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die typhösen oder pyämischen Symptome; 8) den orga- orga-nisch-pathologischen Zustand der Lunge, des Darmcanals

24 Tabelle über die Temperatur der H, aesunden oder Mrtmken

7) die typhösen oder pyämischen Symptome; 8) den orga- orga-nisch-pathologischen Zustand der Lunge, des Darmcanals

Durch-mosser hatte und grosse Schorfe und eine reichliche Eite-rung verursachte. Sein gewöhnlicher Sitz ist auf dem Rük-ken und an den andern Stellen des Körpers, an denen der Furunkel sich gewöhnlich zeigt. [S. 131.]

2874. Bei fast allen diesen Arten des Hautbrandes muss man in diagnostischer Hinsicht vorzüglich folgende örtliche und allgemeine organische Zustände berücksichtigen: 1) dio Fortsehritte der Krankheit; die Grösse der lividen Farbe, der Verhärtung; den Schmerz, welchen sie verursachen;

2), die Fortdauer oder den Verlust der Wärme und der Sen-sibilität; 3) den rothen und entzündlichen Ring, der sich in glücklichen Fällen um die kranke Stelle bildet ; 4) das Ab-fallen der Schorfe ; die Blutungen, welche auf dieselben fol-gen können; die putriden Flüssigkeiten und den Eiter, die in Menge aus ihm flicssen; 5) die typhöse Entzündung der benachbarten Lymphgefässe und Venen ; 6) den Zustand der grossen Arterien,, welche diesem Theile Blut zuführen;

7) die typhösen oder pyämischen Symptome; 8) den

Spec. u. vergl. Diagn. a. hauptaSchl. organ.-paíhol. Zust. ü. Haut. 9 7

sind: ein Schlag, ein Fall, äussere Gewalttätigkeiten. — Zuweilen ist die Blutung unter der Haut so beträchtlich, dass sie eine hervorragende Geschwulst bildet.

2878. U) Petechialflecken oder Petechien ohne irgend eine Hervorragung. Kleine, violette, bläulichrothe Flecken, die von der Grösse eines Stecknadelknopfes bis zu der ei-ner Linse verschieden sind, nicht vorragen, an demselben Orte, wie der Petecliienausschlag, ausbrechen und sehr klei-nen Ecehymosen ziemlich ähnlich sind. Sie scheiklei-nen meist von der Typhämie abzuhängen.

2879. c) Purpura, Peliosisj Fleckenkrankheit, Scor-but u. s. w. Rothe, purpurrothe, livide, oft sehr grosse, in andern Fällen kleine Flecken, welche durch den Austritt des Bluts zwischen das Corium und die Epidermis entstehen.

Durch die geringste Ursache entstehen Blutfliisse aus andern Geweben oder Membranen. Sie stellen bald einzeln, bald vereinigt und erregen selten Fieber. ( A l i b e r t . ) Sie zer-fällt in Purpura Simplex und P. febrilis. ' - •

2880. Bei Hautblutungen muss man besonders den spe-ciellen Zustand des Blutes und die organischen und funk-tionellen Erscheinungen von Seiten des Herzens, der gros-sen Arterien und Venen berücksichtigen, [S. 133.] Wir haben oben gesagt, dass die Werlhof'sclie Fleckenkraiikheit oft bei Greisen vorkommt, deren venöser Kreislauf darnie-derliegt und dass wir sie nach schweren organischen Haut-affectionen beobachteten. ,

2881. Zu den Hautblutungen kann man auch noch die Blutflüsse aus der verwundeten oder ulcerirten Hautfläche rechnen.

2882. D e r m y p er trop hie oder Umfangsvermehrung der Haut (Hyperdermotrophie P i o r r y ) . Man hat sehr viele Arten von ihnen angenommen.

