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Bei Entzündungen der Harnröhre, der Blase und der

In document Die chirurgischen Operationen (Pldal 99-107)

• Nieren ist et durchaus nicht anzuwenden.

5. Bei alten Leuten hat es zwischen die Schultern gelegt Blutschwäre nach sich gezogen.

Die Stelle ist nach der Natur und dem Sitz der Krank-heit

verschieden.-Bei innern Entzündungen setzt man das Blasenpflastcr an Stellen, die mit dem entzündeten Oi'gane im Gegensatz

(Antagonismus) sind, und wenn man voraussieht, dafs meh-rere Bfasenpflaster nothwendig werden, an die entferntesten dieser Stellen, und rückt dem entzündeten Organe allmäh-lig näher. Sogleich nahe an die entzündete Stelle ange-wandt, leitet es wohl schneller, aber weniger nachdrücklich ab , und wenn es später etwas entfernt angelegt wird, so. ist seine ableitende Wirkung unmerklich.

Bei Kopfentzündungen legt man es zuerst an die Wa-den, dann an die Oberschenkel, die Arme, endlich zwi-schen die Schultern und ins Genick, auf den,Kopf selbst aber nur dann , wenn man kein Ableitungsmittcl und keinen Legenreiz mehr hat. ' ' .. * ;... " V

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Bei Augenentzündungen und Flecken der Hornhaut setzt man das Blasenpflaster zuletzt hinter die Ohren, nach WiU heim Schmidt zwischen den Unterkiefer und den Zitzenfortsatz.

Bei Ohrenentzündungen und Ohrenflul's zwischen die Schulterblätter und ins Genick.

Bei der häutigen Bräune ist e s , wenn Gefahr im Ver-zug ist und andere Mittel zu langsam wirken w ü r d e n , um den Hals gelegt, ein grofses Mittel.

Bei einem heftigen Nasenbluten soll es im Genicke gute Dienst« leisten. .

Bei L u n g e n - und Brustfellentzündung legt man es auf das Krustblatt und zwischen die Schulterblätter, wenn näm-lich die Entzündung entweder sehr gering, oder durch kräf-tigere Mittel schon gröfstentheils gebrochen worden ist.

Bei dem Magenkrampf auf die Herzgrube.

Bei dem Abweichen auf die W a d e n , Arme und den Un-terleib ; bei dem nervösen Hüftweh auf den austretenden Hüftnerven (Nervus ischiaticus) und hinter und neben das Wadenhein in Form eines Streifens. '

Bei Entzündungen der Gebärmutter unter die K n i e , an die Ohersclienkel in Form von Strumpfbändern, endlich zwischen die Brüste und auf das Kreuzbein ; bei entzünde-ten Blutadorknoterr auf die L e n d e n ; bei zurückgetreentzünde-tenen Hautausschlägen auf die Stelle, die sie verlassen haben.

Bei Gelenkentzündungen legt man das Blasenpflaster, Wenn sie schon gröfstentheils gebrochen sind,, abwechselnd um das Gelenk herum, bis alle Entzündung zerthcilt ist, je-doch nicht zu nahe, um nicht durch die künstlich hervorge-rufene Entzündung die erste krankhafte zu unterhalten, oder zu steigern.

Zu nahe an den Harn Werkzeugen vermeide man jedes blasenziehende Mittel mit spanischen Fliegen überhaupt und bei empfindlichen "Subjekten insbesondere, um der so rei-zenden Einwirkung derselben auf diese Organe auszuweichen,

Bei der Bestimmung der Größe des Blasenpílastérs halte ttTaft den Grundsatz vor Augen : irritatio major tollit mino-rem ; man wende es nicht an, so lange die Entzündung hoch heftig ist, und mache es nicht zu klein.

Vorbereitung der Stelle. Man schere die Haare ab , da-durch werden die Schmerzen bedeutend vermindert, man reinige die Stelle von Schmutz, uhd wenn die Haut etwas dick oder unempfindlich ist, so bähe man sie mit warmem Wasser, mit warmem Essig, mit tinntura caniharidum, oder reibe sie mit frischer Zwiebel- oder Knoblauchwurzel. Fürch-tet man zu heftige Wirkungen vom Blasönpflaster^ so lögt mau eine Lage Flor oder Nesseltuch auf die Haut, oder ein

1%:

