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beschriebenen Konditionen in das Korpus akzeptiert wurden, beträgt 644. die der sie konstituierenden Simplizia 8 0 und Ableitungen 120 (davon etwa zwei Drittel

In document Anne-Elisabeth Otto (Pldal 68-76)

3 Dokumentation: Sammlung und Aufbereitung des Wortmaterials

3.1 beschriebenen Konditionen in das Korpus akzeptiert wurden, beträgt 644. die der sie konstituierenden Simplizia 8 0 und Ableitungen 120 (davon etwa zwei Drittel

Verwandtschaftsbezeichnungen).

Diese zunächst gewaltig anmutende Zahl relativiert sich, wenn man bedenkt, daß hier Angaben aus einer Spanne von 800 Jahren ohne Einschränkungen wegen ihrer etwaigen regional- oder sondersprachlichen Okkurenz berücksichtigt wurden. Wie ein Blick in das DWB beweist, ließe sich f ü r das Deutsche eine ähnliche Menge anhäufen (cf. dazu die Stoffsammlungen bei Ruipérez 1984, Jones 1990).

Jedes der 764 L e x e m e wird in einem separaten Wortartikel innerhalb eines der Arbeit angefügten Referenzteils präsentiert. Einheitlich autbereitet vermitteln diese in kompakter Form die f ü r die Untersuchung erforderlichen Informationen, was sowohl den schnellen Vergleich einzelner Belege und Daten untereinander als auch eine ökonomische, m.a.W. Redundanzen vermeidende Gestaltung der übrigen Kapitel erlaubt.

Der Aufbau der Wortartikel orientiert sich an den relevanten Auskünften, deren W e s e n und Ausführlichkeit wiederum an den Zielen der Studie (cf. Baunebjerg Hansen 1988.196).

Erwähnung finden:

- Laufende Nummer und Lemma

- Zeitpunkt und Quelle der ersten Bezeugung - ggf. von der des L e m m a s divergente Graphie - Bedeutung mit Notation

- ggf. sonstige Angaben wie Jahr und Ort der letzten Dokumentation, 'stilistische Markierung, Anmerkungen und Verweise.

8 0 Zur Definition von "Simplizia" in dieser Arbeit cf. Kap. 4.1 .

Das Lemma wird nach einer laufenden N u m m e r , durch Unterstreichung und Fettdruck hervorgehoben, dem Wortartikel vorangestellt.

Die respektiven Lemmata treten dabei fast ausnahmslos ohne Possessivsuffix8 1 auf, und zwar in der "engestmöglichen" Schreibung; diese entspricht also derjenigen in den zitierten Quellen, die die wenigsten Spatien zeigt.

Die Anordnung der Wortartikel im Referenzteil richtet sich im großen und ganzen nach der alphabetischen Reihenfolge der Lemmata. Abweichungen waren dann statthaft, wenn es sinnvoll schien, Termini mit identischer A-Konstituente nicht durch ein kompromißloses Einhalten des Alphabetisierungsprinzips zu weit voneinander zu trennen. So schließt etwa an jóapa jótestvér an (hinterher die Gruppe der sieben Komposita mit jobb-), ähnlich bei más- / mási- / másik-, meny- / menyasszony- / menyecske-, vő- / vőlegény-.

Ferner wurden die Varianten férfi - férfiú, fi -fiú, harmad - harmadik, lány - leány, másod - második, messze - messzi, negyed - negyedik, szüle - szülő jeweils als dasselbe Wort behandelt, d.h. die Zusammensetzungen mit diesen Lexemen als Erstglied wurden nach ihrer B-Konstituente alphabetisiert: daher steht z.B.

leánymaradék vor lánynéne. Auf diese Art ließen sich nach Wunsch Verwandt-schaftsnamen, die in beiden Gestalten vorliegen {lánytestvér - leánytestvér) in einem Wortartikel (l(e)ánytestvér) bündeln.

Sonderregelungen wie die oben aufgezählten verursachen jedoch nicht allzu gravierende Brüche, so daß der Referenzteil auch dem nicht-ungarischsprachigen Be-nutzer zugänglich ist, der die veränderte Disposition ja nicht unmittelbar logisch nachvollziehen kann.

