden Händen die Weichtheile gegen einander schiebt, und die Wundränder einander näher bringt, so fest zusammengezogen, dafs eine recht genaue Vereinigung der Wundflächen Statt findet — denn die Hefte lassen gewöhnlich etwas naeh — und zwi-schen der Wunde und dem Ein - oder Ausstiche mit einem Knoten und einer Schleife geknüpft.

Dadurch, dafs man ein Béft auf diesel", das nächste auf der andern Seile der Wunde knüpft, kann man, im- Falle eines zu fest wäre und lockerer, ein anderes zu locker wäre und fester geknüpft werden sollte, die einzelnen besser un-terscheiden und leichter aufknüpfen. Die Schleifen wer-den an wer-den Wundrand mit Klebepflaster angeklebt, um sie hei Abnahme des Verbandes nicht loszureif'sen.

Die zwischen den Heften noch etwas klaffenden Stellen der Wunde werden, nachdem der Umfang der Wunde noch-mals gut abgetrocknet worden, mit schmalen Klehepflaster-streifen vereinigt; das kranke Glied wird in eine solche Lage gebracht, wodurch die Wunde in der Vereinigung unter-stützt wird, und dem Kranken das Ruhighalten desselben empfohlen.

Verband. Man bedeckt die Wunde mit einem Charpie-bäuseheben, legt darüber eine weiche Compresse, und hält das Ganze mit einer Binde mäfsig fest. Für den Austritt der gewöhnlichen Menge Wundfeuchtigkeit dienen die Zwi-schenräume zwischen den Heften; für einen gröfsern Aus-flufs wird in den abhängigsten Wundwinkel ein ausgefranz-tes Leinwandstreifchen oder ein löckeres Charpiebäusch-chen gelegt, und wenn es leicht eindringen könnte, an der Haut sieher befestigt.

Man iäfst die Nath und den Verband um so länger un-gestört liegen, je tiefer die Wunde ist, und je verschie-dener die Theile sind, die verwachsen sollen- Vor dorn dritten oder vierten Tage werde der Verband ohne Nath nicht gewechselt, weil bis zu dieser Zeit gewöhnlich ent-weder Verwachsung der Wunde oder Eiterung eintritt-Ist bis-dahin die'Verkiebung der Wunde geschehen, so sind die Hefte nicht mehr nôtli wendig, und werden auch-selten länger liegen gelassen, ohne die Eiterung um sich oder in der ganzen Wunde einzuleiten.

Ist die Vereinigung vollkommen oder nur zum Theil geschehen, und will man die Heftfäden entfernen und Heftpflasterstreifen statt derselben anlegen, so zieht, man mit der Zange an dem Faden etwas an, damit der feuchte Theil desselben aus der Wunde hervortrete, schneidet den Faden mit-einer Schere dicht an der Haut ab, und zieht ihn, 'während man mit den Fingern die Wunde in Vereini-gung hält, heraus.

So wie man ein Heft nach dem andern entfernt,^trock-net man den Wundrand ab, legt statt dessen ein 'Ha ftp (la-sier an, und unterstützt die Vereinigung vorsifilltshalbar mit Binden. • • - '

Bçi heftiger Entzündung von zu grofser Spannung wer-den die Hefte nachgelassen. Wenn ein Heft ausreifst und nicht wiederhole angelegt werden kann, so ersetzt man es durch einen Blebepllasterstreifen.

b. Die umschlungene oder Uns e ns char te ti-N al h.

(Sutura circumvolutaJ ,, ,

Die umschlungene Nath geschieht so,: dafs man durch die Wundränder Nadeln oder Stifte führt, und um dieselhon einen.Faden so fest schlingt, dafs die Wundränder dadurch in Vereinigung gebracht werden,

Die umschlungene Nath wird als Hasenscharteniiath ab-gehandelt, weil sie dagegen schon lange und.vorzugsweise angewandt worden ist, obwohl sie an andern Stellen auch ihre Anwendung findet. .

Die Hasenschartenoperation besteht darin, dafs man die Ränder der Hasenscharte mit einem Messer oder, einer Schere wund macht, und sie mit einem Fadenbändchen, welches man um die eingeführten Stifte ocler Nadeln schlingt, in genaue Vereinigung zur organischen Verwachsung bringt.

Es sind mehrere Fälle von Hasenscharten in den Schrif-ten über Chirurgie aufgezeichnet,' welche blofs mit Heft-pflastern und Binden zur Verwachsung gebracht wurden;

diefs Verfahren dürfte jedoch nur bei engen Spalten ,

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gen Kranken, und unter guter Entzündung hinreichen ; si-cher bleibt nur die Nath.

