• Nem Talált Eredményt

Die Herren brachen nenerdings in lantes Gelächter aus

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- Na, wir wollen ihn fchon inanguriren, meinte fpöt tifch Kemenh, feinen Kopf zurückwerfend.

- Das ifi bereits gefchehen, warf Haller ein.

- Wo? Durch wen? fragte mit zufammengezogenen Angenbrauen_ der gntgelaunte Fürfi.

- In Klein-Seihl, durch den Landtag.

Keinenh gab durch eine Handbewegung und das Hin aufziehen feiner Angenbrauen kund, daß ihm diefe Antwort nicht klar genng.

- Wer war gegenwärtig? was für Stände? Was das Land an bedentenden Mäunern hat, ifi ja vollzählig' hier bei uus.

- Es waren da Stephan von Apafi, Nalaczi, Daczo und Audere, ein paar hundert Szekler Edellente.

- Na, wir werden fie fchon zählen, fobald wir 1in fere anderweitigen Gefchäfte erledigt haben, fagte gering fSchätzhelnld der Fürfi; gebt doch Herrn von Haller einen

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- Sie warten aber nicht auf uus, fondern kommen uus ent egen, und find bereits in Schäßburg.

- ollen uus wol_ gar vertreiben, der Herr Michael

?lpjafidmit feinen zweihundert Szeklern? rief Kemenh a en .

Die goldene Zeit in Siebenbürgen. 55 Ieht erhob fich Wenzinger und fprach mit foldatifcher Beredtfamkeit:

- Wüufchen Euer Hoheit, daß ich das Heer zufancmen tromnceln laffet* Wir haben achttaufend Bewaffnete; weun es Euer Hoheit beliebt, fchlagen wir diefes zufammen ghlabufene Volk fo auseinander. daß nicht zwei beifammen

ei en.

- Bleiben Sie ruhig, erwiderte Kemenh. der die ganze Augelegenheit von oben herab behandelte, fehen Sie fich nieder und trinken Sie. Laffet fie nur näher kommen;

wozu follen wir uus ihnen entgegen bemühen? Daun köunen wir fie wenigfieus mit Sack und Pack gefangen nehmen.- Es thuc mir leid, Herr Dionhfius Banfi, daß jener Menfch mit Euch verwandt ifi; aus Rückficht für Euch will ich dafür forgen, daß er nicht gerädert wird, ich laffe ihn _dusfiopfen!

Diefer Eiufall Kemenh's wurde mit riefigem Gelächter aufgenommen.

- Man reiche dem Herrn von Haller ein Glas! Wir halten untere Wette aufrecht. Ihr oben fpielt das unter brochene Stück weiter.

Und nenerdings erklang die Mnfik, die Zigeunerbande fpielte einen Czardas, die Herren fiießen mit den Gläferu an und fangen dazn. Die Reitknechte draußen fiimmten in das Lied ein; die geleerten Gläfer flogen an die Wand. Es gab Keinen unter ihnen, der es nicht verfianden hätte, fein Glas in taufend Stücke zu fchlagen, eine Ausnahme inailite nur Herr Gabriel von Haller, der am fpätefien gekommen, alfo noch nüchtern war, und fich fchämte, den thenern venetianifchen Krhfiall zu zerfiören.

- Schlagt es zum Tifch, daß die Scherben herum fliegen, dounerte ihm der Fürfi zu; und Haller ergriff dem Fürfien zu Gefallen fein gehorfam fein Glas,fiieß es zier lieb an den Tifch, fo daß es anfi'a'ndlg gerade am Halfe abbrach, daun verbengte er fich mit gehorfamer Demnth vor Seiner Durchlaucht.

Frau Banfi fenfzte bei dem Gedanken an ihre Auge hörigen. Indeß f rang ihr Mann, um in Niemandem den Gedanken auf ommen zu laffen, als ob die Affaire

56 Die goldene Zeit in Siebenbürgen.

lhn im mindefien berührte, von feinem Seffel empor und forderte unter den Klängen des Czardas die fchöne Beldi zum Tanze auf.

Das Weibchen war bereit. Banfi faßte die fchöne Frau um die fchlanke Taille, drückte fie fefi an fich und drehte fie herum; das heißblütige Weib flog mit der Leich tigkeit einer Fee am Arme ihres Tänzers dahin, Taille und Hüften fchwenkten fich fiunverwirrend, ihr Vufen wogte heftig unter dem lockeren Batifie.

. Da fprangen hingeriffen auch die übrigen Herren von ihren Sitzen auf, ergriffen ihre Nachbariunen zum Tauze, und alsbald war die ganze Gefellfchaft in phantafiifchem Taumel fortgeriffen, in welchem Iedes Beifall klatfchte, tanzte und aufjauchzte.

Banfi war heißblütig und leichten Siunes, an und für fich liebte er fchöne Franen, und nun kam gar noch des Weines Glnt dazu; als nun die fchöne Tänzerin wieder eiumal an feinem Arme hing, kam ihm ihre glühende rothe Wan e fo nahe, daß er fich plötzlich fo weit vergaß, das zauber aft fchöne Weib heftig an fein Herz zu preffen und einen breunenden Kuß auf ihre Wange zu drücken.

Die Beldi fchrie lant auf und fiieß den frechen Manu von fich. Banfi felbfi warf betroffen einen Blick umher;

es war indeß Iedes fo fehr von feiner eigenen Lufi ein genommen, daß allem Aufcheine nach weder der Kuß noch der Schrei bemerkt worden waren.

Trotzdem verließ Frau Beldi grollend den Tänzer und bedentete dem Vergebung fiammelnden Banfi ärgerlich, daß er ferne bleiben möge. d» _ » '

_ Diefer Knß wird Vanfi einfi theuerxzu fiehen

kommen. " »'

Niemand hatte ihn wahrgenommen, mit Ausnahme deffen, den er am meifien berührte - des Gatten. Beldi's Angen hatten gelehen. O, man darf nicht glauben, daß der Gatte, der liebt, nicht eiferfüchtig ifi. Weun er auch thut, als ob er nicht hiufähe, nicht hinhörte, er fieht und hört und merkt Alles. Er hatte gar wol gefehen, wie Banfi fein Weib geküßt, obgleich er that, als gewahrte er nicht die Verwirrung feiner Gattin, die ganz erregt

Die goldene Zeit in Siebenbürgen. 57 ihren Gemahl fuchte; er faßte fie au der Hand und führte fie aus dem Saale; draußen angelangt, befahl er ihr, nach Haufe 'zu gehen und fich reisefertigzu machen.

_ Wohin fahren wir? frng das vor Aufregung zit ternde Weib;

- Heim nach Bodolal '

- Von all' den Güfien hatte einzig Dionys Banfi be merkt, daß die Beiden aus dem Saale verfchwunden waren

...

Fünftes Kapitel.

Burg Bodola.

In einem Theile des Ober-Weißenburger Comitates wird man, fobald man den Bozaer Engpaß verläßt, oder den Hohlweg.auf einem über die riefigen Berge führenden Fußpfade umgeht, des Tatrangthales anfichtig.

Um und um tiefe, in lilafarbene Nebel gehüllte Berge, aus deren Hintergrund der himmelfiürmende Gipfel des von frühzeitig gefallenem Schnee erglänzenden Vorgebirges Kapri hervortaucht, in dem nebelumfchleiertenThale zei gen fich vier bis fünf Dörfer mit ihren weißangefirichenen Häufern, aus denen zwifchengrünen Obfibäumen hervor blänliche Rauchwolken auffieigen' das Tatraugflüßchen

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