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ihm feinen eigenen Nifchan-Orden an die Brufl und

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rauf-lite feinen Degen mit ihm was bei den damaligen Türken für die denkbar höohfie Ehrenbezetgung galt. Fer had Aga aber, den Führer des rechten Flügels, brachte man, auf Lanzen gebettet, todt vor den Feldherrn. Er hatte die verfchiedenartigfien Bleffuren erhalten und war mit Schußwunden, Säbelhieben und Lanzenfiichen geradezu iiber äet. »

Zi'ntfchnk fprang vom Pferde, fank weinend über den Leichnam hin, bedecktc ihn mit Küffen und fchwur bei Allah

88 Die goldene Zeit irc Siebenbürgen.

daß er diefes Maunes Leben nicht für ganz Siebenbürgen hingegeben hätte.

Er zog auch fo lange nicht in die Stadt, bis Ferhad eur Erde befiattet war. Die Derwifche umringten rafch den Todten, wufchen ihn, hüllten ihn in duftiges biunen und der Pafcha felbfi fuchte für ihn einen fchönen founigen Vlad unter fchlanken Bäumen aus; dort wurde er, mit dem Untlihe nach Ofien gekehrt, begraben. Eine Lanze init daran wallendemFcihnchen wurde auf das znge fchüttete Grab gefeckt und drei Tage von zu diefem Be hufe ausgefandten Wächtern gehütet, damit die hexenartigen Dfchiuns nicht etwa den Leichnam des' Gefallenen ver fiümmelten.

' Siebentes Kapitel. '

DieFürftin.

Nach dem Ta e von Groß-Szöllös flüchteten die Ge trenen Iohaun emänh's nach Ungarn und übertrngen ihre Ergebenheit für den Gefallenen auf feinen Sohn Simon Kemenh; allein die finkende'Sache pflegt eben wenig Frennde zu haben; und während fo die Partei s iüngeren Kemenh von Tag zu Tag geringer wurde, nahm die Apafi's täglich zn. Durch den trinmphirenden Erfolg* gewauner die Vornehmfen, die Befien des Landes für fich: die Oberrichter der Städte, der hohe Adel, die Commandanten in den Burgen, kurz Alles beeilte fich, ihm zu hnldigen; fämmtliche Stände des Landes erkaunten ihn als Fürfien an.

Nur einige fefie Plätze, wo Kemenh dentfche Befah ungen gelaffen hatte, widerfianden noch, darunter Klaufen bur .

Zkutfchuk Pafcha brachteApafi mit einem verfiärkten Heere unter die Mauern diefer Stadt. Er ließ für ihn ein Zelt auffchlagen, im Augefichte der Altf'tadt, in der Hidelve; das war damals ein Flecken, der nur ans Strohhütten befiand, und dort empfing der nene Fürfi*

die Depntationen.

Die goldene Zeit in Siebenbürgm. 89 Der Morgen däminerte kaum erfi heranß als Apafi fchon von dem Heere der Befucher,Hilldigungen und' Bitt fieller befiürmt war. Der eben erfi zum Fürfien Erwählte vermochte, hingeriffen vom Reize der Nenheit feiner ange nehmen Lage, die Wüufche eines Ieden erfüllen zu köunen, kaum Einem eine Bitte abzufchlagen.

Als Nalaczi und Daezo bemerkten, daß er die Stie feln anzog, waren fie fchon da und meldeten ganze Schaaren von Einlaß'Begehrenden, die draußen vor dem Zelte harrten. Apafi beeilte fich mit dem Ankleiden, damit ja Niemand fich verfpäte. Kaum kounte er_ es erwarten, Iedem Genüge zu thun.