2883. a) Allgemeine Dermyperlrophie oder Verdickung einer sehr grossen Hautfläche. Zu ihr gehört die Elephan-tiasis der Araber, »welche mit Flecken anfängt, die meist kreisrund, braun-, zuweilen lividroth sind und auf welche Unebenheiten, Fissuren und Tuberkeln folgen. An mehren Stellen ist die Haut unempfindlich. Diese Krankheit ist be-sonders wegen der grossen Entwickelung des Hautsystems merkwürdig. Die Entstellung der Gesichtszüge ist eine der

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am meisten in die Augen springenden Erscheinungen. Die Anschwellung der Eüsse und der Hände, sowie der Gelenke ist ebenfalls ein sehr gewöhnliches Symptom von ihr.« ( A l i -bert.) Als Arten nimmt A l i b e r t au: die E. vulgaris, die taberosa oder das Hebel von Barbados und die Ele-phantiasis scroti. Es ist klar, dass sich hier zu der Ge-schwulst der Haut die Anschwellung des Unterliautzellge-webes gesellt.

2884. b") Die Ichthyosis, welche auch nur partiell sein kann, nimmt zuweilen die ganze Oberfläche ein. Sie zeich-net sich aus »durch eine krankhafte Entwickelung der Pa-pillen und eine Verdichtung der Schichten der Epidermis, welche Ideine Erhabenheiten bildet, die man mit Eisch-täcliuppen verglichen hat.« ( R a y e r . ) Mohre von Alibert angenommene Varietäten der Ichthyosis gehören zu Krank-heiten, bei denen besonders die Epidermis verändert ist.

2885. b) Umschriebene Bermyperlrophieen. Zu ihnen kann man rcchnen:

2886. 1) Die Warzen, kleine Hervorragungen der Haut, welche durch die Hypertrophie der Papillen urul zu-weilen aller Schichten der Haut entstehen. R a y er nimmt zwei Arten an, die geicöhnlichen und die gestielten Warzen.

2887. 2) Jlauttuberkeln, Erhabenheiten der Haut, von denen einige sehr hervorragen und rundlich, andere dagegen mit ungleichen Auswüchsen bedeckt sind u. s. w. Sie sind oft ein Symptom von syphilitischen Hautaffectioneii.

2888. 3) Hornartige Erzeugnisse auf der Oberfläche der Haut.

2885). 4) Schwielen, Tylosis, Verdickung der Ober-haut, vorzüglich der Ilautstellen, auf welche längere Zeit ein anhaltender Druck wirkte.

2890. 5) Die Erweiterung der Nasenveuen, der Capil-largefässe, welche die Naevi materai, die Gefässvegetatio-nen, die erectilen Geschwülste verursacht, sowie auch »ei-förmige oder cylindrische, ausdauernde, röthliche, oft auf der Oberfläche runzliche, harte und Widerstand leistende Geschwülste, in denen man weder Pulsiren, noch Brausen wahrnimmt. Sie stehen etwas hervor, werden gewöhnlich breiter oder es gehen von ihnen cylindrische oder kegel-förmige Verlängerungen aus, die man mit Krehsbewen

ver-Spcc. u, vcrgl. Diagn, il. IiauptsäcM. organ.-pathol. Zust. d. Haut. 9 9

glichen hat. ( R a y e r . ) Man hat sie Kelőiden oder Can-croïden genannt. [S. 135.]

2891. D e r m a t r o p h i e (Adermotropîiie P i o r r y ) . Ver-dünnung der Haut. Sie kann allgemein sein, wie bei sehr grosser Abmagerung oder'umschrieben, wie an den untern Extremitäten, dem Scrotum, wenn Venen unterhalb liegen oder wenn die Haut mehrmals ulcerirt war und sich Narben gebildet haben.

2892. Die Verdünnung der Haut und zuweilen auch ihre Hypertrophie kommt oft gleichzeitig mit ihrer Erschlaf-fung und Ausdehnung vor, welches den Zustand der Haut bildet, dem A l i b e r t deii Namen Derinafosi/yie gegeben hat un'd von der er mehre Abarten, wie die palpebra-lis, die faciapalpebra-lis, die ventrapalpebra-lis, die genitalis u. 's. w. an-nimmt.

2893. E r w e i t e r u n g der H a u t d u r c h W a s s e r (Hydrodermoectasie P i o r r y ) . "In einigen Fällen sind die Tegumente deutlich ausgedehnt und in ihren Maschen be-findet sich seröse Flüssigkeit;. Diess be-findet in mehren Um-ständen statt : 1) heim Oedem oder der Wassersucht des Zellgewebes, sobald es einen beträchtlichen GradErreicht hat. Der Eindruck des Fingers bleibt dann auf der Haut.

