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bei dem Froste im Anfange von Krankheiten; 4) wenn ein Theil des Körpers plötzlich sehr schmerzhaftwird. Z u

24 Tabelle über die Temperatur der H, aesunden oder Mrtmken

3) bei dem Froste im Anfange von Krankheiten; 4) wenn ein Theil des Körpers plötzlich sehr schmerzhaftwird. Z u

-weilen beobachtet man sie [ohne bekannte Ursachen. In vier Fällen wenigstens zeigte sie sich jedesmal bei der Per-cussion der Milz. Sie ist zuweilen eins der Symptome, welches man am meisten beachten muss, um die Zeit des Frostes und der periodischen Fieberanfälle oder die des An-fangs von Affectionen, welche auf die Hämitis folgen oder sie begleiten u. s. w., zu bestimmen. In weit seltneren Fällen erzeugt der erste Eindruck der Wärme, besonders der eines Bades, die Gänsehaut; zuweilen verursacht das Gefühl einer Iocalen Temperaturerhöhung an andern erkalte-ten Stellen der Haut diese spasmodische Zusammeiiziehung.

Verbindet sich die Gänsehaut mit dem Froste der behaarten Kopfhaut, so entsteht die Kompilation oder das Sträuben der Haare. Das was die Alten mit dorn Namen des H o r -ror uud Rigor bezeichneten, ist ohne Zweifel'ein ähn-licher Zustand anderer Hautstellen.

2733. Die Bewegung der unter der Haut liegenden Muskeln wird bei Hautkrankheiten erschwert und schmerz-haft; sie ist übrigens für die Diagnose von geringem Nutzen.

2734. Die F u n c t i o n e n der Haut beziehen sich vor-züglich auf die Empfindungen und die Secretionen; ausser-dem schützt sie auch die unterliegenden Theile gegen die Berührung der äussern Körper. [S. 69.]

2735. Wir haben oben schon von den meisten Zcichen aus den Veränderungen des Gefühls geredet. Wir wollen hier nur bemerken, dass die "Sensibilität der Haut zuweilen s e

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steigert, gestört, vermindert oder ganz aufgehoben sein kann.

Diese Abnormität zeigt zuweilen eine Krankheit der Haut selbst an. So ist in der ersten Zeit der Hautentzündung das Gefühl von Hitze und Kälte zu einer ausserordentlichen Höhe gesteigert; so rufen unter denselben Verhältnissen die-selben Körper nicht immer ähnliche Empfindungen, wie ge-wöhnlich hervor; so behält bei vielen chronischen Ilaiitlei-den die Haut nur eine geringe Sensibilität und hat bei der Elephantiasis zuweilen ihr ganzes Gefühlsvermögcn verloren.

Bald sind dagegen diese Veränderungen der Hautsensibilität die Folge von Krankheiten des Gehirns, des Rückenmarks oder der Nerven, worauf wir später zurückkommen werden, Wir wollen liier nur erwähnen, dass mau zur Unterschei-dung der Fälle, wo die Veränderung der Hautsensibilität primär ist von denen, wo sie von einem Hirn- oder Ner-venleiden abhängt, zwei Dinge beachten muss, nämlich 1) das Aussehen der Haut und ihre etwaige Texturvorfiu-derung und 2) die pathologischen Erscheinungen' von Sei-ten des Gehirns oder der Nerven. Es sind diess die ein-zigen Mittel, um einen an und für sich sehr wenig dunkeln Gegenstand aufzuhellen und doch bleibt man oft noch im Zweifel über die materielle Ursache einer Sensibilitätsver-änderung der Haut, mag man nun Zeichen einer Krankheit von ihr finden öder nicht. Bekanntlich entzündet sich bei der Durchscbneidung des fünften Paares das Auge unter-halb (Magendie). In diesem Falle liegt trotz der physi-kalischen und äusserlich wahrnehmbaren Verletzung die or-ganische Ursache oft tiefer.

2736. Von den Veränderungen der Secretionen der Haut haben wir bei der Inspection und Palpation u. s. w.

geredet und wollen uns hier nun mit ihrem diagnostischen Werth beschäftigen.

