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Von 1198 bis zum Ende des Mittelalters

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(1)

3 4 :

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Queflenfanmtiung ^ v %

f ü r b e n g e [ á ) i á ) t l i d ) e n U n t e r r i Ą t a n í > ö í ) e r e n S p u l e n herausgegeben non

<5.CambeA,ffieh.Reg.'Ratu.®ber.Reg..Ratb.b.proDin3lalfßulloIlegiumBerlirt in üerbinbung mit

profeffor Dr. $ . Kur 3e - Berlin unb ©berle^rer Dr. p . ttttĄImann • Ceipjig

I: 9

Don 1198

bis зиш Œnôe bes tltíttelalters

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Dr. Denver

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© e n ß j c f e f i t etngelsie g s ^ í á j G ö j s s b a f i s i

SrjdjisfcaKgera sir, s r s g t s M g e s QasSsraKctotai, bùi- е к е ж Я ф г е к e&fffifs- I&lffesîfto I r f a w e s r p r g s , te @gS3<œt i!)ses Ste»

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(Kofi) e t o miniate tes Iteftwter.SuĄs ТЗоГкЬз con Evier ím К0Э1032Г Ergjfo.)

(3)

JoB-Äs V Käjigazgstäs- r*"-

todomänyi O Kar - r känyvtira

üortoort.

Das oorliegenbe tjeft ift baju beftim'mt, eine quellenmäßige (Erläuterung gewiffer befonbers' roißtiger ober ßarafteriftifßer Ittpmente ber gefßißt»

lißen (Entroidlung Deutfßlanbs wäßrenb bes fpäterentTtittelalters im Klaffen»

unterrißte 3U ermöglißen. Die Ießten brei jaßrßunberte bes beutfßen KTit»

telalters finb in weit ßößerem tttaße als ß r e Dorgänger beßerrjßt b u r ß bas Wirten auseinanberftrebenber, wiberftreitenber Kräfte, b u r ß Auflöfung alter, flusbilbung neuer Sormen in Staat unb Kirße, (Befellfßaft unb tDirt»

f ß a f t . Dem Bearbeiter lag m i ß i n bie Aufgabe ob, aus ber ungeheuren Sülle bes (Quellenmaterials eine Ausmaß! 3U treffen, bie auf äußerft befßränitem Räume boß n a ß Rtöglißteit ein Bilb non ben bewegenben Kräften unb Be»

ftrebungen ber3eit gibt. DielRinberung berReißsgemalt im Kampfe jroifßen Kaifertum unb papfttum unter gleiß3eitigem (Erftarten bes territorialen

f. 1 s.:.. /r..ifi -t. .. s* ... t . r." .r. m r : i.:„ s.:- ti — S U r | t c i u u i i i 3 , Vit «.iii|ici(ung u c i r u i | u i | i n u | t i i w n g u i u / i c , Vit r.;uuaiiiuu;i3- politit bes Königtums, bie tonjiliare Bewegung, bie roaßfenbe politifße unb wirtfßaftliße Bebeutung ber Stäbte, bie Ausbreitung bes Deutfßtums n a ß

®ften, biefe puntte waren in erfter £inie 3U berüdfißtigen. Allerbings n i ß t in gleißer Weife. Die ffiefßißte bes Reißes ßat a u ß in biefer Seit bas Rüdgrat bes Klaffenunterrißts 3U bilben. ffiewiffe Seiten ber (Entmidlung, bie eingeßenber 3U beßanbetn f ß o n ber Raum oerbot. (Stäbtewefen, Bauern»

ftanb unb Kolonifation bes ®ftens), finben entfpreßenbe Berüdfißtigung in ber 3weiten Reiße biefer Sammlung. Daß unter ben gebotenen Quellen bie urtunblißen im weiteren Sinne erßebliß ftärfer oertreten finb als bie literari»

fßen, wirb feber Kenner bes fpäteren Rlittelalters gereßtfertigt finben. Da ißr Derftänbnis bie g e m e i n f a m e Arbeit oon £eßrernunb Sßülern3ur Dor»

ausfeßung ßat, tonnten bie erflärenben Anmertungen auf ein Rtinbeftmaß befßräntt werben. Die wenigen umfangreißeren Anmertungen bienen in ber Regel ergän3enben Quellenftüden.

Quellenfammtung I, 9: D e n g e r , Don 1198 bis 311m (Enbe bes tffittelalters l

(4)

I. 3 n t t o c e t t 3 III. u r t 6 6 e r ö c u t f d j c G ß r o n f t r e i t . I. Kottfifioilolreöc 3mt0cen$' III. (Deliberatlo super facto imperti) 1200.

Krammer, Quellen 3ur ffiefßtßte ber beutfßen Königswaßt unb bes Kurfürften- follegs I, 46.

• (Es ift Aufgabe bes apoftolifßen Stußles, forgfältig unb tlug bie An»

gelegenßeit ber Derwefung (provisio) bes römifßen R e i ß e s 3U beßanbeln, ba bas Kaifertum befanntliß in erfter unb leßter £inie oon ißm a b ß ä n g t ; in erfter £inie, ba es b u r ß ißn unb um feinetwillen non Grießenlanb ßer über»

tragen roorben ift . . . , in leßter £inie, ba ber Kaifer non bem oberften P o n t i f e j bie enbgültige, leßte Ejanbauflegung feiner Grßebung im eigent»

Iißen Sinne empfängt, inbem er oon ißm gefegnet, gefrönt unb mit ber Kaifetwürbe befleibet w i r b . — IDie jeßt aber.brei 3U Königen erwäßlt finb, ber Knabe, Pßilipp unb CDtto, fo finb bei jebem brei p u n f t e 3U b e a ß t e n , w a s erlaubt, w a s fßicfliß,. w a s n ü ß l i ß ift.

R)as ben Knaben anbetrifft, ben Soßn bes Kaifers IjemrtĄ, fo f ß e i n t es beim erften Blicf, baß es n i ß t erlaubt fei, gegen feine IDaßl ein3u»

fßteiten, bie b u r ß ben Gib ber Surften bekräftigt ift. — Aber anberfeits ergibt ficß boß, baß es erlaubt ift, feiner IDaßl e n t g e g e n 3 u t r e t e n — S i e ßaben n ä m l i ß eine perfon gewäßlt, bie weber für bas Kaifertum n o ß überhaupt irgenbein Amt geeignet ift, n ä m l i ß einen Knaben oon 3wei j a ß r e n . — Daß es n i ß t oorteilßaft ift, baß er bas R e i ß inneßabe, geßt b a r a u s ßer»

cor, baß b a b u r ß bas Königreiß Si3ilien mit bem Kaiferreiße Bereinigt unb b u r ß biefe Union bie K i r ß e e f f ß ü t t e r t würbe. —

IDas Pßilipp anbetrifft, fo f ß e i n t es gleichfalls, baß es n i ß t geftattet fei, feine IDaßl 3U rerwerfen . . b a er oon ber IReßr3aßI unb oon ben Angefeßeneren gewäßlt ift. — Auf ber anbern Seite aber erfßeint es ge»

ftattet, baß wir ißm entgegentreten. Gs ift n ä m l i ß non R e ß t s wegen unb feierliß b u r ß unfernüorgänger ber K i r ß e n b a n n überißn a u s g e f p r o ß e n wor»

ben.1 — D a es außerbem offenfunbig ift, baß er bem Knaben ben Greueib geleiftet unb jeßt bas beutfße Königreiß unb, fornel an ißm liegt, a u ß bas Kaiferreiß in Befiß genommen ßat, fo ift es flar, baß er bes RIeineibs fßulbig ift. — Daß es f i ß f ü r u n s f ß i i e , ißm entgege^utreten, erfßeint aus bem Grunbe gan3 Har, ba, wenn wie einft ber Soßn bem Dater, fo jeßt unmittelbar ber Bruber bem Bruber naßfolgte, m a n glauben tonnte, bas R e i ß bürfe n i ß t auf ©runb ber R)aßl, fonbern ber R a ß f o l g e über»

tragen werben, unb fo erbliß würbe, w a s frei fein foli. —

R)as (Dito anbetrifft, fo fßeint es n i ß t erlaubt, ißn 3U begünftigen, ba er oon ber Heineren An3aßl gewäßlt ift. — Aber ba ebenfo oiele ober meßr oon benfenigen, benen bie IDaßl bes Kaifers oorneßmliß 3ufteßt, f ü r ißn geftimmt ßaben wie für ben anbern, ba bie Gignung unb IDürbigteit ber ermäßlten perfon ebenfo ober n o ß oiel meßr als bie 3 a ß l ber IDäßler

1 1196, roeit Pßilipp als f j ^ o g oon Guscien römifßes Gebiet befetjt ßatte.

(5)

1. Konfiftoralrebe Зппосепз' III. 3

ßterbei 3U beadjten ift, ba man ferner nid)t n u r auf bie IHeßrßeit ber 3aßl, fonbern nor allem auf bte Ejetlfamfeit bes (Entfißluffes bei ben TOäHIem 3U feßen Hat, unb ba (Dtto geeigneter ift, bas Retí) 3U regieren als Pßiiipp..., fo erfcfjeirtt es erlaubt, fißictiicH unb oorteilfjaft, iHm bie apoftoIifcEje ffiunft 3u3uroenben. — 3m übrigen glauben mir bur<ß unfern ¿egaten bei ben Sürften baHin roirfen 3U müffen, baß fie entroeber fid) auf eine geeignete Perfon einigen ober fid) unferm Urteile ober Sdjiebsfprudje unterroerfen.

2. Ertlärung ber ftaufifcßen Partei gegen bte Einmifd)ung bes päpftHtßen

£egaten 1202.

Monumenta Germaniae histórica (Leg. sect. IV.) Constitutiones II, 5.

Bei ber tDaHI ber römifdjen pontífices mar bas ber iaiferlitßen Krone norbeßalten, baß fie oHne 3uftimmung bes Kaifers ber Römer in ieiner Keife gefdjeHen tonnte. Die taiferltdje ffinabe aber Hat biefes вфгепгеф!

ber Kird)e ffiottes e ß r f u ^ t s n o l l 3urüdgegeben. — IDenn £aieneinfalt auf ein ffiut, bas i ß r n o n Redjts roegen 3uftanb, in (Eßrfro^t ner3id)tet Hat, toie tann ba bie päpftlid)e ijeitigfeit auf ein ffiut bie Hanb legen, baß fie nie befeffen Hat? — (Еиф eröffnet baHer bie ffiefamtHeit obgenannter Surften, baß ber Bifdjof воп pränefte fid) roiber alles Reißt in bte IDaßl bes rö=

mifujeu Königs eingernifdji ßat. — IDenn bie IDaßi oes Königs ber Römer in fid) gefpalten ift, fo gibt es feinen ßößeren Ricßter, burd) beffen Spruiß fie geßeilt roerben fann. — IDir teilen (Еиф, ßetligfter Dater, mit, baß mir unfere IDaßlftimmen f ü r unfern erßabenften Herrn, Pßilipp, König unb Auguftus ber Römer, einftimmig, einmütig abgegeben ßaben, geloben unb oerfprecßen (Еиф feft baß er воп bem ffießorfam gegen (Еиф unb bie г о п ^ ф е К и ф е nie аЬгоегфеп roirb. — Daßer bitten mir, baß 3ßr, roenn 3eit unb (Drt ge«

fommen ift, ißm, roie es (Eures Amtes ift, bie IDoßltat ber Salbung пiфt Berfagen möget.

