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Bei Lähmung der Gliedmafsen

In document Die chirurgischen Operationen (Pldal 94-97)

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• Der Senfteig reizt die Haut, die Gefäfse und Nerven, ruft eine oberflächliche Entzündung und eine Steigerung per; Kräfte im Allgemeinen hervor, vermehrt die Thätigkeit der Nerven, leitet dadurch Entzündungen , Schmerzen und Krämpfe von andern Thailen ab, und macht die Haut zur Ausdünstung und zu Krisen geneigt. Anfangs erregt der Senffeig brennendp Schmerzen,, dann macht er eine Rothe, und endlich zieht er selbst eine Blase, die heftig brennt, und gewöhnlich. etwas schwer heilt, in, manchen Fällen hartnäckige Geschwüre bildet, und die Haarzwiebeln zer-stört.

• Anzeige* Der S.enfteig findet seine Anwendung:

Bei jnnern Entzündungen mit grofser Empfindlichkeit, wenn die Deftigkeit der Entzündung durch Blutentlee-rungen, Abführmittel und Blutegel ziemlich gehrochen und man keine Blutentleerung mehr für nöthig erachtet.

3. Bei äui'sern Entzündungen, wenn sie plötzlich zu in-ner» Organen überspringen (Meiaachematismus), z. B.

wenn der Rothlauf vom Gesichte zum Gehirn, zu der Blase oder zu den Nieren tritt.

3. Bei Schlagflufs nach den nöthigen Blutentleerungen.

4. Bei heftigem anhaltenden Abweichèn und Erbrechen, 5. Bei plötzlich unterdrückten Schweifsen, schnell

un-terdrückter monatlicher Reinigung oder gestocktem Kindbcttflnfs, um sie wieder in Gang zu bringen.

b. Bei Hautausschlägen, um ihren Ausbruch zu befördern.

7. Bei Nervenfiebern mit Irrereden oder Krämpfen (febris

DarmKanal, zwischen der Gebärmutter und den B r ü s t e n , , z w i -schen'dem Magen und dem Kopfe ist, so dürfte durch

Kennt--nifs der nähern Beziehung einzelner Organe zu einander uns-' mehr Sicherheit in der Behandlung der Krankheiten, in der Anwendung der Gegenreize überhaupt, und der genannten

Mittel insbesondere erwachsen. . . . Man weiß z. B . , dafs unter vermehrter oder auch nur

hergestellter Hautausdünstung der Durchfall leichter aufhört, daß schon Hippokrates Zuggläser oder sogenannte trockene Schröpfköpfe auf die Brüste l e g t e , um die Mutterblutilüsse zu stillen, dafs zurückgetretene Hodenentzündungen sich leicht auf die Ohrspeicheldrüsen werfen, auch dafs beiBIut-flüssen aus den Lungen kalte üeberschläge auf die Geschlechts-theile sehr nützlich sind, dafs bei Krankheiten des Gehirns, der Magen weicher wird, und die Verdauung verloren geht, dafs zuweilen Krankheiten von unterdrückten Blutungen we-der den Awe-derlässen , noch we-der Anwendung von Blutegeln weichen, sondern hartnäckig bestehen, bis entweder v o n demselben Organe, aus welchem der gewohnte Blutflufs un-terdrückt ist, oder aus. einem nahe gelegenen, oder einem, in besonderer Beziehung mit ihm bestehenden, eine Blut-entleerung .Statt findet. ... :

Die Stelle der Anwendung. Um mit dem Senfteige z. B . vom Kopfe abzuleiten, legt» man ihn , im Falle man voraus-sieht, dafs seine Anwendung wiederholt nöthig seyn wird, zuerst auf die beiden Fußsohlen, dann auf die Waden oder an die innere Seite dqr Unterschenkel, nachher auf die innere Seite der Oberschenkel, der O b e r a r m e , endlich z w i -schen die Schultern.

Glaubt man bei leichteren Graden von Blutandrang zum Kopfe oder bei geringen Kopfschmerzen mit einem Senfteige auszureichen, so legt man ihn sogleich zwischen die S c h u l -terblätter. Um leichtere Entzündungen vom A u g e abzulei-ten, legt man ihn hinter die O h r e n ; um von der Brust ab-zuleiten, zwischen die Schultern oder auf das Brustbein.

Um mit. dem Senfteige von der Gebärmutter oder von den Eierstöcken eine Ableitung zu bewirken, legt man ihn in.

Form von Strumpfbändern an die Unterschenkel, und dann an die Oberschenkel; bei Abweichen'ah den Unterleib, bei

anhaltendem Erbrechen in die Magengrube.

