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Der Typ "Merkmal Hierarchie"

In document Anne-Elisabeth Otto (Pldal 195-200)

die Relationsbedeutung

5.7 Der Typ "Merkmal"

5.7.7 Der Typ "Merkmal Hierarchie"

5.7.7.1 Grundsätzliches

Die Angabe des im Rahmen dieser Untersuchung als "Hierarchie" bezeichneten Charakteristikums dient der genaueren inneren Gliederung einer Gruppe gleichran-giger Verwandter von Ego durch deren Aneinanderreihung, wobei als zugrundelie-gendes Ordnungsprinzip die Chronologie der Geburten aller Beteiligten fungiert: der

"erste" ist identisch mit dem "erstgeborenen" usw. ,1 9 5 Eine derart motivierte Abstu-fung der Verwandten kann ebenso als Bekundung ihres relativen Alters interpretiert werden (erstgeborener 'ältester', zweitgeborener 'Zweitältester' ... letztgeborener 'jüngster'). Jedoch stellt hier nicht (wie in Kap. 5.7.4 "Merkmal relatives Alter") das Alter Egos oder das eines Ego und Alter verbindenden Verwandten die Bezugsgröße dar, sondern das Alter derjenigen Person(en), die zu Ego im selben Verwandtschafts-verhältnis wie der jeweils Benannte steht (stehen).1 9 6

Obwohl Streuung und Qualität der vorgefundenen sprachlichen Belege das Merkmal "Hierarchie" als eine nicht unwesentliche Ergänzung bestimmter Verwandt-schaftstermini ausweisen, hat das Bedürfnis nach seiner expliziten Formulierung nur einige wenige Komposita hervorgebracht: die, bedingt durch außersprachliche Faktoren, höchst selektive Markierung lediglich eines einzelnen Denotats nach dem relativen Moment seiner Geburt (und auch die nicht über einen gewissen festen Punkt der Zählung hinaus) setzt der Fruchtbarkeit dieses Kompositionsmodells von vornherein enge Grenzen.

5.7.7.2 Paraphrase und Repräsentanten

Bei den Zusammensetzungen des Strukturtyps "Hierarchie plus Verwandtschafts-terminus" übernimmt die hintere Konstituente die Benennung eines Verwandten, den die vordere (meist unter Präzisierung seines genauen Standorts auf der Skala der Geburtenfolge) als gegenüber einem oder mehreren weiteren Verwandten desselben

1 9 5 Nicht unter die Vertreter des Typs "Merkmal Hierarchie" gehören demnach jene

zahlreichen zusammengesetzten Verwandtschaftsnamen, deren A-Konstituenten zwar als Ordinalia daherkommen, aber einen anderen Zweck zu erfüllen haben als ein Merkmal anzuzeigen, wie unschwer daran zu erkennen ist, daß sich der durch die B-Konstituente bezeichnete Verwandte mit dem durch das Kompositum AB gemeinten bloß in Ausnahmelallen (bei Zusammensetzungen mit első-) deckt. Diese Determinanten (első-, másik-, másod(ik)-, harmad(ik)-, negyed(ik)-, ötöd-) bemessen nach einem besonderen Schema die graduelle Entfernung einiger linearer und collateraler Verwandter zu Ego (cf.

Goodenough 1965.270).

1 9 6 cf. die Translate zu elsőszülött 'férfi magzat, ki fitestvérei között legidősb' (CzF), öreg fia

'idösebbik fia', utósziilött 'vmely családban legifjabb gyermeke' (Ball.Telj), 'két v. több testvér között a legiljabb' (EKsz)

Ranges früher oder später zur Welt gekommen näher schildert. Die zugehörige Paraphrase lautet "ein AB ist ein B, und zwar ein A" bzw. "y ist AB von x = y ist B von x, und zwar ein A", wobei der inhaltlich exakten Umschreibung der Komposita halber A-Konstituenten in der Gestalt einer Ordinalzahl oder des Adjektivs utó-('letzt-') noch um den Zusatz "-geboren" zu komplettieren sind und öreg- der Wiedergabe in Komparativform ("älter") bedarf.