3. ЗфшЬеп Зппосепз* III. an ben ßerjog oon 3äßringen 1202.1

Mon. Germ. Const. II, 505ff.

IDir erfennen bas Неф! unb bie ffieroalt/ben König 3U roäßlen, ber fpäter 3um Kaifer 3U beförbern ift, jenen Sürften зи, benen es e r r o e i s ^ п а ф Кеф1 unb alter ffierooßnßeit 3ufteßt; з и т а 1 ba an fie biefes Кеф1 unb biefe ©eroalt в о т аро^оП{феп Stußle gelangt ift, ber bas römifфe Ка1{егге1ф in ber perfon bes großen Karl воп. ben (Бпефеп auf bie ffiermanen übertragen ßat. Aber а и ф bie Surften müffen anerfennen, baß bas Иеф! unb bie НТафН bie з и т Könige getnäßlte unb з и т Kaifer 3U beförbembe perfon 3U prüfen, uns зи=

fteßt, bie toir fie falben, roeißen unb frönen. '3ft es Ьоф regelmäßiges unb allgemeines Hcrfommett, baß bem bie P r ü f u n g ber perfon obliegt, bem bte Hanbauflegung 3ufteßt! IDie п а т И ф , roenn bie Sürften, т ф ! in 3roiehroßt, fonbern in (Eintracßt, einen НетреЦфапЬег, ffiebannten, Пфгаппеп, Бфгоаф»

«

1 Als Decretale „Venerabilem" fpäter in bas Corpus iuris canonici aufgenommen.

1*

(6)

finnigen, Keßer ober fjeiben 3um Könige wählten, follten w i r ba oerpflißtet fein, einen folßen IKenfßen 3U falben, 311 weißen, 311 f r ö n e n ?

II. S r t e ö r i d ) II.

I . Die Reißsgefeßgebung.

a) $ r i e b r i ß s II. p r i o i i e g 3 u g u n f t e n b e r g e i f t i i ß e n S u r f t e n . 1 2 2 0 . Mon. Germ. Const. II, 89 i.

1. 3um erften oerfpreßen mir, baß wir oon nun a n niemals beim Hobe eines geiftiißen dürften feinen U a ß l a ß f ü r ben S i s f u s in A n f p r u ß neßmen werben.1 — 2. ITeue 3ölle ober mün3ftätten werben mir in ißren Herritorien oßne ißr Befragen ober gegen ißren Willen tünftig nicßt errißten, fonbern werben bie ißren K i r ß e n nerließenen alten 3öIIe unb BIün3reßte u n u e r b r ü ß l i ß unb feft ßalten unb f ß ü ß e n 3. £eute, bie in irgenb»

einer Sorm ber Dienftbarteit 3U ißnen fteßen, werben wir, a u s w e i ß e m ffirunbe a u ß immer fie f i ß ißrem Dienfte ent3ogen ßaben, n i ß t 3U ißrem n a ß t e i l in unfre Stäbte aufneßmen. 7. Unb weil bas weltliße S ß w e r t eingefeßt ift 3um S ß u ß e bes geiftlißen Sßmertes, foll bem K i r ß e n b a n n , wenn bie ffiebannten in ißm länger als f e ß s W o ß e n oerßarren, unfere A ß t folgen, bie n i ß t eßer miberrufen werben foll, bis ber K i r ß e n b a n n 3urücf*

genommen ift. 9- S e i m « feßen wir feft, baß feine ffiebäube, n ä m l i ß Burgen unb Stäbte, auf f i r ß l i ß e m Befiße, fei es aus Anlaß ber Dogtei, fei.es unter irgenbeinem anbern üorroanbe, errißtet werben, unb falls folße miber Willen berer errißtet finb, benen ber ffirunb geßört, t r a f t fönig»

lißer DoIImaßt 3erftört werben follen. 10. Serner oerbieten wir in H a ß » aßmung unfers ©roßoaters, bes Kaifers S t i e b r i ß glücflißen Angebenfens, baß einer u n f e r n Beamten in ben Stäbten biefer Surften eine ©erißts»

barfeit in 3oII, lTTün3e ober anbern S a ß e n beanfpruße, außer a ß t Hage oor unferm öffentliß angefünbigten tjoftag unb a ß t Hage n a ß feiner Be=

enbigung, unb a u ß in biefen Hagen follen fie in feiner Weife übergreifen in bie ©erißtsbarfeit ber S o f t e n unb in bie ©ewoßnßeiten ber Stabt.

b ) i j e i n r i ß s (VII.) p r i o i l e g 3 u g u n f t e n b e r S u r f t e n . 1 2 3 1 . B e f t ä t i g t 1 2 3 2 b u r ß S r i e b r i ß II.

Mon. Germ. Const. II, 2121.'

1. 3uerft feßen wir feft, baß wir teine neue Burg ober Stabt (Srieb*

r i ß II.: auf geiftUßem ffiebiet ober aus Deranlaffung ber Dogtei) 3 u m I t a ß » teile ber Surften errißten wollen. 2. Daß neue IKärfte bie alten in feiner Weife ßtnbern follen. 3. Daß niemanb ge3wungen werben foll, wiber feinen

1 Diefes Derfpredien -hat Sriebriß II. bereits 1213 in ber ffiolbenen Bulle

»on (Eger n a ß bem Beifptele Ottos IV. 1209 gegeben.

2 ©ine beträßtliße Befßräntung ber Ianbesljerrlißen (Bemalt n a ß unten bin bebeutet bie flnertennung bes R e ß t s ber i a n b e s f t ä n b e burß bas gleiß»

zeitige Reißsweistum: Weber bie Sürßen noß anbre [ollen ©efeße geben ober neues Reßt fßaffen bürfen oßne bie oorßerige 3uftimmung ber meliores et maiores terrae (a. a. ffl. 420).

(7)

t . Die Retßsgefeßgebung 5 IDillen einen ITtarlt 3u befußen. 4. D a ß alte Straßen m ß t »erlegt werben foltert,

es fei benn mit bem tDillen ber Durßäießenben. 5- Daß in unfern ( S n e b r t ß II.:

neuen) Stäbten bie Bannmeile befeitigt werbe. 6. Jeber ein3elne unter ben Sürften foll ber Sreißeiten, ffierißtsbarleiten, © r a f f ß a f t e n , 3enten, freien wie oerließenen, • rußig genießen, gemäß ber ffiewoßnßeit feines £anbes 7 Die 3entgrafen follen bie 3enten com £ a n b e s ß e r r n (dominus terrae) empfangen ober oon bem, ber b u r ß ben £anbesßerrn bamit beleßnt worben ift 8 Die Dingftätte bes 3entgerißts- foll niemanb änbern oßne bie 3u=

ftimmung bes £anbesßerrn. 9. Dor bas 3entgerißt follen Semperfrete (ho- mines synodales) n i ß t geloben werben. 10. Die Bürger, bie pfaßtburger genannt werben, follen g ä n j l i ß oertrieben werben. 12. Die (Eigenleute ber durften (Ebeln, Rlinifterialen, K i r ß e n follen in unfern Stabten m ß t auf»

genommen werben. 14. D a s ffieleitsreßt ber Surften b u r ß ißr £anb, bas fie oon u n s 3U £eßen ßaben, wollen wir b u r ß uns unb bte Unfern m ß t ßemmen ober b u r ß b r e ß e u laffen. 17. tDir wollen leine neue Blunje im

£anbe irgenbeines Surften f ß l a g e n laffen, b u r ß bie bie m ü n3e ber Surften o e r f ß l e ß t e r t wirb.

c) (Ebilt S r i e b r i ß s II. g e g e n b i e A u t o n o m i e b e r B i f ß o f s f t ä b t e . 1231/32.

Mon. Germ. Const. II, 192 f.

D u r ß biefes ©efeß erllären wir f ü r n i ß t i g unb ßeben auf in jeher Stabt Deutfßlanbs bie ffiemeinbeoertretungen, Bäte, Bürgermeifter ober . fonftigen Beamten, bie oon ber ffiefamtßeit ber Bürger oßne bie 3uftimmung

ber <Er3biißöfe ober Bifßöfe eingefeßt werben. — tDir befettigen unb ßeben auf a u ß alle Brüberfßaften unb Bereinigungen ber ijanbmerfer, mit weißem Hamen fie a u ß gewößnliß be3eißnet werben mögen. — IDie in oergangenen 3eiten bie £eitung ber Stäbte unb aller ffiüter, bieoom Reiße übertragen werben, ben <Er3bifßöfen unb Bifßöfen 3uftanb, fo wollen w i r , baß biefe £ettung ißnen unb ißren Beamten . . . f ü r immer 3ufteße. -

1 Dal. ©olbene Bulle XVI. c*-m»'

2 IDelße Bebeutung troß ber ftäbtefeinblißen polttt! ber Staufer bie Stabte fßon in jener 3eit befaßen, 3etgt ein S t e u e r o e r j e i ß n t s b e s J R e t ß s g u t e s oon 1241 (Mon.Germ.Const.IlI, 2f.). H a ß ißm 3aßlte Sranffurt a.m.eme jaßres»

(teuer oon 250Itlart; 2001TTarI 3aßlten Gelnßaufen, Bafel, Hagenau, über 100 außer btefen u.a. noßtDeßlar, Kolmar, Sriebberg, (Oppenheim, Bretfaß £tnbau Rottweil,Eßlingen, 80 u. a. Itlüßlßaufen u..Ulm (Bei manßen biefer Stab e ift allerbings wohl bas um bie Stabt Itegenbe Retßsgut emgereßnet.) 3u ben Steuern, weiße bie föniglißen Stäbte als folße 3u 3aß!en hatten, tarnen bie oft feßr be»

träßtlißen Steuern, weiße bie Juben als „Kneßte ber iöntghßen Kammer ent»

rißten mußten. Die 73 im Der3eißnis enthaltenen Stabte (bas Heißsgut tn ©ber»

u. IlTittelfranlen, (Thüringen u.Saßfen fehlt gan3!) 3ahlten msgefamt 560° mar!, bte n a ß heutigem ©elbwert einer Summe oon etwa 2 Rltlltonen Rlarl entfpreßen.

OTag bies a u ß im Dergleiß mit bem Poften eines mobernen Staatshaushalts geringfügig erfßeinen, fo bilbeten biefe Steuern in 3eiten wo bte naturatoirt»

fßaft noß einen breiten Raum einnahm, boß bte bei weitem erhebhßfte ©eib.

quelle bes Reißes.

(8)

d) R e i ß s l a n b f r i e b e o o n IRairt3 1 2 3 5 .1

Mon. Germ. Const. III, 275ff.