S t ü c k c h e n Batist; durchçliescn wird .jedoch die, W i r k u n g

l e i c h t zu sehr abgehalten. • . . . y p y r

Anwendung, Man streicht dieses Blas.enpilaster.Riit ein Stück Leinwand oder.Leder, oder auch, nur auf W a c h s p a -p i e r , 'd e s s e n Band1/« Zoll breit, mit Klebpflaster bestrichen;

ist, ohngefähr zwei Linien dick, aber gleichmafsig auf, be-;

festigt es mit einem Klebpflaster»tn Rande;;, oder mit kreuz-weise darüber gelegten Klebepflasterstreifen, drückt, es durfth, einige Augenblicke mit der warmèn Hand an die Haut/an,, legt eine,Compresse darüber, und hält es mit .einer Binde oder einem Tuche mäisig auf der Haut angedrückt, von 2 bis , 18 Stunden unverrückt,»uf derselben Stelle fest. _ :.

Will man blofs eine Köthe hervorbringen, so liege, es kürzere Zeit, will man eine Blase ziehen, etwas länger;: will man,eine starke Wirkpng, haben, so lass» man eine grofse

Blase, sich bilden. . . Verband. Nachdem die Stelle roth oder eine Blase

darauf gezogen worden,,,,so .entfernt man das Pflaster, ohne

die Oberhaut wegziu'eifsen,. -.m.w.Ä Will man die hervorgerufene Eptzündung bald zerthetT;

len, so läfst.man die Blase sich von seííist öffnen und. bor*

deckt sie blofs mit einer Compresse, die mit Gerat oder un-guent. Satumi mit Milchrahm oder Butter.bestrichen ist.

. Will man die Entzündung und Absonderung noch un-terhalten, so öffnet, man die Blase an der untersten Stolle, damit das Wasser ausfliefsen kann, und, bedeckt die Stelle mit imguenUmi digesl'wiun ein- bis zweimal täglich, je nachdem der Verband mehr oder weniger verunreinigt ist. B e absichtigt. man eine ziemlich starke Entzündung und E i t e -rung, so nimmt man die Oberhanl von der Stelle w e g und bedenkt sie mit unguenlum digeslUnim, welchem man .noch •

etwa» pulvis cantharidum öder froiidum sa.hinge zusetzt. . Ist,

aber die Entzündung zu heftig, so wiederholt man den. V e r -band mit kühlenden Salben und Bleimitteln recht oft. ,,

Haben die spanischen Fliegen die ü r i n w e r k z e u g e ange-griffen, so dienen innerlich Mandelmilch mit einer Aura Camphorae (ein Gran auf,ein Pfund) und, etwas Opium, f e r -ner allgemeine laue Bäder. am besten zur Linderung.

Durch Auflegen eines erweichenden Umschlages, durch Elektrisiren der wunden Stelle, kann man die Absonderung, unterhalten und vermehren. Eitert aber die O b e r f l ä c h e zu stark, so verbindet man sie,mit Bleiweifssalbq (n n g u e n t u m Saturni sieg plumhi acelici), oder mit Goulard'schcm Wasser.

Hat das Blasenpflaster in 8 — j 8; Stunden nicht g e z o -gen, so ist es entweder zu alt, oder die ÍLiut zu unempfl-ul-lioh; im ersten Falle mufs ein frisch und gut bereitetes

auf-18

gelegt, im zweiten vielleicht heftigere Reize, angewandt

werden. ; Wenn man die gegenreizende Wirkung eines

Blasen-pflasters wiederholen will, so legt man es z. B. bei Hüftge-lenkentziindung (c o x i t i s) auf eine Stelle der Hinterbacken, und wenn es eine Blase gezogen hat, läfst man diese heilen, und setzt neben dieselbe ein frisches u. s . w . ; diese Anwen-dungsweise des Blasenpilasters nennt man ein Fesicatorium ambulans.

• Hat man WachstafFet, der mit-dem scharfen Stoffe der spanischen Fliegen gesättiget ist, so darf man, urrt eine Blase ziehen zu lassen, nur ein Stück davon mit warmem Essig, Alkohol oder Wasser benetzen und auflegen.

In Ermanglung eines Blasenpilasters macht man einen Teig aus einer Unze guter Hefe oder G e r b e , zwei bis vier Drachmen von dem Pulver der spanischen F l i e g e , und et-was starken Essig.

Hätte man diese Mittel nicht bei der H a n d , und wäre Gefahr im V e r z u g , so könnte imNothfalle etwas Wasser in einem mit Fett getränkten Papier über einer Lichlflamnie sogleich bis zum Sieden erhitzt, und mit einem zusammen-gelegten Fliefspapier aufgelegt, mit demselben raschen Er-folge angewandt werden.