Bei zurückgetretenen Entzündungen legt man den S e n f -teig auf die Stelle, welche die Entzündung verlassen hat, bei Nervenfiebern mit Irrereden auE die F u ß s o h l e n , an die innere Seite des Unterschenkels, des O b e r s c h e n k e l s , des Oberarms , endlich ins G e n i c k ; bei Rheumatismus dar G e -lenke etwas.von ihnen entfernt, bei reinçn

Nervenschmer-12.

zen auf deu Verlauf der N e r v e n , b e i Lähmungen auf die Stellen , an welchen die meisten Nerven., und 'méhr ober-flächlich verlaafen.

Die Gröfse des Senfteiges ist verschieden, v o n der Breite eines Kreuzers bis zur Breite einer Hand.

Die Dicke des aufzustreichenden Teiges richtet sich nach der nöthigen Schnelligkeit der Wirkung und nach der Em-pfindlichkeit der Haiitstelle; bei Kindern.und zarter Haut streicht man ihn so dielt, wie ein Federkiel, bei Erwachse-nen doppelt so dick.

Anwendung, Man streicht den Senfteig auf eine Com-presse länglich oder rund auf, legt ihn unmittelbar auf die Haut,- oder wenn diese zu empfindlich ist, und man eine zu starke Wirkung befürchtet, über ein Nesseltuch, oder auf ein Stück feinen alten Batist, und bindet ihn mit einer' zu-sammengelegten Serviette an den Theil fest.

Will man in alten Subjekten mit wenig empfindlicher ' Haut schnell eine sichere und hinreichende Wirkung vom Senfteige haben, so setzt man ihm gestöfseneri Pfeffer,' Kochsalz, Salmiak, geschabten Meerrettig und sehr starken Essig ZU. . ' . . . ; > ; , : : : : . . . Man läfst den Senfteig im Allgemeinen so lange liëgen, bis der Kranke ein Brennen fülvlt, oder die Stelle roth ist, dann weicht man ihn mit warmem Wasser auf, trocknet die Stelle ab, belegt sie mit einer einfachen trockenen, oder, wenn man die brennenden Schmerzen kühlen und lindern will, mit einer mit Bleiweifssalbe ('ung. Satumij, Butter oder Milchrahm bestrichenen Compresse ; nnd wenn der Häut-reiz noch ferner zu unterhalten ist, so legt man einen neuen Senfteig auf eine andere Stelle. " '

Ua der Senfteig nicht überall, oder nicht schnell genüg vorräthig ist, so pflegt man äuf dem Lande eine frische Knob-lauch- oder Zwiebelwurzel zu. zerdrücken und besonders Kindern auf die Haut zu legen, oder frischen Kren Zu scha-ben odor in Scheischa-ben zu schneiden, und auf die Haut zu legen.

Man hat auch Dünste von heifsem Wasser, die überall und schnell zu haben sind, auf eine Hantstelle geleitet, und diese roth gemacht, oder die Oberhaut in Blasen g e z o g e n ; auch hat man zusammengelegtes Fliefspapier blofs in heifses Wasser getaucht und aufgelegt.

Ein sehr schnell rothmachendes und durch seine länge-re Wirkung auch Blasen ziehendes Mittel ist die Essigsäulänge-re (acidum • aceticum roncentfalum siç>e acelum radicale)' mit ei-nem. Comprefschen auf die Haut gelegt; nicht so sehr bei Entzündungen, als bei Scheintod, bei plötzlichem Krampf, hei Brustbeklemmung und Rheumatismus ein sehr bewährtes'

Mittel.

Neuerlich hat man das Nesseln, oder das Peitschen mit Brennnesseln (urlipatio) — ein altes Mittel gegen Lähmung und Impotenz— um einen zurückgetretenen Scharlach oder Rothlauf wieder auf die Haut zu rufen, und um Lähmungen z u heilen, wieder mit Glück angewandt.

Hedems hat das Nesseln gegen Lähmungen der unter a Gliedmafsen mit Erfolg angewandt. Gr. und W . J. IX. 388.

Ist auf die Anwendungeines rothmachenden Mittels eine zu heftige Entzündung erfolgt, so wendet man aufser einem milder^Oel, frischer Butter oder Rleiweifssalbe, auch C'om-pressen mit kühlem Goulard'sehen Wasser (Aqua cegeto - mi-nerait s Goxdardi) zu grofser Linderung an.

10. Die A n w e n d u n g d e s B r e c h w e i n s t e i n s

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