Der genannte Zeitpunkt/Zeitraum informiert über den M o m e n t der frühesten Dokumentation des Lemmas. Dabei orientiert sich die Darstellung der Daten weitestgehend an der des TESz. Näheres dazu cf. bei den "Hinweisen zum Aufbau des Referenzteils" im Anhang.

Danach erscheint in Klammern gefügt die Quellenangabe. Die Quellen werden ex usu um der Ökonomie willen durch Siglen verkörpert, deren Auflösung das Ende des Referenzteils bildet und die ebenfalls sehr eng denen des TESz folgen: dort gebrauchte Siglen wurden übernommen, dort fehlende nach seinem Muster neu konzipiert. Näheres dazu cf. bei den "Hinweisen zum Aufbau des Referenzteils" im Anhang.

Von der des Lemmas abweichende graphische Varianten eines Lexems in den Quellen sind im Wortartikel bloß dann erwähnt (und zwar kursiv hervorgehoben), wenn

- die Reproduktion der Identifizierung des Wortes am Fundort dient (bei stark kontrastierender Optik) oder wenn

Cf. allerdings Vincze, der solche Verwandtschaftsbezeichnungen mit "nonsense forms"

kommentiert (1978.115f.), anders dagegen Kambe 1978.53.

- dieser Unterschied in der Zusammen- bzw. Getrenntschreibung eines Kompositums besteht (hier wird für beide Varianten Zeitpunkt und Quelle der ersten Bezeugung aufgelistet).

Bei Divergenzen zwischen der Graphie der Primärquelle und der der referierenden Sekundärquelle ist im Wortartikel die der Primärquelle angeführt, etwa bei Belegen des SzT, wo häufig die durch Spatien getrennten Lexeme der Originalzitate ohne Begründung durch Zusammenschreibung und/oder Bindestrich zu Komposita gemacht werden und in dieser Version als Lemmata figurieren.

Nur die Bedeutungen begegnen im Wortartikel, die für die Untersuchung wesent-lich sind (nicht aber z.B. 'Pflegerin', 'Nonne' f ü r nővér 'Schwester'). Hat ein Lemma an der bewußten Stelle zwei potentielle Bedeutungen, werden diese Alternativen nebeneinander genannt.

Die Korrelate erfahren (zunächst) keine Standardisierung, sie verbleiben vielmehr so, wie sie in den jeweiligen Quellen auftreten; es finden daher im Referenzteil verschiedene Explikationsformen Verwendung:

- Einzelwörter (fremdsprachliche Translate oder ungarische Synonyme)

- Wortgruppen/Satzfragmente (Paraphrasen mit Genitivattribut, Adjektivattribut oder in Gestalt von Relativsätzen)

- vollständige Sätze (in denen das Lexem definiert oder beispielhaft benutzt wird).

Alle diese Äquivalenztypen können außerdem in Kombination miteinander erscheinen.

Manchmal, nämlich bei weiträumigen Textverflechtungen (MNL, LevT), der Interpretation von Paradigmen unterschiedlichster Art (TMüsz.mell u.a.) oder der Ausschöpfung eines "stb." ('usw.', Nyr 77.241ff.), erlaubt die komplexe Struktur der Quelle keine (unaufwendige) wörtliche Bedeutungsangabe. Dann ist im Wortartikel extra markiert, daß sie aus dem Kontext erschlossen wurde.

Die diversen Sprachen der semantischen Äquivalente waren bereits Thema beim Bericht über die Arbeit mit den Quellen (Kap. 3.2). Lediglich die ungarischen und la-teinischen "Partner" werden (zuweilen aus Platzgründen sinngemäß gekürzt) ins Deutsche übertragen, die übrigen der Fremdsprachenkompetenz des Lesers zuge-rechnet.

Die Bedeutung eines jeden Verwandtschaftsnamen wird zusätzlich anhand eines speziellen Notationssystems in eine Formel kodiert und diese ebenfalls aufgelistet.

Eine solche Umschrift vermittelt nicht nur exakt und anschaulich den Wortinhalt, sie hilft dank ihrer Komprimiertheit auch, das Prinzip ökonomischer Darstellung zu realisieren und ist zudem in ihrer Homogenität unabhängig von Sprache und Explikationsform des originären Translats. Dieses Vorgehen ist in der Ethnologie seit längerem Usus, um Verwandtschaftstermini durch Aneinanderreihung von Symbolen für (primäre) Verwandte oder für bestimmte Charakteristika "übersprachlich" zu paraphrasieren.

