• Nem Talált Eredményt

Bey dem Kufs einer Freundinn

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W i e ? eiferfü ch tig fe y n , wen n ich die F re u n d in a k ü ß e ?

Das geht zu w e i t , und faft b e le id ig t’s mich. — D och fey nur ruhig, F reund ! denn wiffe, Ich kiifste S i e , und dachte D i c h .

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A n E d u a r d .

. A u s den A ugen, aus dem S in n ! Pflegt man fonft zu fa g e n , Doch fo lang’ ich denk1 und bin, Soll man diefs von mir nicht fagen.

Zum Beweife , dafs ich fo Leichtgefinnt nicht denke, •

Nimm diefs L ie d c h e n leicht und froh V on mir h e u te zum Gefchenke.

War1 mein Schickfal ungetrübt, Wie mein Blick, gewefen:

Würdeft du’s im Manufcript Sta tt in diefem Buche lefen.

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Doch diefs fey dir einerley:

Ob ich’s felbft dir fage , Ob ich’s durch die Druckerey, Oder fchriftlich übertrage.

Guté Wünfche fern und nah Werden ftets fich gleichen , Und felbft in A m erica,'

Warft du dort, dich doch erreichen.

An e i n Brautpaar.

V o r aller Welt ertheilt’ am Brautaltar

Der Priefter euch die Vollmacht, euch zu mehren;

Und keine Menfchenmaeht kann euern Bund zer-flören.

Die Freundfchaft bringt durch mich euch ihren Gliickswunfch dar, Und — ihren Rath, auch den, dürft ihr nicht über­

hören.

Wollt ih r, dafs Qual, Verdrufs und Schmerz Nicht einft an euren Kindern zehren :

So zeugt das allein kann diefem Uebel

■wehren,)

Zeugt Söhne ohne Kopf und Töchter ohne Herz.

II

F r e u n d f c h a f t s b u n d an El i fen.

H i e r , erfle Freundinn meiner Jugendjahre , Hier, an der neugebohrnen Liebe Grab , Hier, an des Tempels heiligftem Altäre,

Schw ör’ ich dir Freundfchaft, wie Kein Mann fie gab.

Zeig’ mir den W eg, er fey fo fteil er wolle, Der deinem fchönften Wimfch dich niiher führt 1 Ich geh’ ihn doch, dir eil’ ich v o r, und hole Den Preis fiir dich, der mir verfaget wird.

Zeig’ mir den Berg, in delien Schauerklüften Natur lieh Schatze vorbehielt für dich:

Ich wage mich hinein; aus dunkeln Grüften Bring’ ich lie dir, behalte nichts für mich.

Zeig’ mir das Meer, auf defs empörtem Rucken Ein Wunfch von dir zum Spiel der Wellen wird:

Ich ftürze mich hinein, und mit Entzücken Trotz’ ich dem Sturm, der deinen Wunfch entführt*

Um dir ein Pünktchen Lebens zu erhellen , Rifs’ ich die Sonne felbft vom Firmament ; Und wollte draus den Hoffnungsftral dir ftehlen, Nach dem mein eignes Herz umfonft .lieh fehnt.

So, theure Freundinn meiner Jugendjahre , Macht mir ein Wink von dir dein Glück zur Pflicht.

Diefs fchwör’ ich an der Freundfchaft Hochaltäre:

Nur, theure Freundinn, nur verkenn’ mich nicht.

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D e r f e l t n e Voge l .

E in G e f p r ä c h .

Ic h höre dir mit Luft und Staunen zu!

Wie kommt es doch, du holdes Thierchen du , Dafs deiner nachgeahmten Lieder

Befcheidner Ton, nicht fo, wie deiner Brüder Lautprahlend Lied die Luft und das Gemach durch­

dringt?

Und jeden uberfchreit, der fpricht, der lacht, der fingt?

Befchelden trillert deine fanfte K ehle, Als wär’s das Lied der Philomele, —

Du fcheinft zu denken, wenn man mit dir fpricht.