AVenn die Menge des unter der Haut angesammelten 'Was-sers gross und dasselbe sehr flüssig ist, so erhalt man eine sichtbare Fluctuation. 2) Nach mehr oder minder acuter Hautentzündung sieht man bei der Zertheilüng häufig eine beträchtliche Menge iiifiltrirtes Serum in der Haut und sie behält dann einen dem Oedem mehr oder minder ähnlichen Zustand. 3) Einige, besonders die durch eine putride oder typhöse Ursache, wie den Vipernbiss, die Pustula maligna u. s. w. bedingten oder unterhaltenen Hautentzündungen'sind von einer mehr oder minder beträchtlichen und durch das Gesicht und das Gefühl leicht wahrnehmbaren 'Erweiterung der Haut durch Wasser begleitet und umgeben. [S. 138,]

2894. Man könnte streng genommen auöh mit diesem Namen noch die Ausdehnung der Haut bezeichnen, wenn bei Wassersucht die Bauchfeiihöhle oder bei arideren W a s s e f ^ suchten die Höhlen sehr mit seröser Flüssigkeit angefüllt.iárid/

2895. ; Fast Stets ist das Oedem der Haut und/des 'un^..

terliegenden Zellgewebes mit einer Krankheit "und ehïfeni

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eigenthümlichen organischen Zustand der Venen oder des Herzens complicirt.

2896. A u f t r e i b u n g der H a u t d u r c h L u f t (Acro-deraocctasie Piorry). Ich weiss nicht, ob man je ela-stische Flüssigkeit in dem Gewebe der Haut gefunden hat.

Diese sammelt sich dagegen ziemlich häufig in dem Zell-gewebe an uud kann so die Haut ausdehnen. Ihre Quelle befindet sich dann fast stets: 1) in der Lunge oder den Luftwegen (Trachéal- oder Lungenfisteln) ; 2) im Darmca-nal (Magenwunden, Mastdarm- oder Darmfisteln) ; 3) in ei-nigen Hautwunden, in Fisteln, die mit der atmosphärischen Luft durch eine mehr oder minder grosse Oeffnung communi-ciren. Die Zeichen von der, Gegenwart der elastischen Flüs-sigkeiten unter der Haut und dem Zellgewebe sind: 1) der sonore Wiederhall; 2) das Knistern, d. h. eine Art von Knat-tern, welches man hei einem Druck auf die Haut fühlt und welches der Empfindung gleicht, welche die Lunge der an Anämatose durch Bronchialschaum Gestorbenen verursacht, wenn man sie zwischen den Fingern drückt; 3) Crépita-tion, welche man heim Auscultiren hört. [S. 137.]

2897. Erhöhte E m p f i n d l i c h k e i t der Haut (Hy-deraesthesie B a y e r , Hyperdermonervie P i o r r y ) . Diese Er-scheinung ist ziemlich häufig, besonders bei Frauen, die oft an Metralgie leiden. Auch beobachtet man sie als Symptome mehrer Hirnaffectionen und namentlich der Hirnentzündnng und der Hirnerweichung. Man muss diese Affection, wo die Sensibilität der Haut einfach gesteigert ist, von der fol-genden wohl unterscheiden.

2898. S t ö r u n g in der S e n s i b i l i t ä t der Haut (Dysdcrmonervie P i o r r y ) . Veränderung ihrer Empfindun-gen. Die Berührung der Haut verursacht eine andere Em-pfindung, als im Normalzustande. So spüren manche hy-sterische Frauen oder andere Kranke ein Gefühl von Wärme, wenn sie einen kalten oder kühlen Körper berühren, und andere haben bei der Berührung eines trocknen Körpers die Empfindung einer feuchten oder fetten Substanz. Solche Gefühle sind meistens das Resultat des Leidens der Ner-vin deren Aeste zu der Stelle der Haut gehen oder, von Aöectionen des llirns und seiner Anhänge.

2899. Dermalgie. Hautschmerz kommt in einer Menge

Spec. u. vergl. Diagn. d. hauptsüchl, organ.-pathol. Zust. d. Haut. 1 0 1

von Fällen vor. Für Dermalgie darf man nur die Schmer-zen halten, bei denen man keine wahrnehmbare materielle Veränderung findet. Wegen des Speciellern verweisen wir auf die Paragraphen, in welchen von der Veränderung der Sensibilität der Haut geredet ist (2713 und folgende).