Allerdings wurden die Zeichen(systeme) nie völlig vereinheitlicht (Schusky 1972.1 lf.), sondern von den einzelnen Wissenschaftlern j e nach Gegenstand und Ziel

der anstehenden Untersuchung in wechselnden Variationen zum Einsatz gebracht (cf.

Vincze 1978, Szíj 1979). Die vorliegende Arbeit bedient sich gleicherweise eines Codes, der aus Elementen schon früher genutzter Notationsschemata (cf. Conklin 1964, Lounsbury 1964) und eigenen, den Spezifika des Materials genau angepaßten Ergänzungen und Modifikationen konzipiert ist. Seine Verwendung erstreckt sich über den Referenzteil hinaus bis in die Kapitel der Analyse.

Die in der Umschrift figurierenden Symbole lassen sich in primäre und sekundäre klassifizieren.

Die Primärsymbole (Majuskeln und Minuskeln) sind Zeichen für diese Verwandten:

M - 'mother/Mutter', F - 'father/Vater', P - 'parent/Eltern(teil)'82 , Z - 'sister/Schwester', B - 'brother/Bruder', S - 'sibling/Geschwister'8 2, d - 'daughter/Tochter', s - 'son/Sohn', c - 'child/Kind (jmds)',

W - 'wife/Ehefrau', H - 'husband/Ehemann', Sp - 'spouse/Ehepartner,-in', A - 'ancestor,-tress/Vorfahr,-in', o - 'offspring/Nachfahr,-in'.

Ihre Anordnung geschieht von links nach rechts in Analogie zu den englischen

"Possessi v"konstruktionen8 3:

MB - 'mother's brother/Bruder der Mutter'

MBc - 'mother's brother 's child/Kind des Bruders der Mutter'.

In der deutschen Standardsprache haben wir es bekanntlich mit der umgekehrten Abfolge zu tun, so daß die Formeln hier von rechts nach links gelesen werden müssen, nicht so jedoch beim präpositiven oder "sächsischen" Genitiv, der

"Possessor" und "Possessivum" in der "englischen" Sequenz anführt, die ja ebenso die ungarische ist (der Mutter Bruder, der Mutter ihr Bruder).

Eine bedeutende Zahl der im Referenzteil erfaßten Verwandtschaftsnamen läßt sich bereits allein durch die Primärsymbole und Primärsymbolkombinationen ausdrücken.

Eine Reihe von Termini bergen nähere Angaben zum Benannten, und zwar entweder über lebenslang konstante Merkmale ('leiblich', 'Zwillings-', 'männlich/weib-lich', 'erst/zweit/drittgeboren', 'älter/jünger als Ego oder ein sonstiger Verwandter') oder über solche, die sich im Laufe des Lebens ändern (z.B. absolutes Alter) oder ändern können (z.B. Zivilstand). Diese semantischen Komponenten werden in der Notation durch die Sekundärsymbole (Minuskeln, Ziffern oder übrige Zeichen) verkörpert.

Die Sekundärsymbole für gleichbleibende Eigenschaften sind:

a - 'leiblich', t - 'Zwillings-', m - 'männlich', f - 'weiblich'8 4,

8- 'Eltern(teil)' meint immer die singularische geschlechtsneutrale Variante zu 'Vater' / 'Mutter', 'Geschwister' diejenige zu 'Bruder'/'Schwester'. Mangels eines adäquaten deutschen Terminus fungiert letzteres in der sächlichen Form als Pendant zum ungarischen testvér (házastestvér 'verheiratetes Geschwister'), cf. ähnlich bei Lessing und Goethe.

8 3 zur Angemessenheit des Begriffs "possessiv" in diesem Kontext cf. Kap. 5.8.1

1 - 'erste(r,s)', 2 - 'zweite(r,s)', 3 - 'dritte(r,s)\

y - 'jünger', e - 'älter'.