Den Repräsentanten des Kompositionstyps "Merkmal Hierarchie" sind diese neun Verwandtschaftsbezeichnungen zuzurechnen:

191. előfi(ú), 192. előszülött, 194. elsőszülött (1), 195. első szülött fia, 196. első szülött leány, 255. Iiarmad(ik)szülött, 423. másodszülött, 542. öreg fia, 723.

utószülött.

5.7.7.3 Zeitliche und textsortenspezifische Verteilung

Das schon sehr frühe Auftreten des ersten zwecks Aussage zur Rangstufe des Verwandten bezüglich seiner Geburt zusammengesetzten Terminus (etwa um die Wende zum 15. Jahrhundert) dokumentiert das Charakteristikum der "Hierarchie" als eines der ältesten, um die ein Verwandtschaftsname zum (De)Kompositum erweitert werden kann.

Gut die Hälfte der seither in dieser Absicht erzeugten Zusammensetzungen ist bis heute im ungarischen Wortschatz gegenwärtig. Von einer "Produktivität" des Kompositionstyps "Merkmal Hierarchie" läßt sich inzwischen freilich nurmehr äußerst bedingt sprechen (cf. dazu das anschließende Kapitel "Entstehung und Entwicklung").

Begegnen die Erstbelege anfangs in religiöser und säkularer Literatur, so sind es später (abgesehen von einem vereinzelten Regionalismus) allein Wörterbücher der Standardsprache, in denen die Repräsentanten des hier untersuchten Strukturmusters

-häufig durch stilistische Markierung oder ausführlichere Explikationen als ebenso in der Rechtssprache gebräuchliche Ausdrücke gekennzeichnet - erstmals erscheinen.

Auch der Blick auf die textsortenspezifische Streuung mehrfach (also verschiedenen-orts) registrierter Komposita zeigt, daß fast sämtliche Verwandtschaftsbezeichnungen, die nach dem Bildungstyp "Hierarchie plus Verwandtschaftsterminus" entstanden, gleichermaßen zur fachlich eindeutigen Konkretisierung juristisch relevanter Sachver-halte wie zur Verwendung in schöngeistigem Schrifttum und alltäglicher Kommuni-kation geeignet sind/waren, daß mithin bei ihnen von einer festen Bindung an eine spezielle Kategorie Text bzw. an eine bestimmte Sondersprache nicht die Rede sein kann.

5.7.7.4 Entstehung und Entwicklung

Dem Aufkommen des Kompositionsmusters "Merkmal Hierarchie" liegt ganz offensichtlich das Bedürfnis zugrunde, unter den direkten Deszendenten, den Kindern

(die von allen Verwandten als einzige eine derartige Charakterisierung erfahren) nach deren relativem Alter - hauptsächlich, aber nicht nur (cf. Tárkány Sziics 1981.430) wegen ihrer an dieses geknüpften Position in der Erbfolge - explizit differenzieren zu können. Es nimmt daher nicht wunder, daß zunächst über Jahrhunderte hinweg aus-schließlich das unter diesem Aspekt besonders prominente E r s t g e b o r e n e mit Hilfe einiger zusammengesetzter Bezeichnungsvarianten (előfi(ú), előszülött, elsőszülött, első szülött fia, első szülött leány) als solches kenntlich gemacht w u r d e .1 9 7

Der Umstand, daß diese Termini nicht - wie angesichts ihrer juristischen Signifikanz vielleicht zu erwarten wäre - in rechtswissenschaftlichen, sondern in lite-rarischen Texten "debütieren", ist darauf zurückzuführen, daß sich die mit admini-strativen und juristischen Angelegenheiten Befaßten bis weit ins 19. Jahrhundert hinein des Lateinischen als Amtssprache bedienten. Wenn dennoch bereits frühzeitig eigene ungarische Äquivalente für den primogenitus existierten, so sicher deshalb, weil die pointierte Hervorhebung eines Kindes als Erstgeborenes neben rechtlichen (offiziellen) zuweilen auch nicht zu unterschätzende emotionale (private) Motive haben konnte und kann.