2737. Seit den Untersuchungen von S a n e t o r i n i , La-v o i s i c r , Seguin-und E d w a r d s weiss man, dass die Quantit t der Hautausdünstung im Normalzustand sehr gross 1 t Do alten Aerzte und die Beobachter aller Zeiten leg-ten emen grossen AVerth auf diese Ausdünstung, die zu-weilen durch einen krankhaften Zustand ausserordentlich modifient wird. Genaue Nachweisungen über diesen Ge-genstand sind sehr schwer zu erhidten und das bei der

In-Untersuchung; der Haut. 51 spcction und Palpation Gesagte ist beinahe das einzige Mit-tel, um bei dem gegenwärtigen Zustand der Wissensehaft den verschiedenen Zustand der Hautausdünstung zu beul'-theilen. Man könnte jedoch nach einigen Versuchen es da-hin bringen, den bei" verschiedenen organisch-pathologischen Zuständen ausgesonderten Schweiss in Gefässen aufzufangen, was besonders bei manchen Hautkrankheiten von Nutzen

sein würde.

2738. Die Trockenheit der Haut oder der scheinbare Mangel der Transpiration (denn die Ausdünstung kann sehr gut fortdauern, obgleich die Hautfläche trocken zu sein scheint) kommt bei vielen acuten Krankheiten und nament-lich bei dem Froste in Wechselfiebern und der typhösen Enteritis vor. [S. 71.] Man beobachtet sie auch hei man-chen chronisman-chen Hautkrankheiten. In anderen Fällen, wie hei der Pneumonie, in dem letzten Stadium der Fieberan-fälle und besonders bei dem Frieselfiebcr, ist die Haut mit einem starken Schweisse bedeckt; andere Male, wie bei der Cholämie, lässt sich die Haut ölig anfühlen. Der Schweiss hei der Asphyxie durch Bronchialschaum, die einen hohen Grad erreicht hat, ist oft s dir klebrig, sehr fettig anzufüh-len und verursacht in der Haut eine unangenehme Empfin-dung.

2739. Die Veränderungen der Trockenheit oder Feuch-tigkeit der Haut sind bald allgemein (was am häufigsten ist) und bald partiell, wie bei manchen inneren Krankheiten und verschiedenen Hautleiden. Bei Phthisikem ist die Hand, die Brust, die Stirn u. s. w. oft sehr feucht; andere Haut-stellen sind dagegen ziemlich trocken. Beim Erythem, dem Erysipelas ist die kranke Hautstelle ganz rauh und trocken u. s. w. Die allgemeinen oder partiellen Veränderungen der Haut ausd ii ns tun g zeigen bald Erscheinungen in der Haut selbst an, bald sind sie die Folge allgemeiner und verschiedener or-ganischer Zustände. Daher folgende wichtige diagnostische und prognostische Schlüsse.

2740. Seröse, purulente, puriforme Ausschwitzungen der kranken Haut zeigen bald eine Verstärkung des Kreis-laufs, eino vermehrte Thätigkeit in der kranken Hautstelle an. [S. 72.] Werden sie unter die Epidermis abgelagert die sie emporlieben, so bilden sie die Bläschen, Blasen und