Auch bift du zahm, und fcheinft es zu verliehen, Wenn man dich küfst? — du kleiner lofer Wicht!

Ich habe deines Gleichen viel gefeben

Und auch gehört — doch konnten fie diefs nicht.

A n t w o r t .

Des Umgangs Wahl beftimmet meinen W'erth ; Wohl mir ! wohl mir, wenn dir mein Ton gefallen,

U S Da du mit Beyfall mein Gefang b eeh rt,

O fo vertrau’ ich dirs vor allen,

W er mich gebildet und diefs Lied gelehrt.

Nur dir allein gefteh’ ich es im Stillen:

Mein Jugendaufenthalt war einzig Schuld daran ■ Denn lieh’ , ich wählte mir zum Freund aus vielen Zwar einen feltnen, doch befcheidnen Mann, D en, aus Befcheidcnheit mein Lied nicht nennen

k ann;

Wir k osten Tage lang, Er fprach mit Wohlgefallen Von dem, was Zärtlichkeit und Freundfchaft ihm

gew'ann:

Ich, ahmt’ ihm alles nach, was gut empfehlen kann, Und übernachtete flets unter Nachtigallen.

Am G e b u r t s t a g

meiner geliebtefien Freundinn Conftance.

A l s deine gute Mutter dich gebahr, Da freuten lieh die Grazien und Mufen,

Sie druckten wechfelweis dich fanft an ihren Bufen

Und brachten dir die heilen WUnfche dar.

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Die Tugend drückte dir den erften Kufs

Auf deinenMund — mit fchmachtendem Verlangen Nahm dich dieTreu' in Arm— es röthetedie Wangen Die Zärtlichkeit — mit liebevollem Grufs Nahm dich aus ihrem Arm der Schut\geiß der

Bedrängten.

Das fünfte Mitleid fetzt dich auf den Schoofs Und legt’ in deine Hand fo vieler Armen Loos, Dafs fie zu rechter Zeit Dir ihre Rettung dankten.

Die Sanftmuth zog dich ilets mit Sorgfalt auf Zu meinem, und zu vieler Menfchen Glücke:

Die junge Freude lacht’ aus deinem Blicke, Und llreute Rofen deinem Lebenslauf.

Beßlindigkeit, die dir den Nahmen gab , Verfah dich auch mit ihren Eigenfchaften;

Beßlindigkeit krönt ftets die Tugendhaften : Drum vvandle fort an ihrem Blumentlab.

Die Freundfchaft fchlang um dich ihr ftarkes Band;

Das, gleichgefohaffne Seelen feil umwindet, Diefs Band, das mich Zeitlebens Dir verbindet, Knüpf’ unauflöslich unfer Herz und Hand.

Die Liebe wuchs als Kind mit dir em por, Und das Verdienß hob dich zu jener Höhe , Auf der ich jetzt dich mit Entzücken fehe, Weil die Monarchinn dich zu ihrem Dienft erkohr.

Die jungfte Schweller der drey Grazien, Befcheidenheit gab dir den zarten Schleyer:

Du trägll ihn noch — diefs macht dich doppelt theuer;

Denn nur durch ihn ilrahlt jede Tugend fchön, 1 1 7

Um dich durch Lob nicht zu beleid ig en , Will ich von jedem andern Vorzug fchweigen.

Die Anmuth und die Güte find dir eigen Und du bift zehnmal beffer noch als fchlSn.

Das gröfste Glück war Freundinn dir befchert, Dir fehlet nichts, als n u r, ein Herz zu finden, Das, Deinem gleich, der Liebe Macht empfinden Und dich zu fchätzen weifs nach deinem Werth.

Vielleicht ift diefes Glück fo fern nicht, als es

' fcheint,

Die Klugheit wird gewifs in deiner Wahl dich l e n k e n ,

O möchteft du auch dann noch dein er F reundinn d e n k e n ,

D ie dir es g ö n n t, un d es fo herzlich meynt.

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