Dünste von siedendem Wasser durch eine Röhre an eine Hautstelle geleitet, machen heftige Schmerzen und

setzen eine starke Entzündung.

Man hat auch ein Emplasirum vesicalorium perpetuum.

oder Emplasirum euphorbü aus dem Pulver, oder besser aus dem frischen Safte der Sumpfwolfsmilch (E u p h o r b i u m pa-lustre), aus Mastix und dem Pulver von spänischen Fliegen, mit etwas Terpentin zu einem Teige gemischt, den man er-weicht, auf Ri'ßuzer gröfse Lederstückchen messerrücken-dick aufstreicht, und häufig gegen A u g e n - und Ohrenent-zündungen, Z a h n - , Kopf- und Ohrenschmerzen leichten Grades hinter die Ohren aufzulegen pflegt.

Man hat diese Stückchen fertig in den hiesigen Civil-apotheken, und darf sie nur verschreiben: Ä. Emplastri ve-sicatorü perpetui oder Euphorbii doses — ; sie machen einen an-haltenden R e i z , eine leichte Entzündung, selten eine Blase, und werden bis zum Abfallen liegen gelassen.

Sir Anton Carlisle hat neuerlich voi'geschlagen, eine Metallplatte so heifs zu machen, als man stark damit ein-wirken will, um bald nur eine rothe Stelle,- bald eine Blase, bald einen Schorf zu bilden.

12. D i e A n w e n d u n g d e r S e i c l c l b a s tr i n d e.

(Adplicatio corticis Daphne Mezerei.)

Unter der Anwendung der Seidelbastrinde verstehen wir das Auflegen dieser Binde auf die H a u t , um eine ober-flächliche Entzündung hervorzurufen.

Angezeigt ist dieser Hautreiz in Krankheiten, in wel-ehen man nicht nur eine Entzündung , sondern auch eine Absonderung ableiten will, z. B, bei chronischen Husten, welche von wiederholten mehr chronischen Entzündun-gen der LunEntzündun-gen in skrophulösen Kindern entstehen; bei chronischen Augenentzündungen, bei A u g e n t r i e f e n , bei Schwerhörigkeit, bei Zahnschmerzen, bei Brustbeklemmun-gen und bei Flechten.

Stelle. Man legt sie gegen Lungenkrankheiten auf die beiden A r m e ; bei chronischen Ohrehi- und Augenentzün-dungen und bei Zahnschmerzen hinter das O h r ; bei Anfäl-len von Brustbeklemmung auf das Brustbein ; bei F l e c h t e n auf dieselben.

-' Man reinigt die-' Stelle früher , räsirt die Haare ah und bäht sie eiüWenig'mit lauem Wasser.

Man weicht ein bis zwei Stück Ripde von ohngefähr I y 1 Zoll Länge und i Zoll Breite nach Mafsgabe der noth-wendig starken Ableitung in etwas weniger W a s s e r oder

Essig nur so lange — sechs bis acht Stunden •— ein, bis sie weich wird.

Am besten ist die frische Rinde im Frühjahre , ehe die Pflanze in dieBlüthe treibt. Einige geben der W u r z e l r i n d e

den Vorzug , weil sie saftreicher seyn soll.

Anwendung. Man legt das Stückchen Binde mit der innern Seite an die.vordere Seite des Oberarms, wo sich der Deltamuskel anheftet, klebt es mit zwei Klebpflaster-streifen an, legt ein Stückchen Wacbstaffet und eine Com-presse darüber, und hält das Ganze mit einer Binde abge-drückt fest.

Man läfst die Rinde so lange liegen, bis ein brennender Schmerz únd Bläschen neben der Rinde die gemachte W i r -kung anzeigen — ohngefähr 6 — 8 — 13 S.tunden. E r f o l g t die gewünschte W i r k u n g nicht, so legt man am A n f a n g e frilh und Abends, und wenn die Stelle roth g e w o r d e n , nur alle Tage , oder alle zwei bis drei Tage ein Stückchen auf.

