• Nem Talált Eredményt

Auf den Fächer einer Freundinn

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O Fächer, der oft Wunder thut, 0 ! kühle meiner Freundin Blut, Wenn fie ein Geckenfchvarm umringt, Und es durch Zorn in Wallung bringt.

Doch zeigt der Funke Liehe lieh, Dann, lieber Fächer, hüte dich, Denn ihn zu löfchen hoffet man, Und facht zur hellen Flamm’ ihn an.

I ?

D er M o r g e n k u f s

nach einem Ball.

D u rc h eine ganze 'Nacht fich nahe feyn, So Hand in Hand , fo Arm im Arme weilen, So viel empfinden ohne mitzutheilen *—

Ift eine wonnevolle Pein ! „

So immer Seelenblick im Seelenhlick

Auch den geheimften Wunfch des Herzens fehen, So wenig fprechen, und fich doch verliehen — Hl hohes martervolles Glück !

Zum Lohn für die im Zwang verfchwundne Zeit Dann bey dem Morgenllral, warm, mit Entzücken Sich Mund an Mund , und Herz an Herz fich

drücken — O diefs ift — Engelfeligkeit!

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i 8

Als ich einen Freund des nächften Morgens auf dem Lande zum Befuche erwartete.

S in k e , liebe Sonne, finke!

Ende deinen trüben Lauf , Und an deine Stelle winke

Bald den Mond herauf.

Herrlicher und fchöner dringe Aber Morgen dann h erfü r, Liebe Sonn’ ! und mit dir bringe

Meinen Lieben mir.

D e r F r ü h l i n g s mo r g e n »

D e r erfte Frühlingsmorgen Erwachet über m ir,

Und findet mich in Sorgen*

Und fleht mich fern von dir»

Sonft fand er mich in Freuden An deiner trauten Hand, Mir waren Trennungsleiden Und Gram noch unbekannt.

Nun treibt mich banges Sehnen Auf Wiefe , Feld und Au:

Dort mifchen meine Thränen Sich mit dem Morgenthau, Obfchon xu künftigen Früchten Die Erde Blüthen trügt, Die Nachtigall Gefchichten Von treuer Liebe fchlügtj

B 2

Die holde Frühlingsfonne Auf uns hernieder lacht, Und jedes Herz zur Wonne Und zum Gebeth erwacht:

Theil’ ich doch nicht die Freuden, Theil’ ich die Andacht nicht, Ich fühle nur der Leiden Schwer drückendes Gewicht, Nur , dafs ich fern , o Trauter, Von deinem füllen Kufs, Der Erde Feil mit lauter Wehklage feyern mufs.

S e l b f t g e f p r ä c h .

W a s ift ein Leben ohne Liebe?

Ein ödes Dafeyn, dumpf und trübe ,

Das uns nicht Schmerz, nicht Luft gewahrt.

Das kein G efühl, als Unmuth nährt;

Ein martervolles Nichtbehagen An allem , was uns fonft entzückt, D as, unberechtiget zu Klagen, Doch jeder Freude Keim erftickt;

Ein kalter Hinblick auf die Scenen Der allbelebenden N atur,

Ein Mittelding von Scheu und Sehnen Beym Anblick jeder Creatur.

Ein dämmernd L icht, das auf die Wonne Des Lebens Riefenfchatten ftreut, Und einer künft’gen Glückesfonne Schon zweifelhafte Flecken leiht;

Ein U nkraut, das der Hoffnung Bluthea Im Herzen nicht gedeihen läfst;

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Ein Kaltlinn, d e r, was Menfchen biethen, Mit harter Stirne von lieh ßöfst,

Der nie von Schönheit hingeriffen , D er, nie von Grazien entzückt, Bey frechen feeleleeren Küffen Nie glücklich iß, und nie beglückt; Aus feinem dichten Schilfgehege Nur faule Dünfte von lieh giebt.

Was ift ein liebevolles Leben?

Ein langes Fieber, das zuletzt Unheilbar w ird; ein banges Schweben In einem fchwanken Schiff , das jetzt Auf ruhigen Gewäffern gleitet, Und Hoffnung an dem Steuer h a t,

Jetzt, wenn der Sturm das Meer beftreitet, Herumgeweht wird, wie ein B latt,

Bald auf ein wültes Eiland treibet, Bald nieder in die Flut fxch fenkt,

Auf Felfenklippen hangen bleibet, Und dann die Schiffenden ertränkt»

Was foll man alfo? denn der Leiden Giebt’s wohl auf beyden Wegen v ie l;

Und echte dornenlofe Freuden Erwarten unfer nur am Ziel.

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Ihr Bi l d.

Nach dem Franzöfifchen.

V e rfo lg t vom edelften der Triebe, Der fonft das Herz mit Luft befleelt, Verfolgt von hoffnungslofer Liebe, Und durch Erinnerung gequält, Leg* ich die fchönften meiner Tage, • Von ftillem Gram verzehrt, zurück.

Mir fcheint das Leben eine Plage, Der Tod Gewinn, das Grab ein Glück.

Ich fuche meinen Geift vergebens Durch andre Bilder zu zerftreun, Und diefes bangen, kurzen Lebens Mich Einmal, Einmal noch zu freun.

Ich flieh die laute Stadt, und wähle Zum Aufenthalt das ftille Land , Hier fuchet ängftlich meine Seele

Die Ruhe, die fie dort-nicht fand,

Doch, ach! umfonft! denn mich begleiten Die Wehmuth, und ihr fchönes Bild, Das jeden Raum und alle Zeiten Wie Gottes Gegenwart erfüllt.