8. Wir feßen unb gebieten, weißen S ß a b e n jemanb in irgenbeiner S ä ß e leibe, baß er benfelben n i ß t anbers uergelte, als inbem er es 3uerft feinem R i ß t e r tlage unb feiner Klage 3U (Enbe folge bem R e ß t e gemäß; es fei benn, baß er ba зиг ijanb fei unb es зиг Rotroeßr feines £eibes unb

©utes tun miiffe. Wer f i ß anbers R e ß t u e r f ß a f f t , als hier gefßrieben fteßt, foll ben S ß a b e n , ben er babei anrißtet, 3toiefaß gelten, unb roelßer S ß a b e n ißm gefßefjen ift, ber foll oerloren fein unb er fotl niemals eine Kiage b a r n a ß geroinnen. 9. Wer aber feine Klageoollfüßrt, wie gefßrieben ift, ißm aber n i ß t R e ß t gefproßen roirb unb er a u s Rot feinem Seinbe abfagen muß,' foll bas bei Hage tun. Unb oon bem Hage, roo er ß m abgefagt hat, bis an ben uierten Hag foll er ß m feinen S ß a b e n tun, roeber am £eibe n o ß am © u t e . . . Der, bem abgefagt roirb, foll a u ß bem, ber ß m abgefagt hat, an £eib ober ©ut bis a n ben uierten Hag feinen S ß a b e n tun. Rn roem biefes ©efeß gebroßen roirb, ber foll oor feinen R i ß t e r gehen unb jenen beflagen, ber es ß m getan h a t . . ! Wenn f i ß ber flngeflagte uor bem R i ß t e r n i ß t 3U reinigen »ermag b u r ß fieben fenbbare £eute3 (er felbft als fiebenter), fo fei er f ü r immer ehr» unb reßtlos.

22. Wir feßen unb gebieten, roelßer f j e r r feine Stabt ober feine B u r g bauen roiU..., ber foll bauen oon feinem ober feiner £eute ©ut unb n i ß t oon ber

£anbleute ©ut. Wer barum einen ЗоП ober ein „Ungelb" nimmt in einer Stabt ober auf einer Straße, über ben fotl man r i ß t e n als über einen Straßenräuber.

29. Wir feßen unb gebieten, baß niemanb roiffentliß einen A ß t e r be»

ßaite ober beherberge. Wer bas übertritt unb beffen überführt roirb..., ber ift in berfeiben Sßuib, unb m a n foll über ß n r i ß t e n als über einen A ß t e r . . .

30. Behält ß n eine Stabt gemeinfam unb roiffentliß, fo foll ber R i ß t e r , in beffen © e r i ß t fie liegt, roenn fie ummauert ift, fie (b. f). bie RTauer) nieber»

breßen. Uber ben Wirt, b e r ß n behält, foll man rißten als über einen Ä ß t e r unb fein i j a u s 3erftören. 3ft bie Stabt n i ß t ummauert, foll fie ber R i ß t e r an»

3ünben... Seßt f i ß bie Stabt зиг Wehr, fo ftnb Stabt unb £eute reßtlos. 3 f t ber R i ß t e r n i ß t imftanbe, bes R e ß t e s зи malten, fo foll er es bem Kaifer oer»

fiinben, unb ber foll es bann mit feiner faiferiißen ©eroalt tun.

31. Wir feßen, baß unfer fjof einen f j o f r i ß t e r habe, ber ein freier RIann fei. Der foll am Amte bleiben з и т minbeften ein J a h r , roenn er f i ß r e ß t unb wohl führt. Der foll alle Hage зи ©erißt fißen, außer an Sonntagen unb ben hohen $efttagen, unb foll allen t e u t e n rißten, bie ihm flogen unb über alle

£eute, außer über dürften unb anbere hohe £eute, roo es an beren £eib, R e ß t , i h " , (Erbe, £ef)en geht, unb ebenfo n i ß t in anberen hohen Saßen.®

Darüber rooiien mir felbft rißten. (Er foll niemanben ooriaben, er tue es benn auf unfer befonberes ©ebot. Hr foll niemanb in bie A ß t tun n o ß a u s ber A ß t laffen, benn bas wollen wir felbft tun.

1 . I na S beutfßer Spraße. 8 Die Semperfreien oon 1,1, b, 9. 3 D. h. tn Aßtf allen.

(9)

2. Aus bem leßten Kampfe Sriebrtcßs II. mit bem Papfttum 7 2. Aus beut leßten Kampfe $riebri<ßs II. mit bem papfttum.

а) A b f e ß u n g b e s K a i f e r s Ь и г ф З п п о с е п з I V . a u f b e m К о п з х ! в о п

£ q o n . 1245.

Моп. Germ. Const. II., 508».

Зппосепз, Кпеф1 ber Кпеф1е ffiottes. — ®ßne fфtoere Beleibigung dßrifti Bermögen roir т ф 1 länger feine (Kaifer Sriebricßs II.) ИпдегефНд*

feiten зи ertragen unb feßen uns дезюипдеп, bem Кеф1е gemäß gegen ißn j u oerfaßten. Unb um oorläufig oon feinen fonftigen РегЬгефеп зи {фптдеп, fo ßat er Bier ß c ^ f t [фгоете b e g a n g e n . . . . (Er ift 1 л е ф ф meineibig geroefen;

er ßat ben згоЦфеп Шгфе unb Ке;ф roieberßergeftellten $rieben mutroiüig деЬгофеп; er ßat eine ШгфеффапЬипд begangen — ; er tnirb а и ф — ber Keßerei für вегЬафНд geßalten. Denn baß er п ф ф ф feinen (Eib ge=

Ьгофеп ßat, ift ß i n r ^ e n b Hat. Als er п а т К ф einft in Si3ilien roeilte, Ьевог er зиг faiferlt(^ert IDürbe erroäßlt roorben шаг , ßat er unferm Por*

gänget д К Ш ф е п Anbenfens, P a p f t Зппосепз (III), feinen П а ф М д е т unb ber г0пи{феп Шгфе für bie Überlaffung bes К о т д г а ф з Si3ilien ben ©reueib geleiftet unb . . . п а ф Ь е т er 3U biefer tDürbe erroäßlt roorben unb п а ф Kom gefommen roar, cbcnber.felben ben £eßnseib in beffen ßänbe leiftenb erneuert. Als er barauf in DeutíфIanb roar, ßat er ebenbemfelben Зппосепз unb п а ф beffen lEobe bem P a p f t e ijonortus in ffiegenroart ber Surften unb (Ebien bes Ке1феэ gefфrooren, bie (Eßren, Неф1е unb Befißungen ber römifфen К а ф е п а ф Kräften зи beroaßren unb 3U fфüßen, unb roas immer in feine fjembe gelange, oßne Sфroierigfeiten 3urüÍ3uftelIen ; bies ßat er fpäter, п а ф (Erlangung ber Kaiferfrone, bestätigt. Aber er ift ein ф ф е г Derleßer biefer brei (Eibe geroorben.... DoIIenbs als überfüßrter S r i e b e n s b ^ e r fteßt er ba, roeil, obrooßl er einft зиг 3eit bes Sriebens зи»{феп ißm unb ber Шгфе geíфrooren ßatte . . ., baß er allen Befeßlen ber Шгфе in ben Dingen, roegen beten ber Bann über ißn oerßängt roorben roar, genau unb bebingungslos fteßen unb g e ß o ^ e n roolte . . .,. er biefen (Eib — т ф ! ge=

ßalten ßat (Es ift а и ф geroiß, baß er ein Шгфе^фапЬеР ift. Denn als bie befagten B i f ^ ö f e unb meßrere anbere Prälaten unb Klertfer, forooßl I D e l t g e i f t ^ e roie Ktömße, з и т аро^оЩфеп Stußle berufen, um bas К0П3Н p ßalten, bas er felbft früßer geroünfcßt ßatte, über bas Kteer 3ufammen=

famen, ba ißnen bie £anbroege auf fein ffießeiß дапзИф nerfperrt roaren, enifanbte jener feinen Soßn (Епзго mit einer Ktenge ffialeren, ließ niele anbre Sdjiffe uor ber Küfte oon (Euscien in einen fjinterßalt gegen fie legen . . . , unb ließ fie fo mit 1етре1{ф0пЬегИфег f j a n b ergreifen; einige P r ä l a t e n gingen bei biefem Überfalle unter, einige rourben fogar getötet, roieber anbre in feinMi(i)er Detfolgung oerjagt, ber Reft aber aller ffiüter beraubt, im К о т д т ф Si3ilien fфmőßIiф oon (Drt 3U ®rt gefüßrt unb in {фгес!=

Нфеп Kertem feftgeßalten. Don ißnen gingen einige, in Б ф т ^ uerfommen unb Donfjunget gepeinigt, elenb зидгипЬе. — Ш i t R e ф t ift überbies gegen

(10)

ihn ber D e r b a ß t feßerifßer Derberbtfjeit entftanben, ba er, n a ß b e m er bas Urteil ber (Eitommumfation . . . f i ß зидезодеп, bie Sßiüffel ber K i r ß e m i ß a ß t e t hat unb n o ß mißaßtet, tnbent er f i ß ©ottesbienft feiern, ober oielmehr, foroeit an ihm liegt, ihn entweihen läßt. 5erner hat er, in Der- abfßeuungswürbiger $ r e u n b f ß a f t mit S a ^ e n e n oerbunben, m e h r f a ß Boten unb ©efßente an fie abgefanbtunb feinerfeits oon ihnen unter (Ehrerroeifungen unb mit 5reube empfangen unb übt ihre ©ebräuße, inbem er jene uor»

3ugsroeife in feiner täglißen Begleitung um f i ß hat. — Unb w a s n o ß Derbammensmerter ift, er hat einft, als er jenfeits bes Uteeres weilte, n a ß einem Dertrage . . . mit beut Sultan erlaubt, baß ber U a m e RTohammebs im Hempel bes Ijerrn Hag- unb U a ß t öffentliß ausgerufen würbe. — Den t j e ^ o g oon Baqern1, ben ergebenden Sreunb ber römifßen Kirße, hat er, wie m a n beftimmt uerfißert, unter D e r a ß t u n g ber ß r i f t l i ß e n Religion b u r ß bie flffaffinen ermorben laffen Rußerbem hat er bas Königreiß St«

3ilien, weißes bas befonbere Patrimonium bes heiligen P e t r u s ift unb bas biefer 5 ü r f t com apoftolifßen Stuhle зи Sehen trug, 3u oöliiger Rißtigfeit unb K n e ß t f ß a f t h e r a b g e b r a ß t . . . . (Es tonnte a u ß mit R e ß t getabelt werben, baß er ben 3ahres3ins , 3u bem er ber römifßen K i r ß e für biefes K o m g r e i ß uerpflißtet ift, neun unb meßr J a h r e hinburß зи за!)1еп unter- laffen hat. U a ß b e m wir baher wegen ber erwähnten unb n o ß Dieter anbrer unfagbarer Rusfßreitungen besfelben mit unfern Brübern unb bem heiligen Копзй forgfältige (Erwägung gehalten haben, unb ba wir, wenngleiß ohne Derbienft, bie Stattf)alterfßaft J e f u ©hrifti auf (Erben führen . . fo er- tlären wir erwähnten $ürften, ber f i ß bes Kaiferreißs, ber Kömgreiße unb aller (Ehren unb Würben fo unwürbig g e m a ß t hat, als einen b u r ß feine Sünben ©ebunbenen unb Derroorfenen unb aller (Ehre unb Würbe Dom ijerrn Beraubten unb berauben ihn nißtsbeftoroeniger b u r ß unfer Urteil entbinben alte, bie ihm b u r ß Hreueib t e r p f l i ß t e t finb, für immer oon biefem (Eibe, uerbieten t r a f t apoftolifßer Autorität n a ß b r ü i i i ß , baß in 3 u f u n f t jemanb ißrn als Kaifer ober König gehorße ober 3uneige, unb beftimmen baß, wer ihm fünftig als Kaifer ober König Rat, fjilfe ober ©unft erweift' ohne weiteres bem Kirßenbanne uerfallen ift. J e n e aber, benen in bem Kaiferreiße bie Kaiferwahl 3uftef)t, mögen frei ben R a ß f o l g e r wählen. $ ü r bie Derwefung bes befagtenKönigreißsSi3iIien aber werben wir Sorge tragen mit bem Rate ebenbiefer unfrer Brüber, wie es uns n ü ß l i ß fßeinen wirb.

b) R u n b f ß r e i b e n 5 r i e b r i ß s II. a n bie K ö n i g e u n b 5 ü r f t e n 1 2 4 5 Mon. Germ. Const. II., 362 ff.

