• Nem Talált Eredményt

Die Serenade auf dem Lande

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er fchönfte Tag, der je ins Meer gefunken, Verliefs den fpiegelreinen Horizont,

Und hatte fanft mit feinen letzten Funken Der Wolken Saum mit Purpur rings befonni.

Da kam ein Sohn der Liebe , im Geleite Öer Harmonie, auf unfre ftille F lu r,

Und Ernft und Wehmuth wallten ihm zur Seife.

In heil’ger Feyer harrte die Natur, Geboth den Elementen tiefes Schweigen:

Und willig folgten fie dem Herrfcherruf.

Der Gott der Nacht allein ward hier zum Zeugen Des fchönen Abends, den uns Eibier fchuf.

Kein Lüftchen wreh te, und des Baches Flüftern Verlor lieh leifer durch den Weidengang, Und alles laufchet* Euterpens Prieftern, Entzückt durch ihrer göldnen Saiten Klang.

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Herbéygelockt durch ihre füffen T öne, Verfammelte das Dorf in Schaaren fich, Doch keins empfand fo lebhaft all das Schöne Von ihrem meiflerlichen Spiel' — als ich.

Nicht eine Leidenfchaft ift mir entgangen, D ie, richtig ausgedrückt durchs ganze Chor, Vom Braufendén in fchmachtendes Verlangen, Vom Zärtlichen in Wehmuth fich verlor.

Heil dir, Mufik! du riihrft auch Marmorbiiften, Und Mitleid dem , der’s nie zuvor empfand.

Ich fühlt’ es, wie fich eure Töne küfsten , Und küfste fchwärmend— meiner Freundinn Hand.

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B e m e r k u n g e n

in Lafcy’s Garten.

A l s Lafcy’s Schöpfergeiit zu diefem Paradies Den Plan entw arf, und nun es werden hiefs, Da mufste Schwärmerey die Hand des Zeichners

führen,

Und Liebe , der er hier fo viel Altäre b a u t, Liefs, als er die Natur klug mit der Kunft getraut, Sich vom Olymp herab, um hier nur zu regieren.

Die Grazien fchrieben dann an jede Felfenwand Mit Rofenalphabet: ,,In diefen ftillen Gründen

„Herrfcht Amor unfichtbar , wer feinen Werth verkannt,

,,Und feiner Macht getrotzt , der wird fie hier empfinden.“

Vom Tannenhain bis hin zum Thron Dianens fchlingt

Mit immer neuem Reiz Entzücken eine K ette, Die Turteltaube girrt, und jeder Vogel fingt Mit Philomelens Schlag liebeifernd um die Wette.

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Ein grüner dunkler Gang, fchmal, aber breit genug,

Um traulich Arm in Arm zu wandeln, führt zur Q uelle:

Sanft theilt ihr Waffer lieh, fo wie ein Thränenzug Von Wang’ auf Bufen rollt, in iluffengleiche Fälle.

Ein ftiller, kleiner Raum von blumenreiche»

Moos

Empfängt den Wafferfall in feinen kühlen Schoofs.

Ein Heiler Felfenhang, ehrwürdig alte Bäume Umkränzen diefen Sitz der Ruh’ mit grüner Nacht, j •

Wo mit dem Silberhorn der Gott vergnügter Träume Den Hoffnungslofen oft im Schlummer glücklich

macht.

Fall jedes Bäumchen trägt verjährte füfse Wunden,

Die untilgbare Spur entflohner Schäferftunden, Die hier ein treues Paar in Wonne hingebracht.

Nicht fern von hier am gern befuchten Schwanen-teiche

Beut majeftätifch fchön die hundertjähr’ge Eiche Die oft vor rauhem Sturm der Wandler Zuflucht

war

Ihr blätterreiches Haupt zum Obdach freundlich dar.

Im Waffer , fo das Bild der nahen Bäum’ und Sträuche

Zurückwirft, fpiegelt lieh der perlenweifse Schwan, Und in der Sonne glänzt der prächtige Fafan.

Ein fchönes Labyrinth von Reben und von Rofen Nach englifchem Gefchmack verworren angelegt Lädt Venus Sönchen ein die Grazien liebzukofen, Und reizet und entzückt, fo weit der Blick nur trägt.