Diese ältesten Repräsentanten des Strukturtyps "Hierarchie plus Verwandtschafts-terminus" entwickelten sich vermutlich auf syntaktischem Wege, durch die allmäh-liche Verschmelzung ihrer zuvor im Satz wiederholt miteinander kombinierten Konstituenten, wobei jedoch zumindest für előfifú), előszülött und elsőszülött alternativ ebenso die Entstehung als unmittelbare Lehnübersetzung zu lat. primo-genitus möglich scheint.1 9 8

Von wesentlich später, aus dem 19. Jahrhundert, datieren die Bezeichnungen für den Zweitgeborenen (másodszülött), den Drittgeborenen (harmad(ik)szülött) sowie den Letztgeborenen (utószülött). Nicht völlig unlogisch entspricht hier die Chronolo-gie der respektiven Erstbelege ihrer inhaltlichen Reihenfolge (zweit-dritt-letzt), was Rückschlüsse auf die relative Bedeutsamkeit dieser Termini für den damaligen ungarischen Wortschatz zuläßt. Die gezielte Benennung eines Kindes als "letzt-geborenes" geschieht übrigens nicht allein als Kontrapunkt zu der des erstgeborenen, sondern besitzt daneben wie diese eine affektive Komponente1 9 9 und mitunter einen durchaus realen Hintergrund, nämlich in dem Fall, wo das Erbe (ganz oder in Teilen) rechtmäßig direkt an den Jüngsten geht (Minorat, Juniorat, Ultimogenitur, cf. M N L s.v. legfiatalabb fiú joga).

Ihre Fundorte wie ihre von Beginn an spatienfreie Graphie unter Verzicht auf das Hervorhebungszeichen ("kiemelő jel", TESz) -ik bei másod-lharmad- und

insbeson-1 9 7 cf. dt. Stammhalter, Erstling

1 9 8 wie schon fünfzig Jahre vor den beiden letzteren egyszülött dem lat. unigenitus

nach-empfunden worden war (cf. Kap. 5.7.8.2 , "Merkmal Singularität").

1 9 9 cf. die seinen innerfamiliären Sonderstatus unterstreichenden speziellen Ausdrücke wie dt.

Nesthäkchen, (Nest)Küken, Benjamin; ung. fészekfentő, írmag (diese und andere bei Lörinczi 1980.125).

dere ihr Kompositionsmotiv (die Erzeugung weiterer den Rang des Kindes nach der Geburtenfolge bekundender, oft als Ersatz f ü r die mittlerweile wegen der Änderung der Amtssprache nicht mehr im selben U m f a n g wie bis dahin tauglichen lateinischen Fachwörter gedachter Zusammensetzungen) weisen die drei besagten Verwandt-schaftstermini als Analogiebildungen nach dem Muster der bewährten Benennungen für den Erstgeborenen aus.

Gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts wird als vorläufig letztes derartiges Kompositum das ausgesprochen untypische öreg fia aufgezeichnet (Details dazu im nächsten Kapitel).

Abschließend sei kurz erwähnt, daß auch die Termini für die Enkel nicht selten mit dem Vermerk "erster", "zweiter" usw. (im Sinne von "erstgeborener", "zweitge-borener") versehen werden (első unoka, cf. ErtSz s.v. nagymama; második unoka, cf.

SzlavSz), doch standen/stehen einer definitiven Verfestigung dieser Syntagmen zu (den "numerativ einordnenden"2 0 0 Bezeichnungen für die Kinder vergleichbaren) Zusammensetzungen neben dem hier schwächer ausgeprägten Benennungsbedürfnis außerdem die teils vormals (standardsprachlich und dialektal), teils heute noch (auf regionaler Ebene) dokumentierten anderen Bedeutungen von elsőunoka ('Enkel (ersten Grades)', i.e. cc; 'Cousin/e (ersten Grades)', i.e. PSc) und másod(ik)unoka ('Urenkel' ('Enkel zweiten Grades'), i.e. ccc, 'Ururenkel', i.e. cccc; 'Cousin/e zweiten Grades', i.e. PPScc) entgegen.