...(Dbroohl mir gemäß ber Derpflißtung unfers fatl)oIifßen ©Iaubens offen betennen, baß uon bem Ijerrn bem Bifßof ber hoßheiiigen r ö m i f ß e n K i r ß e Dolle ©ewait tn geiftlißen Dingen gegeben roorben i f t . . . , fo wirb b o ß nirgenbs gerefen, baß es ihm n a ß göttiißem ober m e n f ß l i ß e m R e ß t e

1 Cubroig I. 1231.

(11)

2. Aus bem feßten Kampfe Sriebricßs II. mit bem papfttum 9 geftattet fei, п а ф Belieben Негфе зи übertragen ober über bie юе!Шфе Beftrafung pon Königen ober £anbesfürften зи <5ericßt 311 fißen unb fieißrer Herrßßaft зи berauben. Denn mag ißm а и ф п а ф К е ф ! unb п а ф ber Sitte unferer P o r f a ß r e n unfere tDeiße 3ufteßen, fo fteßt ißm Ьоф ebenforoenig eine Beraubung ober Abfeßung зи roie кдепЬгое1феп P r ä l a t e n in König*

гафеп, bie ißre Könige ß e r f ö m m ^ roeißen unb falben. Aber angenommen, er ßabe eine fobße ffieroalt, geßört es зиг Doütommenßeit feiner (bemalt, baß er femerlei Itaßtsorbnung gegen bie зи ЬеоЬаф1еп Ьгаиф1, bie, roie er beßauptet, feiner (beriфtsЬaríeit unterroorfen f i n b ?1. . . (Er beßauptet, alles fei депф1з1ипЫд, поп bem roir offen erflären, es fei т ф 1 gericßts*

funbig, unb es roirb Ьигф leine Ramen gefeßmäßiger Зеидеп als g e ^ t s * tunbig erroiefen m ö g e Deine IDeisßeit alfo barauf аф1еп, ob befagtes Urteil, bas юопКеф1з roegen ungültig ift roie ber gan3ePro3eß, roie з и и ф е г т , fo зи aller Könige, S ü r ß e n unb гоеКИфег (beroalten Derberben Ьеаф1е1 roerben muß, ein Urteil, bas feiner unfrer Ьеи1[феп Sürßen, »on benen unfere (Erßebung roie unfere (Erniebrigung abßängt, Ьигф feine ffiegenroart ober feinen R a t befräftigt ßat. m ö g e fie поф etroas anbres Ьeaфten: roas für ein Ausgang п а т И ф п а ф biefen Anfängen зи erroarten ift. m i t uns

. . . 1 . Л A I i a m « t f j t StA«* A W S A V V « £ i i * f + r t M t H i ' l v S r t л Т ч м л U H I Ü U l i y C | U l i y C l l , U U C i J ^ c i l l t u i i v v » w n v i - i u w w v v v rouv v i j u v

3roeifel mit Süßen getreten. Dein Reфt oerteibigft Du alfo in unfrer Бафе unb forgft für Deine unb Deiner Erben 3 u f u n ß .

• с) З п п о с е п з ' IV. Б ф г е ^ е п a n b t e S ü r ß e n D e u t f ф I a n b s 1246.

Mon. Germ. Const. II, 454.

Den (ЕгзЫ{фо{еп unb anbern eblen m ä n n e r n , ben Surften Deutfф=

Iaribs, bie bas К е ф ! ßaben, ben König ber Römer зи roäßlen, ber fpäter З и т Kaifer 3U beförbern iß. — D a unfer geliebter Soßn, ber eble ijerr,

£anbgraf поп ©ßüringen, зиг (Eßre ffiottes unb з и т S ф uß e ber Шгфе unb ber ф ф И ф е п Religion bereit ift, bie Derroaltung bes Reiißs зи überneßmen, fo ermaßnen unb bitten roir eure ffiefamtßeit, inbem roir es еиф einbring*

Xic^ft auftragen unb bei ber Pergebung eurer Sünben befeßlen, baß ißr, ba bas Ке1ф gegenroärtig, rote befannt, erlebigt iß, einmütig unb oßne Der*

3ug ebenbiefen £anbgrafen з и т Könige ber Römer, ber fpäter з и т Kaifer 3U beförbern ift, roäßlet—

3. 3 e f t g m ö f ^ e Urteile über Sriebrtd) Ii.

Mon. Germ. Epist. saec. XIII. l , 6 4 6 ß .

a) Б ф т Ь е п ffiregors IX. a n b e n (Erjbifcßof п о п R e i m s 1239.

Es fteigt a u s bem flteere bas Eier ber £äfterungs, noll non Ramen, b a s . . . feinen Кафеп öffnet зи £äfterungen bes дойНфеп R a m e n s . . . . Be=

h ^ t e t fjaupt, m i t t e unb Enbe biefes Ungeßeuers, S r i e b ^ s , bes fogenannten

1 IDegen ber Iticßtbeaißtung ber Recßtsformen ßatte im Hamen bes Kaifers Eßabbäus »on Sueffa, faiferliißer ffiroßßofricßter, auf bem Копзй »on »ornßeretn jebes Urteil gegen ben Kaifer für nicßtig erllärt unb »on ißm an ben 3u!ünftigen Papft unb an ein allgemeines КопзН appelliert. 2 Apofalqpfe 13,1.

Queltenfammlung I, 9: D e n k e r , Don 1198 bis з и т €nbe bes mittelatters 2

(12)

Kaifers.... (Er, ber f i ß freut, Dorläufer bes Antißrifts genannt 3U werben..., jener König ber peftilen3, hat, um feine tDorte 3U gebr a u ß e n , offen ertlärt, baß bie gan3e IDelt oon brei Betrügern, Ghriftus Jefus, ITtofes unb Bio»

ßammeb getäufßt worben f e i ,1. . . unb hat überbies beutliß 3U behaupten ober oielmeßr 3U lügen gewagt, alle jene feien Goren, bie glaubten, Gott, ber bie gan3e R a t u r unb alles e r f ß a f f e n habe, fönne oon einer J u n g f r a u ge=

boren fein, biefe Keßerei b u r ß ben 3 r r t u m begrünbenb,... ber R t e n f ß bürfe n i ß t s anbres glauben, als w a s er »ernunftgemäß mit (Brünben ber I l a t u r be=

weifen fönne.

b) G h r o n i f b e s S r a n 3 i s f a n e r s S a l i m b e n e » o h P a r m a . Mon. Germ. Scriptores XXXII.

Sriebriß mar ein oerberbenbringenber unb »erbammter Iltenfß, ein Sßismatifer, Keßer unb Gpifuräer, ber ben gan3en Grbfreis »erbarb unb in ben Stäbten 3taliens ben Samen ber Uneinigfeit unb 3 m i e t r a ß t fäte. — Der Kaifer wußte mit niemanbem S r e u n b f ß a f t 3U halten, ja er rühmte f i ß fogar, baß er niemals ein S ß w e i n gemäftet habe, oon bem er n i ß t a u ß bas 5«tt befommen habe! — S H e b r i ß liebte es immer, Streit mit ber K i r ß e 3U haben, unb befämpfte fie, bie ihn genährt, oerteibigt unb erhoben hatte, oielfaß. Glauben a n Gott w a r ß m fremb. Gr mar ein »erfßlagener Rtenfß, hinterliftig, habgierig, ausfßmeifenb, boshaft, jäh3ornig. Bismeilen mar er a u ß ein tatkräftiger IKann, unb wenn er feine guten Gigenfßaften unb feine fjöflißfeit 3eigen wollte, freunbliß, angenehm, ergößliß, eifrig;' er wußte 3U lefen, 3U fßreiben unb 3U fingen, IDeifen 3U finben. 3 ß habe ihn ja gefef|en unb einft geliebt. Denn er fßrieb um meinetwillen bem Bruber Glias, bem Generalminifter ber IRinoriten, er möge m i ß ß m 3U Siebe meinem Dater 3urücfgeben.2 Gbenfo oerftanb er, in »ieten oerfßiebenen S p r a ß e n 3U reben. Unb um m i ß fur3 3U faffen, wenn er ein guter Gf)rift gemefen märe, Gott, bie K i r ß e unb feine Seele geliebt hätte, fo mürbe er unter ben IDelt»

Iißen im R e i ß e wenig feinesgleißen gehabt haben. Aber . . . er hat alle feine Dor3Üge b a b u r ß 3unißte g e m a ß t , baß er bie Kirße Gottes »erfolgt h a t . . . . Daher würbe er bes Kaifertums entfeßt unb ftarb eines f ß l i m m e n Gobes.

c) R i f o l a u s o o n J a m f i l l a , G e f ß i ß t e S t i e b r i ß s II.

Muratori, Scriptores rerum Italicarum III, 495f.

Gr w a r ein fjoßgemuter RTann, mäßigte aber feinen hohen Rlut b u r ß bie große IDeisheit, bie in ißm wohnte, fo baß ihn nie ber f t ü r m i f ß e D r a n g 3U einer Gat fortriß, fonbern baß er in allem mit reiflißer Überlegung oorging . . . , w a r er b o ß ber Philofoph» befliffen, bie er a u ß in feinem Reiße aus3ubreiten o e r o r b n e t e . . . . Der Kaifer »erfaßte a u ß in feinem ge=

1 Gin Beweis, baß J n e b r i ß öiefe IDorte gebraußt hat, ift bisher nißt erbraßt worben.

- Saltmbene hatte bas Fjaus feines Daters hrimliß oerlaffen, um in ben Jranjisfanerorben ein3utreten.