Phlyktänen, von denen oben geredet ist. Wenn die Blasen mehr oder minder gross sind,' so zeigen sie an, dass auf der Oberfläche der Haut eine absondernde Thätigkcit statt j fand, die fast stets Folge einer entzündlichen Erscheinung ist, z. B. die durch Blasenpflaster, Verbrennen u. s. w. ver-ursachten Blasen. Die sehr kleinen, mit einem serösen, wasserhcllen Fluidum angefüllten Bläschen, welche kleine Tröpfchen auf der Haut bilden, zeigen keineswegs an, dass die Haut rüther ist oder war ; denn sie entstehen auch ohno das geringste Zeichen, von Entzündung. Einige etwas grös-sere Bläschen, deren Durchmesser von SA bis l1/» Linien variirt und die Seruni oder Eiter enthalten, sind zuweilen ein Zeichen kleiner tieferer Höhlen in der Haut, die mit der Oberfläche durch einen kleinen Canal in Verbindung stehen und die in der Tiefe abgesonderte Flüssigkeit, unter die Epidermis bringen, wodurch die erwähnten Bläschen ent-stehen. Zuweilen communiciren diese Canäle mit den Haar-zwiebeln oder den Talgdrüsen und bisweilen sickern dann aus diesen kleinen Gängen Tröpfchen seröser Flüssigkeit in verschiedener Menge. — Eiter, den man in getrennten Zellen findet, wie bei den Blatter- und Kuhpocken, ist im Allgemeinen in das Gewebe der Haut und die sie bildenden Zellen abgelagert, [S. 73.] Später werden die Wände zer-stört, es bildet sich ein einzelner Abscess und desshalb blei-ben Narblei-ben zurück. — Der auf die Haut abgelagerte Eiter, welcher in oder auf ihrem Gewebe entstand, zeigt fast stets eine Entzündung an. — Blut kanii zwar durch eine wahre Ausschwitzung austreten; aber meist kommt es aus zer-schnittenen oder zerrissenen Capillargefässen der Haut. Ich habe nie Blut bei unverletzter Epidermis aus der Haut schwiz-zen gesehen. Die verschiedenen talgartigen, ralunarügeii, breiartigen u. s. w. Flüssigkeiten auf sehr umschriebenen Hautstellen zeigen oft irgend eine Krankheit ihrer Schleim-bälge an.

2741. Alle diese verschiedenen Flüssigkeiten.: Serum und Schweiss, Blut und Eiter, secernirte, zersetzte, con-cenlrirfe, modificirte Produkte bilden die verschiedenen Bor-ken, von denen wir oben redeten. Ist das Gewebe unter ihnen nicht ulcerirt oder wenigstens exeoriirt und Flüssig-keiten absondernd, so war es doch früher in diesem

Zu-LTilei'sucliumy der Haut. 53 stände. — Diese verschiedenen Hautkrankheiten hat man nach der Gestalt, der Farbe und dem Aussehen dieser Bor-ken eingetheilt, worauf wir bei der speciellen und verglei-chenden Diagnostik zurückkommen werdeil. — Im Allge-meinen zeigen dicke Borken an, dass die Flüssigkeit lange Zeit und in grosser Bienge auf dieser Stelle verweilte. — Ihre sehr grosse Härte ist ein noch besseres Zeichen ihres Alters. — Ihre Weichheit beweis'!, dass sie Von Flüssigkeit durchdrungen sind; ihr übler Geruch, dass sie auf der Haut verweilten und durch den Luftzutritt zersetzt sind. Ihr Ge-ruch muss natürlich nach den physikalischen Umständen der Stelle, auf welcher sie entstehen/der Natur der talgartigen Säfte, die sich mit ihnen vermischen u. s. w., verschieden sein. [S. 74.] — Ihre schwarze Farbe zeigt zuweilen an, dass sie Blut enthalten, aber in andern Fällen auch, dass sie sehr eingetrocknet und durch fremde Körper beschmutzt sind. — Von den Borken auf der Haut gilt zum Theil das von dem Zungenbelege Gesagte; sie entstehen näm-lich ganz einfach durch die Eintrocknung der abgesonder-ten Flüssigkeit, durch die Verdunstung und Absorption. — Manche Borken zeigen an, dass sich eine Narbe unter ih-nen gebildet hat; sie sind dann trocken, schwärzlich, schei-nen sich von der Haut abzulösen, welche im Umkreise zu-weilen mit kleinen Schuppcn bedeckt ist und eine etwas violette oder blassrosenrotho Farbe ohne Anschwellung hat. — Die Schuppen, die Kleien sind meistens Zeichen eines sehr oberflächlichen Ilautleidens und der Ablösung der in grös-serer Menge, als gewöhnlich abgesonderten Materie der Epi-dermis. — Gewisse schwärzliche, oft mit einem angeschwol-lenen Rande umgebene und stufenweise in die benachbarte Haut übergehende Borken im Gesichte, auf der Nase u. s. w.

lassen besonders bei Greisen eine schwere Krankheit befürch-ten und oft ist ein Hautkrebs unter ihnen verborgen u. s. w.