Unter den Herbeifirömenden fällt uus zunächfi Herr Ladislaus von Cfaki auf. Er kam. dem Fürfien feinen Sohn als Pagen anzubieten. deufelben, der noch vor wenigen Wochen dem Fürfien Kemenh das Glas gefüllt hatte. Apafi wußte feiner Frende über diefes Auerbieten kaum Worte zu verleihen. Sodaun erfchien Herr Gabriel von Haller, der ficl) unzählige Male verbengte und iin Namen von zehn feiner Gefährten eine fchöne Aufpraclie an Apafi hielt; Apafi vermochte kaum feine kindifche Frende darüber zu verbergen, daß man ihn Hoheit naunte, wie man in Siebenbürgen nur den Großfürfien zu tituliren pflegte. Er lnd Herrn Gabriel von Haller fofort zu Tifche.

Im Hintergrunde des Zeltes war ein erhöhter Sitz angebracht, welchen der verfchämte Fürfi durchaus nicht ein nehmen wollte, bis ihn fein Brnder Stephan mit Gewalt auf deufelben uiederdrückte; er begrüßte jeden Bittfieller fiehend und begleitete ihn beim Fortgehen bis zur Thüre.

Daun kamen noch Einzelne, um fich'vorzufiellen, Bitten an den Fürfien zu richten oder ihm zu hnldigen.

Au der Seite des Fürfien fianden Nalaczi, Daroezi, Stephan von Apafi und Iohann von Cfereh, die der gnte Fürfi zu wiederholten Malen aufforderte, doch Platz

zu nehmen. ' _

Nach Empfang der Hnldignngen - mittlerweile hatten auch die Befehlshaber der befefiigten Plätzedie Schlüffel hrer Burgen in die Hände des Fürfien inedergelegt -folgten die Gefuche. Da waren:

90 Die goldene Zeit in Siebenbürgen.

Herr Martin Pot, der Kerkermeifier von Foaaraö, mit der ergebenfien Bitte, man möge ihn zum Capitän diefer Fefiung erneunen, an Stelle des ehemaligen In habers diefes Pofieus, da derfelbe mit Simon von Kein-inn die Flucht ergriffen hatte.

Apafi verfprach, ihn zu bedenken.

Herr Iohann von Szafz, der Oberr'cchter von Her maunftadt, der flehentlich klagte, daß ihn feine Mitbürger verfolgten, bat den Fürfien um Hilfe.

Apafi nahmihn unter feinen Schutz.

Sodaun folgte Mofes Zagoni, welcher bat, der Fürfi möge ihn gewiffer Rechnungslegungen. mit denen er noch ei Kemanh im Rückfiande geblieben, gnädigfi entbinden.

Auch ihn entließ Apafi getröfiet.

Zu allerletzt trat vor den Fürfien ein Pferdekopf Szeklerlt) in kurzem Bauerurocke und einer Pelzjacke dar über, ein unterfetzter, gedrungener Burfche, der. wie er fagte, als Abgefandter don Olahfalu kam, im Namen feiner Gemeinde Apafi die Hnldigung überbrachte und zwei feltfame Bitten an ihn fiellte. 1-0 primo: Es möge dem Orte Olahfalu gefiattct werden, von unn ab nur zwei Mei len von Klaufenburg entfernt zn fein (wie wir wiffen, beträgt die Difianz zwifchen den beiden Orten mehr als Zwanzig Meilen); pro oeonncio: es folle ein Gefetz des Inhalts ergehen, daß, wer kein Pferd befitet, zu Fuß zu gehen habe.

Der Fürfi gewährte lachend die feltfamen Wüufche.

Er fchien durch diefelben in außerordentlich gute Laune gerathen zu fein; diefen Gemüthszufiand fuchte fich der fahrende Stndent Clemens, ein krnmmnafiges, hoch beiniges, bis zum Kiun in einen Fuchspelz gehülltes In dividunm in der Weife zu Nutze zu machen, daß er eine längfi in der Hand bereit gehaltene Pergamentrolle knieend Apafi überreichte, welcher nicht ohne fremde Beihilfe das lange Manufcript ergriff undaufrollte.

Er fand darin auf einem grünblätterigen Stammbaume

*) Diefen cnriofen Namen trägt ein Theilder Eebirgsbenwhner im

Szeklerlande. Annie'rk. des Ueberf.