Verband- Auf die gerötliete-Hautstelle legt man ein Stückchen Wachs taflet, um die Entzündung ungestört an-dauern zu lassen, darüber eine Compresse und eine Binde;

Um die Wirkung der Seidefbastrinde zu unterhalten, Wird es oft nöthig, neben her zuerst gerötheten Stelle ein

öö

zweites und drittes Stückchen aufzulegen und damit so lange fortzufahren , bis die Heilung erfolgt ist. _

Das Nichtentzünden der Haut liegt in-ihrer D i c k e , Un-empfindlichkeit, oder in der durch Alter und Austrocknen ihres wirksamen Stoffes — des princípium acre — b e r a u b t e n Rinde, oder in dem, dafs die Rinde zu locker auf der Haut lag. : . •

Alte Rinden oder harte Haut an älturen

Subjekten,«his-s e n länger in Berührung bleiben. . Z u heftige Schmerzen lindert kaltes Wasser,, zu

star-kes Brennen Bleiwasser. : -, ,

13. D i e B i l d u n g e i n e s F o n t a n e l l s . >

(Formatio foriiiculi.)

\ Unter der Bildung eines Fontanells verstellt ;man eine Verwundung der Haut und die Verwandlung dieser wunden Stelle in eine mehr weniger eiternde Wunde. :

Die Bildung eines Fontanells ist angezeigt: wenn map eine chronische absondernde Entzündung an'edlen irinern oder äufsern Theilen beschränken will, also hei chronischcn Entzündungen der Augen, Ohren , Lungen , hei Gelenkent-zündungen nach begonnener Eiterung,,,hei RückgrajsUrüm-mung, Enochenfrais der Wirbclhcine, hei anhaltendem Blutandrang zu Innern Organen, bei unterdrückten Blvn-Hüssen, hei Lähmungen, bei Flechten und hei-habituellen Geschwüren, um statt dieser gewohnten Absonderung zuerst eine künstliche zu erregen, und nach geheilten Geschwüren das Fontanell allrnählig sich schliefsen zu lassen ; wenn man zu früh geheilte Geschwüre, aus deren Heilung nachtheilige Folgen im Organismus entstanden sind, erneuern will ; eotl-lich wenn man in skrophulösen Subjekten dürch eine Eite-rung an der Oberfläche, Entzündungen innerer Organe ver-hüten und vermindern will.

Untersagt ist die Bildung eines Fontanells : bei sefir ma-gern Subjekten und grofscrEmpfindlichkeit-desKörpers, hei Neigung zu Bothlauf und Geschwüren, und bei hejftjgftn rasch verlaufenden Entzündungen.

Die wegen vielem und lockerem Zellgewehe geeignete-sten Stellen zur Bildung von Fontanellen sind am Arme Zwi-schen dem zweiköpfigen (m. biceps) und Deltamuskel (m. del-toideus), am Oberschenkel zwischen dem innern dicken (m, castus internus) und dem schlanken'Schenkelmuskel (m . g r a -eilis), am Unterschenkel zwischen dem zweiköpfigen Waden-muskel (m. gaslrognemius sice biceps cruris) und dem tiefen Wadenmuskel (m. soletis).

Um rom Kopfe, den Augen und den Ohren abzuleiten, setzt man es in das Genick oder hinter die Ohren ; um von der Brust abzuleiten, an die Oberarme oder zwischen zwei Rippen; bei Gelenkentzündungen zu beiden Seiten oder im ' ganzen Umfange derselben; bei Entzündungen der

Wirbel-säule mit Eiterung und gegen Rückgratskrümmung heben, die Dornfortsätze der Wirbelbeihe, mit der Vorsicht; die Häuf, welche jene deckt, unbeschadet zu lassen; bei Blut-andrang zu einem Organe an eine S t e l l e w e l c h e mit ihm im Gegensatze {Antagonismus) steht ; bei unterdrückten Blut-flüssen, möglichst nahe an den Theil , aus welchem der Blutflufs unterdrückt ist; bei Lähmungen auf den Verlauf der Nerven; beiPlechten und zu schnell geheilten Geschwü-ren auf dieselben.

. Die einfachste Methode ) Fontanelle zu setzen, ist die

•mit deraMesser oder durch den Schnitt. Bei messerscheucn Individuen nimmt man den Aetzstein (Lapis caustious) odor das Blasenpflaster, und mir wo man,zugleich sehr schmerz-haft und die Nerven erregend einwirken will, den Brenncylinder;,oder das Glüheisen.