2900. D e r m a n e u r i a , Anästhesis (Rayer). Paralyse der Haut. Sie wird durch den Verlust der Sensibilität cha-rakterisirt, welcher mehr oder minder vollkommen sein kann.

Selten ist er vollkommen. Sie ist ein Symptom: 1) von einigen idiopathischen Hautleiden, wie den Flecken, welche dem Hautbrande vorhergehen oder ihn begleiten ; 2) der Compression, der- Unterbindung, der Durchschneidung der Nerven, deren Aeste zur gelähmten Hautstelle gehen ; 3) von sehr bedeutenden Gehirnblutungen oder selbst von Hirnläh-mung *) (siehe weiter unten die hauptsächlichsten organisch-pathologischen Zustände des Gehirns).

2901. N e u r o d e r m i t i s . Sicher gibt es manche Af-fectionen der Haut, die man sehr mit Unrecht für einfache Hautentzündungen gehalten hat und deren Verlauf und Cha-rakter ein gleichzeitiges entzündliches und nervöses Leiden der Haut nicht verkennen lässt. Hierher gehören besonders die beiden folgenden Arten :

2902. aj Jlemizona oder Hemizoster, den man sehr uneigentlich Zona oder Zoster genannt bat; denn sein Cha-rakter besteht darin, dass er nur auf einer Körperhälfte vor-kommt. Folgendes sind für uns seine Hauptzeichen: sehr starker, sehr stechender Schmerz, der oft in èiuem uner-träglichen Schiessen besteht, welches zuweilen sehr lange Zeit nach dem Verschwinden der Entzündung fortdauert;

Ausbruch gruppirt stehender Bläschen, welche mit einem rothen und entzündlichen Ringe umgeben sind. Oft sind diese Bläschen nabeiförmig, wie die Blätterpusteln und in andern Fällen füllen sie sich später mit Eiter an und ver-wandeln sich in Borken. Zuweilen fiiessen sie an einer Stelle zusammen und stehen in andern Fällen sehr weit von

ein-*) In gewissen Fällen oder nach der Einwirkung der Kälie, beson-ders der feuchten Kälte terstarrte Finger) ist der arterielle Kreislauf in der Haut aufgehoben und diese behält dennoch ihre Sensibilität. Diess ist ein Gegenstand des Nachdenkens über die organischen Bedingungen, welche der Innervation vorstehen.

ander, Bald sind sie nur in sehr geringer Anzahl, bald in sehr grosser Menge vorhanden. Sie stehen auf einem sehr rothen Grund, der zuweilen einer extensiven Hautenzündung ziemlich ähnlich ist. Sie kommen auf einer Seite des Kör-pers, des Kopfes und zwar in dem Räume zwischen der vordem und hintern Mittellinie vor. Nur zweimal habe ich gesehen, dass einige Bläsehen, 7 oder 8 Millimeter über die Mittellinie gingen und , so auch auf der andern Hälfte des Körpers erscheinen. Diese Krankheit kommt zuweilen auf den Extremitäten und der Schlüter u. s. w. vor, aber nie gleichzeitig auf beiden Extremitäten. Es ist diess so selten, dass man sie dann für eine Vereinigung von zwei gleich-zeitigen Gürtelausschlägen bei demselben Individuum halten könnte.

2903. b) Acrodynie. Ausserordentlich heftiger Schmerz, Gefühl von Starrsein längs des Laufs des Nervus ichiadi-cus und brachialis ; später zuweilen Lähmung dieser Theile und in schweren Fällen Verbreitung der Nervenkrankheit auf das Rückenmark. Oberflächliche, papilläre, nicht exten-sive Hautentzündung, auf welcher sich zuweilen von einem noch röthern Ringe umgebene Bläschen befinden; später Abschuppung. Der Haupt,sitz ist die Fusssoble und die Handfläche, deren Farbe zuweilen bräunlich ist. Diese Krank-heit herrschte 1828 epidemisch. Man findet jetzt noch sel-ten Beispiele von ihr, doch glaube ich sie zweimal im Jahre 1837 beobachtet zu haben.