(13)

3. 3eitqertöfftiÄe Urteile über iriebricb II. 11 - • • • • - • x А

wattigen S ß a r f f t n n , ber f i ß befonbers in b e r R a t u r w i f f e n f ß a f t 3eigte, ein B ü ß über bie R a t u r unb Pflege ber Dögel.1... Die ©ereßtigieit liebte unb pflegte er fo, baß es niemanbem »erboten war, mit bem Kaifer felbft um fein R e ß t 311 f t r e i t e n — Kein Anwalt trug Bebenten, gegen ß n bie Dertretung irgenb«

eines Armen 3U übernehmen, ba ber Kaifer felbft bies f ü r erlaubt ertlärt h a t t e —2 Der ©ereßtigieit aber pflegte er in ber Weife, baß er bisweilen ß r e Strenge b u r ß Ktilbe mäßigte; benn als p a p f t ©regor gegen ß n ein Kon3iI in Korn uerfammein wollte, 311 bem faft alle ultramontanen Prä«

Iaten auf bie £abung unter bem S ß u ß e ber genuefifßen 5Iotte herbei»

eilten, eroberte ber taiferliße Abmirai, ber mit Ü b e r w a ß u n g ber Seewege beauftragt w a r , bie Slotte ber ©enuefen in einer S e e f ß l a ß t , nahm alle Prä»

taten famt 3wei Karbinallegaten bes apoftolifßen Stuhles, w e i ß e bie Prä»

Iaten з и т К о п з И berufen hatten, gefangen unb führte fie gefeffelt ins König»

r e i ß . Aber obwohl ber Katfer gegen fie als Wiberfaßer feiner Hf)r e auf bem Reßtswege hätte »erfahren tonnen, begnabtgte er fie bennoß unb ließ fie, mehr um ©ottes Willen als зи feinem Dorteile, frei oon bannen 3iehen.s

III. Die Begriinbung ber ßabsimrgtfcijen ifausmadjt.

. t. ffirof Bubojf not? firth$hifrg jiir 5eti bes 3ttietreni!U!ü$

[naß ber'iihronii oon Colmar4].

Mon. Germ. Scriptores XVII, 239ff; beutfß oon pabft, ©efßißtsfßr. ber beutfß.

»огзей XIII, 7.

Da nun ©raf Ruboif fah, baß bie ß m b e n a ß b a r t e n ©rafen große Reiß»

tümer befaßen . . . , begann er barauf b e b a ß t 3U fein, 3eitliße S ß ä ß e зи er- werben. 3n Speife unb Hrani wie in anbern Dingen w a r er mäßig, ein weifer unb umfißtiger Wann, b o ß felbft bei ben reißften Rtitteln ftets in größter

©elbuerlegenheit. 3 n biefer 3eit lebte ein Jüngling, genannt oon Hiefenftein5, ebel unb reiß, im Befiße feiner Burg, auf beren 5eftigfeit er unbebingt ner«

traute. Deffen ©üter hätte ©raf Ruboif gern gehabt, wenn er fie hätte er«

langen tonnen Da er ihn aber b u r ß ©ewalt n i ß t зи befiegen uermoßte, fßloß er einen trügerifßen $rieben mit ihm unb ließ ß m b u r ß einige feiner Angehörigen einen t f i n t e ß a l t legen, unb biefe töteten ß n f ß m ä h l i ß . —

1 Sein uns erhaltenes EDer! „Über bie Kunft, mit Dögeln 3U jagen" 3eugt oon einer außergetoöhnlißen ffiabe ber ITaturbeobaßtung.

8 Itaßbem i ß bie ©ereßtigieit gefefjen habe, bie er gegen feine Unter- tanen übte, . . . höbe i ß nißt aufgehört, feinen Ruhm, fein £ob, feine ¿)oß=

gereßten Sitten öffentliß 3U preifen. (ffierarbus Rta'urufius, Rißter oon Oicettia, Muratori III, 45).

3 ügl, hiermit bie Befßulbigungen 3rtnocert3' IV. (II, 2, a).

4 5ür bie Beurteilung bes mitgeteilten Abfßnittes ber (Eolmarer ©hronit ift es oon IDißtigteit, 3U miffen, baß biefe entfßieben hobsburgfreunbliß ift, alfo teinesroegs eine ungünftige RIeinung über Ruboif erroeden totll. Um fo ßaraf«

teriftifßer ift bie naioe Darftellung für bie 3uftänbe bes Interregnums, beffen eßter Sohn Ruboif'toar.

3 ©iefenftein am Sübabhang bes Sßtoar3toaIbes.

1*

(14)

H a ß bem Gobe bes Grafen oon Kiburg bemäßtigte f i ß Graf Rubolf oon f j a b s b u r g faft aller Güter unb Befißungen mit Gewalt, obmcßl oon ben meiften beftritten würbe, baß er ber r e ß t e Grbe fei. — H a ß bem Gobe Kaifer S r i e b r i ß s riß jeber ber fjerren oon ben Reißsgütern a n f i ß , w a s er irgenb erlangen fonnte. Graf Rubolf befeßte B r e i f a ß unb ßielt es eine 3eit lang in feiner Gewalt. Da ließ ber eßrwürbigeljerr Bifßof Ijeinriß oon Bafel bem Grafen Rubolf melben, baß B r e i f a ß ißm gehören müffe, weil es ißm n a ß Grbreßt jufteße. Graf Rubolf antwortete, er wolle Stabt unb B u r g in bes B i f ß o f s Gewalt liefern, wenn biefer ißm lOOORIarf Silbers f ü r fein R e ß t gebe. Der Bifßof aber gab ißm 9 0 0 Rtarf unb erßielt fo bie Stabt, bie er inneßatte, bis Rubolf з и т römifßen Könige gewählt würbe. (3it ben beiben folgenben 3ahren erpreßt ber ®raf nom Bifßof n o ß je 100 Htari; als er im britten J a ß r e 200 Htari berlangt unb ber Bifßof bie 3aßlung oerroeigert, brißt ber offene Kampf aus. 3m Cager cor Bafel bietet Burggraf S n e b r i ß oon Rürnberg Rubolf im Auftrage ber Kurfürften bie Königslrone an; Breifaß fällt an bas Reiß 3urü<f.)

2. Berißt bes Bifßofs oon (DImüß an papft ffitegor x. (6. D«3- 1273 (Emler, Regesta Bohemiae et Moraviae 11,342.

Die beutfßen Derhältniffe finb fßlimnt, niemanb gebeult bes allge»

meinen tDoßles, jeber forgt nur f ü r fiß. Die Surften finb unbotmäßig; fie w ü n f ß e n 3war einen guten unb weifen König, wollen ißm aber leine B l a ß t Iaffen. J a , lieber waßlen fie 3wei, wie früßer "Alfons unb R i ß a r b unb jeßt wieber Alfons unb Rubolf. D a bebürfte es eines gewaltigen Kaifers, ber, mit bem IDillen bes p a p f t e s unb bes Kon3tIs eingefeßt, mit m ä ß t i g e r ijanb ben S i e b e n im Reiße ßerftellen unb bann an ber Spiße ber Gßriftenßeit aus3ießen tonnte, bas ijeilige £anb 3U befreien. — IDer aber joll biefer Kaifer fein, wer foll a u ß nur bie n ä ß f t e n Gefaßten bannen, bie bem Gßriften»

tum oon ben ßalbßeibnifßen R n g a r n unb Kumanen,1 ben ßeibnifßen £itßau«

rern unb P r e u ß e n . broßen? Die uneinigen beutfßen Surften finb oßn»

m ä ß t i g . Allein ber König oon Bößmen ift Ьази imftanbe!

3. Befßlfiffe bes Retßstages ju Rürnberg über bie Reoinbilation bes Reißs»

gutes unb ben (Empfang ber Reißsleßen. 19. Rooember 1274.

Mon. Germ. Const. III, 59f.

1. 3uerft forberte ber König, baß b u r ß Urteil entfßieben werbe, wer R i ß l e r fein folle, wenn ber römifße König wegen laiferlißer unb bem Sistus 3ufteßenber Güter unb anberer bem R e i ß ober bem König 3ugefügter Un»

bilben gegen einen Reißsfürften Klage зи erßeben wage. Unb es würbe oon allen anwefenben Surften unb Ijerren entfßieben, baß ber Pfal3graf bei Rf)ein bie Gewalt befiße, зи r i ß t e n über Klagen, bie ber Kaifer ober König gegen einen Reißsfürften erßeben miH. 2. Als nun befagter Pfal3graf auf bem Rißterftußl faß, begehrte ber König 3uerft, baß b u r ß Urteil ent«

1 Gin türiifßer Stamm, ber feit einigen Jaßrjeßnten 3toifßen Donau unb Gßetß angefiebelt mar.

(15)

• 3. Befßlüße bes Reißstages 311 Rürnberg 1274 13 fdjicben werbe, roas ber König betreffs ber ffiüter, bie einft Kotier Sriebriß,

bettor gegen ißn bas Urteil auf Abfeßung erging, friebliß unb rußig befaß unb inneßatte, unb betreffs ber fonft bem R e i ß e erlebigten ffiüter, bie anbre mit (Bemalt in ißremBefiße ßielten, Dort Recßts roegen tun tönne unb müffe.

Unb es routbe geurteilt, ber König müffe ßinficßtlicß folcßer ffiüter eingreifen unb fie in feine (Bemalt 3urüdbringen; unb roenn jemanb bei ber <Ein3ießung f o l g e t ffiüter fi(ß bem Könige 3U rbiberfeßen toagen follte, müffe er bie recßts*

toibrige ffieroalttätigieit mit töniglicßer (Beroalt unterbrüden unb bie Reicßs*

r e ß t e toaßren. 3. 3 u m 3toeiten begeßrte ber König ein Urteil barüber, roas be3ügli<ß bes Königs oon Bößmen R e ß t e n s fei, ber meßr als 3 a ß r unb

©ag feit bem ©age ber Krönung bes r ö m i f ß e n Königs 3U A a ß e n es ßart*

n ä i i g nerabfäumt ßabe, ben Empfang feiner £eßen com Könige ber Römer jU erbitten. Unb es mürbe uon allen S ü r ß e n unb Herren geurteilt, baß, roer oßne gefeßltcßen (Brunb 3 a ß r unb ©ag Abftanb genommen ßabe, feine Be*

leßnung nacß3ufucßen, n a ß Berlauf biefer 3eit oßne weiteres aller feiner

£eßen nerluftig geße. 4. 3um britten begeßrte ber König ein Urteil barüber, roie man gegen ben König oon Bößmen norgeßen müffe, um feine UKber*

feßlißteit 3U unterbrüden. Unb es erging bas Urteil; baß ber Pfafegraf bei Rßein befagten König cor f i ß , ben pfafegvafeu, laben fülle.

4. Bie Sßlaßt bei Bürnfrut (an ber lllarß) 4278 (naß fflttolars öfterreicßifcßet Retmßtonil).

Mon. Germ. Deutfße Eßronifen V, 1, Oers 15309 ß.

Es lag ber König © t t o f a r ß e i bem I D e i b e n b a ß e . . . . Er ßatte f i ß fo ge*

lagert, baß in einem Umtreife um fein großes Heer *>ie Ü t a r ß gan3 naße ßerumßoß. König Rubolf 30g einßer biesfeits ber R t a r ß , bie U n g a r n unb bie Salben 1 ritten . . jenfeits bes tDaffers auf. Hört, roas König Rubolf lat.