-Um durch den Schnitt ein Forttanell zu bilden, macht man durch eine Hautfalte, oder mit schwebender Hartd ei-nen Einschnitt durch die Haut bis ins Zèllgewebe — 6 bis

12 Linien fang — nach der Stärke der beabsichtigten Ablei-tung, in diesen Einschnitt legt man ein rundes festes Kii-gelchen von Charpie hinein, und nähert die Wundrändor mit Klebpflasterstreifen so, dafs die Chafpie nicht austreten kann, sondern ziemlich hineiugedrückl; wird, legt eine Com-presse darüber, und befestigt Alles mit einer Binde, Char-pie ist zum ersten Verbände defswegen am zweckmäfsigstcn, weil sie am gelindesten die Eiterung einleitet ,, 'und man durch reizendere Mittel'leicht eine zu gröfse Entzündung er-regen würde.

Will man mit dem Aslzsieiri ein Fontanell Bildèn, so legt man auf die Stelle ein Zoll breites viereckiges Blebpila-ster mit einem kleinen Loche in seiner Milte ; in 'dieses legt man ein kleines-Stückchen Aetzstein, kleiner wië eine Linse, und darüber ein zweites Klebpilaster. Der' Aetzstein zci'-fliefst und ätzt einen hinlänglich gröfsen Schorf in 1L\ Stunden.

_ Nach Abäahme des Verbandes durchschneidet man den Schorf kreuzweise, trägt die Lappen mit der Schere im Todten ab, odér verbindet die Stelle mit»Digestivsalbö, bis der Schorf abfällt; und legt nun "einen fremden Körp'er, am besten Erbsen auf die Wunde, darüber 'eLwas 'Wachstaffet, eme Compresse, -uiul drückt sie mit einer Binde etwas fest an, oder man wartet mit der Einleguiig'd'er iirbson, bis

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ter dem Gebrauche erweichender Umschläge der Sehorf ab-gestofsen worden ist. • : -,, _

Man pflegt auch ein mit einem runden Loche versehe-nes Pflaster aufzukleben, und die Haut mit dem Àetzsteiu so lange zu reiben, bis sie einen Schorf bildet, und wenn dieser abfallt, die Erbsen einzulegen und durch einen drü-ckenden Verband festzuhalten.

Will man mittelst des Blasenpjlasters ein Fontanell bil-den , so legt man ein rundes, nach Bedarf grofses Blasen-pflaster auf die Stelle, entfernt die in eine Blase gezogene Oberhaut, klebt über die Stelle ein breites Klebpflaster, in dessen Mitte ein so grofses rundes Loch ausgeschnitten ist, als das Fontanell Umfang haben soll, und legt eine bis drei Erbsen oder Linsen auf die wunde Stelle, darüber ein bis zwei Klebpflaster8treifen, um ihr Verschieben zu vermei-den , dann ein doppelt oder vierfach zusammengelegtes Kar-tenblatt oder Wachspapier, oder auch nur ein Blatt Wachs-taffet oder Wachsleinwand, endlich eine nach dem Grade des nothwendigen Druckes dicke Compresse, und eine fest haltende Binde an, damit die fremden Körper ziemlich in die Haut eingedrückt werden.

Um den zweiten bis dritten Tag, wenn ohngefähr die Eiterung eingetreten ist, nimmt man den Verband'ab, und wenn der fremde Körper nicht hinlänglich Beiz verursacht, so legt man zwei oder drei oder mehr reizende ein, näm-lich: unreife kleine Pomeranzen, oder Kügelchen von En-zianwnrzel, und wiederholt denVerband ein- bis zweimal clcs Tages.

Ohne eine abzehrende Eiterung auch im gesundesten Subjekte zu erregen, kann man kaum mehr, als höchstens 10 Erbsen in irgend ein Fontanell legen.

Eine zu heftige Entzündung mindern kalte, bleihaltige Ueberschläge.

Wird das Fontanell durch zu geringen Druck des Ver-bandes scich|, so drückt man die Erbsen mehr hinein, oder ätzt etwas mit dem Höllenstein.

Will man das Fontanell heilen, so legt man allmählig weniger und kleinere Körper, endlich gar nichts mehr ein, und vorbindet etwas lockerer.

H a t m a n mit dem Glüheisen oder dem Brennefinder auf

die unten angegebene Weise einen Schorf gebildet, um ein fontanell zu setzen, so wartet man entweder die Lösung desselben von der Natur ab, oder beschleuniget sie durch fleifsig aufgelegte Digestivsalbc und erweichende Umschläge, und legt nachher auf die Wunde die zur Unterhaltung der

Eit^ynqg gewählten fremden Körper, •

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