Die goldene Zeit in Siebenbürgen. 9l die ganze Genealogie feiner Familie verzeichnet. In die fem Documcnte wurde fie mit den Bethlen's und Ba thorh's in Verbindung gebracht, bis zum König Abu hin anfgeleitet und auf diefem Wege bis zu Hnba, einem der fieben Führer der Magharen gebracht. Hier blicb aber der gnte Maun nicht fiehen; der Stammbaum reichte bis tu Cfabai dem jüngfien Söhne Attilas; in weiblicher Linie ging er von hier noch aufwärts bis zur Tochter des Kaifers Porphhrogeneta, und in mäunlicher Linie fogar bis zu Nimrod, welcher der erfie König auf Erden war.

Diefe Schmeichelei fchien Apafi einigermaßen zu ärgern, er fühlte jedoch nicht genng Entfchloffenheit in fich, um den Schmeichler aus dem Zelte hinauswerfen zu laffen;

er rollte alfo die Genealogie eiufach zufammen, fiellte fie hinter fich und nahm fich vor, den impertinenten Poeten mit einigen Dukaten abzufpeifen.

Das trübte aber nicht im Geringfien die gnte Laune des Fürfien; es fchien, als ob er jedem Meufchen, der fich ihm nähere, dafür iusbefondere Dank fagen und feine Verbindlichkeit bezeigen müffe; und nachdem er bereits fämmtliche Bittfieller angehört und empfangen hatte, wandte er fich als ob ihm all' dies noch zn wenig dünke, an die Herren von Nalaczi und von Daczo mit der Frag?

- Kaun ich deun für ench gar nichts thun? elchen Lohn kZoll ich für enre Trene, mit der ihr vom erfien Angen licke an meiner Seite gefianden habt, ausfindig machen?

Nalaczi und Daczo zerbrachen fich fchon längfi die Köpfe darüber, was fie fich vom Fürflen erbitten follte damit fie nicht etwa zn wenig verlangten. ' - Ich überlaffe die Belohnung meiner geringen Dienfle dem Edelmnth Eurer Hoheit, meinte Nalaezi und dachte dabei, daß die Szekler doch unfireitig an Stelle des Beldi einen nenen Generalcapitän bekommen müßten.

-' Das Wenige, was ich für Eure Hoheit gethan, lohnt nicht eiumal derErwähnung, erklärteDaczo; doch fiel ihm zufällig ein, daß der durch Banfi's Flucht er ledigte Pofien eines Klaufenburger Stadthauptmauns ge rade für ihn fehr paffend wäre.

9L Die goldene Zeit in Siebenbürgen.

Für fie war Apafi am befien gefiiinmt, und vielleicht hätte er die beiden ehrlichen, aber übrigeus weing ver wendbaren Lentchen zu Gebeimräthenernaunt, weun nicht zu ihrem fpeeiellen Unglücke gerade in demfelben M0 inente am Eingang des Zeltes ein Gedränge entfianden wäre. Als die Leibgardifien den Vorhang bei Seite zogen, trat Kntfchnk Pafcha vor Apafi hin.

Der Fürfi fprang von feinem Sitze auf nnd wollte ihm entgegen ellen, fein Brnder Stephan aber znpfte ihn am Rockeund raunte ihm in's Ohr:

- Halte doch dein Aufehen dem Türken gegenüber aufrecht; er ifi nur ein untergeordneter Pafcha, du aber bifi Fürfi von Siebenbürgen.

Ungeachtet diefer Mahnung gab fich Apafi nicht eher zufrieden, als bis Kntfchuk ihm winkte, er möge fitzen blei ben; und obfchon der Türke vor dem Fürfien in fiehender Stellung fich hielt, bot die Gruppe doch den Einbruck, daß Apafi als der Liebeuswürdige, Dankbare erfchien und Kntfchuk als der Stolze, Würdevolle.