2904. c) Das Pellagra, eine manchen Gegenden von Italien eigenthümliche Krankheit, seheint ebenfalls hierher zu gehören. Die funktionellen Störungen des Vcrdammgs-canals oder des Hirn- und Rückenmarksysteins sind zuwei-len sehr schwer.

2905. d) Der Pemphix, die Prurigo und einige an-dere sehr schmerzhafte Hauta/Fectionen könnten auch nur eine wahre Dermoneuritis sein. [S. 140.]

2906. Bei jeder Dermoneuritis muss man, nicht allein das sichtbare entzündliche Leiden, sondern auch die es be-gleitende Neuralgie und ihre Fortpflanzung auf das Gehirn und Rückenmark berücksichtigen. Sieht man nur die Affection der Haut, so kennt man nur einen Theil der Krankheit ; man wird die schweren Complicationen oder die traurigen

Fol-Spec. u. vergl- Diagn. d. liauptsgchl, organ.-palhol. Zust. d. Haut. 1 0 3

gen übersehen und das Heilverfahren wird hierdurch sehr leiden.

2907. H a u t s c r o f e l n (Dermostrumosle P i o r r y ) . Die organisch-pathologischen Zustände, die man unter dem ge-meinsamen Namen der Scrofeln zusammengefasst hat, bie-ten neuen Untersuchungen noch ein weites Feld. Es ist hier der Ort nicht, über diesen wichtigen Gegenstand zu reden. Wir wollen nur die Hauptaffectionen der Haut, welche man dieser Ursache zuschreibt, anführen. »Eine Affection, welche sich auf einer oder mehren Stellen der Haut durch Vergrösserung, Verhärtung und Hérvorragung der Lymphdrüsen; durch Flecken, Schuppen, Tuberkeln) auf welche Geschwüre folgen; durch Borken, Hypertrophie und Auswüchse auf der Haut; Geschwüre oder Anschwellungen der Halsdrüsen in Folge einer n o c h w e n i g b e -k a n n t e n -kran-khaften Veränderung zeigt. Das Genus im Allgemeinen betrachtet hat z w e i d u r c h a u s v e r s c h i e -dene G e s t a l t e n ; bald haben die Kranken eine blühende Farbe und das trügerische Aeussere einer gesunden und robusten Constitution; bald ein abgemagertes, bleiches Ge-sicht, eingefallene Augen mit allen Zeichen der Abmage-rung und des Marasmus.« A l i b e r t nimmt hier zwei Haupt-classen an: die sporadischen und die endemischen Scrofeln und als Varietäten : die Scrofeln der Drüsen, der Gelenke, der Haiti, des Zellgewebes u. s. «?. Diese "Beschreibung passt deutlich mehr auf eine allgemeine Krankheit, als auf ein Hautleiden. [S. 141.] l i a y e r versteht unter Hautscfo-feln hlaulichrothe Tuberkeln, welche, lange Zeit unschmerz-haft und unverändert bleiben, nachher aber sich erweichen, durchbohren und eine seröse oder puriforme Flüssigkeit aus-sondern, die an der Luft in der Form von Borken ein-trocknet; diese Tuberkeln sitzen gewöhnlich an dem Halse und den Extremitäten. R a y er beschreibt ebenfalls scrofu-löse Tuberkeln unter der Haut, auf welche die Beschrei-bung von A l i b e r t passt und scrofulöse Geschwüre in Folge von Haut - oder Unterhauttuberkoln, Frostheulen, Caries u. s. w . , die besonders am Halse und auf den Extremitäten auftreten. .

-2908. Bei der Diagnose jeder sogenannten scrofulösen Hautkrankheit muss man besonders den Zustand der Theile,

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zu welchen die kranken Lymphgefässe gehen, beachten und zu erforschen suchen, ob nicht Krankheiten der Zähne, Ab-scesse in den Zahnzellen die Krankheit der Drüsen verur-sachen können. Sodann muss man ebenfalls auf Hautfisteln achten, welche die Vernarbung verhindern, sowie auch den materiellen Zustand des Herzens, der Arterien und der Ve-nen, die Langsamkeit des Kreislaufs, die Hämydrie oder Anämie der Kranken u. s. w. berücksichtigen. Thut man dieses nicht, so sieht man überall Scrofelu und gibt Jod, wo man oft örtliche und chirurgische Mittel anwenden müsste, und beachtet nicht hinlänglich den allgemeinen Zu-stand des Kreislaufs.