Ameigen zu dieser Operation geben:

1. der angehorne Bildungsfehler an der Oberlippe, den

man die Hasenscharte nennt; ; 2. alle Arten von Lippenwunden, sie mögen künstlich

ge-bildet oder zufällig entstanden seyn, bei denen die Nothwendigkeit oder auch nur die Möglichkeit der schnellen Vereinigung gegeben ist; _ 3. gequetschte Wunden der Lippen, um der Eiterung

oder einer Entstellung vorzubeugen ;

4. Krebs, Scirrhus, Gefafserweiterung (Jngiectasia) der einen oder anderen Lippe, welche keinem andern Mit-tel weichen.

5. Alle Wunden im Gesichte, wo diese Nath nur anwend-' bar ist, weil sie am besten vereinigt und die geringste

Narbe hinterläfst.

Der Wolfsrachen heilt, wenn er eng ist, nach ge-lungener Hasenschartenoperation von selbst, daher macht seine Gegenwart die Operation der Hasenscharte um so nothwendiger.

Die Operation untersagen, jedoch nur für einige Zeit : i. Zu zarte Jugend, in den ersten zehn Monatenr wenn

das Kind übrigens bis zu der Zeit saugen könnte. ; Manches Hind ist schon mit vier Monaten

kräfti-ger und besser entwickelt, als ein anderes mit zehn ! Monaten, somit ist seine Ausbildung vorzüglich zu be- i rücksichtigan.

Je früher man die Kinder operirt, desto besser, leichter und schneller verstreicht die Narbe, desto eher verwächst — oft schon in einigen Jahren „— der zugleich bestehende Wolfsrachen, desto weniger tre-ten die Zähne und der Zahnfächerbogen hervor, aber leider sind die Kinder zu dieser Zeit auch desto un-bändiger.

2; Das Saugen, weil die Kinder mit dem Verbände nicht saugen können.

3. Das Zahnen, ein Schnupfen, ein Katarrh; diese läfst man vorüber gehen, damit nicht unter dem Husten oder Niesen die Hefte ausreifsen, oder der ausfliefsende Nasenschleim die Wunde verunreinige.

4. Wunden und Geschwüre in der Umgebung. ,

5. Hervorstechende Zähne, die man daher so bald als möglich entfernen mufs ; denn je länger sie unbedeckt da stehen, desto mehr wachsen sie aus - und aufwärts.

Die Operation untersagen für immer: Zu grofser Sub-stanzverlust , so dafs trotz der grofsen Dehnbarkeit der Lip-pen und der Wangen die Wunde dennoch nicht vereinigt werden könnte; zu selir ausgebreiteter Krebs, kranke

un-h e i l b a r e Umgebung und Neigung zu Geschwüren.

Dr. Gaertner bemerkt in Gr. und W. J. Bd. IV- Seite 267 dafs eines Kindes Hasenscharte defswegen nicht vernarbte, weil der Speichel so scharf war, dafs er die Wundränder heizte und eine dritte Operation nöthig machte. .

Neugeborne sollen, Wenn sie nicht saugen und schlin-gen können, gleich operirt werden ; wenn sie aber sauschlin-gen können, so soll wegen leichtem Ausreifsen der Hefte bis zum neunten Monate, ûnd spätestens bis zum zweiten Jahre gewartet werden.

-Vom zweiten bis zunr achten Jahre sind die Kinder nicht zu verständigen, und äüfserst schwer ruhig zu erhalten.

Diese"Operation ist zwar kein heftiger Eingriff, jedoch wird die Blutung, wenn nicht schnell gehandelt wird, in kurzer Zeit sehr fühlbar, und wird die Operation nicht ge-nau verübt,.bewacht man den Kranken nicht strenge nach der Vorschrift, sind die Verwickelungen und Nebenkrank-heiten nicht zu hebeii, tritt statt der schnellen Verwachsung Geschwürzustand der Wunde ein, so ist der Erfolg ein sehr ungünstiger, denn die Entstellung wird gröfser als vor der Operation.

Forbereitung. Kinder sollen am Tage der Operation früher als gewöhnlich aufgeweckt und schlaflos gehalten werden, damit sie nach der Operation längere Zeit unun-terbrochen schlafen; auch soll ihnen, wenn grofser Suh-stanzrerlust da ist, das Schnurrbartpflaster oder eipe Binde durch längere Zeit angelegt werden, damit sich die Theile etwas vorwärts dehnen.

Manbedarf aufser den im Taschen-Etui enthaltenen In-strumenten einen Lippenhalter.

Die Petit'sehen Hasenschartennadeln haben den Vor-theil, dafs ihre lanzenförmigen Spitzen abgenommen werden können; in Ermangelung derselben bedient man sich lan-ger Nähnadeln (Stopfnadeln) , die án ihrem Oehrende ein Knöpfchen vou Siegellack haben und nicht zu dick sind, sonst machen sie grofse Wunden und kenubare Narben.

Geholfen sind hei Kindern drei, bei Erwachsenen zwei nöthig.

Lage. Das Kihd wird von den Schultern abwärts in ein Leintuch gewickelt und einem starken Gehülfen auf den Schoofs so zum Festhalten gegeben, dafs er des Kindes Füfse zwischen seine nimmt und über dessen Brust und Arme die

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