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Fachsprachenunterricht an der Fachhochschule Szolnok 1. Vergangenheit

In document Szaknyelvoktatás és multikulturalitás (Pldal 111-115)

Sprachform Milieu Teilnehmer an der Kommunikation

3. Fachsprachenunterricht an der Fachhochschule Szolnok 1. Vergangenheit

Im Bereich Fachsprachenunterricht an der Fachhochschule Szolnok war die Gegenüberstellung der Begriffe Allgemeinsprache und wirtschaftsbezogene Fachsprache in den Unterrichtskonzeptionen schon immer vorhanden. In den 80-er Jahren waren fachsprachenorientierte Lehrwerke auf dem ungarischen Lehrbüchermarkt nur in sehr begrenztem Maß vorhanden. Die Lehrkräfte waren gezwungen, die Unterrichtsmaterialien in Skriptform herauszugeben und dem jeweiligen Studentenkreis zugänglich zu machen. In den Skripten und Übungssammlungen wurde hauptsächlich der Sprachstil der ersten Kommunikationsebene von hoher Abstraktionsstufe berücksichtigt. Durch den Bedarf an Genauigkeit im Ausdruck ließ sich die Vermittlung der Fachinhalte meistens über den Weg des Übersetzens und der Textzusammenfassung vollziehen. Die Aneignung grammatischer Feinheiten stand auch im Vordergrund. Trotz der konservativen Sprachvermittlungsmethoden konnten unter unseren Studenten gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Die damaligen Studierenden haben am Ende des 6. Semesters ein hochschuleigenes Abschlussrigorosum absolviert, das mit dem Niveau der damals staatlich anerkannten Mittel- oder Oberstufenprüfungen gleichgesetzt und rechtlich anerkannt werden konnte. Der Großteil unserer Absolventen hat sich gleich nach dem Examen auf dem Arbeitsplatz etabliert und ist oft in kurzer Zeit in führende Positionen bei Großunternehmen gekommen. Der politische und wirtschaftliche Umbruch in den Jahren 1989 und 1990, die damit einhergehende Veränderung der in den verschiedensten wirtschaftlichen Handlungsfeldern völlig anders verwendeten Kommunikationsstile und Fachinhalte haben das Bedürfnis hervorgebracht, neue Unterrichtskonzeptionen und neue Lehrwerke zu entwickeln. Mangels zugänglicher Lehrmaterialien bedeuteten jahrelang Handouts des Goethe-Instituts bzw. des Instituts für Internationale Kommunikation, Düsseldorf Überbrückungsmöglichkeiten im Fachsprachenunterricht Deutsch.

3.2. Gegenwart

Angesichts der generellen Teilnahme am Bologna-Prozess, der das Ziel verfolgte, einen einheitlichen Hochschulraum zu schaffen, waren wir auch in Szolnok mit neuen Aufgaben konfrontiert. Im Jahre 2003 erschien auch bei uns die neue zweijährige Ausbildungsform als Handelskaufmann/Handelskauffrau (die sog. Ausbildung zum „Fachmanager“) auf dem Niveau der Oberstufe, die im Raster der Ausbildungsebenen oberhalb des Abiturs, aber unterhalb des BA-Abschlusses eingegliedert worden ist. Auf der anderen Seite wurde aber auch das BA-Studium umstrukturiert. Im Fachsprachenunterricht hat man vor allem auf die konkreten Bedürfnisse der Lernenden, d. h. auf die funktional orientierten Fachtexte und die Interaktionsmuster der einzelnen Bereiche, d. h. auf die zweite Kommunikationsebene Wert gelegt. Die zur Verfügung stehenden Gesamtstundenzahlen sind aber drastisch gesunken.

Unsere Kurse berücksichtigten zwar schon immer eine sinnvolle Progression des Lernvorgangs (Einführung in die Wirtschaftssprache (einfache Bürokommunikation), Wirtschaftsdeutsch 1: Grundbegriffe und makroökonomische Kenntnisse, Wirtschaftsdeutsch 2: Betriebswirtschaftliche Kenntnisse, Wirtschaftsdeutsch 3: Schriftliche und mündliche Kommunikation, trotzdem läuft man auch heute Gefahr, dass keine Progression, nur die Ausgleichung der Fertigkeiten erreicht werden kann. Und damit nicht genug, am Ende des Studiums sind die Absolventen verpflichtet, zwei staatlich anerkannte