2742. Die Veränderungen der Hautsocrotionen bei in-neren Krankheiten verdienen keine geringere Beachtung.

Plötzliche Unterdrückung der Transpiration und des Schweis-ses ist bei Krankheiten im Allgemeinen ein böSchweis-ses Zeichen und verkündet oft schwere Zufälle. [S. 75.] Auf reichlichen Schweiss folgt, besonders bei Plethora, häufig Genesung. — Gewöhnlich kündigt er das bevorstehende Ende eines W e c h

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selfieberanfalles an. — Das Erscheinen eines lange Zeit un-terdrückten Schweis,se,s ist ein gutes Zeichen, welches man gewöhnlich berücksichtigen muss. — Viele Toxicämieen ent-scheiden sich durch einen reichlichen Schweiss. —- Diess hatten die Alten beobachtet; Ball y sah es bei mehren Epi-demieen ; wir Alle bemerkten es bei der Cholera, der Grippe, den Masern u. s. w., der Vergiftung durch Muscheln, nach dein Gebrauch mancher Narcotica. — K e i n e s w e g s hat aber der S c h w e i s s s t e t s e i n e n s o l c h e n N u t z e n bei den E n t z ü n d u n g e n , w e l c h e durch den Zustand des B l u t e s e n t s t e h e n , den i c h H ä m i t i s genannt habe. Bei der Pneumonie, dem acuten Gelenkrheumatis-mus u. s. w. verschafft er keineswegs Erleichterung und vermehrt oft das Uebel. —- Ich erinnere mich eines Mannes in Laënnec's Saale, der an einer Entzündung beider Lun-genflügel litt und bei welchem ein brennender Schweiss um so reichlicher wurde, je mehr die Krankheit zunahm. — Seit der Zeit habe ich dasselbe häufig beobachtet. Bei Phthisikem ist der Schweiss ein übles Symptom; er schwächt die Kranken sehr und wenn er in einem hohen Grade an-dauert, so kann man einen mehr oder minder schnellen Tod voraussagen, je nachdem der Säfteverlust der Kranken mehr oder minder beträchtlich ist. •— Bei dem Erieselfieber ist der Schweiss oft ein trauriges Symptom und wenn er nicht nachlässt, so erfolgt der Tod. — Der Schweiss ist meist activ und hängt von der Energie des arteriellen Kreislaufs ab; in andern Fällen wird er dagegen dadurch bedingt, dass der venöse Kreislauf in Folge eines mechanischen Hinder-nisses oder mangelnder Thätigkeit kein Blut erhält, welches in den Arterien nur schwach fortgetrieben wird ; die Wärme nimmt dann ab und es erfolgen die sogenannten kalten Schweisse. [S. 76.] Sie zeigen oft den baldigen Tod oder wenigstens meist eine grosse Störung des Kreislaufs, der Respiration oder der Innervation an. "

8743. Der Schweiss ist oft so sehr die Folge eines allgemeinen Zustandes, dass die Alten einen Zustand des Pulses angaben, welcher ihn anzeigt. Dieser Puls ist weich, wellenförmig und nimmt vom ersten bis vierten Schlage im Allgemeinen an Stärke zu,

2744, Partielle Schweisse, die nicht durch

Arzneimit-Untersuchung; der Haut. 55 tel oder äussere Mittel hervorgerufen wurden, sind im All-gemeinen üble Symptome. Doch endigen sich nach Ande-rer und meiner Erfahrung manche iiitermittirende Fieberan-fälle mit Schweiss einer einzigen Extremität. Starker Schweiss auf der Stirn, der Brust, zwischen dén Schultern zeigt oft Lungentuberculose an und muss uns zur Aufsu-chung genauerer Zeichen bestimmen. Starker Fussschweiss hängt oft von einem pathologischen Zustand der Centren des Kreislaufs ah.