2909. S y p h i l i t i s c h e H a u t a f f e c t i o n e n (Dermo-syphilidies Piorry, Dermatosies vendeuses A l i b e r t ) . Folgendes sind die Definitionen, welche die Schriftsteller über die syphilitischen Hautkrankheiten geben : »Conta-giöse, mehr oder minder schnell durch eine unreine Berüh-rung erworbene Affection, die sich gewöhnlich äusserlich durch kupferroihe Flecken, Pusteln, Vegetationen, Aus-wüchse, Geschwüre, Anschicellungen, Geschwülste und Ab-scesse, innerlich durch Caries und dolores osteocopi äus-sert (Alibert). Nach R a y er sind die Syphiliden Exan-theme, Blasen, Bläschen, Papeln, Schuppcn, Tuberkeln, deren Basis fast stets eine kupferroihe Farbe hat. Es sind Ilantgcschwüre mit gelblichem oder graulichem Grunde, scharf abgeschnittenen Rändern, die zuweilen fressend sind, und endlich spccieL'e Veränderungen der Nägel und der Haare.«

-2910. Es unterliegt keinem Zweifel, dass man diese zahlreichen organisch-pathologischen Zustände nur wogen der Identität der Ursache oder der Behandlung zu einer Gruppe vereinigen kann. Einestheils kann man sicli oft nur sehr schwer überzeugen, ob die sogenannten syphilitischen Symptome durch eine unreine Berührung, das venerische Gift verursacht wurden, worin ihr specieller Charakter be-steht, und anderntheils heilen die sehr verschiedenen Mittel, wodurch sie bekämpft werden, auch andere Hautkrankheiten;

femer erfordern die verschiedenen Formen der Syphiliden nicht dieselbe Behandlung; endlich hat das Quecksilber uud seine Präparate auch in Gelen andern, nicht syphilitischen

Spee. u. vergl. Diagn. <1. hauptsaclil. organ.-pathol. Zust. ű. Haut. 1 0 5

Hautkrankheiten guten Erfolg. Es ist daher ausserordent-lich schwer und meist sogar unmögausserordent-lich, die venerischen Hautkrankheiten von den nicht syphilitischen zu unter-scheiden. Desshalb ist es so nützlich, zuerst die therapeu-tischen Indicationen nach dem organischen Zustande der fheile, wie man sie mit den Sinnen wahrnimmt, zu stellen, nach dem Zustand der Congestion, der Entzündung, der Verdickung der Haut und nachher die etwaigen Ursachen und den Erfolg der Behandlung zu berücksichtigen. [S. 143.]

2911. Wir können hier unmöglich auf alle Einzeluhei-ten der syphilitischen HautkrankheiEinzeluhei-ten eingehen. WollEinzeluhei-ten wir die specielien diagnostischen Momente einer jeden von ihnen nach und nach aufstellen, so müssten wir ihnen einen grossen Theil dieses Abschnitts widmen. Wir verweisen dess-halb auf die Monograpliieen über die syphilitischen Krank-heiten und A l i b e r t ' s und R a y er's Werke.

2912. H a u t k r e b s (Dermosarcomie P i o r r y ) . Es ist ebenso schwer, genau zu erklären, was man unter Hautkrebs vorsteht, als was man Syphilis oder Scrofeln der Haut nennt.

Besteht er etwa in der stufenweisen Neigung der Krankheit, sich weiter zu verbreiten, die tiefen Gewebe zu ergreifen?

Aber die Syphiliden und die Scrofeln haben einen ähnlichen Charakter. Unterscheidet er sich etwa durch die Abmage-rung des Krauken, durch die allgemeinen Zufälle, die Ge-fähr der Krankheit, ihre Neigung zu Rückfällen u. s. w.?