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Sprachprüfungen auf Mittel- oder Oberstufenniveau zu absolvieren: Der Erwerb des Diploms ist an das Vorhandensein der Prüfungszertifikate gebunden. Die Schere zwischen den Anforderungen der Hochschule und des Arbeitsmarktes hat sich weit geöffnet. Die Frage tauchte auf, welche Fremdsprachenkompetenzen eigentlich der heutige Studienabsolvent braucht, um erfolgreich Karriere zu machen. Im Rahmen des Förderprojektes Modernisierung und Aktualisierung des Fachsprachenunterrichts an der Fachhochschule Szolnok wurde der Versuch unternommen, durch Bedürfnisanalysen und Datenerhebungen auf dem Arbeitsmarkt exakte Antworten auf die gestellte Frage zu finden.

Es wurden über 30 mittelständische und Großunternehmen hinsichtlich ihrer Erwartungen an die Fremdsprachenkenntnisse der Hochschulabsolventen befragt. Aus der Reihe der äußerst interessanten, meist verblüffenden Befragungsergebnisse möchte ich hier nur auf eins aufmerksam machen.

Tabelle 3: Ranking der Arbeitgeber nach Wichtigkeitsgrad der Fremdsprachenkompetenzen der Berufseinsteiger auf dem Arbeitsmarkt

Quelle: Forschungen an der Fachhochschule Szolnok, 2014

Wie dem Diagramm zu entnehmen ist, genießt auf der Wichtigkeitsskala der Kompetenzen nach der Ansicht der Arbeitgeber die Fähigkeit des Hörverstehens und der allgemeinen mündlichen Kommunikation, d. h. die dritte Abstraktionsebene der Kommunikationselemente den höchsten Stellenwert. Auch die Fertigkeit, Geschäftsbriefe und E-Mails korrekt zu formulieren, ist von hohem Belang. Alles in allem ist die dritte Abstraktionsebene der Kommunikationselemente erforderlich. Kenntnisse von kommunikativen Mitteln des ersten bzw. zweiten Abstraktionsgrades sind eher in den

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Hintergrund gerückt. Das Vorhandensein eines Sprachprüfungszeugnisses steht als Erwartung an letzter Stelle.

3.3. Zukunft

Die Forschungen haben ergeben, dass die Kluft zwischen Anforderungen der Sprachprüfungen und den Erwartungen auf dem Arbeitsmarkt nur mit umfangreichen Änderungen in der Methodik und Didaktik geschlossen werden kann. So wurden unsere Kurse im Lichte der Ergebnisse der Datenerhebung umstrukturiert, Pilotkurse mit neuen Lehrwerken durchgeführt, neben den kurstragenden Lehrwerken auch kursbegleitende Online-Materialien eingesetzt. Auch durch außerschulische Ereignisse wird versucht, eine Brücke zur Praxis zu schlagen: Im Rahmen des sog. International Club werden thematische Abende hauptsächlich mit Erasmus-Studenten durchgeführt, sowie erfahrene berufstätige Fachexperten eingeladen, die über ihren Berufsalltag in der jeweiligen Fremdsprache berichten. Es wäre aber auch äußerst wichtig, Berufstätige in ihrem realen Berufsumfeld wahrzunehmen, so hoffen wir, dass dies mit dem ab September 2015 einzuführenden dualen Ausbildungssystem auch möglich sein wird.

4. Schlussbemerkungen

Die Veränderung des Ausbildungssystems in den letzten Jahren hat auch das Setzen von Schwerpunkten in der Fachsprachenforschung und im Fachsprachenunterricht wesentlich beeinflusst. Angesichts der hohen Anforderungen an die Studierenden seitens des Prüfungssystems und des Arbeitsmarktes sowie der fortlaufenden Reduzierung der zur Verfügung stehenden Stundenzahl soll die inhaltliche Gestaltung des Fachsprachenunterrichts so kompakt und leistungsstark wie möglich sein. Im Rahmen des Förderprojektes Modernisierung und Aktualisierung des Fachsprachenunterrichts wurden bereits erste Ergebnisse zur Veränderung der Methodik und Didaktik des Fachsprachenunterrichts skizziert und in die Tat umgesetzt. Man muss in Zukunft stetig bemüht sein, die richtige Balance zwischen Prüfungsvorbereitung und dem praxisnahen, interaktiven Fachsprachenunterricht aufrechtzuerhalten.

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Stégerné Tusa Cecília tusacecilia@gmail.com

MULTI- UND INTERKULTURELLES ANFORDERUNGSPROFIL IM

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