Ein Bild der Duldung ift der Platz, wo Fören, Linden,

Alexis, Lorberbaum und fchlanke Birken lieh . Mit Stachelbeeren, Myrth’ und Eiskraut brüderlich lin inannigfaltigften Gemifch vereinigt linden.

Der edle Balfambaum giefst Perlen auf die Flur,

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Doch wer befchreibt fie ganz die mannigf&lt’-gen Scenen , In diefem Feenreich?.— Du, grofTe Malerinn, O Mufe, du wirft felbft bey Schilderung des Schönen, Das hier verfammelt ift, zu einer Stüinperinn.

Darum gemach hinan zu jener ernften Höhe, Wo ftolz der Pavillon auf Thäler niederblickt, Dafs ich mit Einem Blick noch einmal überfehe, Was einzeln fchon gefällt, im Ganzen uns entzückt.

Hier ruht der Feldherr oft, entfernt vonStaats- gefchäften,

. In deinem Arm, Natur, und dann entwirft fein Geift 2um Heile diefes Staats mit neu belebten Kräften So manchen weifen Plan, den noch die Nachwelt

preift.

Doch, großer Mann, verzeih, wenn ich am fchönen W erke, Das du hervor gebracht, doch Fehler auch bemerke Von Liebe zeugt dein Park , dein ganzer Park ;

doch nur

Der hohe Pavillon trägt nicht der Liebe Spur.

Du ebneteß den W'eg bis an des Berges Spitze, Dem fchönen Mittelpunkt von deinem Heldenfiize,

Und fo erfteiget man das ferne Ziel nicht fchwer.

Verliebte klettern gern auf mühevollen Wegen, Mit unverwandten Blick den fernen Ziel’ entgegen, Wenn diefs auch aufserm Reich der Möglichkeiten

war’.

Dein lichtgewohnter Blick liefs diefen Wald durch-hauen,

Den hiebevor der Glanz der Sonne nie begrüfst.

Verliebte find gewohnt, Luftfchlöffer da zu bauen, Wo — — — keine Ausficht ift.

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Am S a r g e e i n e s Kindes.

K e in e Veilchen, wie vor einem Jahre ! — Aus dem Kränzchen, von der Todten'oahre

Eines Engels, pflück’ ich — Hofmarin.

Doch, bey allen meinen bangen Leiden, Bin ich wreit entfernt, dich zu beneiden Um dein Kränzchen, liebe Siegerinn.

Doch wenn Er nicht meiner mehr gedächte, Einer andern feine Liebe brächte :

Dann, du liebe kleine Schläferinn, Würd’ ich mich an deine Stelle fehnen;

Um, beweint vielleicht von Freundfchaftsthränen, Zu vergeffen, was ich war, und bin;

Wurde fliegen zu den Hochzeittänzen, Seine Braut mit Rofen felbfl bekränzen,

Und als Engel ihres Glücks mich freun;

Dann auf ewig mich von ihm entfernen, Und, verfchwindend unter Glanz und Sternen,

Nur diefs Blatt auf ihn herunter ftreun.

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An me i n e F r e u n d i n n

bey Ueberfendung meiner erften Stickerey.

A l s , noch entfernt von Gram und Sorgen, Mein freyer, wolkenlofer Sinn

An manchem heitern Frühlingsmorgcn Vergifsmeinnicht und Immergrün In Sträufschen band ; da Tagten Blicke, Gefang und Mufe immerhin :

„Die erften Blümchen , die ich pflücke,

„D ie find für Ihn !“ — Nun aber macht der Gott der Liebe Mir wenig , wenig mehr zu thun , U nd, fern von diefem fchlauen Diebe, Läfst Freundfchaft mich im Schoofse ruhn : Auch die läfst mir zu meinem Glücke Vergifsmeinnicht und Rofen blühn.

Doch Blümchen, die ich itzo pflücke , Sind nicht für Ihn.

Die erften Blümchen, die ich flicke, Sind, Freundinn, dir allein geweiht;

Es find zwar keine Meifterftücke, Allein fie trotzen doch der Zeit, Sie welken nicht, und grünen immer, Und fchildern m ehr, als mein Gedicht;

Sie fehnen lieh nach deinem Zimmer:

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Verfchmäh* fie nicht.

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