• Nem Talált Eredményt

An einen Unbekannten

In document íííll’i.. .WHK Gi <: Sämn (Pldal 176-186)

Bey einer Serenade in meiner Gaffe.

---W e r du auch feyfl, der itzt durch Schmeicheltöne In ftiller Nacht fein fchlummernd Mädchen griifst:

Du fiehft iie nicht die helft geweinte Thräne , D ie , ungefehen, mir vom Auge fliefst.

Wer w eift, ob dir von deines Mädchens Wangen Ein gleicher Beyfall ftrömt‘2 — O glücklich, fühlt Die Arme nicht ihr redlich Herz von bangen Empfindungen verkannter Treu durchwühlt!

Denn jedes deiner Inftrumente fchallet Nur Liebe zu des Mädchens Ohren hin, Und von der Lippe des Geliebten hallet Ihr nie der fchnöde Nähme — Heuchlerinn!

Mir tönt er nur — fo laut! — dafs er das Schöne Von deinen Symphonien übertäubt;

Und mir vielleicht, auch wenn ich mich verlohne.

Auch dann noch ewig unvergefslLch bleibt.

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Doch dank’ ich dir, und deinen Saitenfpielen, Dafs nun befänftigter das Herz mir fchlägt, Und, wenn auch rafch, mit zärtlichen Gefühlen, Gleich deinen Harmonien, lieh verträgt.

Dennkäm3 er itzt, — E r, der mich heut beleidigt, Mit halber Reue nur, von ohngefähr:

Ich glaub’, ich küfst3 ihn, eh’ er lieh vertheidigt.

Und eh3 ihm noph von mir vergeben war’.

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Als ich erfuhr, dafs die Serenade mir galt.

B ew undre hier, Trotz unfern Zänkereyen, Die ftarke Macht der Sympathie!

Auch dann fogar, wann wir uns oft entzweyen, Verläugnet lie.lich nie.

Denn, fleh! du haft, beflrafend mein Verbrechen, Diefs Abendftändchen mir gebracht :

Und ich zugleich, das deinige zu rächen , Ein Lied dabey gemacht ,

Und dem gedankt, dem’s unbewufst gelungen , Zu wandeln meinen Gram in Ruh.

Und fonderbar! — der Mann, dem ich gefungen, Der liebe Mann — warft du.

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In das Stammbuch eines jungen Mannes.

K an n ft du fo viel geprüfte Freunde finden, Als Blätter find in diefem Buche hier:

O, fo bereue deine Sünden;

Denn wifs’, der jüngfie Tag ift wirklich vor der Thür.

Doch wenn von Freunden auch nur zwey befchrie-ben werden,

Und fich als deine Braut noch auf dem dritten i Blatt

Ein Ma'dchen unterfchreibt, das deine Denkart h a t :

Dann danke G ott! dir blüht das fchönfte Glück auf Erden.

N e u j a h r s w u n f c h

an einen Freund.

—-*m c~T3 — i

I c h wiinfche dir aus w ahrem F reundfchaftstriebe E in M ä d c h e n , gut w ie d u , und w ürdig deiner

L ie b e :

E in M äd ch en , fchön und tr e u , r e i c h , k lu g und ohne L i f t ;

W e il du e in F re u n d v on S elten h eiten bift.

Neujahrswuních

an drey ehrwürdige Brüder.

INTicht Ceremoniel, das an gewiffen Tagen Uns nöthigt, Wiinfche herzufagen ,

Wovon die nächfte That das Gegentheil beweift, Reicht mir die flaubbedeckte Leyer wieder.

Nein, Freundfchaft felber ftimmt für euch, ehr»

würd'ge Brüder , Ein Liedchen an , das euch erhebet, preift, Und wünfchevoll zu euch flatt Gabrielens reifl.

Doch meiner Saiten Klang ift, wie mein Wunfch, vergebens:

Die Unvermögenheit dämpft ihren fchwachen Ton.

Die Weisheit ruft mir : „Schweig! was man zum Glück des Lebens

„Nur immer wiinfchen kann, lefitqen diefe fchon.

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T r e n n u n g s l i e d .

T h e u re r Freund! zwey Jahre find vergangen, Ach! und ohne Wiederkehr verlebt,

Seit der Liebe zärtliches Verlangen Unfrer Beyder Ruhe untergräbt.

Traurig fchwand der Reil von meiner Jugend, Sträubend, zwilchen Pflicht und Liebe h in , Und Beharrlichkeit, die fchönfte Tilgend, Nennt die Welt ßraßjaren Eigtnfinn.

Schweigen mufs ich, dafs ich noch dich liebe , Unterdrücken den geheimen Gram,

Dafs durch Sturm der Funken edler Triebe Statt erllickt, zu hellen Flammen kam.

Ach! was foll aus deiner Freundinn werden, Wann du fern aus unfern Mauern bili;

Wann fie Alles — ach ! nur den Gefährten Ihrer frohen Stunden nicht vergifst?

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E m p f i n d u n g e n

in einer Gefellichaft in Lafcy’s Garten , nach Adolphs Abreife.

lä n d lich , Freund, hab’ ich mit Furcht und Beben Zu der Stätte, wo mein Herz dich fand , Feyerlich mich heute hinbegeben, Und erneut, was ich einft da empfand : Sah die Gegend wieder blühn und grünen , Alles lieh erfreuen um mich her,

War die einz’ge traurend unter ihnen, Denn ich fand, o T rauter, dich nicht mehr.

Hab dich nirgend, nirgend zu erwärten ,

Nicht auf W iefen, nicht im Büfchicht dort! — —■

Und fo ward der fonft beliebte Garten Mir zum fchaudervollen Trauerort.

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Bergend meine Schwérmuth unter Scherzen , Lacht’ ich mit in ihren Lärm , und zwang Lange mich, bis das Gefühl der Schmerzen Durch die Masque meines Frohfinns drang ; Losgeriffsn vom dem Städterfchwar'me, Schlich betäubt ich hin, und tief bewegt Schlofs ich feft den Baum in meine Arme, Der die Spuren deines Nahmens trägt;

Barg mit Wehmuth, die kein Wort beftimmet , Sinnelos am Stamme das Gefleht;

F ühlte, dofs die Glut im Bufen glimmet:

Aber weinen, weinen könnt’ ich nicht.

Wollte dann der Wege jeden gehen, Die ich einft an deinem Arm durchw allt;

Wollt’ all alles wiederum befehen,

Wenn es gleich die Schwermuth dufter malt.

Doch ein Sturm erhob fleh in den Lüften, Und die Wolken thürmten fchwarz fleh auf, Und der Blitze dröhn aus ihren Kluften Hemmten mich in meinem Pilgerlauf:

Halben Wegs mufst’ ich zuruckekehrcn , Unbefucht blieb Hügel, Wafferfall;

Und von Philomelens Zauberchören Hört’ ich nur von fern den Wiederhall.

Könnt' ich dich nur Einmal wieder fehen , Wieder küfsen nur ein Einzigmal :

Ruhig wollt’ ich dann durchs Leben gehen , Und vergeffen meiner Leiden all.

Doch getroft! vielleicht fchlägt eine Stunde, Sollte fie auch weit entfernt noch feyn, Da w ir, Trotz dem hier zerriffnen Bunde , Ihn in belfern Welten noch ernenn.

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