Sie stehen zur Abgrenzung von den Minuskeln der Primärsymbole um eine Halbzeile erhöht und im allgemeinen vor dem Primärsymbol, auf das sie referieren. Wird indes ein Verwandtschaftsname durch eine komplexere Formel dargestellt, d.h. benötigt man zu seiner Kodierung mindestens zwei Primärsymbole, und bezieht sich das Sekundärsymbol mit seiner Charakterisierung auf den durch die komplette Formel umschriebenen Angehörigen, so ist es nach der Symbolkombination piaziert:

aM - 'leibliche Mutter', aber PMa - 'leibliche Großmutter' (nicht aPM - 'Mutter eines leiblichen Elternteils').

Ausführliche Anmerkungen sind zum Verständnis der Kennzeichnung des relativen Alters erforderlich.

y/e stehen als einzige Sekundärsymbole auch innerhalb einer mehrgliedrigen Formel. Sie spiegeln mit einer Ausnahme (s.u.) stets die Altersrelation zwischen dem durch die links von y/e befindlichen Primärsymbole/ Primärsymbolkombinationen aus-gedrückten Verwandten (..)p und jenem Verwandten, der durch die Primärsymbol-kombination aus den links von y/e befindlichen Primärsymbolen/Primärsymbolkom-binationen und dem ersten y/e folgenden Primärsymbol (..)p y/c q paraphrasiert wird.

Explizit:

Stehen y und e vor einem einzelnen Primärsymbol B, Z, S oder vor B, Z, S als dem ersten von mehreren Primärsymbolen ("first link"), dann markieren sie immer die Altersrelation zwischen Ego und dem durch dieses Primärsymbol verkörperten Verwandten:

yZ - 'younger sister/Egos jüngere Schwester'

eBd - 'elder brother's daughter/Tochter von Egos älterem Bruder'.

Stehen y und c innerhalb einer umfangreicheren Formel, so ergibt sich aus dem Lesen von links nach rechts der korrekte Bezug:

MyB - 'mother's younger brother/jüngerer Bruder der Mutter'. y meint die Alters-relation zwischen M (Mutter) und MB (Mutterbruder).

PF^Z - 'parent's father's elder sister/ältere Schwester des Vaters eines Elternteils'.

e meint die Altersrelation zwischen PF (Großvater) und PFZ (Großvatersschwester).

HyBW - 'husband's younger brother's wife/Ehefrau des jüngeren Bruders des Ehe-manns'. y meint die Altersrelation zwischen H (Ehemann) und HB (Ehemannsbruder).

Wie a stehen y und e rechts der Formel, wenn diese Sekundärsymbole die komplette Kodierung betreffen, wenn also die Altersrelation zwischen Ego und dem durch die ganze Formel dargestellten Verwandten bekundet werden soll :

FBy - 'father's brother/Vatersbruder, der jünger als Ego ist'

HBWy - 'husband's brother's wife/Ehefrau des Bruders des Ehemanns, die j ü n g e r als Ego ist'.

m/f begegnen nur vor A und o, da für die restlichen Verwandten Primärsymbole mit impliziter Bekundung des Geschlechts existieren; z.B. erscheint d statt 'c.

Die besagte Ausnahme bilden die Primärsymbolkombinationen, die den Cousin/die Cousine umschreiben: PSs, PSd, PSc. Um Irrtümer durch eine verfehlte Referenz von

y/e zu vermeiden, wurden diese Sekundärsymbole in die Formel integriert:

PSys - 'parent's sibling's younger son/jüngerer Cousin' (d.h. jünger als Ego)

PPSced - 'parent's parent's sibling's child's elder daughter/ältere Cousine zweiten Grades' (d.h. älter als Ego).

Die Plazierung von y/e rechts der Formel nach dem Muster der vorherigen Beispiele erbrächte zwar für die Cousinbezeichnungen aller Art ein passendes Resultat (PSde

-'ältere Cousine' (d.h. älter als Ego), PPScsy -'jüngerer Cousin zweiten Grades' (d.h.

jünger als Ego), läßt sich aber nicht mehr unzweideutig durchführen, sobald die Cousinbezeichnung nur Teil einer komplexeren Formel ist: 'der Cousin der Ehefrau, der älter als diese ist' kann allein durch WPSes ausgedrückt werden, denn WPSsc wäre der 'Cousin der Ehefrau, der älter als Ego ist'; 'die Ehefrau des Cousins, der älter ist als Ego' kann allein durch PSesW ausgedrückt werden, denn PSseW wäre die 'Ehefrau des Cousins, die älter ist als dieser'.