P o n ungefäßr tarn es: roo f i ß fein Heer nieberließ . . . , bas roar ben Seinben fo naße, baß es n i ß t eine IReile roar König Rubolf ßatte bie ffierooßn*

ßeit, baß er nur a n einem S " i t a g tämpfte . . . (Es erfolgt nun bie Bereinigung mit ben Ungarn unb Humanen, weiße bielUarß überißretten.) — König Rubolf orbnete unb f ß a r t e fein Heer 3U o i e r S ß a r e n ; 3toei berfelben roaren ungarifßes Doli. — 3 n feine eigene S ß a r naßm er bie Steirer unb roer mit ißm a u ß n a ß ß e r Don Sßroaben ßerabgelommen roar; a u ß roollte er bei f i ß ßaben bie oon Krain, bie Kärntner, unb bie ißm ber Safeburger, Bifßof S n e b r i ß , ließ. Die oierte S ß a r ßieß er bilben bie Herren alle, bie a u s ®ft erreiß roaren.

— K ö n i g RubolfsStreitgenoß, König ffittotarnonBoßmen, f ß i d t e f e ß s r o a d e r e unb fiarfe S ß a r e n 3 u ber erften 3äßlte er alles Pol!, b a s oon Bößmen roar, 3U ber anbern S ß a r las er bie oon Rläßren, in bie britte S ß a r bie DOU RTeißen unb ©ßüringen. . . . Der polen lamen fo Diele baßer, baß oon

2 Die Derteilung biefer oier Sßaren in bie bret Ereßen ergibt fiß aus ber Sßilberung ber S ß l a ß t .

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ißnen, rote m a n jagte, 3roet S p a r e n , lang unb breit, roaren. 3 n feine eigene Seßar roäßlte er rnaniße teuren Ijelben, bie ißm uon S a u f e n gefommen roaren, aucß rourben einige ber Baiern barin aufgenommen.1

Da bas ßeer bereit roar unb geriiftet 3U Roffe faß, nergaß es König Rubolf nicßt unb ermaßnte inniglicß Burggraf ßeinrid)2 uon Rürnberg, an biefem ©age offenbar roerben 3U laffen, baß m a n ißn nollfommen ßeiße a n RTannßeit unb ©ßren ©r fpracß 3U ißm: „Rimm bie Sturmfaßne unb übe bamit bein Reißt...." Der König rief 3U ficß ßer ffiraf ßeinricß non Pfannen»

berg unb b a t ißn ße^Iicß, baß er roeiter abfeits ritte mit etroa fedtfig unb bort roarte, bis bie Seßaren fiiß burißeinanber mengten unb brängten, bamit er bann burcßbräcße, roo er am näcßften feinen Dorteii erßoffte. ffiraf tjeinricß fpracß: „ßerr, fcßaut nad) einem anbern." . . . Der König ricßtete biefeibe Bitte an ben langen Kapeller unb Herrn Konrab non Sumerau. Sie roilligten ein, bocß ni<ßt gern, fie fürißteten f ü r ißre © ß r e . . . , roas man benfen möcßte, roenn m a n fie beifeite ßalten feße. Der Streit roar ungleicß geroogen.-Die ber Bößmen»

lönig mit fid) auf bas Scßlacßtfelb bracßte, beren roaren rooßi nier auf einen.3

3n berfelben 3eit roaren bie Heere... im S t r i t t fo nai)e aneinanber gefommen, baß bie Unberoaffneten non bannen 3U geßen begannen. Der Bifcßof non Bafel begann ben Ruf 3U erßeben: „Sanft IKaria, IKutter unb Rlagb, all unfere Rot fei bir geftagt." Die Bößmen aber riefen fo: „Herr erbarme bi<ß unfer." D a n n ritten bie P f a f f e n fort Die norberfte Scßar, bie ben Deutfcßen 3U Hilfe gefommen roar, bas roaren bie non ©fterreicß: Dort roar König © t t o f a r ber Reicße felbft bei ben Dorberften. 3n biefer Scßar feßlten meßt, ge3äßlt unb ausgefonbert, neunteßaibßunbert gepan3erter Roffe non ©inßeimifcßen unb 5remben. Die ßielten fo feft, baß fie meßt teießt 3U 3erfpalten roaren.4 . . . D a braeß bes Reiißes Scßar buriß. Sieß ba, bie fd)äblicße Surcße, bie bureß bie Bößmen bie (Dfterreicßer 3ogen, als fie bie Sißar bureßbraeßen R)as ißnen non benett entgegenfam, unb bie ba roie ©oren roaren ßoeßgefeßoren, bie man polen nennt, mit benen büngten fie bas £anb ©s blieben uro ge3äßlt, bie bie U n g a r n nieberfällten,5 fie brängten fi(ß fo ßurtig in bem Streit, als ßätten fie in Sranfreicß bas Jecßten gelernt. (Der ©ßronift feßilbert bann Rubolfs perföntieße (Sefäßrbung burß einen Ritter aus fflttotars ßeer unb feine Rettung.) . . . R u n ßatte ber Kapeller erfeßen, baß ber Streit ßin unb ßer roogte. 3ßm beulte, es tnäre Seit, fid) in ben Streit 3U erßeben; nießt

1 f)er3og ßeinricß oon riieberbaiern ftanb auf (Dttofars Seite.

8 Statt Sriebrieß, ein 3rrtum bes ©ßroniften.

3 Diefe Angabe ift riißtig nur ßinficßtlicß bes StärfeDerßältmffes ber Ritter im beutfeßen unb im bößmifeßen ßeere (2000 b3to. 8000). Docß rourbe bas Über«

geroießt ©ttofars 3um guten ©eile ausgegliißen bureß bie große 3aßl ungarifißer Ritter unb befonbers Ieiißter Reiter.

4 3a, fie toarfen, roas fflttofar nerfißroeigt, bie Öfterreicßer, bas 3toeite ©reffen, auf bas britte ©reffen, bas unter Rubolfs eigenem Befeßl ftanb, 3urüef.

6 Die Ungarn, bie bas erfte ©reffen bilbeten, roaren bereits 3U Beginn ber Sißlatßt auf ©ttofars erftes ©reffen, bie Bößmen unb TTtäßrer geftoßen, unb hatten fie oöllig 3erfprengt.

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4. i>ie S ß l a ß t bei Dürntrut (an ber ITTarß) 1278 15 l ä n g e t wartet er, mit W ü ß t reitet er 311; niemanb hielt ß m ftanb, er 3er«

Spaltete bte Rotte, wie ein Sßneiber mit ber S ß e r e ein G u ß 3erfßneibet.

Unb ba er b u r ß b r a ß , worb ber S ß a l l fo groß, als wenn ber Donner einen W a l b oor f i ß nieberbrißt. Dor Meiern Sturme padte bie Böhmen ©raufen, unb fie e r f ß r a t e n fcijr. ((Es folgt bann bie a u ß in ffirütpazers „König (Dttolars

©Iüd unb (Enbe" wieöertehrenbe, fßleßt beglaubigte ©Zählung oon bem 0errate bes ntilota oon Diebß.) — D a ber König »on Böhmen fah, baß er leine ijtlfe bei f i ß habe, w ä r e er auf ber Stelle gern aus bem Strauße enttommen. TRit breien b r a ß er a u s . . fßnell fahen ß n »iele, um bie er es perbient hatte, baß fie ß m n i ß t halb w a r e n , . . . oor f i ß trieben fie ß n h « a u s ber S ß l a ß t auf. ben p l a n . Da wollte mit ihnen feßten König (Dttofar, ber Ijerrliße (alle feine Begleiter fallen; er felbft tämpft helbenmütig weiter). — Da er leinen Stieben »on ß n e n 3U erwerben »ermoßte, f p r a ß er: „ W a s foll e u ß mein Sterben, baß ß T mein Blut »ergießen wollt? Bringet ihr m i ß eurem fjerren lebenbig gefangen, fo ergeht es e u ß gut.". . .Ruf bie Rebe aßteten fie n i ß t . . . ; fie f ü n f t e n ben König »om Roffe . . . einer f t a ß ß m in bie Bruft ein fpißes S ß w e r t , baß m a n es auf ber anbern Seite fah (Ein anbrer f p r a ß ; „Jlpr geltet mir ben ©heim, Ejertn Seifrieb »on Rlerenberg1; nur baran finbe i ß tf»r fiior ndriiei werbet oon metner fianb." Riemanb

m i m -»'»g-'y»1»»v . i»—— -- - •

hielt ß n bauon 3urüd, er fließ alfo 3U unb f t a ß ß m bas Rteffer bet bem fjalfe n a ß unten. Da»on tat er einen Sali für tot auf bie (Erbe

5 EDiHebriefe ber ©nbifßöfe »on mai«3 unb (irier nnb bes Pfal3grafen bet Rhein. 22. fluguft 1282.

Mon. Germ. Const. III, 327.

W i r ftimmen a u s b r ü d t i ß bei unb erteilen ba3u unfre freie (Ein»

willigung, baß er (König Rubolf) bie Sürftentümer Öfterreiß, Steiermart, Kärnten, Krain unb bie W a r t mit allen ihren R e ß t e n unb Subehörben, bie er, einft bem R e i ß e entfrembet unb »erfßleubert, mit »ielem Sßweiß unb Blut unter bie ffiewalt bes Reißes 3urüdgebraßt hat, bem erlaußten fllbreßt unb Rubolf, feinen Söhnen, . . . übertrage unb 3U £el)en gebe, wenn immer es feines Willens fein wirb.2

IV. £us öem Con&c 6es Deutfcßen ©röetts.

Der erfte Burgenbau im preußenlanbe naß berGhronil bespeter »onBusburg.

Möhfßte, Quellen 3. ©efßißte ber oftbeutfßen Kolonifation 71 f.

aus Scriptores rer. Prussic. I.

D a bie erwähnten Brüber.bes beutfßen Kaufes, n ä m l i ß Bruber Konrab unb fein ffienoffe, im £anbe Preußen, bas ihnen f ß o n lange »om bjcrjog »on Polen1 übertragen w a r , n i ß t hatten, wo fie ß r f j a u p t hinlegten, gehaßten

1 ©in öfterreißifßer flbliger unb ffiegner ffittotars, ber einige 3ai)re oorher bingerißtet worben war. „ » .

! flhnliße Willebriefe finb burß bie Kurfürften oon ©oln, Branbenburg, Saßfen ausgestellt worben,

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fie oon bannen 3U gehen, um 3U ißrer Sißerßeit bie IDeißfel 3wifßen f i ß unb ben Preußen in ber m i t t e 3U haben. Sie baten baßer befagten I j e ^ o g , ißnen eine Burg 3U bauen; biefer als ein Gott gan3 ergebener BTann . . . oerfammelte fein Doli unb erbaute ißnen gegenüber ber heutigen Stabt Gßorn auf einem Berge eine Burg, genannt Dogeifang, roo bieBrüber mit wenigen Bewaffneten f i ß ber ungeßeuren ITtenge ber fjeiben entgegenftellten unb ben Gefang Öer Grauer unb ber Grübfai fangen. Sie hatten fa ben füßen Boben ißres tjeimatlanbes oerlaffen unb waren in ein frembes £ a n b ge3ogen, irt bem es ißnen befßieben w a r , oiete J a ß r e Bebrängnis 3U leiben. . . . Sie ßatten ein fruchtbares, frieblicßes unb r u ß i g e s £ a n b oerlaffen unb warenge«

3ogen in ein £ a n b bes Sßrecfens, ber (Dbe unb Ginfamfeit, bas erfüllt w a r oon hartem K r i e g e . . . . — H a ß Grbauung biefer Burg fanbte ber Bruber Kon«

r a b1 Boten an ben oereßrungswürbigenlltannunb frommen B r u b e r t j e r m a n n oon Sal3a, ben tjoßmeifter bes Deutfßen (Drbens . . ., unb b a t ißn bemütig, er möge ißm meßr Bruber unb Bewaffnete fßicfen. Diefer f ß e n t t e feinenBitten Geßör unb f ß i i t e ißm ben Bruber Ejermann, genannt Balte, 3um Rteifter.