2745. Die Secretionen der Haut sind bei Krankheiten im Betreff der Bestandtheile und des Aussehens der gebil-deten Flüssigkeiten verschieden. In vielen Fällen ist der Schweiss sauer, in anderen dagegen alkalisch. D o n n é hat bemerkenswerthe Wechselverhältnisse zwischen den saue-ren Eigenschaften der innesaue-ren Flüssigkeiten und dem al-kalischen Zustande der nach aussen abgelagerten aufge-stellt. . [S. 77.] Oft zeigt der saure Geruch des Sehweis-ses nur an, dass er auf der Oberfläche der Haut liegen blieb, sich mit dem Sauerstoff der Luft verband und zer-setzte. In anderen Fallen zeigt sich die sauere Reaction des Schweis s es zu schnell, als dass man sie nicht einer inneren Ursache zuschreiben könnte; so entsteht sie plötz-lich nach Hämitis und besonders dem Milchfieber, Bei manchen schweren Fiebern, vorzüglich bei kleinen Kindern hat der Schweiss einen sehr saueren Geruch u. s, w.

2746. Die Haut ist bei inneren Krankheiten oft der Sitz verschiedener Secretionen, die bis zu einem gewissen Grade Zeichen abgeben. Zu ihnen gehört der ölige U e -berzug der Haut beim Icterus, sowie auch die sehr selte-nen Blutungen der Haut. Die letzteren beobachtet man vorzüglich nach der Menstruation. Der Eintritt solcher pe-riodischer Blutungen ist ein böses Zeichen für die spätere Rückkehr der Katamenien u. s. w.

2747. Die Verbindungen, in welchen die Funktionen der Haut mit anderen Systemen stehen, sind so zahlreich, dass ihre Untersuchung ein grosses Werk erfordern würde.

Wir wollen hier nur einige allgemeine Grundsätze aufstel-len, die zum Verständniss der funktionellen Erscheinungen der kranken Haut unentbehrlich sind und welche sich hei Krankheiten anderer Systeme in der Haut zeigen können.

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2748. Die Affectionen der Haut können eine grosse Zahl funktioneller Symptome verursachen ; welche von dem verschiedenen Verhältnisse, in welchem die Haut zu den Organen stellt, abhängen. [S. 78.] Bei vielen Hautent-zündungen treten fieberhafte Erscheinungen, eine Besohlen-nigung der Herz- und Lungenthätigkeit ein, die eine Folge der Hautentzündung ist. Man bemerkt diess bei Verbrennungen, dem Erysipelas, der Variola und der Scariatina, wo die Haut sehr rotli und entzündet ist. In diesem Falle scheint sich die Krankheit durch Verniitte-lung der Gefässe und Nerven zu verbreiten.

2749. In anderen Fällen wird der Kreislauf deutlich durch die Lymphgefässe sehr gestört, wie nach einem Stich mit dem Scalpell, oder jeder andern Hautwunde, oberhalb welcher sich die Lymphgefässe und Venen ent-zünden. Eine Anschwellung oder Entzündung an irgend einer Stelle der lymphatischen Gefässe ist selbst ein wich-tiger Beweggrund, nach einer Hautaffection an ihrem Ur-sprünge zu forschen.

2750. Alles lässt schlicssen, dass in sehr vielen die-ser Fälle die Krankheit sich durch die R e s o r p t i o n und den U e b e r g a n g der veränderten S ä f t e i n die G e f ä s s e fortpflanzt. Sicher ist diess der Fall bei den typhösen Zufällen nach Gangrän der Haut, mag sie: nun specifisch oder durch eine äussere Ursache, wie die Pu-stula maligua, die Schorfe auf der Sacralgegend u. s.-w.

erzeugt sein. Alles berechtigt uns zu der Annahme, dass das Eiteruugsfleber, welches oft bei der zusammenfliessen-den Variola zusammenfliessen-den Tod herbeiführt, von einer ähnlichen Ur-sache abhängt (siehe den Artikel Toxicämie, Dermitis variolosa, in meinem Werke über die Bhdkrankhei-lenj. Dasselbe beobachtet man auch bei grossen Eiterun-gen der Haut, gleichviel aus welcher Ursache. [S. 79.]