Eine Plazierung von y/e vor die Cousinbezeichnung kommt ebenfalls nicht in Frage, da man y/e dann nach den oben ausgeführten Regeln redundant (cPSs - 'elder

pa-rent's ...') bzw. falsch (yPSs - 'younger parent's ...') auf P beziehen müßte.

Informationen zu Merkmalen wie absolutes Alter, Zivilstand oder Besonderheiten im Dasein eines Angehörigen begegnen in den zusammengesetzten ungarischen Verwandtschaftsnamen des öfteren.

So existiert eine Fülle von Termini, die Verwandte verschiedenster Altersstufen zwischen frühester Jugend und Betagtheit benennen ('Baby', 'Kind', 'jung', 'bereits menstruierend', 'erwachsen', 'fortgeschrittenen Alters'). Diese Charakteristika werden in der vorliegenden Arbeit aus technischen Gründen nicht in Sekundärsymbole über-tragen; der Aufwand bei der Konzeption der entsprechenden Zeichen (von denen jedes höchst sporadisch oder sogar bloß einmal auftritt) stünde in keinem akzeptablen Verhältnis zum Ergebnis (je zahlreicher die Symbole, desto heftiger das Blättern nach ihrer Bedeutung bzw. desto größer die dem Leser abverlangte Gedächtnisleistung). Im Wörterbuchteil sind die Formeln dieser Verwandtschaftsnamen mit einem einheit-lichen Zeichen + versehen (z.B. d+, d.h. d 'Tochter' plus "Extra", dessen genaues Wesen dann jeweils explizit erklärt wird).

Dasselbe geschieht mit den Termini, die Angaben über Lebensniodalitäten oder Familienstruktur eines Verwandten vermitteln ('einzig', 'ohne Bruder', 'jüngstes Kind der Familie', 'älterer (von zweien)', 'ältester', 'dessen/deren Vater (vor der Geburt) gestorben ist', 'sehr viel älter'; 'sozial höher stehend', 'nächster', 'entfernt/nicht bei den Eltern des Enkels lebend').

Bei den Verwandtschaftsnamen, die den Zivilstand des Angehörigen bekunden, werden die selteneren ('Braut/Bräutigam', 'jungverheiratet') wie die obigen (mit Plus-zeichen +) behandelt, während den häufigeren Sekundärsymbole zugeordnet wurden:

* 'ledig', = - 'verheiratet', # - 'verwitwet'.

Letztere beziehen sich immer auf die komplette Formel und stehen demzufolge stets rechts von ihr. Eine Abgrenzung durch eine Halbzeilenschaltung nach oben ist wegen der Unverwechselbarkeit dieser Symbole nicht erforderlich:

d# - 'verwitwete Tochter' cs= - 'verheirateter E n k e l ' .

Für alle Bezeichnungen gilt: da einige Verwandtschaftsnamen mehr als eine Zusatzinformation bergen, enthält eine Formel bisweilen mehrere Sekundärsymbole (bzw. Sekundärsymbol und Pluszeichen).

Im Bereich der Linearverwandten gibt es vereinzelt summarische Termini, also solche, die ab einer gewissen Generation jeden Vorfahren benennen können. In der Kodierung werden diese Verwandtschaftsbezeichnungen so paraphrasiert, daß die erst- und die letztmögliche Generation, auf die dieser Terminus zutrifft, ein Doppel-strich — verbindet: P P M — fA - 'eine Vorfahrin zwischen der Generation der Urgroß-eltern (diese eingeschlossen) und der Ahnen'.

In nur wenigen Fällen hat im Ungarischen das Geschlecht des Propositus (Ego) Bedeutung für den zu verwendenden Verwandtschaftsnamen. Es wird dann durch Venussymbol $ (weiblich) oder Marssymbol S (männlich) links vor der Umschrift angezeigt

c?yZ - 'jüngere Schwester eines Mannes' ÇSd - 'Nichte einer F r a u ' .