2. ffiriinbung eines Koloniftenborfes (£en3en bei Glbing) 1299.

Kößfßfe a. a. (D. 109.

Bruber £ubwig oon Sßqpfe, Komtur bes IlTarienorbens ber Deutfß«

ritter 3U Jerufalem in GIbing... Rtit R a t unb 3uftimmung unferer Brüber ßaben wir an fllbreßt unb Rebbimir ausgetan 3ur Dergabung n a ß Kul«

mifßem R e ß t 80 3um tjofe £en3en gehörige tjufen unter folgenben Bebin«

gungen: Befagter fllbreßt unb Rebbimir follen 3um Gntgelt f ü r bie Der«

gabung (locatio) bie a ß t e t j u f e2 frei oom 3ins unb' bas S ß u ^ e n a m t in be=

fagtem Dorfe f ü r immer befißen. Don biefen 80 tjufen aber ßaben wir 4 freie tjufen bem P f a r r e r bes Dorfes 3uerteilt.... Don ben übrigen 6 8 tjufen follten bie Bauern 4 Sreifaßre ßaben oom näßfttommenben.IRartinstage an. H a ß Derlauf biefer follen fie an bemfelben Rtartinstage oon jeber tjufe eine ßatbe TTTart ber g e b r ä u ß t i ß e n RTün3e unb 4 fjüßner unferm tjaufe j ä ß r l i ß 3U 3aßlen geßatten fein. — flußerbem follen fie oon jeber ber 80 tjufen unferm tjaufe j ä ß r l i ß ein Blaß IDei3en unb ein B l a ß Roggen (IDintermei3en?) liefern. Unter befagten Gütern neßmen w i r a u ß a u s Sßen«

ten, BTüßlen unb beren Grunbftücte, IDege, Gärten . . ., bie wir unferem tjaufe oorbeßalten. Serner übertragen wir befagtem fllbreßt unb Rebbimir unb beren Grben . . . bie niebere Gerißtsbarteit über bie Deutfßen, bie ßößere aber . . . behalten wir uns unb unfern Brübern oor. Don ben Ge«

rißtsgefällen aber . . . wollen w i r ißnen ein Drittel überlaffen unb be«

ßalten 3wei Drittel unferm tjaufe oor.

1 Konrab oon IBafootcn.

2 (Es foll ßier moßl heißen „aßt Ejufen".

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V. Staat unb Kirße im 3eitalter £ubmigs bes Baqem. 17

V. Staat unö Ktrdje im Zeitalter Cuötolgs öes Baqem.

4. tttaifUius »Ott pabua1, Defensor pacls 1324.

Wirbt, ©uell. 3. ffiefß. b. Papfttums 2. Aufl. 150 f.

III, 6. RTenfßlißer ffiefeßgeber ift allein bie ffiefamtßeit ber Bürger ober tßr ftärferer ©eil.2 7.DefretaIen ober Betrete ber r ö m i f ß e n ober irgenb*

toelßer aitberer Bifßöfe . . . , bie oßne Erlaubnis bes m e n f ß l i ß e n ffiefeß*

gebers erlaffen finb, tonnen über niemanben eine geiftliße ober roeltliße Strafe oerßängen. 9. Ein erroäßltes Sürftentum ober fonft ein Amt ßängt allein oon ber tDaßl beffen, ber.ßierju bie Befugnis ßat, unb oon feiner a n b e m Beftätigung ober Billigung ab. 16.Den K i r ß e n b a n n ober bas 3nterbift aus*

3ufpreßen, ift oßne (Beneßmigung bes gläubigen ffiefeßgebers feinem Bifßöfe . . . geftattet. 12. Alle Bifßöfe befißen unmittelbar b u r ß ©ßriftus bie gleiße Autorität. . . . 18. D u r ß göttliße Autorität unb mit ber 3uftimmung bes gläubigen m e n f ß l i ß e n ffiefeßgebers tonnen anbere Bifßöfe, gemeinfam ober getrennt, ben römifßen Bifßof ebenfo ejtömmuni3ieren ober gegen ißn eine anbre Befugnis ausüben, roie bies umgefeßrt ber 5a© ift. 33. Ein allgemeines ober befonbers Kon3© ber Priefter, B i f ß ö f e unb anberer ©laubigen mit 3roangs*

getoalt 3U berufen, fteßt allein bem gläubigen ffiefeßgeber ober bem, ber mit feinet ffieneßmigung bie i j c r r f ß a f i füßrt, 3U. 41 .Der r ö m i f ß e Bifßof unb jeber anbre geiftliße ober f i r ß l i ß e Diener lann n a ß göttlißem ffiefeße allein b u r ß ben gläubigen ffiefeßgeber ober ben mit feiner ffieneßmigung ßerrfßen*

ben ober b u r ß ein allgemeines Kon3iI ber ©laubigen 311 einem befonbern f i r ß l i ß e n Amte beförbert, oon ißm allein a u ß bes Amtes entßoben unb be- raubt werben, toenn ein üergeßen bies erforbert.

2. Die Kaiferlrönung £ubtoigs bes Batjern [naß Albertino Wuffato3, Ludovicüs Bavarus 1328].

Boeßmer, Fontes rer. Germ. I, 173ff.

3 n biefer 3eit fßicften bie Römer, bie f ß o n feit langem 3U ißrem un*' geßeuren S ß a b e n unb Sßtmpf bie r ö m i f ß e Kurie entbeßrt ßatten, 3uerft ffiefanbte n a ß Aoignon 3um oberften P o n t i f e j mit ber Bitte, er unb bie Kurie m ö ß t e n f i ß n a ß 3talien, unb 3toar n a ß Rom begeben. . . . Solls er aber, obrooßl f ß o n m e ß r f a ß barum erfußt, bies ableisten unb ben Stußl oerroaift laffen follte, mürben fie Cubroig, ber König ber Römer genannt toerbe, . . . i n ber Stabt aufnehmen, bamit Rom, bas f j a u p t ber IDelt, ben Rußm feiner er*

ßabenen IDürbe n i ß t oerliere; unb foroeit bie Römer tonnten, roürben fie f i ß barum bemüßen, beibe ©ßrone, ben geiftlißen unb ben roeltlißen, in ißrer Stabt 3U f eßen unb 3U ßegen.—Der P a p f t ßielt bie ffiefanbten unter unbeftimm*

ten Ausbrüien meßrere©age ßin. Als fie um eine beftimmte Antroortbaten, er*

flärte er, einen 3eitpunft abroarten 3U toollen, ber für bie r ö m i f ß e K i r ß e gün*

1 profeffor an b. Unioerfität paris.

2 W. ift atfo ein Dertreter 6er £eßre oon öer Dolfsfouoeränität. Er Beruft fiß ßierfür an einer anbem Stelle auf Ariftoteles, politif III, 6.

3 Ratsßerr oon pabua f 1330.

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ftiger fei. — Die Römer, burcf) biefe Derfcßleppung oom p a p f t gleicßfam oer»

fpottet, f^tcften auf gemeinfamen Befcßlufj Boten an £ubroig: (Er möge nacß Rom fommen, feine tjerrfcßaft über bieRömer frei inBefiß neßmen, fie roürben ißm зи Dienften fein mit j e u e r unb Scßroert unb in jeber IDeife. £ubroig, bem glücflicßen Sortgange feiner Sacße nitßt roiberftrebenb, nerließ alsbalbRIailanb . . . u n b rücfte n a t ß R o m cor. D a s r ö m i f c ß e D o l i . . . n a ß m ißn unter bem groß«

ten J u b e l auf. — Sciarra (Tolonna (bas ßaupt ber Derfcßroorenen oon Anagni 1303), ber з и т Dolfe ßielt unb ein eifriger Parteigänger bes Kaifers unb ber Kaiferlicßen roar . . . , ließ £ubroig Beiftanb unb Rat. Unb nacßbem er bem Dolfe oon Rom bie ©eroalt überlaffen ßatte, über bas Kaifertum зи befcßließen unb alles зи tun, roas ben S t a a t angeße, rourbe £ubroig ber Rame unb ©itet eines Königs ber Römer ü b e r t r a g e n ;1 bas Doli aber rief:

„£ange möge er leben unb regieren", unb ber König unb bie Königin tßronten auf bem Kapitol. Die p i e b s aber unb bas Doli freuten ficß ... über ben Um»

fcßroung ber Dinge unb begannen, ben P a p f t J o ß a n n зи oerroünfcßen, offen 3u beßßulbigen unb 3U beßaupten, er fei fein roaßrer P a p f t . — J o ß a n n fei ein oerroerflicßer P a p f t unb bürfe meßt als P a p f t angefeßen roerben; ein neuer P a p f t müffe geroäßlt roerben . . ., beibe Gemalten, bie roeltlicße unb bie geiftlicße, follten in Rom ißren Siß ßaben. Diefer Ruf . . . brang 3U Senat unb Polt unb roueßs 3U foleßer Starte, baß m a n auf allgemeinen Beftßluß £ubroig ßieroon Bericßt erftattete unb inftänbigft auf bie (Erfüllung ber Sorberungen, brang. Da £ubrotg ben glücflicßen S o r t g a n g feiner Rn»

gelegenßeit meßt ungern faß, braeßte er biefe Sorberungen зиг P r ü f u n g unb forgfältigen Beratung a n bie Großen feiner Umgebung, bie er a u s Deutfcß»

Ianb mitgefüßrt ßatte. Unter ißnen befanben ficß 3toei 3taliener,'bie eifrig um £ubmigs ©rßebung bemüßt geroefen roaren unb ficß ißm eng ange»

feßloffen ßatten unb auf beren R a t er otel gab: Ktarfilius be Rapmunbi»

nis, ein pabuanifeßer Bürger nieberer fjerfunft, funbig ber Pßilofopßie unb feßr berebt, unb Ubertinus be ©afale aus Genua, ein Rtöncß, ebenfalls ein feßlauer unb geiftooller Rtann. — ©s rourbe befcßloffen, ben IDünfcßen unb Ratfcßlägen bes römtfeßen Dolfes bei3utreten . . . , in allem feinem, bes Senates unb ber ©ribunen Befcßluffe 3U geßoreßen. Dom römifeßen Senat unb Doli rourbe ein ©bift erlaffen: J o ß a n n , bisßer p a p f t genannt, fei als gottlofer Scßismatifer unb Keßer nießtig, uerroerftieß unb uerroorfen.8

1 3n tDtrfliißfeit ßanbelte es fieß, toie ftßon aus bem EEejte ßeroorgeßt, um bie K a i f e r f r ö n u n g . Dgl. ßierüber J o ß a n n o o n D i f t r i n g 5 , 7 (Boeßmer, Fontes rer. Germ. I, 403): 3m Jaßre bes ßerrn 1328 . . . empfing er bie Kaifer«

Irone oon ben Römern, bie erüärten, ißnen fteße bies зи, toeil ber Papft nießt anroefenb fei. (Es frönte ißn aber ber Prüfeft ber Stabt, ber, toie es ßeißt, bas Recßt ßat, bas faiferließe Diabem bem Papfte bar3ureießen, toenn biefer es bem Kaifer aufs ßaupt feßt.