- Womit kaun ich dir für deine um mich ausge fiandenen Mühen danken? frng Apafi den Pafcha mit auf

richtiger Theilncchme. '

- Nicht mir, meinem Kaifer bifi du dank fchnldig, erwiderte diefer trocken. Ich bin blos feinem Willen nach gekommen, a'ls ich dich auf den Thron Siebeicbürgens eiufehte. Deine Feinde habe ich mit Gottes Hilfe ge;

fchlagen, jetzt find nur noch einige Burgen in ihren Hän den, fobald diefe erobert, ifi meine Aufgabe zu Ende.

Das Uebrige ifi meine Sache. Morgen laffe ich zur Be lagerung von Klaufenburg fchreiten, und rafie nicht eher, als bis die Stadt, inn welchen Preis immer, erobert ifi.

Ifi diefe Befie erfi gefallen, fo fiürzen die anderen gleich fam von felber nach.

- Erachtefi du es nicht für nöthig, daß ich die Comi tatsbanderien auffitzen laffe? frng Apafi.

- Ich brauche fie nicht, gab Kntfchuk zur Antwort.

Sie follen nur zu Haufe bleiben und nach ihren eigenen Angelegenheiten fehen. Meine Truppen werden fchon Alles fertig bringen.

Die goldene Zeit in Siebenbürgen. 93 Apafi wollte dem Pafcha für feine Großmnth Dank fagen, als er plötzlich gewahrte, daß Alles nach einem Seiteneingange des Zeltes bliate, durch welchen eben Ie mand eingetreten war, ohne fich früher melden zu laffen.

Der Fürfi blickte nun auch nach diefer Richtung hin, aber was er daerfchante, ließ ihn angenblicklich Sieben bürgen, fammt Kntfchuk Pafcha und Klaufenbnrg ver effen. Seine Gattin war's, die vor ihm fiand, die fchöne, oheitsvolle Anna Bornemisfza.

Ihr Blick, das war wol ein Fürfienblickt Diefes Hnl digung erweckende, gebieterifche Untlitz, wie wußte es eine frenndliche und doch fiolze Umfchau zu halten! In ihrem Anznge machte fich kein Prunk bemerkbar; aber bedurfte es da weiterer Edelfieine, wo folche fprechende Angen funkelten? Bedurfte diefe königliche Gefialt des Sammtes oder des Hermelins, auf daß ein Ieder ihre Hoheit an erkeune?!

_ 1?lpafi fah fie feit feiner Abreife hente zum erfien Male wie er.

Vom Kindbett erfianden, war fie nun noch eiumal fo fchön als ehedem. An Glück und Bequemlichkeit nun gewöhnt, hatten diefe ihren Zügen eine Art durchfichtigen Glanzes verliehen; ihre Angen, welche von den Thränen des Kummers nun fcihon lange nicht heimgefucht worden waren, firahlten heller als je; das Lächeln ihrer Lippen, _welche nun feit geraumer Zeit nur Frende gekaunt hatten, war um fo füßer; ihre Gefialt, früher nur fchlank, hatte jetzt auch an Fülle und Rundung gewounen, und die ver traueusvolle felbfibewußte Würde, welche in jedem ihrer Züge, in jeder ihrer Bewegungen fichtbar wurden, paßten fich diefer Gefialt fo genau an.

Als Apafi feine Gattin erblickte, ver aß er Aufiand und Würde, er fprang vom Sitze auf, ei te ihr entgegen, ergriff ihre Hand, zog das bezaubernde Weib an feine Brufi, wie er zu thun pflegte, als er noch ein eiufacher Edelmaun war, und küßte fie auf Mund und Wangen W efiner den verfammelten Ständen ziemlich veruchmbaren

ei e.

Auna fcdmiegte fich hingebend an die Bruft ihres Gatten'

94 Die goldene Zeit in Siebenbürgen.

fie trng ihre prachtvollen Lippen feinen Küffen entgegen, dabei aber fchienen ihre großen ernfien Angen, über die Schnltern ihres Gatten hinweg die Gefichter der im Zelte Verfammelten zu prüfen, und blieben bald länger bald kürzer auf den einzelnen Verfonen haften.