5.7.7.5 Die Träger des Merkmals "Hierarchie"; Interferenzen

Das Charakteristikum der "Hierarchie" wird - dem Z w e c k der Information entsprechend - möglichst unmißverständlich, vor allem durch Ordinalzahlen transportiert, spezifischen Kennzeichen "rechtssprachlichen Präzisierungsgefühls"

(Blochwitz 1965.85). Als Merkmalträger fungieren im einzelnen die Lexeme elő-, első-, első szülött-, öreg-, másod-, harmad-, utó-.

elő- (nur in Zusammensetzungen 'erste/r/s') begegnet in den beiden frühesten Verwandtschaftsnamen für das älteste Kind (előfi(ú), előszülött). Ihr Vorkommen läßt sich über einen längeren Zeitraum hinweg verfolgen, an dessen Ende im ausgehenden 19. Jahrhundert die jüngsten überliefernden Wörterbücher durch Stilbewertungen wie 'altertümlich' (CzF) oder 'Archaismus' (Ball6, 1890) bei előszülött bereits deutlich vom drohenden Verschwinden dieses Terminus aus dem Sprachgebrauch künden.

első- ('erste/r/s') ist als Bestimmungswort an der Genese von elsőszülött, der um weniges später bezeugten Variante zum eben erläuterten előszülött, beteiligt.

Nach Jahrhunderten der Koexistenz wird indes irgendwann die Verfügbarkeit zweier fast identischer Termini für entbehrlicher Luxus erachtet: elsőszülött gewinnt

2 0 0 DtWb 4, 1991.706

dann allmählich die Oberhand über das anscheinend eher verzichtbare elöszülött201

(cf. CzF) und bleibt schließlich als alleiniger zusammengesetzter Terminus für das Erstgeborene bis in die Gegenwart Element des ungarischen Lexikons.

elsőszülött ist wie elöszülött (und im weiteren másodszülött, harmadszülött und utószülött) dreifach motiviert: neben ihrer Rubrizierung unter die Repräsentanten des Kompositionstyps "Hierarchie plus Verwandtschaftsterminus" (die auf einer Verknüpfung von első- ('erste/r/s') mit -szülött ('Kind') zu elsőszülött ('erst(geboren)es Kind (jmds)') aufbaut) bietet sich für diese Bezeichnung zudem eine Einschätzung als sekundärer Verwandtschaftsterminus an, d.h. im konkreten Fall als substantiviertes Adjektiv (elsőszülött 'erstgeboren' aus első- ('erste/r/s') plus -szülött, dem Partizip II zu szül 'gebären'), das durch die Ergänzung um ein Possessivsuffix behelfsweise zur Benennung eines Verwandten genutzt werden kann (elsőszülött(em) '(mein) Erstgeborenes').

Auf letzterer Auslegung basiert auch die moderne2 0 2 literatursprachliche Neuinterpretation von elsőszülött als 'Ahn', mit dem Unterschied, daß jetzt nicht eine kleinere Gruppe gleichrangiger Verwandter von Ego (etwa seine Kinder) die Bezugs-größe bei der Bestimmung des Bezeichneten als "Erstgeborener" bildet, sondern die Gesamtheit aller seiner Verwandter und Ego selbst.2 0 3 Im Kontrast zu seiner wesent-lich älteren Lesart als 'erst(geboren)es Kind' ist jedoch diese Sinndeutung für elsőszülött überaus unkonventionell und wird daher bloß bei adäquater kontextueller Unterstützung auf Anhieb korrekt erfaßt.

Strenggenommen entspricht also das Kompositum elsőszülött 'Ahn' nicht den in Kap. 3.1 aufgelisteten Kriterien für die Akzeptanz einer Zusammensetzung unter das zu analysierende Wortmaterial, da seine B-Konstituente -szülött hier höchstens der Gestalt nach, nicht aber inhaltlich eine Verwandtschaftsbezeichnung verkörpert, es mithin überhaupt keinen Verwandtschaftsnamen birgt. Als Erscheinungsform einer

-wie oben erfolgt erklärbaren - zusätzlichen semantischen Ausrichtung eines genuinen Repräsentanten des Strukturtyps "Hierarchie plus Verwandtschaftsterminus" verdient es an dieser Stelle dennoch ein gewisses Maß an Beachtung.

2 0 1 Dazu mag beigetragen haben, daß elő seit dem 16. Jahrhundert hauptsächlich in der

Be-deutung 'Vor-' (lat. pro-, prä-) bei der Bildung einer großen Zahl von Komposita nach lateinischem oder deutschem Muster aktiv ist (cf. TESz). Mit dt. Vorkind dürfte elöszülött freilich nichts zu tun haben (cf. DWB. Vorkind 'Kind aus früherer Ehe' ... 'uneheliches Kind' ... "Ganz anders braucht es Jean Paul zur Bezeichnung des Gatten, insofern er früher -da ist als -das erste Kind der Frau.").