Ich feh5 es in der Morgenröthe Und Abenddämmerung mir nahn, Es fchwebt auf jedem Blumenbeete, Es irrt um jeden Wiefenplan.

Ich feh5 in Rofen ihre Wangen, Ich feh’ in Lilien ihre Hand, In Nelken ihre Lippen prangen, Und in den Tulpen ihr Gewand,

Seh5 in dem Veilchen , das, vom Strauche Befchattet, blüht, der Holden Blick, Fühl5 ihren Kufs in Zephyrs Hauche, Und fehne mich zur Stadt zurück.

Die I aube grünt: könnt5 ich’s vergeffen, Was diefer Anblick mir erneut!

Wie oft ich hier bey ihr gefeffen, Und meines Dafeyns mich gefreut!

Ich fchleiche vom bebllimten Hügel Hinab zum perlenklaren Bach, Und feh’ ihr Bild im Wafferfpiegel, Und folg’ ihm unwillkührlich nach:

Und flieht’s mich gleich auf Augenblicke;

So fuch’ ich’s ängftlich wieder auf, -WUnfeh immer meinen Schmerz zurücke,

Und reifse meine Wunden auf.

Nichts ift in jener Himmelsfphäre, Nichts ift auf diefem Erdenball, Das nicht für mich Erinnrung wäre:

Ihr Bild verfolgt mich überall.

Sogar an Gottes heil’ger State, Wenn andachtsvoll die Seele fich In Gott verlohnende Gebethe Ergiefsen follte, ftört es mich.

D och, ach! verftummt ihr bangen Klagen Hier w'erd’ ich fie nie wüder fehn.

Doch wras ich hier nicht durfte fagen, Soll dort ihr einft mein Mund geftehn.

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An jenem Ort werd’ ich fie fprechen Wo nie des Kummers Thräne fliefst.

Wo Gegenliebe kein Verbrechen , Und Zärtlichkeit kein Laßer i ß : In Gottes lichterfüllter H alle, Am Quell des Guten feh’ ich fie.

Steil iß der W eg; wir gehn ihn alle JSur, Einer fpät, der Andre früh.

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Da s f r u c h t l o f e B e y f p i e l .

U n f e r deutfcher Kaifer Ift ein edler Mann, Seine Unterthanen

Hört er telber an, Spricht dann den Bedrängten

Rath und Tröftung zu , Sorgt, felbft wann fie fchlafen,

Noch fiir ihre Ruh’.

So will er dem Staate

Tag und Nacht lieh weihn , Nur durch Miih’ und Sorge

Erfler Kaifer feyn.

Doch fein hehres Beyfpiel Frommt mir armen nicht.

Seit ich Nettchen kenne, Kenn* ich keine Pflicht.

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Immer fchwebt ihr liebes Bild mir vor dem Sinn, Und mein ganzes Wefen

Füllt die Zauberinn.

Denn ich feh’ in jedem Nullchen ihr Gefleht;

Amtsconcepte werden Lied und Sinngedicht.

Kind, du bift mir immer Unausfprechlich lieb!

Gerne will ich dich nur D enken; — aber gib Meinen Sinnen täglich

Nur fechs Stunden Frift : L iebe, gib dem K ifér,

Was des Kaifers ift.

A n t w o r t ,

L i e b e r ! ich begehré Weniger, als duj Éine Stiitid' gewähre

• Mir nur täglich Ruh»

Alle meine Lieder

Weih’ ich willig dir»

Aber gib nur wieder Meine Andacht riiir t Dafs du , ftatt der Prieiter

Am A l t a r m i r nicht Mit dem Versregifter

Kommeft vor Geficht

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Der m ir, im Zerftreuen Meines Geifls, Gebeth , Pfalm und Litaneyen

Zum Gedicht verdreht.

Gern geb’ ich dem Kaifer, Was des KaKers ift • Gib dann auch, du Weifer !

G ott, was Gottes ift.

Da s l i e b e n d e Mädc he n.

Jüngling , wenn ich dich von fern erblicke , Wird vor Sehnfucht mir das Auge nafs : Nahil du dich, fo hält es mich zurücke

Wie mitFeffeln — und ich weifs nicht, W as?

Fern von dir hab’ ich fo viel zu klagen, Und dir gegenüber fitz’ ich flumm, Kann dir nicht ein Sterbens-Wörtchen fagen,

Stammle nur, — und weifs doch nicht, Warum?

Stundenlang häng’ ich an deinem Blicke:

Aber wenn der deinige mich fo Ueberrafcht, fährt meiner fcheu zurücke ,

W ill fich bergen, —ach! und weifs nicht, Wo?

Seh1 ich dich mit andern Mädchen fpaden ; O, dann möcht’ ich arme Srhwirmerinn Meine Vaterftadf, mein Land verladen,

Möchte fliehn, — und weifs doch nicht, Wohin?

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Einfam la k ’ ich , ftatt mich zu zerflreuen , Meinen Thränen ungeftörten Lauf", Wiege mich in fiiffen Träumereyen,

Freue mich, — und weifs doch nicht, Worauf?

Denke mir das höchile Glück auf Erden, Das ein Mädchen fich nur wünfchen kann , Hoffe , dafs lie einmal kommen werden

Diefe Freuden,— ach, und weifs nicht, Wann?

Denke von zwey gleich geflimmten Seelen Mir die fchönfte , reinfte Harmonie, Möchte dich aus einer Welt erwählen,

Theurer Jüngling! — ach, und weifs nicht, Wie ?

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