8 Begrünbet rourbe bie Abfeßung Joßanns u. a. mit ber bureß ißn aus»

gefproeßenen Derbammung ber £eßre oon ber Armut (Eßrifti unb feiner Jünger, roelcße cor allem bie S r a ^ i s f a n e r im Gegenfaß зи ben Dominifanern pertraten.

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2. Die Katferfrönutig £ubn>igs bes Baqern 19 Batb barauf nun, als f i ß bie Römer auf ben R a t £ubwigs, ihres Königs

unb Surften, bie gefeßgeberifße ©ewalt angemaßt h a t t e n . . . unb als J o h a n n abgefeßt mar, »erleiteten fie b u r ß einbringliße Bitten einen RIann a u s bem

©rben ber U l i n b e r b r ü b e r , . . . P e t r u s be Gorbara, Siß Unb Würbe bes l)öß»

ften pontifitats einjunehmen; £ubtotg unb bte Römer erhoben ihn h ' e z u auf ©runb ß r e r Dollgewalt.

Die Rtenjßen, bie in P a p f t J o h a n n bas r e ß t m ä ß i g e f j a u p t ber heiligen K i t ß e »erehrten, ertlärten biefen £ubr»ig bes Ramens eines Gäfars unb Kaifers fürunroürbig unb nannten i h n b e n B a q e r n ; bie übrigen, beren 3at|I bei weitem Heiner w a r , nannten ß n Kaifer ber Römer.

3. IDeistum bes Kuroereins oon Benfe Aber bie Könlgstoahl 1538.

Kratnmer, Quellen 3ur ffiefßißte ber beutfßen Königsroai)! unb bes Kurfürften»

JoIIegs 11, 91.

D u r ß gegenwärtige öffentliße Urtunbe fei es allen beiannt, baß im Ja'hre ber Sleifßwerbung 1338 a m 16. J u l i im ©arten neben bem Königs»

hofe Renfe, oberhalb bes Rheins, wo bie Kurfürften bes Ijeiligen R ö m i f ß e n R e i ß e s fefjr häufig 3ufammen3ulommen. pflegen, um über bie Wahlen ober anbere R e i ß s g e f ß ä f t e 3U » e r b a n b e l n . . . . [folgen bie Hamen aller Kurfürften außer bem bes Königs oon Böhmen] geurteilt haben, baß bies b e m R e ß t e unb ber altbewährten Gewohnheit bes R e i ß e s entfpreße, baß, n a ß b e m jemanb

»on ben Kurfürften bes Reißes ober bem größten Geil biefer Sürften a u ß in Uneinigteit 3um römifßen König gewählt worben ift, er n i ß t ber Gr»

nennung, flnerlennung, B e t ä t i g u n g , 3uftimmung ober Grmäßtigung bes apoftolifßen Stuhles bebarf 3ur Übernahme ober Derwaltung ber ©üter unb R e ß t e bes Reißes ober bes Königstitels.

4. Kaifertoahlgefeß £ubt»igs bes Bapern. Sranffurt 1338.

Krammer, a. a. Q. 97 f.

Wenngleiß 3eugniffe beiber R e ß t e beutliß erllären, baß bie laiferliße Würbe unb ©ewalt unmittelbar »on ©ott allein ausgegangen ift . . . unb baß ber Kaifer allein infolge ber W a h l berer, benen bie W a h l 3uftcl)t, w a h r e r Kaifer wirb unb ber Beftätigung ober flnerlennung leines anbern bebarf, weil er in weltlißen Dingen leinen über f i ß hat, . . . fo behaupten b o ß einige lügnerifß unb trügerifß, baß bie laiferliße Würbe unb ©ewalt »om P a p f t e flamme W i r erllären baßer mit bem Rate unb ber 3uftimmung ber Kurfürften unb anberer Sürften bes Reißes, baß bie laiferliße Würbe unb ©ewalt unmittelbar »on ©ott allein ift, unb baß es bem R e ß t unb ber

»on alters her bewährten ©ewohnheit bes Reißes entfprißt, baß, n a ß b e m jemanb 3um Kaifer ober König »on ben Sürften bes Reißes einmütig ober

»on bem größern Geile erwählt wirb, er fogleiß infolge ber W a h l allein als w a h r e r König unb Kaifer ber Römer 3U a ß t e n unb als folßer 3U be»

3eißnen ift unb ß m »on allen Untertanen bes Reißes gehorßt werben muß, unb baß er »olle ©ewalt hat, bie ©üter unb R e ß t e bes Reißes 3U »erwalten,...

(22)

unb b a ß er r u ß t ber Anertennung, Beftätigung, Grmäßtigung ober 3uftim=

mung bes Papftes, bes apoftolifßen Stußles ober fonft jemanbes bebarf.

VI. ffiolöene Bulle Karls IV. 1356.

3eumer,. Die ffiolbene Bulle Kaifer Karls IV. 2. Geil.

I. 15. IBir feßen feft unb oerorbnen, baß ber jeweilige <Er3bifßof oon ITtain3 jebem ei^elnett feiner Illitfurfürften . . . bie tDaßl b u r ß feine Boten f ß r i f t l i ß funbtun foll. . . . Diefe Sßreiben follen enthalten, baß innerhalb breier IRonate oon bem im Sßreiben felbft angegebenen Gage an alle Kur»

fürften in S r a n t f u r t am Ittain oerfammelt fein ober ißre r e ß t m ä ß i g e n Bot«

f ß a f t e r für biefe Seit unb biefen ®rt mit unbefßräntter ü o t l m a ß t unb ißren offenen, mit bem großen Siegel befiegelten Sßreiben 3ur tDaßl bes 3um Kaifer 3U erßebenben Königs ber Römer entfenben follen.

II, 1. R a ß b e m aber bie Kurfürften ober ißre Gefanbten bie Stabt S r a n t f u r t betreten haben, follen fie fogieiß am folgenben Gage in ber S r ü ß e in b e r K i r ß e bes h e i l i g e " B a r t h o l o m ä u s . . . i n b e u t f ß e r S p r a ß e bentDaßleib fßroören, ben ißnen ber K u r f ü r f t oon RTain3 oorfprißt. 3. H a ß £eiftung bes Gibes b u r ß bie Kurfürften ober ©efanbten follen fie 3ur tDaßl fßreiten unb n i ß t eßer bie Stabt S r a n f f u r t oerlaffen, bis bie ITTajorität ber IDelt unb bem ß r i f t l i ß e n Dolte ein roeltlißes ®berßaupt gewählt ßat,_ n ä m l i ß ben König ber Römer, ber 3um Kaifer 3U erheben ift.

4. R a ß b e m aber an felbigem ®rte fie felbft ober ißre RTajorität bie tDaßl oorgenommen, muß eine folße tDaßl gehalten unb g e a ß t e t werben, als wäre fie oon allen oßne t D i b e r f p i u ß einmütig ooll3ogen worben.

tDir beftimmen, baß ber, weißer auf bie oorausgefßicfte IDeife 3um König ber Römer erwählt worben ift, fogieiß n a ß ber K)ahl, beoor er t r a f t ber Reißsgewalt in irgenbwelßen Angelegenheiten unb Gefßäften bie Regierung ausübt, allen ei^elnen Kurfürften . . . alle prioilegien, Uriunben, Reßte, Sreißeiten unb Sßentungen, Gewoßnßeiten unb tDürben . . . b u r ß Brief unb Siegel betätigen unb ißnen n a ß ber Kaifertrönung all biefes erneuern foll....

IV, 2. ... Der Grsbifßof oon IRain3 unb tein anbrer foll bie Stimmen feiner IRitturfürften 3U erfragen ßaben, ein3eln unb in folgenber © r b n u n g : 3uerft foll er ben G ^ b i f ß o f oon Grier befragen, bem wir bie erfte Stimme 3ugefteßen, wie wir es bisßer gefunben ßaben, 3weitens ben Gr3bifßof oon Göln, bem bie Gßrenpflißt 3ufteßt, bem r ö m i f ß e n König 3uerft bie Königs»

trone1 aufs t j a u p t 3U feßen, brittens ben König oon Bößmen, ber unter ben

£aienturfürften infolge feiner töniglißen IDürbe oon R e ß t s wegen bie erfte Stelle einnimmt, oiertens ben P f a ^ g r a f e n bei Rßeitt, fünftens ben Ijersog oon Saßfen, feßftens ben RTartgrafen oon Branbenburg Ijierauf follen feine Rtitturfürften ißn ißrerfeits befragen, bamit er a u ß feine flbfißt tunb tue unb ißnen feinen tDillen eröffne. — 3. Serner foll bei ber Seier eines taiferlißen Ijoftages ber IRartgraf oon Branbenburg bem r ö m i f ß e n Kaifer unb König bas UJaffer 3um t D a f ß e n ber Ejänbe barreißen, ben erften Grünt

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Nr. In Tabelle 2 sind die Längsschrumpfungen eines bis zum Bruch verstreckten Stabes nach dem Tempern angegeben. Vor dem Tempern wurden Teilungen von 10 mm bzw.

Am Erlanger Institut für Buchwissenschaft entsteht unter der Betreu- ung von Ursula Rautenberg seit 2015 eine Dissertation zum Thema Die Büchersammlung des Arztes und

Aber wie fommt beim baS, baß man auf bie eine Weife fcffreibt unb auf eine aübere Weife fpricfft.. Diefe Qrage ift pöHig befugt, unb wir müffeit einräumen, baß e§ liicfftS weniger

mal, baß er in ber leßteu Qeit immer großfpreßerifßer geworben fei. Bon bem Augenblicf oerfeßrte er gar nißt meßr bei mir [oerließ er. meine ©efeüf ßaft] unb iftjeßt

geteilt Wotben fei — al« Strafe? ober War feilt ißrojeß noch tu ber Schwebe? 3ch №ei ß e« nicht. 3tn Sommer be« nädfßen 3ahre« Vcrßhtoanb mein Sruber au« Seipjtg, er

nißt mit ber gaup, noß burß ©ewaltmittel, — fo gu ganbeln wäre für euß unwürbtger, als für pe, fo beganbeit gu werben — fonbern burß gerißtliße Unterfußung unb

©tärte mar ber ftattlicße ©cßweif. ©aßei glängte beS Katers Buntes Sleib unb fcßimmcrte, Oon ber ©onne Beleuchtet, fo baß man gtoifcßen bem ©cßioarg unb @rau nocß fcßmale

tipen ©enre. Unb bop lag bie ©ape feineSwegeS fo, baß etwa unter ben ©roßen unb ©ebtlbeten grantreipS fpleptpin lein ©efpmad für biefe Riptungen tünftlerifper Rrobuctioit gu