2 0 2 ÉrtSz

2 0 3 cf. ähnlich die Zusammensetzungen vom "Typ törzsapa" ('Stammvater', Kap. 5.8.8), wo

die vordere Konstituente statt des sonst bei den Soziativkomposita üblichen einzelnen Ego und Alter verbindenden Verwandten das vollständige Kollektiv (den "Stamm") nennt.

Drittens endlich ließe sich elsőszülött als reduziertes Trikompositum2 0 4 begreifen, d.h. als - ganz offensichtlich aus lautlichen Gründen - verkürzte Variation von

* elsőszülöttszülött 'erstgeborenes Kind' (> elsőszülött 'erstes Kind' bzw.

'Erstgeborenes').

másod- ('zweite/r/s') tritt nach dem Beispiel von elő- und első- vor -szülött, allerdings erst erheblich später als diese (während des 19. Jahrhunderts). Zeugnisse für den Gebrauch von másodszülött finden sich bis zum heutigen Tag.

Dasselbe gilt, mit einer zeitlichen Verzögerung von ungefähr dreißig Jahren gegenüber másod-, für liarmad- ('dritte/r/s') bzw. harmadszülött.

Über die "Drei" hinaus zielt keiner der Repräsentanten des Typs "Merkmal Hierarchie"2 0 5, sei es weil die Zahl der Familien mit mindestens vier Sprößlingen nicht so groß ist, daß zur eventuellen Markierung weiterer Kinder als "soundsovielte"

ihrer Eltern vorsorglich zusammengesetzte Termini im Wortschatz bereit gehalten werden müßten, sei es weil nach dem dritten ohnehin nur mehr das Letztgeborene (Jüngste) als der Erwähnung wert anerkannt ist. Zur Benennung eines vierten, fünften usw. Kindes bleibt natürlich bei Bedarf immer die syntaktische Fügung.

Neben den angeführten Ordinalzahlen wirken hier außerdem zwei vergleichbar unmißverständliche Adjektive als Informationsträger.

első szülött- ('erstgeboren', ?'erstes Kind') übernimmt in den erstmals um die Wende zum 17. Jahrhundert in narrativen Texten dokumentierten Verwandtschafts-bezeichnungen első szülött fia und első szülött leány die Aufgabe, das Charakteri-stikum der Hierarchie zu vermitteln. Bei diesen Termini handelt es sich um recht lockere Verbindungen, deren völlige Verfestigung zu Komposita noch aussteht, die aber andererseits aufgrund ihrer Formelhaftigkeit - trotz bloß weniger im Korpus erfaßter Belege - auch nicht mehr als reine "Zufallsprodukte" zu betrachten sind.

Mit einiger Wahrscheinlichkeit müssen sie - wie durch die Einordnung in dieses Kapitel geschehen - als Verknüpfungen des Bestimmungsworts első szülött- ('erstge-boren') und eines als Grundwort fungierenden Verwandtschaftsterminus gedeutet werden, wobei első szülött- eine komplettierte Variante zu első- darstellt, die präzise Auskunft darüber erteilt, in bezug auf was der Bezeichnete der "erste" ist.

Da első szülött jedoch ebenso das 'erst(geboren)e Kind' meinen kann (cf. oben), lassen sich die beiden betreffenden Termini unter Umständen daneben als nach dem Kompositionstyp "Merkmal Sexus in der hinteren Konstituente der Zusammen-setzung" konstruiert interpretieren, also gebildet aus első szülött- ('erstes Kind jmds', 'Erstling') plus -fia ('männlich')l-leány ('weiblich') zu első szülött fia ('männlicher

2 0 4 cf. dazu die Erläuterungen bei fivér, lányver, nővér (Kap. 5.7.2.2.5 , "Merkmal Sexus")

und bei vénlány (Kap. 5.7.6.6 , "Merkmal Zivilstand").

2 0 5 anders die Komposita, bei denen die Ordinalia den Entfernungsgrad zwischen Ego und

Alter zum Ausdruck bringen (cf. Kap. 5.9.2 , "bedeutungsverdichtende Komposita", Typ I).

In document Anne-Elisabeth Otto (Pldal 195-200)