Die Umarmungen fchienen, von Seiten Apafi's, kein Ende nehmen zu wollen - fein Weib galt ihm ja mehr, als ganz Siebenbürgen fammt den damit verbundenen Theilen - bis fich Auna lächelnd aus feinen Armen los machte und fcherzhaft ihm zurief:

- Sie verfchwenden Ihre Herzensergießungen einzig an mich; es ifi aber noch Iemand hier, der feinen Theil beaufprucht, und hierauf winkte fie der Frau Sarah, die frendefirahlenden Gefichtcs ihrer Herrin in das Zelt_e folgt war, und den Augen Apafi's einen f chönen, fch a fenden Säugling enthüllte, den die gnte Amme bis dahin,

?nit einem Seidentnche überdeckt, auf den Armen gefchaukelt atte.

Vor Frende außer fich, nahm Apafi das Kind auf feine Hände und küßte deffen rundes Engelgefichtchen über und über. Das Kind wachte auf, ließ fich aber umarmen und küffen, ohne einen Schrei auszufioßen, und zupfte mit den blanbebänderten Händchen feinen Papa am Barte was diefem unbefchreibliche Frende machte.

Die umflehenden Herren hielten es für angemeffen, dem Fürfien zu feinen Vaterfrenden Glück zu wünfchen;

Apafi wandte ihnen das Geficht feines Kindes zu und fagte frendetrunkenen Blickes:

- Seht ihr, wie ernfi es ifi; es weint nicht, denn es ifi ein Maun. _

Indeffen winkte Auna Stephan von Apafi zu fich hin und flüfierte ihm zu:

- Die Herren werden es wol nicht übel nehmen, weun Familieufrenden und Sorgen den Fürfien auf einige Angen blicke den öffentlichen Angelegenheiten entziehen.

- Hoheit haben mir das Wort aus dem Munde ge nommen, entgegnete Apafiy foeben habe ich mit den Herren darüber fprechen»wollen! Und damit wandte er fich an die Auwefenden und bat diefelben, den Fürfien anf die

Die goldene Zeit in Siebenbürgen. 95 wenigen Augenblicke, welche diefe amilieufeenen in An fpruch nehmen würden, allein zu affen, und fich eiufl weileu in's Nebenzelt zurückiuziehen.

Die Herren fanden die Aufforderung natürlich und

?zeiiließen, Kntfchnk Pafcha den Vortritt laffend, das e t.

Auna, die bei ihrem Gemahl zurückblieb, nahm ihm jeßt das Kind aus den Händen, übergab es Sarah und fchickte auch diefe fort.

Als fie nun allein waren, näherte fich Apafi feiner Gattin mit nenen Beweifen von Zärtlichkeit. Diefe aber faßte ihren Gemahl an der Hand, blickte ihm mit ernfier Miene in's Ange und fagte:

- Ich bin zum Fürfieu gekommen.

Diefer fefie Blick kühlte Apafi etwas ab; dies entging Auna nicht und fie fchmiegte fich wieder frenndlich an ihn.

- Es ifi die Vermnthung in mir aufgetaucht, daß der Fürfi meiner mehr bedürfe als der Gatte; - daun fügte fie mit ihrem Lächeln voll nnwiderfiehlichen Zau bers hinzu: - Ich hoffe, daß du das Wohlmeinende in diefer meiner Bemerkung nicht mißverfiehen wirfi.

Apafiumarmte fein Weib und ließ Auna neben fich niederfihen. Der Throufeffel war breit genng, um allen Beiden Piatz zu gewähren. Wol faß die fchöne Frau zur Hälfte ihrem Gatten auf den Knieen, aber das genirte Beide nicht.