Bei Ifautkrebs und grosser Hauttuberculose können eben-falls manche Resorptionserscheinungen entweder in den be-nachbarten Lymphdrüsen entstehen, deren Folge dann ähn-liche -Anschwellungen wie die primäre Affection sind, oder im allgemeinen Kreislaufsystem, durch welche bald der Pyämie mehr oder minder ähnliche Zufälle bedingt werden.

Sobald man allgemeine oder örtliche, von der Resorption

Untersuchung; der Haut.

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des Eiters, der Krebsjauche oder des Tuberkelstoffs abhän-gende Erscheinungen bemerkt, ohne ihre Quelle in den in-neren Organen zu finden, muss man untersuchen, ob nicht an irgend einer Stelle der Haut eine organische Ursache dieser Zufälle vorhanden ist. Bei manchen tiefen Krebs-oder Tuberkelleiden von Organen ist die Untersuchung, ob sich nicht primär oder früher eine ähnliche Krankheit auf der Haut oder ihren Nachbartheilen (den Brust- und Hals-drüsen) zeigte, welches das erste Auftreten der Zufälle verursachen konnte, nützlich.

2751. Der Verlust von Flüssigkeit durch die Haut verursacht häufig eine allgemeine Abmagerung, eine stär-kere oder schwächere Anämie, deren Symptome nach der Natur und Quantität der entleerten Flüssigkeit verschieden sind. Bei dem Frieselfieber ist z. B. die Abmagerung oft sehr stark und erreicht denselben Grad, wie bei der Cho-lera. Die Plithisiker zehren durch den Schweiss, welcher die Haut überschwemmt, langsam ab. Bei den Wechscl-fiebern trägt der Schweiss auch zur Schwächung der Kran-ken mit bei, besonders wenn er sehr reichlich ist. [S: 80.]

Diese Erscheinungen muss man hei der Diagnose berück-sichtigen. Aus einem allgemeinen Schweiss, der plötzlich in einer Frieselfieberepidemie auftritt, muss man diese Krankheit erkennen. Entsteht partieller Schweiss auf der Stirn, der Brust, in den Achseln gewöhnlich in der Nacht, des Morgens bei dem leisesten Schlafe, so muss man Tu-berkeln in der Lunge oder in anderen Organen befürchten.

Aus der Hitze und Feuchtigkeit der Haut am Morgen ver-muthet man oft ein Wechselfieber u. s. w.

2752. Der B l u t v e r l u s t aus H a u t g e s c h w ü l s t e n , offenen Varices bringt die allgemeinen Erscheinungen der , Anämie hervor. Starke Eiterabsonderung aus grossen Haut-geschwüren erschöpft und verursacht zugleich Resorption des Eiters. Aus allen diesen Thatsachen ergibt sich eine Reihe pathologischer Erscheinungen, die bei der Diagnose der Krankheiten mehr oder minder wichtige Zeichen abge-ben können.

2753. D i e Haut w i r k t e n d l i c h durch die a n d e -ren S y s t e m e als e i n a u s s e r o r d e n t l i c h s e n s i b l e s Organ und durch die N e r v e n v e r b i n d u n g e n . So

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Sachen heftige Schmerzen der Haut bei reizbaren > Per-sonen mehr oder minder schwere Zufälle von Seiten des Gehirnes und des Rückenmarkes. Convulsion, Delirium können die Folge von Hautschmerzen sein. Sehr scharfo Sinapisme u reizen oft Kinder und Kranke sehr stark und verursachen Manie und Selinenhüpfen. Die kleinste Wunde am Fusse oder selbst an anderen Körperstellen verursacht oft die andauernde Contraction der'Muskeln, welcher man den Namen Tetanus gegeben hat. [S. 81.] Blanche An-fälle von Epilepsio seidenen ihren Ausgangspunkt in um-schriebenen und schmerzhaften Stellen der Haut zu haben.

Die Hygrophobie strahlt gewissermaasen von der Bisswundo aus und scheint sich von hier auf die Nervencentren fort-zupflanzen, Oft scheint die Angina pectoris und ein hy-sterischer Anfall in der Haut zu entspringen und sich in die Ferne auf die Verzweigungen der Hirn- und Rücken-marksnorven fortzupflanzen. Aber wir werden hierauf bei der Untersuchung der Nerven zurückkommen und wollen hier nur sagen, dass man bei den meisten der sogenann-ten Nervenkrankheisogenann-ten untersuchen muss, ob nicht eine Texturveränderung der Haut diese Zufälle verursachen konnte.