Aber man bemerkt alles dieses bei mehren scrofulösen und syphilitischen Hautkrankheiten. Liegt der Unterschied darin, dass man in dem krebsigen Theil scirrhöse, Encephalo'iden, mclanöse, gallertartige und andere Gewebe findet? Aber wer weiss nicht, dass mau bei vielen Krebsgeschwüren der Haut kein scirrhöses Gewebe und die andern organisch-pathologischen Elemente, welche man dem Krebs zu-schreibt, gar nicht findet? [S. 144.] Weiss man nicht aus-serdem, dass Geschwülste, die für carcinomatöse gehalten werden, eine den Tuberkeln ähnliche Substanz, sogenannte scrofulose Massen, zuweilen Scirrhus, hirnartige Massen und Melanosen enthalten? Unterscheidet sich der Krebs etwa dadurch, dass er in entfernten Organen Unter derselben Ge-stalt und mit demselben Ausseben auftritt? Aber ist das nicht.auch bei den Tuberkeln der Fall? Man wird nun

ge-stellen, dass man nur mit Zögern die Merkmale der soge-nannten krelisigen Hautaffectioiien aufstellen muss.

2913. Folgendes sind einige Abarten des Hautkrebses, denen wir den Herpes esthiomenus oder den Lupus beizäh-len zu müssen glauben:

2914. a) Herpes esthiomenus, Lupus. »Eine Haut-krankheit, die sich meist durch eine tuberculose, mit Jucken, Röthe und Hitze auftretende Entzündung auszeichnet; ihre generische Erscheinung besteht in dem Anfressen der un-terliegenden Haut, indem sie sich auf einen Theil der Haut festsetzt oder sie nach und nach kriechend durchläuft.« (Ali-bert.) Der Lupus ist nach R a y e r eine chronische Hant-entzündung, die sich gewöhnlich durch äussere, mehr oder minder grosse, livide, unschmerzhafte, einzeln oder gruppirt stehende Tuberkeln ankündigt, auf weiche entweder jau-chende und fressende Geschwüre, die sich mit bräunlichen, gewöhnlich sehr fest anhängenden Borken bedecken, folgen (Lupus exedens) oder eine tiefe Strukturveränderung der Haut ohne vorherige und nachfolgende Veränderung (Lupus non exedens). Der Lupus kann auf das Gesicht und selbst nur auf einen Theil von ihm beschränkt sein oder er ergreift nach und nach oder auf einmal eine mehr oder minder grosse Zahl von Körpertheilcn. Als Varietät nimmt A l i b c r t an den Fisthiomemts terebrans oder per for ans, den Esthio-menus ambulans. Rayer's Abarten sind: Lupus exedens und Lnipus non exedens. [S. 145.]

2915. Der H a u t k r e b s beginnt nach R a y e r mit ei-nem oder mehren Tuberkeln, in denen sick nach längerer oder kürzerer Zeit heftige lancinirende Schmerzen einstel-len und die in Geschwüre ausgehen, deren Oberfläche sich pilzartig erhebt oder die sich tief in die Haut und die be-nachbarten Theile einfressen. Diese Tuberkeln werden zum Theil durch scirrhöse Gewebe oder durch Encephaloïdmasse gebildet, deren Vorhandensein ihr wesentlicher anatomischer

Charakter ist.

2916. R a y er unterscheidet folgende Arten : Cancer vulgaris, C. mêlas, C. leu'cos, C. mollusciformis, C. ver-rucosus oder Schornsteinfeger krebs und gibt ihre Verschie-denheit und speciellcn Merkmale, die von ihrem Sitze ab-hängen, an.

Spec u. vergl. Diagn. <1. hauptsKcM. organ»-patliol Z'ist. tl. Haut. 1 0 7

2917. A l i b e r t nimmt folgende Arten an:

2918. a) Car eine. »Krebsaffection, die sich durch eine, im Anfang unschmerzhafte, nachher etwas juckende, später von einem starken und stechenden Schmerz begleitete Pu-stel äussert. Sie befällt im Allgemeinen die sensibelsten und reizbarsten Theile der Haut.« A l i b e r t nimmt folgende Arten an : Carcine tuberculeuse, verruqueuse, melane'e, ebur-ne'e, globuleuse und medullaire.