- Du hafi Recht, fprach Apafi, es ifi gut, daß du bei mir bifi. Es fehlt mir fortwährend Etwas, weun ich dich nicht fehe. Iedeufalls verdienfi du es, meinem Herzen am nächfien zu fiehen, ja ich wage es kühn, deinen Geifi mit dem von irgend einem der Herren aus meiner Umgebung auf die Wagfchale zu legen.

- Wer find alle die Herren? frng Anna.

- Dem Namen nach wirfi dn fie keunen. Der fchlanke hoch aufgefchoffene Maun ifi Ladislaus von Cfakh, der mir feinen Sohn zum Pagen angeboten hat.

- Der kömmt fehr frühl Vor ganz kurzer Zeit noch war der Iüngling Kemeuh's Page. _ .

Das Antlitz Apafi's verdüfierte fich ein weing.

96 Die goldene Zeit in Siebenbürgen.

- Iener Maun mit dem großen Schunrbarte war Gabriel von Halter.

Auna fchlng verwundert die Hände zufammen:

- Auch der ifi da?

- Was hafi du 'an ihm anszufetzen?

- Daß er immer deinen Feinden als Spion gedient.

Er hat dem Keinenh die erfie Nachricht von deiner In fiallation gebracht; er war es, der die Aukuuft Kntfchuk Pafcha's meldete.

Apafi's Mienen verfinfierten fich immer mehr.

- Und doch habe ich den Herrn zu Tifche geladen, brummtc er zwifchen den Zähnen.

- Was wollen aber die Herren Nalaczi und Daczo, daß fie auf fo vertranlichem Fuße zu dir flehen?

- Das find meine trenen Parteigänger, die vom An begiune an meiner Seite fianden.

- Deswegen mache fie aber ja nicht zu erfien Perföu lichkeiten im Lande. In einem großen Wtrkungskreife find eiufältige, unwi ende Meufchen fchliiumer für ein Land als_vernünftige egner. Belohne fie, aber nur in einer Wetfe, die ihrem Wirken angemeffen erfcheint.

- Das will ich ja, entgegnete der gequälte Fürft, und verfuchte alles Mögliche, um im Fortgang der Scene die Rolle des Gatten in den Vordergrund zu fchieben; Auna

aber ließ nicht ab. _ _

- Was hat Herr Iohaun Szafz bei dir zu fuchens den habe ich ja anch gefehen. _

- Man verfolgt den armen Maun, erwiderte Apafi kurz; da er nun anfing, der Bemiingelungen überdrüffig zu werden.

- Ueber diefen Meufchen find böfe Gerüchte in Um lauf. Man 7fagt von ihm - und man fagt es ziemlich lant- er abe junge Mädchen aus dem Sachfenlande entführen laffen und diefe, nachdem fie feinen fchändlichen Begierden zum Opfer gefallen waren, durch Gift bei Seite gefchafft. Die Eltern der auf diefe Weife in Verlnfi ge rathenen Mädchen haben nun ge en diefen Meufchen eine Unterfuchung angeflrebt, und er g anbt fcht Rettung darin zu finden, daß er fich deine Gunfi erfchmeichelt.

Die goldene Zeit in Siebenbürgen. 97 Apafi fn'hr mit wildem Aerger auf.

- Weun dem fo ifi. werde ich Herrn Szafz die Thüre weifen; unter meinem Mantel foll er keinen Schuh finden.

- Und zu welchem Behufe ifi wol der ehrliche, zer lumpte Szekler gekommen? frng Auna, die Alles wiffen wollte, weiter. Sein Geficht fchien mir auf große Ver fchlagenheit zu denten; deun der Szekler ifi am fchlaueflen und gefährlichfien, wenn er das einfältigfie Geficht macht.

Bei diefer letzten Frage überkam den Fürflen ein Au fall von Heiterkeit. Mit vor Lachen fafi erftickter Stimme bemerkte er:

- Das war der Sendling der Olahfalufer.

Bei Erwähnung diefes Nameus kounte fich auch Auna

Bei Erwähnung diefes Nameus kounte fich auch Auna

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