Begegnet keines der beiden Zeichen, ist das Geschlecht von Ego für den Gebrauch des Terminus irrelevant.

Sollte in einem Verwandtschaftsnamen eine affektive Nuance mitklingen ('liebe Mutter', 'Väterchen', etc.), so findet dies allein in seiner Definition bzw. deren deutschem Translat Erwähnung, nicht aber in der Formel, die z.B. für 'Vater' und für 'Väterchen' übereinstimmend F lautet.

Es kann vorkommen, daß Explikation und Notation einander zu widersprechen scheinen, etwa wenn sich die Bedeutung eines Terminus zweifelsfrei nicht aus dem begleitenden semantischen Äquivalent, sondern bloß aus dem kompletten in der Quelle vermittelten Verwandtschaftsnamensystem herleiten läßt.

Beispielsweise heißen bei Márton abweichend von der heutigen Terminologie der Vater der Großeltern (PPF) Großgroßvater und der Vater der Urgroßeltern (PPPF) Urgroßvater. Dies ist jedoch erst nach dem Vergleich aller Verwandtschafts-bezeichnungen in den Mártonschen Wörterbüchern festzustellen und provoziert bei oberflächlicher Betrachtung eine falsche Interpretation des Lexems Urgroßvater.

Entscheidend ist bei solchen "Ambivalenzen" immer die Formel, die Unscharfen, Mißverständlichkeiten oder Archaismen in der Bedeutungsangabe entgegenwirkt. Bei gravierenden Divergenzen wird sie zwecks Hervorhebung um ein Ausrufezeichen ergänzt: i.e. PPPF!

Fehler beim Zitieren von Sprachmaterial in den Sekundärquellen werden durch das Beifügen der korrigierten Version kenntlich gemacht.

Quasi als Kontrapunkt zur frühesten Dokumentation folgt in der Regel abschlie-ßend mit der knapp gefaßten Nennung einer möglichst rezenten die Auskunft darüber, ob sich ein Verwandtschaftsname etabliert hat bzw. über seinen Bezeugungszeit-raum. Soweit es sich dabei um Daten aus ErtSz, E K s z und MSzsz handelt, wurde auch die dort verzeichnete Stilbewertung übernommen:

... cf. ÉrtSz (irod; lit.)

Eine Liste der diesbezüglichen Abkürzungen gehört zu den "Hinweisen zum Aufbau des Referenzteils" im Anhang.

Eine durchgehende stilistische Einordnung sämtlicher Belege war im Rahmen ihrer Präsentation nicht zu leisten. Allerdings bietet das Anführen der jeweiligen Quelle dem Leser des öfteren wenigstens ein einschlägiges Indiz.

Ferner begegnen hier manchmal zusätzliche Anmerkungen bzw. Notizen zu ähnlich gearteten oder - im Gegenteil - gänzlich konträren Termini anderenorts.

Hat ein Verwandtschaftsname mehrere Bedeutungen (gehabt), so erscheinen diese in chronologischer Anreihung, wobei die respektiven Informationen durch Subnume-rierung voneinander getrennt werden:

1. ángy - (1).... - (2) usw.

Es spielt also bei der Aufzählung keine Rolle, welche der Bedeutungen diejenige mit der höchsten Frequenz ist/war oder welche von ihnen bis dato vorliegt. Bei nur leicht diskrepanten Bedeutungen variiert von Fall zu Fall, ob diese unter einer Ziffer gebündelt oder explizit als verschiedene Bedeutungen verbucht werden. Eine solche Entscheidung orientiert sich primär an inhaltlichen Kriterien, daneben außerdem an der Übersichtlichkeit und dem U m f a n g eines Wortartikels.

Summarische Verwandtschaftsbezeichnungen ('ein männlicher Vorfahr, älter als der Großvater' (PPF --1,1 A), etc.) aber sind immer unter derselben Ziffer vereint.

Die Numerierung der Wortartikel und ihre weitere Subnumerierung nach Bedeutungen gestattet ein genaues und ökonomisch sinnvolles Zitieren der zu erforschenden Verwandtschaftsnamen in den restlichen Kapiteln der Arbeit.

In document Anne-Elisabeth Otto (Pldal 68-76)