2919. b~)Keloide, »eine carcinomatöse Affection; die, sich durch einen, selten mehre, mehr oder minder vorragen-den, harten, dem Finger;Widerstand leistenden Auswuchs auszeichnet, welcher bald cylindrisch, bald rund oder vier-eckig, in der Mitte platt ist, nach Art eines Wulst erhabene Ränder hat, deren Seiten gleich Wurzeln sich in die Haut einpflanzen und zuweilen wie eine Brandnarbe aussehen.«

[S. 146.]

2920. Bei jedem Hautkrebs ist es am wichtigsten, die Natur der örtlichen Veränderung des Gewebes genau zu bestimmen; ob scirrhöso, Encephaloi'den, inelanöse Gewebe vorhanden sind; die Anschwellung und die kranken Theile, die Ausdehnung und die Fortschritte des Uebels genau zu beachten. Ferner muss man erforschen, ob die benachbarten Lymphdrüsen angeschwollen, schmerzhaft, ob wichtige Ge-lasse und Nerven gefährdet sind; ob die das Blut zurück-führenden Venen nicht comprimirt sind und Oedem verur-sachen. Besonders muss man untersuchen, ob ein tiefes Organ, wie der Uterus, die Brustdrüse, der Eierstock, der Hode, der Magen, der Mastdarm, die Gedärme u. s. w. der Sitz einer krebsigen Affection sind, von welcher dann die Hautkrankheit nur eine einfache Reproduction oder auch der Ausgangspunkt ist. Man erforscht dieses durch die physikalischen und funktionellen Zeichen der andern Kör-pertheile.

2921. Manche Affectionen der Haut scheinen, spé-ciéit ihre gefärbte Schicht zu befallen.

2922. aj Leucopalhie (Rayer). Angeborne oder zu-fallige, allgemeine oder partielle Entfärbung in Folge des Mangels des Pigmentes der Haut und des Farbestoffes die Haare.

2923. b~) Nigrities ( R a y e r ) . Man nennt so den Zu-stand der Haut, ivo sie die Farbe des Negers hat.

2924. c) Ephelides, »braune Hautflecken, welche durch die Einwirkung der Sonnenstrahlen erzeugt sind.«

2925. d) Lentigo, »gelbliche, nicht vorragende Flek-ken, deren Form kreisrund, wie die der Linsen, ist.«

2926. e) Chloasma (Leberflecken). Zufällig entstan-dene Flecken, deren Grösse von der eines Hirsekorns bis zu der der Handfläche variirt. Sie sind trocken, jucken ge-wöhnlich nicht und haben eine bleichgelbe oder bräunlich-gelbe Farbe. Sie kommen fast stets auf dem Stamm, zu-weilen im Gesichte uud am Halse, sehr selten auf den Ex-tremitäten vor.

2927. f ) Mclasma, »schwärzliche, zufällige und vor-übergehende Farbe der Haut und besonders der Epidermis an einer oder mehren Stellen des Körpers, auf welche fast stets eine kleienartige Abschuppung folgt.«

2923. g~) Naevi. »Angeborne Veränderung der Farbe oder Textur der Haut, die gewöhnlich andauert und auf eine Stelle des Körpers beschränkt ist.«

2929. h~) Die Haut kann auch blau, g e l b u.s.w. sein.

Eine eigcnthümliche Farbe von grösserer Wichtigkeit ist:

2930. ( ) die Broticefarbe durch Silber, welche mau schicfcrfarbig genannt hat, die mir aber vielmehr bronce-farbig zu sein scheint. Man behauptet, sie entstände aus-schliesslich durch den innern Gebrauch des salpetersauera Sil-bers. Ich glaube sicher, dass die Silberarbeiter ebenfalls die-ser bizarren Färbung der Haut ausgesetzt sind. So hatte eine 50jährige Frau, die länge Zeit im Hotcl-Dieu blieb und diese Farbe hatte, kein salzsaurcs Silber innerlich genommen und nur lange Zeit Silber polirt. Sie versicherte uns, dass mehre andere Arbeiter von diesem Zufalle befallen wären und be-sonders ein sehr junges und sehr schönes Mädchen, die dar-über trostlos war. Wir verordneten ohne Erfolg Waschun-gen, Bäder und Getränk mit Salpetersäure und nachher mit Salzsäure. [S. 148.]

2931. Andere Bermopalhieen bestehen in einer Se-crefionsveränderung oder einer gehinderten Excrétion der Talgdrüsen.