2754. Aus dein Gesagten ergibt sich, dass die Krank-heiten der Haut entweder durch Gefässe oder. Nervenver-bittdungeii oder durch Säfteverlust oder durch Resorption von Flüssigkeiten allgemeine Symptome ' erzeugen kön-nen, die in diagnostischer Hinsicht sehr nützlizh sind. Wir müssen nun noch beweisen, dass die Hautkrankheiten selbst in einer Blenge von Fällen die Quelle der wichtig-sten diagnostischen Erscheinungen sind.

2755. Hautkrankheiten entstehen meistens durch orga-nisch- pathologische Umstände des Herzens , der Arterien, der Venen und Lymphgefässe, des Blutes. Wir wollen diess näher erörtern,

2756. Manche Hautleiden sind Folge einer erhöhten Thätigkeit des Kreislaufs. Zu ihnen gehört: das sehr rot he Aussehen der Haut, besonders im Gesicht die mit dem Namen der Kupferrose bezeichnete papulöse Hautconge-stion, Hantblutungen in Folge der Plethora u. s. w. [S. 82.]

In einigen Fällen kann man aus den Symptomen von Con-gestion, Entzündung oder Blutfluss der Haut auf irgend ein

Untersuchung; der Haut.

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Leiden des Kreislaufs, wie eine sehr energische Thätigkeit des Herzens, grosse Blutmenge u. s. w. als ihre Ursachen, schliessen.

2757. In anderen Fällen, die zahlreicher und ver-schiedener sind, entstehen sehr verschiedene Äffectiönen der Haut durch Hemmung oder wenigstens Behinderung des Kreislaufes und sind Symptome sehr verschiedener Krankheiten. Bei Plethora mit schwacher Herzthätigkeit ist die Haut an den vom Herzen entferntesten Theilen oft rosenroth. Die Infiltration der Haut und des unterliegenden Zellgewebes entsteht häufig aus ähnlichen Ursachen und ist ein wichtiges Zeichen von ihnen. Die rothen Stellen der varicosen Geschwüre an den Unterschenkeln werden sehr häufig durch organische Äffectiönen des Herzens oder durch dieselben Ursachen, wie die Erweiterunk der Herz-höhlen, bedingt. Petechien, Ecchymosen entstehen oft durch ähnliche Ursachen. In dem Bulletin clinique No.

99 und 186 befinden sich zwei Beobachtungen von Pur-pura hämorrhagica; bei einer ergab die mittelbare Per-cussion eine Erweiterung des rechten Herzens und hei der andern fand man eine sehr bedeutende Verengerung der rechten Vorhofkammermündung durch Geschwüre von kreb-sigem Aussehen. Ich besitze die Zeichnung dieses merk-würdigen Präparats. [S. 83.] Die Dermopathieen können auch durch eine Störung oder Behinderung des arteriellen Kreislaufs verursacht werden. So entsteht der Hautbrand an den Extremitäten oft durch die Oblitération der Haupt-arterie des Gliedes. Dasselbe beobachtet man zuwei-len von den Venen (Bulletin de l'Académie royale de médecine t. 1.). Meist verursachen die Äffectiönen dieser Gefässe eher Oedem, Leukophlegmasie und Elephantiasis, als Gangrän. Die meisten dieser Hautaffectionen sind eher eine Krankheit der Gefässe, als ein wirkliches Lei-den der Haut. Petechien oder Hautblutungen zeigen sich, wenn der Rückfluss des Blutes in den Venen einige Zeit durch eine Binde, die Lage des Körpers u. ». w. g e -hindert ist. Erectile Gewehe in der Haut sind zuweilen nur eine Folge arterieller und venöser Äffectiönen. Das Oedem, die Leukophlegmasie, die Elephantiasis scheinen häufig von Geschwülsten auf den Lymphgefässen oder